ldc_-_a.jpgJunge, was hab ich mich gefreut, als Rockstar e.V. ankündigte, diese Ausnahmeband auf ihrer Herbsttour nach Saarbrücken zu buchen!
Auf Scheiblette und im Vorprogramm von OPETH im Frühjahr diesen Jahres wurden mir die vielschichtigen Qualitäten der Jungs aus dem Münsteraner Raum schon mehr als einmal offenbart und somit erwartete ich ein weiteres musikalisches Feuerwerk im kleineren Rahmen im beschaulichen kleinen Club der Garage. 
Glücklicherweise sahen dies ca. 100 weitere Besucher so; gerade im saarländischen Raum hat solch ein Spartenprogramm unter der Woche  eher einen schweren Stand. 
So war ich mehr als gespannt und voller Vorfreude, einen außergewöhnlichen Abend mit LDC zu erleben; als Support waren NIHILING aus Hamburg mit am Start.

Und diese sollten nicht als wirklicher Anheizer, sondern eher als Einschwörer fungieren. Ihr selbstbetitelter "Postrock-Fake" mit viel Atmosphäre und Gitarreneffekten (Da war eine Effektboard-Armada auf der Bühne aufgebaut!) vermochte die Meute auf den Hauptact bestens einzustimmen. 
Das war vielleicht für manche Ohren zu komplex oder schwierig, aber ich glaube mehr als nur Höflichkeits-Applaus nach den Songs herausgehört zu haben. Jedenfalls entstand bereits beim Gig der Hansestädter innerhalb der rund vierzig Minuten eine Stimmung, die packend, magisch und irgendwie auch unheilvoll zugleich erschien.
Die sparsam eingesetzten Vocals kamen zur Musik stimmig und effektiv herüber; den vier Jungens und der Bass-Dame kann man somit nur zu einem gelungenen Gig gratulieren!

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Und dann hieß es: "Einsteigen, Ticket lösen, Anschnallen!" und den Verstand für 100 Minuten in die Hände von fünf Musikern geben.
Der LDC-Express lädt zu einem aufregenden Trip ein und fährt als erstes den "Sundown Highway" entlang; ein staubiger und mitunter holpriger Weg, der im Bummel-Tempo beginnt, aber dann mit der Zeit immer mehr Fahrt aufnimmt - Ziel ist ein verlassener Hangar in der Wüste, in dem es mit "Black Paper Planes" zum "Jungfernflug" geht - spätestens jetzt ist man in die Welt von LDC abgehoben und fügt sich willenlos seinem Schicksal.

Sagt euch der Name Stanley Milgram etwas? Nicht? Auch diesen Herren hättet ihr an diesem Abend im LDC-Gefährt kennenlernen dürfen - der Weg zu seiner Bekanntschaft beinhaltet allerdings den Weg durch höhere Sphären, die in einem Kampf Mann-gegen-Mann endet und nach kurzer Verschnaufpause zu einer Drehung um "359°" führt - aber diese Drehung geht behäbig von statten, man erblickt währendessen das magische "Fire In The Mountain" und erfährt etwas über den Fluch eines gewissen Metulsky´s ("Metulsky Curse Revisited") - dieser Fluch scheint schuld an unserem allerletzten Tag ("The Very Last Day") zu sein, da wir alle letzten Endes zu Geistererscheinungen ("Apparitions") werden.
Aber zum Glück war dies alles nur ein Traum - nur zäh erwacht man wieder aus einem fast schon Hypnose-gleichem Dösen; die Realität hat einen letztendlich wieder.

War ich vom Auftritt vor OPETH bereits sehr beeindruckt, toppte dieser Gig fast alles, was ich in diesem Jahr bisher zu sehen bekam. Das hier war pure Magie!
Was hier an Spannung und Atmosphäre aufgebaut wurde war nicht von dieser Welt - besonders Schlagwerker Janosch wusste mit seinem variablen und dynamischem Drumming ein ums andere mal zu verzücken und auch die Ambient-Elemente kamen richtig gut zur Geltung.

Ich kann jedem Freund experimenteller Instrumental-Mucke LONG DISTANCE CALLING weiterhin nur wärmstens ans Herz legen - denn hier verschmilzt Können mit Eingängigkeit und dem sicheren Gefühl großartiger Arrangements zu einem ganz großen Stück Musik, das live natürlich am besten kickt - da kommt in Zukunft hoffentlich noch einiges auf uns zu! (Brix)

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Weitere Bilder gibt es wie immer in der Galerie !  

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