Monster Magnet + Karma To Burn, (10.08.2010, Saarbrücken)

monster_magnet-logo.jpgMONSTER MAGNET? Ja, da war doch was! Vor gut anderthalb Jahren war ich ob deren Rückkehr auf die Bretter, die die Welt bedeuten, mehr als euphorisch und wurde auch auf eben Diesen von der Band absolut überzeugt (guckst du). Nun also die Rückkehr nach Saarbrücken, bei einem von zwei Sommer-Club-Dates in Deutschland - quasi fast schon ein Privileg für unsere GARAGE!

Aber es sollte noch besser kommen: KARMA TO BURN als Anheizer! Diese Burschen bekommt man auch nicht alle Tage in unseren Breiten zu Gesicht. Dazu noch die Ankündigung, daß brandneue MONSTER MAGNET-Songs des im Herbst erscheinenden Albums "Mastermind" auf der Playlist stehen - mehr hierzu im Übrigen am Ende des Reviews im NECKBREAKER-Quickie mit Drummer Bob. Was konnte da an diesem Dienstag Abend noch schief gehen? 

Nun, höchstens der Zuschauerzuspruch, da, wie erwähnt, das Konzert unter der Woche statt fand - so waren es auch "nur" ca.700 Gäste beim zweiten MM-Besuch in der Garage, aber dennoch war die Meute mehr als bereit zu rocken.

Da traf es sich super, daß KARMA TO BURN die Aufgabe hatten, den Motor schon mal auf Betriebstemperatur zu bringen. "28", "36" und "8" sorgten dabei gleich zu Beginn für Volltreffer, die auf eurem nächsten Lottoschein ebenso für Glücksmomente sorgen könnten; die Band betitelt seine Instrumental-Nummern nämlich ganz einfach mit Zahlen!
Einzig "Waiting On The Western World" vom aktuellen "Appalachian Incantation"-Abum war eine Nummer mit Gesang, die aber nicht so recht in das Gesamtkonzept passen wollte - KARMA TO BURN sind als Instrumental-Band einfach viiiel besser und arschtretender!
Mein Allerwertester ist jedenfalls immer noch mit blauen Flecken übersät; "34", "42" und das mächtige "20" zum Abschluss groovten derart, daß der Hintern einfach bewegt werden MUSSTE! Zur Not halt mit Nachdruck. Aber der war nur selten notwendig; vor der Bühne war man fix eingestimmt und gab KARMA TO BURN den entsprechenden Lohn. Prima Auftakt!

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Nach längerer Umbaupause dröhnen dann um 21:20 Uhr die Gitarren wieder und die Space Lords stehen auf der Bühne um mit “Dopes To Infinity” loszulegen. Die Truppe aus New Jersey legt gleich mit “Crop Circle”, dem Opener ihres Kultalbums “Powertrip” nach. Auf Dave Wyndorf´s Frage, ob die Leute einen neuen Song hören möchten, gibt es ein klares “Yeah!” und somit “Bored With Sorcery” vom im Oktober erscheinenden Album “Mastermind”. Die Nummer gefällt durch Härte. Ebenfalls von der neuen Scheibe stammt der Ohrwurm “Dig That Hole”. Der Chorus fräßt sich direkt im Kopf fest und geht so schnell nicht mehr raus! Aber auch die Frühphase der Stoner Rock Legende findet Beachtung durch “Twin Earth” und das fast schon balladeske “Zodiac Lung”. Passend zu den verdröhnten Klängen, ist hinter der Band eine Leinwand zu sehen, auf der verkiffte, seltsame Muster zu erkennen sind, wie man sie zum Beispiel aus dem Film “Easy Rider” kennt.

