Life Of Agony + Panic Cell + Hyproglow (05.08.2010, Saarbrücken)

live_20100805_loa_0101Die New Yorker Groove Metal - Legende LIFE OF AGONY feierte letztes Jahr 20 jähriges Bestehen und nahm deshalb den weiten Weg in Richtung des alten Kontinents auf sich. Jetzt, bereits im August 2010 angekommen, sind die Jungs um Stimmwunderzwerg Keith Caputo immer noch on the road. Das letzte Studioalbum liegt zwar auch schon fünf Jahre zurück, doch einen neuen Longplayer haben die Burschen nicht am Start. Stattdessen haut die Truppe den Fans eine neue Live CD / DVD um die Ohren, die letztes Jahr in Brüssel aufgezeichnet wurde.
Aber den Fans ist das egal, denn wer weiß, wie oft man die Jungs noch zu sehen bekommt. Also machte ich mich auf in die Garage Saarbrücken, in der sie am Donnerstag, 05.08.2010 Station machten.

 

Die Position des Openers hatte eine junge Band aus Essen inne, die bereits während des ersten Songs Minuspunkte sammelte, weil der Sänger andauernd “Motherfucker” im Song unterbrachte. Keine Ahnung, ob das in den Lyrics schon so steht, oder ob er das tat, um cooler zu wirken, auf mich wirkte es eher nervig. HYPROGLOW, so der Name der Formation konnten mit ihrer Mischung aus Metalcore und Nu Metal nur wenige Zuschauer hinterm Ofen hervorlocken und bekamen deshalb auch nicht mehr als Höflichkeitssapplaus. Mit “Pain” präsentierten die Essener einen von LIFE OF AGONY - Gitarrist Joey Z. gemasterten Song ihres neuen Albums “Come Back To Life”. Doch mit weinerlich gesungenem Anfang und Nu Metal - Riffing kann dieses Stück nicht wirklich überzeugen.

Den zweiten Anheizer gaben PANIC CELL. Sieht man den Frontmann, denkt man durch sein bulliges Erscheinungsbild und den Irokesenschnitt eher an einen Sänger einer Hardcoretruppe, als an einen Kerl, der auch melodisch singen kann. Der Formation aus Großbritannien merkt man die Bühnenerfahrung an, denn das Stageacting wirkt professionell und die Songs grooven ordentlich. Man fühlt sich aber auch irgendwie an die amerikanischen Modern Metaller DISTURBED erinnert. Mit “Burden Inside” gibt’s einen Song vom aktuellen Album “Fire It Up”, besser gefallen jedoch Songs der Vorgängeralben wie zum Beispiel “Calm” vom Zweitwerk “What Doesn´t Kill Us” oder “Save Me” vom Erstling “Bitter Part Of Me”. Die Meute ist schon mitklatschfreudiger als bei der ersten Band und so gibt’s zum Abschluss noch ein gelungenes Cover des SEAL - Songs “Crazy”.

live_20100805_loa_0101Um 21:45 Uhr entert endlich die Band die Bühne, wegen der alle gekommen sind. Unter tosendem Applaus starten LIFE OF AGONY ihren Set mit “The Day He Died” vom mehr oder weniger aktuellen Longplayer “Broken Valley”. Die Stimmung steigt mit “Weeds” vom Drittwerk “Soul Searching Sun” und so mancher Konzertbesucher fühlt sich in seine Jugend zurückversetzt. Einen Moshpit gibt es auch schon und so weist Keith, der mittlerweile wie eine kleine, schlanke Version von OZZY OSBOURNE in den frühen Siebzigern aussieht, darauf hin, dass die Leute auf einander aufpassen sollen und sich gegenseitig aufheben sollen, wenn jemand auf dem Boden liegt. Er predigt auch irgendetwas von “Peace” … vielleicht nimmt er den gleichen Stoff wie OZZY …

Mit “I Regret” geht’s dann weiter, bevor die dreifache Offensive des genialen Debüts “River Runs Red” auf die hungrige Meute losgelassen wird. Angefeuert von Joey Z.´s “Jump!” - Rufen springen und bangen die Fans zu unsterblichen Klassikern wie “This Time”, “River Runs Red” und “Method Of Groove”. Man sieht und merkt den New Yorkern den Spaß am performen deutlich an, denn der Fünfer hüpft und groovt hochmotiviert auf der Bühne umher. Während der eh schon klein geratene Keith Caputo bei einigen Stücken kniend seine große und im Laufe des Sets immer besser werdende Stimme präsentiert, geht die Menge ab und Gitarrist Joey Z. macht seinen Job als Anheizer ebenfalls sehr gut. Das erste Album kommt heute Abend besonders gut weg, denn es folgen weitere drei Kracher davon: “Bad Seed”, “Respect” und “Through And Through” killen ebenfalls. Aber auch die 2005er Scheibe “Broken Valley” wird mit “Love To Let You Down” ebenfalls noch mal berücksichtigt, bevor ein Roadie, Tourassistent oder ähnliches von Keith auf die Bühne zitiert wird. Der Typ wird “The new guy” genannt und imitiert Christopher Walken. Seltsame Sache, auf die das Publikum etwas verhalten reagiert. Dann verschwinden Jungs von der Bühne und nach “We want more” - Rufen kommen sie für eine Zugabe zurück. Diese besteht aus nur einem (!) Song. Mit “Underground” verabschieden sich LIFE OF AGONY aus Saarbrücken und lassen das Publikum nach einem leider zu kurzen, nur 65 minütigen, aber sehr intensiven Gig zufrieden nach Hause. In dieser Form und Spiellaune immer wieder gerne! (Kevin)

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