Neckbreakers_Ball_2011Jahr für Jahr bescheren uns so einige Touren Momente die in fabelhafter Erinnerung bleiben. Bei einigen hat sich der Tourname bereits ins Gedächtnis gebrannt, dass man die ganze Zeit nur darauf wartet neue Infos über das kommende Line-Up oder die Locationstops  zu bekommen. Zu einer solchen scheint sich auch die Neckbreakersball Tour zu etablieren. Bereits das vorangegangen Bandaufgebot ließ nichts zu wünschen übrig doch diesmal wurde mit MILKING THE GOATMACHINE, MANEGARM, EQUILIBRIUM, LEGION OF THE DAMNED und KATAKLYSM eine wahnsinnige Keule ausgepackt.

Glücklicherweise machte dieses Package auch in der Saarbrücker Garage halt und bereits im Vorfeld versprach dieses Aufkommen ein wahres Schmankerl zu werden.
Zuerst wurden die Ziegen auf die mittelmäßig befüllte Garage losgelassen. In guter Erinnerung ihres Auftritts auf dem letzten Summer Breeze Open Air wurde man auch an diesem Abend sicherlich nicht enttäuscht. Die Goats lieferten von Anbeginn ein wahnsinniges Brett. Für den Opener des Abends war vor der Bühne sogar verhältnismäßig was los und beim Großteil der Besucher stellte sich schnell ein dauerhaftes Kopfnicken ein. Verwunderlich ist das keineswegs, denn der Vierer weiß absolut was Groove bedeutet. Mit ihrer Mischung aus Grind, Death und hier und da ein wenig Thrash zockten sich die Goats routiniert durch ihre beiden Alben. Songs wie „Feed The Goat“,  das neue „Here Comes Uncle Wolf“ oder “In Woods Of Unsuspected” gaben einen perfekten Einstieg in den Abend der härteren Gangart. Dass sich MILKING THE GOATMACHINE wahrscheinlich selbst nicht so ernst nehmen sollte sicherlich bereits durch ihre Ziegenmasken deutlich werden, doch auch Songs wie „Ding Dong“, welcher an den Film „Der Blutige Pfad Gottes 2“ angelehnt ist, sollte das deutlich machen. Gegen Ende gab es mit „Surf Goataragua“ noch das allseits beliebte SACRED REICH Cover auf die Ohren und die Ziegen zeigten sich wieder von einer astreinen Seite.


Milking The Goatmachine Milking The Goatmachine

Mit MANEGARM wurde kurz darauf bereits der zweite Streich eingeläutet. Ich persönlich muss gestehen, dass ich mich mit der Band bisher nicht großartig auseinandergesetzt habe und war sehr gespannt was die Mannen so bieten werden. Vor der Bühne versammelten sich mittlerweile deutlich mehr Leute, die zeigten, dass MANEGARM sicherlich keine Unbekannten in ihrem Genre sind. Die bereits 1995 unter dem Namen Antikrist gegründete Band betrat die Bühne und schmetterte sogleich ohrrotierende Riffs in das Publikum. Nicht nur musikalisch wurde hier ein ganz anderes Kaliber als beim Vorgänger aufgefahren, auch die Stimmung schien gleich eine ganz andere zu sein. Fesselnde Hooks wussten bei der Stange zu halten und Frontmann Erik Grawsiö keifte sich durch seine Songs. Was musikalisch zunächst aufgrund eingängiger Riffs sehr imposant klang wurde allerdings für meinen Geschmack recht langweilig. Ganz davon abgesehen, dass man sich an dem Genre des Viking-Metals mittlerweile durchaus satt gehört haben kann wirkten die Songs von MANEGARM ein wenig monoton auf mich. Auch von der Leistung auf der Bühne war ich doch ein wenig enttäuscht. Hier hätte man sich eine Scheibe des Publikums abschneiden können, welche vor der Bühne wahre Fanpräsenz zeigten, während die Band überwiegend recht starr auf der Bühne verweilte. Hier hätte man sich doch ein wenig mehr Bewegung und Animation gewünscht. Alles in Allem war es ein guter Auftritt der Schweden, für meinen Geschmack klang das alles aber zu sehr nach 1000 Mal gehört und stetig wachsender Monotonie.

Manegarm Manegarm

Aus demselben Genre durften schließlich die deutschen EQUILIBRIUM ihr Können unter Beweis stellen. Mit neuem Sänger im Gepäck durfte ich mir die bayrische Fraktion bisher noch nicht zu Gemüte führen. Es kam schon ein wenig Spannung auf, denn als ich die Band das letzte Mal mit altem Sänger auf dem Summer Breeze erlebt habe war ich doch bitterbös enttäuscht. Bereits nach den ersten Songs wurde deutlich, dass der Sängerwechsel EQUILIBRIUM verdammt gut getan hat. Nicht nur seine passende Stimme, welche deutlich mehr tiefere Growls bot als die des Vorgängers, auch das Gesamtauftreten der Band stand wieder unter viel besserem Licht. Sie wussten allesamt wie sie Stimmung machen und die Fans begeistern können. Doch nicht nur die Bewegung auf der Bühne passte. Davor ging es auch ordentlich zur Sache. Die Atmosphäre war auf einem gigantischen Höhepunkt. Circle Pit um Circle Pit heizte die bayrische Fraktion nur immer mehr an weiter auf das Gaspedal zu treten. An diesem Abend war sowohl die Band als auch das Publikum voll in ihrem Element. Songs des neuen Albums wie „Der Ewige Sieg“, „Verbrannte Erde“ oder „Die Affeninsel“ waren scheinbar keine Unbekannten und wurden ebenso gut aufgenommen wie die ganzen Klassiker. Diese gab es natürlich auch zur Genüge und so durfte die Meute zu „Der Sturm“, „Met“ oder „Unbesiegt“ abgehen. Den größten Pit konnte ich aber bei „Blut Im Auge“ erleben. Einen solchen ist mir in der Garage schon lange nicht mehr untergekommen. Hier war die Stimmung wirklich absolut am kochen. Auch wenn ich von den CDs der Band nicht unbedingt begeistert bin und mich lieber an die Demo aus dem Jahre 2003 halte muss man neidlos sagen, dass die Live-Leistung des Materials an diesem Abend wirklich gigantisch war. Allein wegen EQUILIBRIUM hat sich ein Besuch dieser Tour gelohnt!