Der von seiner Drogensucht kurierte Mr. Wyndorf ist zwar ganz schön dick, hat Hamsterbacken und einen ordentlichen Bauch unter der Lederjacke, doch stimmlich überzeugt er trotzdem. Besonders bei ruhigeren Passagen / Songs, wie dem oben bereits erwähnten “Zodiac Lung” merkt man ihm das Stimmvolumen an. Desweiteren haut er manchmal auch als dritter (!) Gitarrist in die Saiten seiner Fender Stratocaster, die er locker umhängen hat.
Ansonsten hat der Mann mächtig Hall und Echo - Effekte auf der Stimme, aber sind wir mal ehrlich: Dave darf das, denn es ist fucking Space Rock! Und der soll abgedreht klingen. Dann geht’s weiter mit dem an BLACK SABBATH erinnerden “Radiation Day” und der Mitgröhlnummer “The Right Stuff” vom 2004er Album “Monolithic Baby!”, bei der es im Moshpit richtig abgeht. Mit “Negasonic Teenage Warhead” folgt ein weiterer Kracher aus dem Jahre 1995, bevor DIE Bandhymne schlechthin kommt: Die ganze Garage folgt dem Aufruf “Space Lord Motherfucker” zu rufen und es wird geklatscht und gerockt was das Zeug hält. Damit verschwinden die Psychedelic Rocker von der Bühne, nur um nach Aufforderung drei Zugaben zu spielen.
Gestartet wird mit einem weiteren neuen Song namens “Hallucination Bomb”, der ebenfalls richtig heavy und beinahe schon doomig daher kommt. Wenn der Rest des im Herbst kommenden Albums so schwer und trotzdem eingängig ausfällt, wird die Scheibe ein echter Kracher. Zum Abschluss gibt’s mit “Tractor” und “Powertrip” den Doppelschlag vom erfolgreichsten Album der Bandgeschichte.
Der abwechslungsreichen Setlist, die völlig ohne Songs des (noch) aktuellen Longplayers “4 - Way Diablo” auskam, fehlte jedoch ein wichtiges Stück: der Hardrock Smash Hit “Unbroken (Hotel Baby)” vom “Monolithic Baby!” - Album.
Nach leider nur 75 Minuten Spielzeit geht ein toller Abend mit fett drückenden Gitarrenriffs zu Ende. Fazit: MONSTER MAGNET haben die Garage zum kochen gebracht und besonders Frontmann Dave Wyndorf zieht trotz, oder gerade wegen seinem untersetzten Erscheinungsbild alle Blicke auf sich. Er ist einfach eine verdammt charismatische Rampensau, die genau weiß, wie sie mit den Fans umzugehen hat. MONSTER MAGNET sind mit neuem Album im Gepäck wieder ein gern gesehener Gast in Saarbrücken! (Kevin)

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Mehr Bilder wie immer in der Galerie ; hier noch der versprochene NECKBREAKER-Quickie mit Drummer Bob Pantella:

Brix: Hi Bob! Super, daß du Zeit für ein paar Fragen hast! Wie fandest du euren bis dato zweiten Auftritt in Saarbrücken?  Empfandest du es heute Abend besser oder schlechter als vor zwei Jahren?

Bob: Nun, ich persönlich fand es viel besser als damals! Das hat aber auch damit zu tun, daß wir nach längerem Studio-Aufenthalt endlich wieder "On The Road" sind und gerade die ersten Shows spielen. Und ich bin sehr froh darüber, daß wir live nach wie vor Arsch treten und heute alles gepasst hat.

Brix: Ich fand das Publikum heute ein wenig reservierter als bei der ersten Show, aber das liegt wohl am Wochentag, sei´s drum! Ihr hattet heute Abend mit "Hallucination Bomb", "Bored With Sorcery" und "Dig That Hole" ja bereits einen vielversprechenden Ausblick auf das im Herbst erscheinende Album "Mastermind" gegeben - was erwartet die MONSTER MAGNET-Fans denn ausserdem?

Bob: Also ich denke, die Scheibe ist fokussierter, heavier und dreckiger als beispielsweise "4-Way Diablo" - wir haben mehr Sludge-Einflüsse und sind wieder um einiges lärmiger geworden. An dieser Stelle nutze ich die Gelegenheit, auch auf das Nebenprojekt von Jim (Gitarrist) und mir hinzuweisen: Es heißt RIOTGOD und wir haben gerade unsere selbstbetitelte CD veröffentlicht - im September sind wir in Europa unterwegs, auch mit einigen Deutschland-Dates! Check it out!

Brix: Das werden wir sicherlich! Nochmals vielen Dank und Rock On!

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