Poisonblack_liveAuf die Tour von POISONBLACK hatte ich mich besonders gefreut, ist es doch schon wieder 4 Jahre her, daß ich die Band zum letzten Mal gesehen habe. Dabei verschlägt es mich in das Cafe Central, das zentral im schönen Städtchen Weinheim liegt, mit dem großen, kostenlosen Parkplatz direkt vor der Tür punkten kann und in dem man von den Damentoiletten den direkten Blick auf die Wachenburg hat. Das Cafe Central ist ein netter Laden, in dem Getränke praktischerweise in wieder verschließbaren Flaschen verkauft werden. Die Tour ist mit weniger als 10 Terminen eigentlich eher ein Tourchen und in Weinheim findet das letzte Konzert dieser Konzertreihe statt. Leider ist der Konzertraum gähnend leer und auch im Foyer stehen nur wenige Leute rum.




BATTLE BEAST

Im Cafe Central wird wohl alles etwas lockerer gesehen und so gehen BATTLE BEAST mit fast einer halben Stunde Verspätung auf die Bühne. Und schlagartig ist der Konzertsaal gut gefüllt. Keine Ahnung, wo all diese Leute auf einmal herkommen. Vielleicht hat das Cafe Central eine geheime Abstellkammer, in der Zuschauer gehortet werden. Man weiß es nicht. Von BATTLE BEAST hab’ ich jedenfalls bis auf den Namen noch gar nichts gehört und lasse mich überraschen. Und es ist eine positive Überraschung. Die Band hat gerade mal rund 30 Minuten Spielzeit, schafft es aber, 9 Songs in diese halbe Stunde zu quetschen und damit fast ihr komplettes Debüt „Steel“ vorzustellen (das am Merchstand übrigens ausverkauft ist). Außer einem Fan in BATTLE BEAST-Shirt, der in der ersten Reihe zu jedem Song abgeht, scheint es dem Großteil des Publikums so zu gehen wie mir. Doch die Band erhält mehr als nur Höflichkeitsapplaus, sie kommt sichtlich gut an. Nur mit den Ohoho-Mitsingspielchen zu „Enter The Metal World“ hapert es noch ein wenig. Zum Abschluß des Auftritts gibt es dann die Single „Show Me How To Die“ und die Band wird noch einmal richtig abgefeiert. BATTLE BEAST waren auf jeden Fall eine positive Überraschung. Mit ihrem Groove und der sympathischen Sängerin Nitte mit ihrer tollen Stimme waren sie auf jeden Fall ein guter Start in den Abend.

Setlist BATTLE BEAST:
Justice And Metal
The Band Of The Hawk
Cyperspace
Steel
Armageddon Clan
Iron Hand
Victory
Enter The Metal World
Show Me How To Die

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POISONBLACK
POISONBLACK werden dann begeistert empfangen. Und legen mit „Piston Head“, dem Opener der aktuellen Albums „Drive“, einen ordentlichen Grundstein, wie Sänger und Gitarrist Ville Laihiala dann auch betont: „We gonna play some Rock ’n’ Roll for you tonight!“ Und das tun sie. Nach „Casket Case“ ruft einer der Zuschauer aus dem hinteren Bereich „What do you want to drink??“ und Ville antwortet: “What I want to drink?” um todernst hinterherzuschieben: „Milk!“ Tja, und dann macht er große Augen, als ihm nach „A Good Day For The Crows“ tatsächlich ein Glas Milch gereicht wird, was auch für reichlich Lacher im Publikum sorgt. Der Geschmack ist aber scheinbar nicht so berauschend, denn Ville meint: „This is sperm, isn’t it?“ und muß dabei so lachen, daß er kaum seine Ansage machen kann. Tja, man sollte sich seine Wünsche eben immer genau überlegen. Mit dem genialen „Sycophant“ geht es weiter, ein Fan, der sich permanent „Dead Moon Rising“ wünscht, wird mit „Sorry mate, wrong band!“ abgeblockt. Naja, wo er Recht hat, der Mann… Dafür sind die Finnen aber ganz offensichtlich nicht für die Klimata auf deutschen Bühnen geschaffen, denn die ganze Band verflüssigt sich zusehends, und Ville (der eigentlich viel besser aussieht als zu Sentencedzeiten und ziemlich durchtrainiert wirkt) muß sich zwischen den Songs immer mal setzen und nicht nur sich, sondern auch seine Gitarre immer wieder vom Schweiß befreien. „I’m dying up here!“ hört man mehr als einmal. Passend dazu spielt man „Buried Alive“, bevor es mit „Raivotar“, „Scars“, „Nothing Else Remains“ und dem groovenden „Maggot Song“ einen ganzen Block neuerer Songs gibt. Die ganze Zeit schon nervt ein Fan, der immer wieder „Hush! Hush!“ brüllt, bis er mal von Ville darauf hingewiesen wird, dass der Song „Rush“ heißt. Jetzt brüllt er permanent „Rush! Rush!” bis Ville ihm unmißverständlich zu verstehen gibt, daß er ihn schon beim ersten Mal verstanden hat, sie den Song heute noch spielen und er jetzt bitte endlich die Klappe halten soll. Danke. Endlich Ruhe. Der Auftritt wird dann mit “Bear The Cross” beendet, doch da das angekündigte “Rush” noch nicht gespielt wurde, ist eigentlich klar, daß es noch eine Zugabe geben wird. Als Zugabe gibt es dann aber nicht nur das geforderte „Rush“, was den wünschenden Fan schier ausflippen läßt, sondern auch „Finnen im eigenen Saft gekocht“. Ein weiterer Fan versucht dem Sänger Wodka anzudrehen und gibt nicht nach, obwohl sich dieser mit Händen und Füßen wehrt. Weder ein „I have to drive!“ noch ein „Don’t drink and play!“ hilft da. Er muß ihn annehmen, stellt ihn dann aber dezent zur Seite. Ist jetzt auch nicht gerade ein feiner Zug, einem trockenen Alkoholiker unbedingt Wodka andrehen zu müssen. Den endgültig letzten Song widmet Ville Laihiala dann der Crew, BATTLE BEAST und dem Publikum, und damit ist der Auftritt von POISONBLACK leider auch schon zu Ende.

Setlist POISONBLACK:
Piston Head                
Casket Case                
A Good Day For The Crows        
Sycophant                
The Living Dead            
Left Behind                
Love Infernal                
Buried Alive                
Raivotar                
Scars            
Nothing Else Remains        
Maggot Song                
Invisible                
Soul In Flames            
Bear The Cross    
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Rush                    
Mercury Falling            

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Dieses Konzert hat wirklich Spaß gemacht und hätte ruhig noch etwas länger dauern dürfen (aber dann wären POISONBLACK wohl dehydriert von der Bühne gekippt). Beide Bands konnten das Publikum begeistern, bei POISONBLACK war der Saal dann auch richtig gut gefüllt. Erfreulich auch, daß die beiden Bands nicht zu denen gehören, die unmögliche Preise für ihr Merchandise verlangen. 15 € für ein T-Shirt ist absolut in Ordnung. Und auch das Cafe Central ist ein sehr netter Laden, in dem ich gerne noch mal ein Konzert besuche.

 

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