Drucken

live_20090714_0301.jpgDu liebe Güte, das wurde auch mal Zeit! Das Team SEPULTURA hat meines Wissens noch nie in Saarbrücken gespielt; einzig auf der Tour mit SODOM Anfang der Neunziger und letztes Jahr beim ROCK AM BACH konnten wir die Brasilianer im Saarland auf dem Spielfeld begrüßen.

Einen Tag vor der Abfahrt zum HELLFEST lag die Saarbrücker Garage günstigerweise auf dem Weg zur französischen Westküste und so kam es endlich zur Stadion-Premiere nach 26 Jahren Bestehen von SEPULTURA!

Unterstützt wurde das brasilianische Kommando im Vorspiel von den ansässigen Mannschaften INDICATOR und THE HAND OF GLORY.

Und diese waren an diesem Abend leider auch nicht zu mehr als für die Ersatzbank zu gebrauchen. Was im Falle von THE HAND OF GLORY vor allem an der bescheidenen Beschallung des Stadions lag. So konnten vor allem die Anweisungen von Kapitän John zu Beginn kaum Gehör finden; auch die melodischeren Zwischenrufe von Chris an der linken Flanke blieben im weiten Rund nahezu ungehört.
Technisch konnte man dem fünfköpfigen Team keinen Vorwurf machen, moderne Spiel-Methoden wissen in der Theorie und im Trainingsraum recht gut zu gefallen, einzig die Ausführung auf dem Rasen ließ an diesem Tag leider zu wünschen übrig - das Publikum sparte trotzdem nicht mit Höflichkeitsapplaus.

live_20100618_thog_0101.jpg

Ein ähnliches Bild dann auch bei den Spielern von INDICATOR: Auch wenn hier eine kleine Fankurve stetig anfeuerte, konnte mich auch das zweite Heimteam im Spiel nach vorne kaum überzeugen. Ein wenig zu uneffektiv wurden die Angriffe vorgetragen, zu umständlich die Taktik und das Spielprinzip. Klar vorgetragene Spielzüge waren Mangelware und so konnte INDICATOR ebenso bei mir keine Heimpunkte sammeln - ein klassischer Fall von Abseits!

live_20100618_indicator_0202.jpglive_20100618_indicator_0205.jpg

Doch zum Glück sollte sich das mit Anpfiff der brasilianischen Selecao schnell ändern: Ein Sturmlauf sondersgleichen sollte folgen, die der heimischen Abwehr kaum Zeit zum Verschnaufen ließ.
Angefangen mit "Moloko Mesto", dem rasend schnellen "Arise" und "Refuse/Resist" gab´s erst mal die volle Offensive und einen beruhigenden 3:0-Vorsprung, der bis zum Ende nicht aus der Hand gegeben werden sollte!

Ein bestens eingespieltes Team an den Saiten-Flanken, ein bombensicherer Rückhalt an den Kesseln und ein Derwisch an der Front ließen nicht locker und spielten hart, aber immer an der Grenze des Erlaubten - "Dead Embryonic Cells", "Filthy Rot", "Attitude" und "We´ve Lost You" markierten im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit das brasilianische Revier und ließen somit keinerlei Gegenangriff zu - zu engmaschig das Abwehrbollwerk, welches mit den Oldies "Troops Of Doom" und "Escape To The Void" gar in (Todes-)Blei gegossen wurde.
Diese beeindruckende Vorstellung veranlasste gar eine weibliche Gegnerin, mitten auf dem Platz die Brustverstärkung herzuschenken; Trikottausch einmal anders!

Auch die Schlussoffensive mit "Slave New World", "Territory" und "Inner Self" setze ein ums andere Mal sichere Treffer; eine restlos bediente Garage streckte spätestens jetzt die Waffen. Doch damit nicht genug: In der Nachspielzeit konnte man einem improvisierten Jam, der uns noch mehr das pure brasilianische Spielgefühl näherbrachte und in "Kaiowas" mündete, beiwohnen. Kurz vor Schlusspfiff durfte natürlich auch "Roots" nicht in Hit-Riege fehlen.

Eine Demonstration in 90 Minuten - so, und nur so muss ein Metal-Match aussehen! Leidenschaft, Kampfgeist, die nötige Technik und eine gute Portion Sympathie - also in dieser Form mischen die Brasilianer nach wie vor in der Weltspitze mit - das musste sich das derb geschlagene Publikum heute sicherlich eingestehen! (Brix)

live_20100618_sepultura_0306.jpg

Weitere Bilder wie immer in der Galerie, alle Bilder von Jochen!

Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden