Hypocrisy + Survivors Zero + Megaera (09.02.10 Garage, SB)

hypocrisy.jpgWann waren HYPOCRISY das letzte Mal im Saarland? Kann sich noch jemand erinnern? Vor unzähligen Jahren, in den guten alten Zeiten, beehrten die Meister des melodischen Death Metals ohne Gay-IN FLAMES-Einschlag die Mittelstadt Völklingen. Ihr letzter Besuch in der Hauptstadt ist sicherlich nicht weniger lange her, wenn es überhaupt jemals einen gegeben hat. Aber was soll die Vergangenheit, Carpe Diem Baby, HYPOCRISY sind endlich in der Stadt!!
Mit auf Tour sind die auf weitem Flur gänzlich unbekannten SURVIVORS ZERO. Los geht’s!

Eigentlich sollten die modernen Corler-Thrasher von HATESPHERE für die Meister anheizen, aber ohne Angabe von besonderen Gründen wurde schon im Vorhinein bekannt, dass die Schweden der Tour fern bleiben. Der Veranstalter respektive die Tourleitung tat das einzig richtige in dieser Situation und gab einer lokalen Band die Chance, sich auf der großen Bühne vor entsprechendem Publikum zu präsentieren!
Die Jungs von MEGAERA waren in Saarbrücken die Glücklichen. Erfreulicherweise für die Band durften sie warten, bis schon ein Großteil der Besucher die Halle strömten und konnten vor einer respektablen Menge loslegen. Der Mix aus alten und neuen Elementen des Todmetalls kann sich sehen und hören lassen und sorgt vor allem für genügend Abwechslung. Damit gehören die Jungs zu den Top 5 des saarländischen Death Metals, wenn auch auf der Bühne noch ein wenig die Routine fehlt, aber das wird die Zeit schon machen! Ein guter Aufwärmer für die regulären Tour-Bands, der mehr als nur Höflichkeitsapplaus genießen durfte. Als Erfolg verzeichnet! (Bernie)

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Das schnittige Bandlogo des Tour-Supports passte dann so garnicht zu der Vorstellung der Band auf der Bühne. Was lahmeres hab ich lange nicht mehr gesehen. Die stoische Konzentration auf Groove wirkte schon fast wie eine Besessenheit und führte im Endeffekt dazu, dass die Kopfmitnick-Phase recht schnell in die Kopfschüttel-Phase überging. Die vereinzelt auftauchenden schnellen Parts wirkten wie Oasen der Abwechslung, die als Fata Morgana dahin schwanden, sobald man sie erreichte. Da sehnt man sich manchmal sogar richtig die Langweiler-Knüppel-Fraktion herbei, die einen 40 Minuten Duracell-Blastbeat durchziehen...
Als sich die Schweden dann mit dem deutschen Thrashklassiker „People of the lie“ von KREATOR beim deutschen Publikum einschleimen wollten, war's endgültig vorbei. Covern hin oder her, aber einen Song auszuwählen, der zu keiner Sekunde zum Sound der Band passt, nur um den Fans vor der Bühne ein wenig mehr als Höflichkeitsapplaus abzuringen, ist erbärmlich! Sorry Leute, Potential ist an sich durchaus zu erkennen, musikalisch war alles astrein vorgetragen.
Versucht aber vielleicht mal, anstatt dem stoischen, totlangweiligen Groove ein paar auflockernde Geschwindigkeitswechsel mehr in den Sound einzubauen und an eurer Bierdeckel-Langweiler-Performance zu feilen, dann braucht ihr euch auch nicht mit einem Cover anzubiedern... Gottlob wurde es danach bedeutend besser! (Bernie)

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Ganz genau, Bernemann! Denn HYPOCRISY schienen einen richtig guten Tag erwischt zu haben und ballerten die Null-Übelebenden dreimal aus dem Saal!
Da die Fans im Vorfeld der Tour die Setlist mitbestimmen durften, blieben auch in dieser Hinsicht wenige bis gar keine Wünsche offen: "Killing Art", das "Apocalypse/Fouth Dimension"-Medley sowie "Adjusting The Sun" gehörten zu meiner Überraschung sowie Entzücken zum gut ausgewogenen Programm. Wobei gerade "Apocalypse" unheilvoll sowie massiv meine Nackenhaare zum Stehen und die -muskeln vibireren ließen.
Auch die Fans der ersten Tage wurden mit einem Medley bestehend aus "Pleasure Of Molestation", "Osculum Obscenum" und "Penetralia" gut bedient und dankten es mit gereckten Fäusten und Hörnern.
Klar, ohne "Fractured Millenium", "A Coming Race", "Fire In The Sky", "Eraser" und "Roswell 47" (letzteres in der Zugabe) geht niemand von einem HYPOCRISY-Gig nach Hause. Die Tracks des aktuellen "A Taste Of Extreme Divinity" (u.a. "Valley Of The Damned", der Smasher "Hang Him High" und "Weed Out The Weak") kamen ebenfalls prima an. 
Abschliessend war mit "The Final Chapter" das passende Ende gewählt, bevor die Band nach knappen 75 Minuten wieder die Bühne verließ; für meine Begriffe ein wenig ZU knapp gehalten - aber angesichts des guten Sounds, der geilen Setlist und der an den Tag gelegten Spielfreude war dies zu verkraften. 
In diesem Sinne: Welcome Again, Mister Tägtgren! (Und was sich reimt ist gut! Zunge_rausstreckend) (Brix)

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