morbideuropeKaum ein Abum wurde gleichzeitig so sehr herbei gesehnt wie dann nach Veröffentlichung so kontrovers diskutiert wie "Illud Divinum Insanus". Nach langjähirger Pause kehrte der wohl beste Mainman des Death Metals EVER, Mr. David Vincenct, zu seiner Band MORBID ANGEL zurück und begeisterte ein paar Jahre in Folge zigtausende Fans auf Festivals und Clubshows. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde dann endlich das Comeback-Album mit Vincent am hypnotischen Gesang angekündigt. Die Death Metal-Welt war entzückt ...bis das Album dann erschien...
Massive Industrial und Techno-Einflüsse ziehen sich durch das lang ersehnte Langeisen und spalten die Massen in "WTF???" und "Ach, egal jetzt".

Auf der Tour zum Album konnte man also gespannt sein, wie sehr sich diese Einflüsse in der Live-Show bemerkbar machen würden. Anheizen durften auf der Tour die Bands NERVECELL, BENIGHTED und NECROPHOBIC an einem Sonntagabend in der Saarbrücker Garage.

Als Vorband einer Legende hat man's nie leicht. Dass NERVECELL aus Dubai von Anfang an aber hart kämpfen müssen, liegt nicht nur am Status des Headliners. Die auf Platte durchaus bollernde Band muss vor gerade mal knapp 40 Nasen ihren Set beginnen und erntet nach den ersten Songs nicht viel mehr als Höflichkeitsapplaus. Die quasi Null-Bewegung des Mikromanns trägt sicherlich nicht unbedingt dazu bei, die „Masse" adäquat anzuheizen, da hätte man doch trotz Ende einer langen Tour ein bisschen mehr Kohlen ins Feuer schmeißen können.
Aber gut, die Jungs strengen sich ansonsten ganz ordentlich an und ihr Death Metal dröhnt eh recht amtlich aus den Boxen. Heute Abend scheint man einen sehr guten Klang-Tag erwischt zu haben, alle Bands des Abends dürfen sich über einen exquisiten Sound freuen!
Nachdem sich die Halle langsam ein wenig füllt und die Dubaier ihr Ding gnadenlos durchziehen, wird auch der Applaus zwischen den Songs immer lauter, so dass NERVECELL am Ende ihres Sets diese Show als erfolgreich verbuchen können. Durchaus anzutesten, diese Band! (Bernie)

Durch familiäre Verpflichtungen konnte ich erst zum Ende des NERVECELL-Gigs hinzustossen (daher von der ersten Band auch keine Bilder, dickes "Schulljung" hierfür) und bekam aber immerhin noch das fette BOLT THROWER-Cover ("Where Next To Conquer") mit - das war somit immerhin ein guter Start in den Abend.
Die Franzosen BENIGHTED machten sich nach kurzer Umbaupause daran, den Anwesenden die Scheisse aus dem Leib zu prügeln; glücklicherweise fokussierten die Franzmänner ihre Setlist auf das geile 2007er Release "Icon" und brachten hiervon mit "Slut", "Grind Wit" und "Saw It All" auch die stärksten Stücke. Die vielen Franzosen im Publikum feierte den Fünfer und die weiteren Tracks wie "Collapse" oder "Asylum" somit auch amtlich ab, der Rest hielt sich mit Ovationen ein wenig zurück.
Denn wie im Review bereits bemängelt, strengen die Jungs aus dem Rhône-Alpes-Region mächtig an, dem ist auch live so. Aber "wach" waren wir nun sicherlich allesamt! (Brix)

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NECROPHOBIC gab es eine Weile nicht mehr auf Touren zu sehen, wenn ich mich nicht irre, deshalb war es durchaus interessant die Düsterheimer mal wieder auf den Brettern sehen zu dürfen. Mit teils erneuerter Besetzung wie UNLEASHED's Fredrik an der Klampfe, versucht man bereits zum unheilvollen Intro alles, um die düstere Atmosphäre, die die Songs der Band immer umschmeichelt, mit allen Mitteln zu torpedieren. Bereits genannter Fredrik genießt während des „Tod und Teufel"-Intros einen saftigen Schluck aus seiner Ur-Pils Flasche und mit ihrem „Chains and Leather"-Outift und der old schooligen Kajalschminke wirken die Jungs nach einer moderneren Band wie BENIGHTED eher albern als evil. Die Demontage der eigenen Atmosphäre zieht sich dann auch durch die komplette Länge des Sets. Musikalisch und Song-technisch wissen die Schweden durchaus zu überzeugen, gar keine Frage. Am Ende einer langen Tour bleibt aber scheinbar nicht mehr viel Kraft zur Evilness über. Sänger Tobias Sidegård sieht mit der Kombi aus halblanger Frisur und zugeknöpftem Nieten-Ledermäntelchen eher wie ein Harry Potter-Charakter als ein Death/Black Metaller aus dem hohen Norden aus und untermauert dies auch ab und an mit gar seltsamen Gesten, die ganz anders wirken würden, hätte er seinen Zauberstab in der Hand. Bei dem Hit „Revelation 666" schwingt der Kreischhals eine NECROPHOBIC-Flagge, die auf großer Festivalbühne durchaus ihre Wirkung entfalten würde, in der Garage bleibt sie allerdings immer wieder an der „Rehling" hängen und macht die ganze Sache eher unterhaltsam denn episch.

