Tim "Ripper" Owens + Messenger + Sandstone (10.09.2012, Saarbrücken)

Ripper_Owens_SB-FlyerDer "Ripper" suchte am 10.09.12 Saarbrücken heim! Tim Owens, so sein bürgerlicher Name machte im Rahmen seiner allerersten Solo-Tournee einen Abstecher ins Saarland und legte im Kleinen Klub einen Zwischenstopp ein. Der Mann, der bereits in solch illustren Truppen wie JUDAS PRIEST, ICED EARTH, YNGWIE J. MALMSTEEN, BEYOND FEAR, CHARRED WALLS OF THE DAMNED, sowie WINTERS BANE das Mikro schwung, versucht nun, unter eigenem Banner um die Welt zu ziehen. Verstärkung fand er in der saarländischen Landeshauptstadt in Form von MESSENGER und SANDSTONE.

Die Nordiren SANDSTONE eröffneten den Abend mit einem eher frickeligen Song. Technisch kann man der Formation nichts ankreiden, aber die Mixtur erscheint mir etwas wild. Das zweite Stück "Leaving On An Arrow" schien mir eher vom klassischen Schwermetall inspiriert zu sein. Desweiteren finden sich in den Gitarrenriffs der Inseleinwohner diverse Querverweise in Richtung Melodic Death Metal bzw. Göteborg-Todesblei. Jedoch streuen sie auch ein paar richtig schwere Riffs ein, was den Gesamtsound sehr abwechslungsreich und kurzweilig macht. Nur optisch wünscht man sich etwas mehr Einigkeit...Sänger Sean McBay sieht mit Schal, Ledermantel und großer Sonnenbrille aus wie ein Poser, der Schlagwerker wie ein Punk und der Junge Gitarrist so, als ob er Metalcore spielen würde. Insgesamt ein engagierter Opener, der das Publikum jedoch kaum aus der Reserve locken konnte.

ripper1

 

 

 

 

 

 

Das klappt bei den Saarländern MESSENGER schon besser. Zu Beginn ihres Sets war der Kleine Klub bereits deutlich voller. Die Truppe um Frontsirene "Lord" Siegfried Schüssler startete mit dem Titeltrack der aktuellen Scheibe "See You In Hell" und machte Schlag auf Schlag weiter mit "Titans", "Prophecy", und der gute Laune-Nummer "Make It Right". Das darauf folgende Gitarrenduell zwischen Patrik "Deckes" Deckarm und "Kette", hätten sie sich aber sparen, oder zumindest kürzen können. Die DJ-Puppe, die "Vic-Tim" getauft wurde, konnte an diesem Montagabend ihren Kopf behalten, denn MESSENGER hatten das olle Ding schlichtweg vergessen, wie Siggi zugab. Den Smash-Hit "Kill The DJ" gab es natürlich trotzdem. Teile des Publikums sangen auch artig mit und die Stimmung fand ihren Höhepunkt. Mit "Final Thunder", "Dragonships", "Land Of The Brave" und "Metal Day" übergaben die True Metaller die Meute in die Klauen des Rippers.

ripper_2

 

 

 

 

 

 

Dieser wurde seinem Namen auch sogleich gerecht und startete mit der BEYOND FEAR-Abrissbirne "And You Will Die", bevor er die Fans aufforderte seinen (Spitz-)Namen zu rufen...es folgten die Priest-Klassiker "The Ripper" und "Victim Of Changes", welche der Sangesgott mit solch einer faszinierenden Präzision vortrug, wie es wohl selbst Rob Halford in seinen besten Tagen nicht besser hätte machen können. Es folgten sein vom 1997er "Jugulator" stammender Priest-Kracher "Burn In Hell", die toll interpretierte DIO-Nummer "Don´t Talk To Strangers", sowie das auf seine Stimmbänder maßgeschneiderte "Scream Machine", welches der Meister ebenso souverän rüberbrachte, wie die ICED EARTH-Schnulze "When The Eagle Cries". Weiter gings mit dem Priest-Classic "Diamonds And Rust" vom 1977er Longplayer "Sin After Sin" und "Bloodstained" aus der eigenen Priester-Zeit. Zwei weitere für alle Ewigkeiten in Stein gemeißelte Kracher der Metal-Gods JUDAS PRIEST bzw. BLACK SABBATH kamen im Anschluss: das epische "Beyond The Realms Of Death", sowie das unglaublich nach vorne peitschende "The Mob Rules".

ripper3

 

 

 

 

 

Der zu Beginn mit Sonnenbrille ausgestattete Ripper, zog sich des öfteren auch mal sein vom Energydrink-Hersteller "Monster" gesponsortes Baseballcap an, wirkte damit aber weniger true, als die Musik, die er präsentierte. Das reguläre Set fand dann in "Hell Is Home" vom "Jugulator"-Album, dem Nackenbrecher vom unterschätzten BEYOND FEAR-Werk "Human Race", sowie dem simplen "One On One" von "Demolition" seinen Abschluss. Die verschwitzten Klubbesucher waren hungrig nach mehr und der Ripper ließ seine Fans auch nicht lange warten. Er legte mit dem gefühlvollen "Starting Over", (einem der wenigen komplett überzeugenden Songs der ersten Soloplatte "Play My Game"), sowie "Heaven And Hell" nach. Letzteres wurde natürlich lauthals mitgesungen. Owens drückte seine Verehrung für Ronnie James DIO aus, indem er ihn als besten Sänger überhaupt bezeichnete. Letztes Jahr war er ja schon im Zuge der DIO DISCIPLES-Tour mit den verbliebenen Mitgliedern von Ronnie´s Band unterwegs und auch an diesem Abend zeigte er, was in ihm steckt. Ja, er hat ein anderes Timbre als DIO. Ja, er baut verdammt oft die hohen spitzen Schreie ein...aber er hat durchaus das nötige Gefühl in der Stimme, um auch DIO-Stücke gut rüberzubringen. Selbstverständlich gibt er den Songs dadurch eine eigene Note. Und das ist auch gut so. Es passte einfach alles: die Backing Band war tight, die aggressiven Parts kamen gut, die Stimme war jederzeit verdammt druckvoll und die Screams saßen ebenfalls immer. Einziger Kritikpunkt: etwas von CHARRED WALLS OF THE DAMNED in der Setlist wäre schön gewesen. Fazit: Tim "Ripper" Owens ist einer der besten Metal-Sänger auf diesem Planeten! (Kevin)

ripper4

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden