lordi.jpgWas gibt es schöneres als an einem Samstag Abend sich einen ordentlichen Horrostreifen reinzuziehen? Ganz einfach, eine Horror-Show Live zu erleben. Zu einem solchen Termin lud Saarconcerts am Samstag den 07. Februar in das Saarbrücker E-Werk ein. Denn da war es an der Zeit für die Wahnsinnsshow von den finnischen Hardrockern LORDI, welche im Zuge ihres neuen Albums „Deadache“ auf Tour sind.
Mit im Gepäck war die Band um SUBWAY TO SALLY Drummer Simon Michael, mit dem Namen SILVERLANE, welche mit ihrem Debütalbum „My inner Demon“ auftrumpfen. Die schwedischen sympathischen Glamrocker von FATAL SMILE waren auch noch an Bord und sollten ebenfalls mit ihrer Rockmusik den Abend versüßen.
Viel Publikum hatte aber leider nicht den Weg in das Saarbrücker E-Werk gefunden, so dass gerade bei den Vorbands die Menschen nur sehr verstreut da standen. Dennoch tat das der Stimmung keinen Abbruch.

Als erstes mussten überraschend FATAL SMILE auf die Bühne, verfügen sie doch über mehr Erfahrung, bisher hat man bereits zwei Alben auf dem Markt. Und diese Routine zeigte sich vom ersten Ton an, denn die Schweden legten los wie die Feuerwehr. Glamrock aus Stockholm, ganz klar was da zu erwarten war, und genau so gaben sich die Vier auch. In hautengen Lederklamotten, mit vielen Ketten, Nieten und Silberschmuck, dazu die obligatorischen Tuff-Mähnen stiefelten sie über die Bretter und nutzten dabei die komplette Breite.
Auch wenn das Publikum zu Beginn noch recht dünn stand gaben sie alles, man hatte den Eindruck, vor der Bühne gingen Zehntausende steil, so engagiert waren FATAL SMILE bei der Sache. Und ihr sleaziger Hardrock, der in der Tradition von AEROSMITH und MOETLEY CRUE stand konnte einiges, trat mächtig in den Allerwertesten und ging gut nach vorne los. Leider war der Sound etwas dumpf und undifferenziert, vor allem weiter hinten, doch mit ihrem Elan machten die Jungs das wieder wett. Die simplen aber effektiven Riffs verfehlten ihre Wirkung keineswegs, die Drums knallten, dazu steuerte Sechssaiter Y ein paar feine, leicht bluesige Soli bei.

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Vor allem Frontmann Blade wusste die Menge zu nehmen, poste was das Zeug hielt und animierte immer wieder zum mitmachen. Klar wurde hier jedes Klischee bedient, aber der Sound erinnerte an seelige Zeiten als Musik einfach nur Spaß machte. Auch die Aussagen nach dem Konzert, dass man sich mehr als Gang fühle denn als Band unterstreicht den Eindruck noch mehr. Das Verständnis unter den Muckern ist fast blind, die mehrstimmigen Shouts saßen, hier wird mit - und nicht gegeneinander gespielt.

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Und das zahlte sich aus, von Song zu Song wurde der Applaus stärker, konnten immer mehr Fans auf ihre Seite gezogen werden. Beim Hit "Learn-Love-Hate" gab es zu vielen gereckten Fäusten sogar ein Singalong. Neben dem verdienten Jubel am Ende gab es später am Merchstand sogar noch ein paar Groupies als Zugabe, ja so sieht Rock´n´Roll aus, laut, dreckig und gemein. (MetalPfälzer)

Setlist:

- Neo Natural Freaks
- Stranger
- Out of my Head
- Run for your Life
- Hip Motherfucker
- Learn – Love – Hate
- S O B


Die deutschen SILVERLANE profitieren seit geraumer Zeit davon, dass ihr Schlagwerker Simon Michael bei SUBWAY TO SALLY die Stöcke schwingt. Seitdem geht es mit den Powermetallern voran, auch wenn sie heute nur bedingt ins Billing passten. Das war aber kein Fehlschlag, denn musikalisch wussten sie sich gegen den Partyrock der beiden anderen Protagonisten zu wehren.

Sie setzten ihren leicht progressiv angehauchten Bombastsound spieltechnisch gekonnt um, garniert mit einer Fülle an Melodien, die an EDGUY erinnerten. Der Vergleich rührt vor allem daher, weil die hohe, klare Stimme von Ecki Singer der von Tobias Sammet sehr ähnelt. Nur optisch greift er noch mehr in den Fettnapf, ich würde mal sagen er sieht aus wie ein Ex-Mitglied der ersten Band, das sich einer Emo-Clique anschloss.

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Neben dem Drummer bilden noch seine zwei Geschwister Chris an Gitarre und Dodo am Keyboard das Rückgrat der Band, die von einem besser werdenden Klang zehrte. So kamen die Instrumente und Soli besser zur Geltung und auch die Chöre hatten mehr Wucht. Die Sechs spielten sich durch das offizielle Debüt "My inner Demon", das durchaus Abwechslung bietet.

Tönt der Titelsong recht düster, so treiben "Kingdom of Sand" und "The Flight of Icarus" gut voran, lassen aber auch den Tasten viel Raum zur Entfaltung.
Doch bei aller kompositorischen Klasse, die Truppe wirkt zu steif auf der Bühne, bewegt sich kaum, jeder bleibt hinter seinem Mikro kleben. Da sind die Jungs einfach zu sehr Musiker, so dass der Entertainmentfaktor allein in den Händen ihres Sängers liegt. Natürlich fällt es schwer den coolen Säuen, die vor ihnen auf der Bühne waren das Wasser zu reichen, aber ein wenig könnte man sich von denen abschauen.

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Dennoch geizte das viel zu kleine Publikum nicht mit Beifallsbekundungen, feuerte SILVERLANE immer wieder an und machte weiter ordentlich Stimmung. Dem ein oder anderen dürfte das ein wenig zu kitschig gewesen sein, dass die Band Talent hat, kann keiner verneinen, demnach mussten sie sich nur knapp den Schweden geschlagen geben. Aber wie heißt es beim Skispringen: "Einer steht noch oben!". Und in der Disziplin sind die Finnen bärenstark. (MetalPfälzer)

Setlist:

- The Dark Storm
- Miracle
- Kingdom of Sand
- The Taste of Sin
- My Inner Demon
- The Flight of Icarus
- Wings of Eternity  


Bevor der eigentliche Hauptact dann schließlich die Bühne betrat, habe ich mich noch ein wenig mit den Jungs von FATAL SMILE unterhalten. Diese haben mir im Vorfeld schon gesteckt, dass LORDI Live eine absolute Macht sind und eine gigantische Show liefern. Wie sich herausstelle behielten die Schweden auch tatsächlich Recht.
Als es in dem Saarbrücker E-Werk also schließlich dunkel wurde und bereits auf der Treppe zur Bühne die blauen LEDs an Frontmonster Mr. Lordi zu sehen waren, änderte sich auch schlagartig die Stimmung des Publikums. Die Fans waren plötzlich völlig außer sich und die finnischen Horrorrocker wurden direkt abgefeiert. Mit einem extrem lauten Pyroknall begann dann schließlich das Horrorspektakel.
Die Monster sind los!!! Und auf der Bühne fühlen sie sich wohl wirklich am wohlsten. Auch wenn man die Gesichtszüge der Musiker nicht erkennen kann, so hatte man doch wirklich die ganze Show über das Gefühl, dass die Finnen auf der Bühne genauso viel Spaß wie die Fans davor haben. Jedes der Monster war ständig in Bewegung und mit dem Posing voll und ganz in seinem Element.

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Ich war bisher schon auf sehr vielen Konzerten gewesen, aber diese Show war in der Kombination mit der live nahezu perfekten spielerischen Leistung einfach der pure Wahnsinn. In diesem Fall konnte man aber auch wirklich von einer absolut genial dargestellten Show sprechen. Während in dem Openersong nur harmlos mit einem Beil hantiert wurde die erste Reihe vor der Bühne bei „Who´s your Daddy“ erst einmal mit einem von Mr. Lordi geführten Nebelwerfer abserviert. Bevor es dann mit „Blood Red Sandman“ weitergehen konnte wurde aber erstmal noch in einem kleinen Show Element ein Tontechniker auf der Bühne niedergeschlagen. Man soll die Monster aber auch NICHT bei ihrer Arbeit stören!!! Die typische LORDI Pyrotechnik darf selbstverständlich auch nicht fehlen. So knallte es teilweise ordentlich während der Show und auch eine ordentlich scheppernde „Basser-Bazooka“ wurde ausgepackt und abgefeuert um auch die Pyro-Erwartungen voll und ganz zufrieden zu stellen.

Damit auch die Keyboardfreunde auf ihre Kosten kommen gab es im Anschluss erst einmal ein Solo von Lady Awa de Paysant. Schon fast Pflicht war die dazugehörige Showeinlage. Ein Leichenpaar welches zu den Melodien über die Bühne tanzte. Aber Gorekönigin Awa ließ es sich auch nicht nehmen nach ihrem Solo ein paar Schritte nach vorne zu wagen und das Leichenpaar zu pfählen. Solche Showeinlagen wurden schließlich von jedem Bandmitglied absolviert. So köpfte Drumer Kita vor einem der nächsten Klassikersongs ein japanisches Monster in Kimono gekleidet um dessen Kopf schließlich auf dem Drumset zu pfählen. Direkt im Anschluss wurde den treuen Fans „Monster Monster“ um die Ohren geknallt. Weitere Showelemente, wie der rieselnde Schnee bei „It snows in hell“ oder der mit Organen und Monster besetzte OP-Tisch bei „Dr.Sin“ versüßten den Abend in einer Perfektion wie ich sie nicht erwartet hatte.

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Ihr könnt so langsam aber sicher wohl wirklich erahnen was das für ein Spektakel war! Als erste Zugabe gab es von den Horrorexperten auch noch „Would you love a Monsterman“ und „Devil is a Loser“ auf die Ohren. Zum guten Schluss und somit die letzte Zugabe gab es mit „Hardrock Hallelujah“ und den letzten an den Instrumenten Angebrachten Pyro-Elementen. Ihr merkt hoffentlich wie begeistert ich selbst Tage nach dem Konzert noch bin. Jedem der nicht dort war, kann ich nur ans Herz legen LORDI bei der nächsten Gelegenheit in einer Halle SOFORT anschauen zu gehen. Eine Wahnsinnsshow mit absolut geiler Musik dabei!
In diesem Atemzug muss ich mich auch bei Saarconcerts und explizit auch bei Tom Schwarz recht herzlich für diesen wunderbaren Abend bedanken. Ich hoffe dass ihr uns noch weitere solcher Packages beschert. (Sebastian)

Setlist:

- Girls go Chopping
- They Only Come Out at Night
- Raise Hell in Heaven
- Bite it Like a Bulldog
- Who´s Your Daddy
- Blood Red Sandman
- Man Skin Boots
- Haunted Town
- Deadache
- Bringin Back the Balls to the Rock 
- Monster Monster
- It Snows in Hell
- Wake the Snake
- Dr. Sin is In
- Missing Miss Charlene
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- Would You Love a Monsterman
- Devil is a Loser
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- Hardrock Hallelujah

Bilder gibt es wie immer in unserer Galerie. Alle Fotos wurden von Ryka geschossen.

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