Equilibrium Equilibrium

Mit LEGION OF THE DAMNED war es aber endlich an der Zeit für ordentlichen knallenden fucking Thrash! Egal wie oft ich die Niederländer bereits gesehen habe, ich freue mich immer wieder erneut darauf von Ihnen Live den Arsch weggerumpelt zu bekommen. Nach dem ca. zwei minütigen Intro des neuen Albums „Descent Into Chaos“, bei welchem die Hummeln im Hintern bereits Amok liefen, gab es mit dem Opener „Night Of The Sabbath“ gleich auf die fiese Schnauze. Absolut routiniert prügelte sich der Vierer durch den Track. Gleich im Anschluss ging es in die Zeit des ersten Albums zurück und mit dem Klassiker „Legion Of The Damned“ sollte das Publikum auf Betriebstemperatur gebracht werden.
Nach mittlerweile fünf Veröffentlichungen gestaltet es sich natürlich bereits schwierig unter einer so „kurzen“ Spielzeit jedem Album komplett gerecht zu werden. Die Niederländer konnten hierbei ein ausgewogenes Programm vorweisen, das von Anfang bis Ende das Genick in Dauerrotation versetzte. Sei es die weitere Präsentation des aktuellen Longplayers durch „War Is In My Blood“ oder „Killzone“, „Death’s Head March“ und „Werewolf Corpse“ des Debüts oder „Cult Of The Dead“ und „Pray And Suffer“ mit dazugehörigem Intro des letzten Outputs. „Sons Of The Jackal“ kam für meinen Geschmack ein wenig arg kurz bei dieser Präsentation und mir wäre hiervon nur der Titeltrack aufgefallen. Aber das war ja schließlich nicht die letzte Gelegenheit LEGION OF THE DAMNED wieder zu sehen und die nächste Setlist kann sicherlich wieder genauso überzeugen. Kurz gesagt: Das ganze war wieder einmal eine typische Legion Show, welche routiniert ein Brett der Extraklasse präsentierte und den Arsch zum kollabieren brachte!

Legion Of The Damned Legion Of The Damned

Eigentlich hätte das bisherige Aufgebot schon gereicht um einen gelungenen Abend Revue passieren zu lassen. Doch als ob die Leistung nicht schon genug gewesen wäre stand der eigentliche Headliner des Abends noch aus. Nach diesen vier hochkarätigen Bands im Vorprogramm könnte man bei so manchen Bands vielleicht sagen, dass sie einpacken können, aber KATAKLYSM zeigten von Anbeginn, dass sie den Headlinerstatus nicht grundlos haben. Die Kanadier betraten die Bühne und gaben sofort Vollgas! Auch wenn ich das Gefühl hatte, dass das Publikum zahlenmäßig doch etwas abgenommen hatte, so äußerte sich das keineswegs auf die Stimmung. Das lange Warten hatte sich gelohnt und die Jungs wurden zu recht abgefeiert.

Kataklysm Kataklysm

Den Einstieg gab es, wie so oft bei Konzerten, mit dem Opener des aktuellen Albums „Heaven’s Venom“. Ein amtliches Brett, das die Kanadier hier vorgelegt haben. Das neue Material wurde ordentlich vom Publikum aufgenommen, doch bei darauf folgenden Klassikern der Discographie wurde die Garage doch deutlich mehr zum kochen gebracht. So durfte sich die Meute beispielsweise von Dampfwalzen wie „Serenity In Fire“ oder „The Ambassador Of Pain“ niederwalzen lassen. Gerade bei letzt genanntem Track wurde die Saarbrücker Garage zu einem wahren Schlachtfeld. Wie ich mich noch zuvor bei EQUILIBRIUM über den ansehnlichen Pit freute wurde von KATAKLYSM ein wahrer Krieg vor der Bühne vorangetrieben. Mit „Years Of Enlightment / Decades In Darkness“ gab es schließlich einen überraschenden Track in der Setlist, an welchen sich sogleich das atemberaubende „In Shadows & Dust“ anschloss. Songs wie „As I Slither“ des „Serenity In Fire“ Albums, „The Road To Devastation” und “Crippled & Broken” des “In The Arms Of Devastation” Albums rundeten die Setlist wahrlich ab und ließen für die Fans kaum etwas missen. Selbstverständlich durfte aber auch das ultimativ druckvolle „To Reign Again“ an diesem Abend nicht fehlen. KATAKLYSM sind einfach eine Band die man immer wieder Live sehen kann und die einen immer wieder umhauen wird.

Kataklysm Kataklysm

Was für ein Abend! An diesem ging wohl absolut niemand enttäuscht nach Hause! (Sebastian)

Die Fotos wurden uns freundlicherweise von Maximilian Hofmann (www.bx-foto.de) zur Verfügung gestellt. Vielen Danke dafür.
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