Persistence_Tour_2012_plakatEinmal mehr konnte sich SAAREVENT für die Saarbrücker Garage bei der diesjährigen PERSISTENCE TOUR einen Wochenend-Gig angeln - besser kann man die Arbeitswoche auch im neuen Jahr sicherlich nicht ausklingen lassen!
Dies sahen auch die meisten Hard- und Metalcore-Freaks aus der Umgebung so und die letzten Tickets an der Abendkasse verkauften sich wie geschnitten Brot! Endlich mal wieder eine ausverkaufte Garage!

Aber hallo, bei diesem Billing mit quasi vier Headlinern hätte mich auch alles andere verwundert und sogar zutiefst enttäuscht! Auch wenn ich mich doch in letzter Zeit desöfteren über den eher mauen Publikumszuspruch in der Garage negativ ausgelassen hatte, gab es hier ein Billing der Extraklasse, welches zum Glück auch dankbar angenommen wurde.

So war der Teppich für einen Abend ausgerollt, der es auch tatsächlich in sich haben sollte! Durch die Verzögerungen im Vorfeld beim Interview mit Billy von BIOHAZARD (die Band brauchte ein wenig länger zum Soundcheck) kam ich leider erst zu den letzten beiden Songs des Openers RISING ANGER aus Wiesbaden in der sich langsam füllenden Konzerthalle an.
Und diese hatten (wie so oft als Opener) die undankbarste Aufgabe des Tages: Anheizen! Was ich noch so mitbekam, gelang dies nur bedingt; das Interesse der Kids hielt sich noch arg in Grenzen.

Ein klein wenig, wenn auch nur bedingt mehr, war dann bei den CRUSHING CASPARS aus dem schönen Rostock los: Ihr Baltic Sea Core fand ein paar Interessierte in den ersten Reihen und eine handvoll Leute sangen sogar Songs wie "Viva La Rostock", "We Are The Crushing Caspars" oder den Anti-Fascho-Song "Eye For An Eye" auch artig mit - zu einem, von Sänger Snoopy geforderten Circle-Pit liess sich dann aber doch niemand hinreissen.
Trotzdem: Sympathischer Auftritt des Quartetts von der Ostsee, die im Übrigen auch den Rest des Abends auf der Bühne zu sehen waren: Als Roadies für die anderen Bands! Das nennt sich wohl Einsatz...

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„Pass mal auf, der Sänger lispelt, der ist die Katja Burkhard des Hardcore, das wird lustig". Also ich habe weder bei den Ansagen von LIONHEART noch bei den Strophen eine deratige Spracheigenschaft feststellen können, sie fällt aber auch meines Erachtens nicht wirklich in diesem Zusammenhang ins Gewicht.
Das kalifornische Quartett legt gleich mit Vollgas los und arbeitet sich quer durch ihr noch spärliches Repertoire. Bis auf Sänger Rob Watson ist der Rest jedoch nicht sehr bewegungsfreudig, sondern fordert lieber das immer noch lückenhafte Publikum ständig zum Circle Pit auf. Die beiden Pummelbarden an den Flanken liefern zwar ein schönes Brett, aber bis auf einige Ausnahmen sind Set und Reaktionen des Publikums immer noch recht verhalten.
Prollig und mit viel Hardcore und Gangsterattitude geht es hier zu, und erst der heimliche Hit „Brother's Keeper", zu dem es auch einen Videoclip gibt und Watson wie gehabt seine persönliche Hintergrundstory zum Ursprung des Songs erzählt, lässt das Publikum allmählich die Zügel anziehen. Die Zeichen stehen aber durchaus gut für die im Frühling erscheinende dritte Langrille „Undisputed", so sei LIONHEART noch eine lange musikalische Zukunft gewiss. (Jochen)

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Und der Spaß hatte ja noch lange kein Ende sondern ging erst so richtig los: WALLS OF JERICHO gaben sich nach einer mehrmonatigen Pause einmal mehr die Ehre und enttäuschten nicht: Auch wenn die Songs des letzten Albums, THE AMERICAN DREAM nun schon gute drei Jahre auf dem Buckel haben, feierte die Garage das Wiedersehen mit Candace und ihren Jungs gebührend!
"A Trigger Full Of Promises“ oder "The American Dream“, "Feeding Frenzy" und natürlich "Revival Never Goes Out Of Style“ am Ende des Sets sind halt einfach geile Nummern, zu denen man ganz gepflegt steil gehen kann! Auch wenn Candace nicht zu hundert Prozent bei Stimme war, dirigierte sie den Mob vor der Bühne dennoch wie gehabt souveränst und trat so manchen Circle Pit los.
Also: Ab ins Studio mit euch und bis bald erneut auf Tour! (Brix)

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TERROR. Der Name ist einfach Programm. Ich hatte das Vergnügen, endlich die breit gestreuten Meinungen über die mehr als wuchtige Livequalität der LA „Kids" selbst mitzuerleben.

