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Donots_TourplakatSchlafende Hunde soll man nicht wecken?!
Pah! Wenn die DONOTS im Haus sind, dann ist definitiv das absolute Gegenteil der Fall. Wer die Ibbenbürer schon mal live gesehen hat, der weiss nämlich ganz genau, was Sache ist, sobald das Quintett plus Live-Keyboarder die Bühne betritt: Eine Rock-Party von A-Z ist angesagt!
Und passend zu meinem persönlichen Urlaubsbeginn und dem vermeintlichen Weltuntergangsdatum hätte uns in der Saarbrücker Garage an diesem Freitag Abend nichts besseres passieren können.
Mit am Start waren die Schweden THE DURANGO RIOT, die die bereits ziemlich passabel gefüllte Garage gegen 20 Uhr einheizen sollten.

Das offensichtlich feierwütige Publikum empfing die Skandinavier mit warmem Applaus; diese konnten jedoch im Großen und Ganzen die Saaltemperatur nicht wirklich steigen lassen. Die stilistische Platzierung irgendwo zwischen THE HIVES, QUEENS OF THE STONE AGE, HELLACOPTERS und THE STROKES liest sich zwar auf dem Papier gut, aber irgendwie fehlten Songs wie "Do It Like a Fiend", "Everybody's Got To Go" oder "Dirty Needs" der Punch, um für mehr Alarm im erwartungsfrohen Publikum zu sorgen.
Auch sorgte der behutete (oder gar behütete?) Sänger Fred mit seinen verlegenen und knappen Ansagen ("Saarbrücken, we made it!" Nur was?!) nicht wirklich für Stimmung. Alles in allem waren THE DURANGO RIOT okay, aber nix, was ich mir für die Zukunft zwingend im Gedächtnis behalten muss.

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Aber vielleicht war es auch ganz gut so, dass im Publikum noch keinerlei Pulver verschossen wurde. Denn was dann bei den DONOTS abgehen sollte, habe selbst ich mit meiner fortgeschrittenen Konzerterfahrung selten erlebt!
Die Reaktionen gingen gleich vom ersten Takt von "Calling" an von 0 auf 100 durch die Decke durch, der erste Party-Böller war gezündet, nein, detoniert! Konfetti-Regen, lauthalses Mitsingen, komplettes Ausrasten im Pit und eine Band auf der Bühne, die selbst nach den folgenden "Pick Up The Pieces" und "You Got It" erst einmal mit ihrer Fassung ringen musste - diesen Empfang hatten die Jungs in diesem Ausmaße offensichtlich nicht erwartet!
"Saarbrücken, was ist denn hier los?!" fragte Ingo sogleich mit ungläubigem Kopfschütteln in der ersten kleinen Pause. Auch seine Kollegen bekamen natürlich den Rest des Abends das Grinsen nicht mehr aus den Gesichtern und versuchten demnach, den Energielevel im gleichen Maße zurückzugeben. Einem Spielball auf einer Welle gleich wogte eine imaginäre Energiekugel im Verlauf des Abends immer wieder zwischen Bühne und Pit hin und her, da konnte nix mehr schief gehen. Da wurde das Stück Brot in Guido´s Hose sicherlich innerhalb dreier Minuten zu Brei.
Auch ist sich die Band ihrer guten Live-Tradition im Saarland absolut bewusst: "Ich glaube fast, hier ist das komplette ROCCO DEL SCHLACKO-Festival in der Garage versammelt?!" entfuhr es Ingo in einer weiteren Ansage - 90 Prozent der Kids in der Garage brüllten standesgemäß ihre Zustimmung.

So beiderseitig aufgeputscht, wurde der Abend zum Triumphzug auf beiden Seiten: Von der Bühne aus reihte sich mit "Wake The Dogs", "We Got The Noise", "Come Away" (mit Wunderkerzen im Publikum unterlegt), "Hello Knife" oder "Don´t Ever Look Down" Hit an Hit, im Pit krachte es desöfteren amtlich und die Chöre waren absolut erste Liga. "Wir wollen Orgien zum Weltuntergang! CNN, der Vatikan und Astro TV sind zugeschaltet, gebt denen mal ne schöne Show: Fickt, verdammt!". Noch so eine sympathische Ansage.
Und für Überraschungen sind DONOTS ebenso gut, coverten die doch tatsächlich "Got The Time" von ANTHRAX! Definitiv die bessere Wahl als das eher lahme "Creeping Death"-Cover auf der aktuellen Scheibe. Auch sehr schick: Ein Fan namens Alex durfte seinem größten Wunsch gemäß zu "Whatever Happened To The Eighties" das Mikro übernehmen und schlug sich ziemlich wacker mit dieser Aufgabe.

Zum Zugabenteil tauchten Ingo und Guido gar mitten im Publikum auf und gaben ein Akustik-Medley Mit "Break My Stride", "Room With A View" und "We´re Not Gonna Take It" zum besten - Letzteres wurde dann aber natürlich noch von der gesamten Band in voller Länge zelebriert, der Siedepunkt war nun bereits zum wiederholten Male überschritten worden. Und wie lässt man ein solches Fest am besten ausklingen? Richtig, eine weitere Hymne, "So Long", sorgte ein letztes Mal für Glückseligkeit und die Gewissheit: Auch wenn die DONTOS bald ihr Zwanzigjähriges begehen dürfen: Die Jungs sind weder fertig noch satt. So long! (Brix)

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