20100918_0000Eine der besten Anlaufstellen für schwäbische Banger, mal wieder richtig die Sau raus zu lassen, war –zumindest für Stuttgart und Umgebung- immer schon der Club Zentral. In diesem fanden schon unzählige Metal-Veranstaltungen statt, die allesamt fast immer durch ihre gute Konzeption und reibungsfreie Abläufe begeisterten. Auch die ersten beiden DEATH THRASH ATTACK Veranstaltungen, die mit Szenegrößen wie DEMONICAL und SEVERE TORTURE die Härte nach Stuttgart brachten, fanden, nur wenige Straßen von Stuttgarts Zentrum entfernt, im Club Zentral statt.
Nun geht diese Veranstaltungsreihe mit THRASH ATTACK PT.3 in die dritte Runde. Diesmal jedoch im Haus 11, dass nicht im Zentrum, sondern eher am Rande der Großstadt liegt, da der Club Zentral momentan renoviert wird. Das ist zwar schade, aber angesichts des hervorragenden Line-Ups vernachlässigbar. Die durchweg deutschen Metal Bands DESASTER, NOCTURNAL, DELIRIUM TREMENS, HELLISH CROSSFIRE und WITCHING HOUR, die allesamt Black Metal inspirierten Thrash Metal spielen, versprechen einen Abend voller Nackenvernichtender Musik ohne Rücksicht auf Verluste.


Die Headliner DESASTER sind wohl jedem Metaller ein Begriff, denn immerhin macht diese Kultband mit ihrem diabolischen Thrash-Konzept seit 1988 die deutsche Metalandschaft unsicher.
Auch NOCTURNAL dürfte den meisten bekannt sein. Seit 2000 veröffentlicht die Band mit weiblicher Sängerin regelmäßig Split-Releases mit unzähligen europäischen underground Bands.  
HELLISH CROSSFIRE hat es seit ihrer Gründung 2002 innerhalb von 8 Jahren geschafft, sich einen respektablen Namen in der deutschen Szene zum machen. Trotz ihres jungen Alters hat diese Band definitiv Kultstatus in der Szene.
Die bamberger Band DELIRIUM TREMENS ist auch kein unbeschriebenes Blatt. Bereits auf der DEATH THRASH ATTACK PT.2
sorgten sie für eine ordentliche Stimmung.
WITCHING HOUR sind die jüngste Band, die an diesem Abend spielt. 2006, also gerade mal vier Jahre alt ist sie, was jedoch keinerlei Aussagen über die musikalische Qualität zulässt. Wie eingefleischte Profis spielen sie ihren satanischen Thrash Metal, und lassen dabei keinen Nacken geschont.

Nachdem am frühen Samstagabend die letzten Besucher das Haus 11 betraten, wurden sie erstmal mit einer stattlichen Gelegenheit konfrontiert, Geld ohne Ende auszugeben. Wie es sich für ein ordentliches Konzert gehört gab es nämlich einen Metal Markt im Eingangsbereich, der alles rund um die auftretenden Bands verkaufte.

Dann, nach einigen Minuten des Wartens begann die erste Band mit ihrem Auftritt. WITCHING HOUR wurde auserkoren, die sich erst langsam in den Konzertsaal begebende Menge ordentlich einzuheizen. Dabei waren in der ersten Reihe vom ersten Lied an Fans, die keine Nackenschmerzen zu kennen schienen. Relativ zügig füllte sich der Raum und die Stimmung hob sich spürbar an. Die junge saarländer Band verstand es, mit zahlreichen eigenen und diversen Coverliedern, u.a. MOTÖRHEADS „Iron Fist“, die Menge für sich zu gewinnen.