Junge Junge, da war es ja schon direkt zu Beginn der Show im Fotograben eng geworden, als diverse Körper durch die Luft flogen und an ungewollter Stelle wieder landeten. TERROR machten keine Gefangenen und machten unmissverständlich klar, dass sie vorerst keinesfalls zum alten Eisen gehören werden.
„This is your stage, this is your microphone. This barricade here sucks, I hate this." Gemeint war natürlich der Fotograben, der gerne mal von den Fans übersprungen bzw. überflogen wurde, um die Bühne zu erreichen und der Security nicht nur Arbeit, sondern teilweise auch große Anstrengung und Stress verursachte. Dennoch konnte nach Verstärkung beiden Seiten eine gute Kooperation bestätigt werden, die auch Frontschwein Scott Vogel dankend verkündete.
Bis zum Debütalbum zurück wurde die Geschichte der „Keepers Of The Faith" ausgerollt. Nach ca. einer knappen Stunde konnte man das Mikro wieder aus dem schwitzenden Volk fischen und die Security wieder aufatmen, die es geschafft hat, ihren Job zu machen und trotzdem Band und Fans gleichermaßen durch ihre faire und coole Haltung einen starken Abend zu bescheren. Chapeau! (Jochen)

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Und dann war große Spannung angesagt: Wie würde Neu-Bassmann und -Sänger Scott Roberts den Abgang Evan Seinfield´s kompensieren können? Wer wird den in der (hoffentlich) seligen Vaterschaft weilenden Drummer Danny Schuler vertreten? Wie kommen die neuen Stücke der neuen und sogar wieder richtig guten Scheibe (guckst du) beim traditionellen BIOHAZARD-Publikum an?
Jegliche Zweifel waren  sogleich weggeschoben, denn Danny Lamagna, der eigentlich für SWORN ENEMY die Felle verdrischt, machte einen ebenso ausgezeichneten Job wie auch der "Neue" am Mic - es war zumindest stimmlich bei Scott kein Energieabfall im Vergleich zu Evan zu verzeichnen! Lediglich in der Bewegung haperts bei der "Glatze" noch ein wenig, aber dies fingen Billy und Bobby an den Sechssaitern wie gewohnt auf, auch wenn man merkt, dass die Herren nun mal nicht mehr die Jüngsten sind...

Dennoch rummste es recht ordentlich: Auch die beiden neuen Tracks auf der Setlist kamen meines Erachtens richtig gut an: Mit "Vengeance Is Mine" und "Come Alive" haben die Jungs sich aber auch die härteren Sahnestücke der Scheibe rausgepickt. Und Klassiker gab es zudem zuhauf zum Abfeiern; "Chamber Spins Three", "Urban Discipline", "Shades Of Grey", "What Makes Us Tick" und natürlich tradionell am Ende des Sets "Punishment" und "Hold My Own" ließen dem Pit keinerlei Ruhepausen.

Auch wenn die Agilität der frühen Tage nicht mehr vollkommen gegeben ist, machen die New Yorker ihrem Albumtitel alle Ehre: BIOHAZARD sind "im Trotz neugeboren" und wollen es noch einmal wissen!

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Wenn man so durch die rappelvolle Garage schaute, merkte man schon, wer an diesem Abend trotz durchweg hochkarätigen Bands das Favoritenzepter in der Hand hielt. Die bandana-durchsetzte Meute wollte ihre Alltime-Faves erleben, daher ließ sich auch so mancher außer der Reihe zum Tragen des Markenzeichens hinreißen.

Die ST-Schlachtrufe uferten schon während der Umbaupause aus, und jedes kurzzeitige Erscheinen eines der ST-Homies wurde lautstark gefeiert.

Ich war froh, dass gleiche Line-Up wie vor 2 Jahren auf dem Rock Am Bach-Festival zu erblicken, als ich SUICIDAL das letzte Mal live erleben durfte. Der Auftritt in der Garage ließ auch kaum einen Wunsch offen und wurde sowohl auf als auch vor der Bühne gleichermaßen zelebriert.

Obligatorisch wurde der Opener „You Can't Bring Me Down" von Frontmeister Mike Muir traditionell dargeboten, aber auch alte Gassenhauer wie „Possessed" und „Subliminal" von den 83er Anfangstagen bis zu neueren Hymnen à la „We Are Family" wurden begeistert aufgenommen. Die Skaterposse ließ keinerlei Alterserscheinungen erkennen und verlangte dem Publikum die letzten Kampfreserven ab. Spätestens zum letzten Song war es dann endlich soweit, nochmal alles zu geben, und nach dem kurzen und knappen Appell von Muir an den Pit, doch „mal rüberzukommen" zögerte man nicht lange und belagerte wie gewohnt, unter anderem mit Hilfe des Sicherheitspersonals, die Bühne, um mit den Helden des Crossovers zusammen einen fetten Schlussstrich unter die erneut ausverkaufte Station der Persistence Tour 2012 zu ziehen. ST forever! (Jochen)

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Was bleibt also von der PERSISTENCE TOUR 2012 letzten Endes hängen? Fast ausschliesslich Positives möchte man sagen! Die vier Hauptbands wussten alle zu überzeugen und machten den Abend im picke-packe vollen Haus zum kurzweiligen Erlebnis. Auch bei den Anheizern hat man sicherlich schon Schlechteres gesehen.
Okay, sieben Bands an einem Abend mit sehr frühem Beginn sind nicht wirklich optimal, aber in dieser Zusammensetzung dann doch fast schon wieder sinnvoll; die ausverkaufte Garage bestätigte das Erfolgskonzept nachdrücklich.

Also, MAD-Tourbooking: Weitermachen!
(Brix)

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