Nun gut, Spaß macht's trotzdem und die angewachsene Menge erfreut sich auch durchaus eher an den bösen Klängen als an dem nicht-so-bösen Gebaren der Band. Beweis: Die für solch eine Band eher albernen Singalong-Spielchen funktionieren wie geschmiert und das Publikum erscheint nach Band Nummer Drei durchaus aufgewärmt für den Headliner.Das war auch bitter nötig, denn was nun folgte, war nicht von dieser Welt... (Bernie)

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Industrial-Pausenmusik a la LAIBACH ist man von MORBID ANGEL ja bereits gewöhnt. Vor dem Hintergrund des aktuellen Albums erscheint dergleichen allerdings bei dem einen oder anderen als unheilvolle Vorankündigung...

Man könnte nicht weiter daneben liegen...

Was sich in den nächsten ca. 1,5 Stunden auf der Bühne der Garage präsentiert ist eine der besten Death Metal Bands aller Zeiten mit einem der besten Sets und Shows ihrer langen Existenz. Als Kollege Brix nach dem dritten Song mit einem Bild der Setlist zu mir kommt, sehe ich nicht nur die Aussagen von Fronter Vincent bestätigt, dass sich dieser Sonntagabend durch ein Sammelsurium der besten MORBID Songs auszeichnen wird, ich fühle auch mein Höschen ein wenig feucht-warm werden. Die Kombination aus Setlist und der Form sowie Spielfreude der Legende auf der Bühne macht diese Show zur besten, die ich jemals von MORBID ANGEL gesehen habe. Neben der großartigen Leistung des Neuzugangs und Sandoval-Aushilfe Tim Yeung, glänzt allen voran Frontwutz Dave Vincent mir einer beängstigend guten Laune. Der sonst eher erhaben wirkende Fronter geht ab wie Schmids Katze, animiert das Publikum unaufhörlich, zieht Grimassen am laufenden Band und ... äh, BANGT! Außerdem zu Gute halten muss man ihm, dass er sein knallenges Latex-Hemdchen zu Hause gelassen hat und es gegen ein simples Nietenbehangenes Workershirt mit einem großen „Altars of madness" Patch getauscht hat. Well done.
Gitarrero Destructhor spielt gewohnt filigran und ohne die kleinste Miene zu verziehen. Meister Azagthoth ist hinter seiner Mähne kein einziges Mal zu sehen, sein einzigartiges Spiel ist allerdings wahrlich unverkennbar.
Der Gig des Engels kann locker in drei Worte zusammengefasst werden: „Maze of torment"!!
Oder „Chapel of ghouls" oder "Fall from grace" oder "Day of suffering" oder "Angel of disease" oder "World of shit" oder "Bil Ur Sag" oder "GOD OF EMPTINEEEEEEESS"!!!
Oder in zwei Worte wie "Immortal Rites", ein Wort wie „Nevermore" oder... ihr wisst, was ich meine...
Was angenehm auffällt ist die geringe Anzahl neuer Songs, die sich aber perfekt in die Setlist integrieren. Vincent lässt sich sogar mit „Bil Ur Sag" einen Song aus der Tucker-Ära angedeihen.
Was soll man noch sagen, als dass jeder MORBID ANGEL Fan, der diese Show verpasst hat, naja, so richtig was verpasst hat! Die Band spielt perfekt, die Setlist ist perfekt, der Abend ist perfekt. Einfach alles perfekt!
Am Ende lässt sich dieser Gig doch in einem einfachen Wort zusammenfassen: MÄCHTIG!
(Bernie)

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Setlist Morbid Angel

Immortal Rites
Fall from grace
Rapture
Day of suffering
Blasphemy
Maze of torment
Existo Vulgoré
Nevermore
I am morbid (nicht sicher)
Angel of disease
Lord of all fevers and plague
Where the slime lives
Blood on my hands
Bil Ur Sag
God of emptiness
World of shit
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Sworn to the black
Chapel of ghouls

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