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Nach der gelungenen Einstimmung war es auch schon Zeit für die nächste Band. Für HELLISH CROSSFIRE füllte sich der Konzertraum schon vor Beginn des Auftritts relativ zügig. Die nürnberger Band legte gleich ein ordentliches Tempo zu, und die ersten Reihen bangten sich die Seele aus dem Leib. Daran konnte auch der kleine Fauxpas des Bassers nichts mehr ändern, der gegen Ende des Auftritts seine E-Saite ins Nirwana schickte. Doch in heldenhafter Aktion sprang –ohne dabei irgendwie die Musik zu vernachlässigen- der Sänger zur Hilfe und unterstützte den Basser dabei, die Saite ordentlich zu erntfernen. Dadurch zeigten sie zu ihrer genialen Musik, dass sie sehr professionelle Bühnenperformer sind. Nach einem Halswirbelvernichtendem Auftritt machten HELLISH CROSSFIRE jedoch erstmal die Bühne für den nächsten Act frei.

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DELIRIUM TREMENS Setzte dann ein, und deren Sänger brachte das erste Mal für diesen Abend ein sauberes Corpsepaint zum Vorschein. Die Mischung aus Thrash- und Black Metal sowie Rock’n’Roll brachte die ersten Reihen fast zum Ausflippen. Die Band war fast die ganze Zeit damit beschäftigt, ihre Matten zu schwingen, wodurch es fast schon an Zauberei grenzte, dass sie ihre Musik immer noch so präzise und sauber spielten, wie man es von Profis gewöhnt ist. Auch diverse Showeinlagen kamen nicht zu knapp, so nahm der Sänger den Gitarristen Huckepack, und das, ohne dabei den Fluss der Musik zu beeinträchtigen. Alles in Allem war es ein sehr schön anzusehender Auftritt, der wohl noch dem ein oder anderem in Erinnerung bleiben wird.

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Nach diversen technischen Komplikationen, die ungewöhnlich schnell behoben werden konnten, stand auch schon NOCTURNAL bereit. Mit einer Energie wie man sie nur selten erleben darf, schmetterte diese Band ihre Klassiker ebenso wie neues Material der mittlerweile stark angewachsenen Menge entgegen. Das Publikum verwandelte sich in ein Meer von schwingenden Haaren, und die Hitze im Saal wurde immer höher, ebenso wie die Stimmung immer ausgelassener und lockerer wurde. NOCTURNAL waren wohl die ideale Besetzung als direkte Vorband für die Headliner DESASTER, auf die mittlerweile jeder schon begierig wartete.

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Und wenige Minuten, nachdem NOCTURNAL die Bühne verlassen hat, und sich der Konzertsaal fast schon überfüllte, war es dann soweit: DESASTER kam, sah und spielte. Doch die Verwunderung war groß, als plötzlich ein Unbekannter Sänger am Mikrophon stand und sang. Nach dem ersten Leid wurde dieser Umstand jedoch aufgeklärt: der „echte“ Sänger musste nämlich aufgrund eines Bandscheibenvorfalls zu Hause bleiben. Das wäre eigentlich Grund genug dafür gewesen, das Konzert abzusagen, was die Jungs von DESASTER jedoch gerade noch so verhindern konnten. Glücklicherweise konnten sie kurzfristig einen Ersatzsänger verpflichten, der –meiner Ansicht nach- einen außerordentlich guten Job gemacht hat. Die koblenzer Jungs rockten die Bühne, wie nur sie es können, und zeigten eindrucksvoll, wie sie zu dem Kultstatus gekommen sind, den sie nunmehr innehaben. Keiner konnte mehr stillstehen, als Songs aus Alben wie „Divine Blasphemy“ oder „Hellfire’s Dominion“  angespielt wurden, die das Publikum in großen Zügen zu verschlingen schien.

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Gegen halb eins in der Früh beendeten sie die THRASH ATTACK PT.3 würdiger, als es jeder andere könnte, und sorgte mit diesem Auftritt noch mal dafür, dass der Abend des 18.09.2010 wohl den Meisten in positiver Erinnerung bleiben wird. (Jannick)
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