Down (18.04.2008 - Wiesbaden, Schlachthof)

down.gifEiner der größten, wenn nicht DER Höhepunkt des Konzertjahres 2008 stand bevor: DOWN auf Europatour und sogar in unmittelbarer "Nähe" in Wiesbaden am Start. Dazu an einem Freitag Abend, perfekt um das Wochenende amtlich einzuläuten. Geht es noch besser? Ja, geht es!
Und zwar ließ ich mir die Gelegenheit nicht nehmen, jemanden von dieser "All Star-Band" zu interviewen (und zwar Rex Brown, Bass). Dies gibt es alsbald natürlich auch auf NECKBREAKER zu lesen.
Aber erst teile ich euch das Erlebnis "DOWN live" mit. Und das ist etwas, was man als Gitarrenfreund wirklich miterlebt haben muss! Für mich war schon vor zwei Jahren der Gig in Köln unvergesslich. Diese Power, diese Stimmung, diese Riffs...das ist es, was für mich der "wahre Rock´n´Roll" ausmacht!
Und ich sollte auch in Wiesbaden auch alles andere als enttäuscht werden.

 

Zwar war der "Vorfilm" (Live- und Backstage-/Party-Schnipsel, gewürzt mit Klassikelive_20080418_0105.jpgr-Videos u.a. von TED NUGENT, SCORPIONS und AC/DC) nicht ganz so unterhaltsam wie damals in Köln, aber er vermochte wieder die Meute anzuheizen und auf die bevorstehenden zwei Stunden Rock-Power bestens vorzubereiten.
Und was schon beim Opener "Pillars of Eternity" los war, kann man kaum beschreiben. Sobald Phil Anselmo den ersten Schritt auf die Bühne macht, die Arme begrüssend hebt und seinen ersten Ton durch das Mikrofon röhrt, tickt der komplette Schlachthof aus!
Singend, drängend, schreiend, schiebend will jeder in die erste Reihe, um mit dem Meister abzuklatschen oder einem der Saitenfraktion seine Huldigungen entgegenzurufen. Die Diver lassen sich in Massen von der Security aus dem kochenden Mob heben und machen den anwesenden Paparazzis im Fotograben das Knipsen zur Safari.

live_20080418_0107.jpgDOWN geben auch an diesem Abend alles: Zwei komplette Stunden mit einem guten Querschnitt aus den drei bisher veröffentlichen Alben (einzig "Temptations Wings" vermisste ich, aber dies dafür umso mehr *schnief*) liessen die 120 Minuten wie im Fluge vergehen. Ob nun die neuen Kracher von "III-Over the under" wie "NOD", "On march the Saints", natürlich der Opener "Three Suns and One Star" oder "In the Thrall of it all": Musiker wie Publikum gaben bei jedem Track alles. Kirk und Pepper duellierten sich ein ums andere Mal mit Deluxe-Riffs und Soli, Rex pumpte zusammen mit Jimmy den unwiderstehlichen DOWN-Groove in den dürstentenden Mob und Phil ... ja, Phil scheint in bestem physischem Zustand zu sein, so wie er sang, brüllte, kreischte. Dazu gab es regen Kontakt mit der ersten Reihe durch Abklatschen und Gesten. Ich behaupte, dass er sich im besten Zustand seit seinen Drogeneskapaden vor Jahren befindet. Natürlich darf das Lob ans Gesamtpublikum ("You´re the fuckin´ best audience on this Tour!") nicht fehlen und wird dementsprechend zurückgezahlt. Aber Hits wie "Lifer", "Hail the Leaf" und "Rehab" (vom Debüt) und "Lysergik Funeral Procession", "Ghosts along the Mississippi",und "Learn from this Mistake" kann heute Abend niemand widerstehen.live_20080418_0103.jpg
Dann aber wurden Teile des Publikums zu überschwänglich und einer der vereinzelt Richtung Bühne segelnden Bierbecher traf Phil. Nach sofortiger Unterbrechung des gerade gespielten "Losing all" und der mehrmaligen Ansage: "You don´t fuck up a DOWN-Show!" und der Aufforderung, dass der Werfer sich stellen soll oder von der Security doch bitteschön zur Rechenschaft gezogen werden soll, fuhr man weiter im Programm. Beziehungsweise mitten in "Losing all" ging es weiter. Und wie angepisst Anselmo von dieser Aktion war, konnte man den Rest des Songs deutlich hören...so aggressiv hat man den Guten wohl schon länger nicht mehr brüllen und kreischen gehört. Kurz darauf hatte sich der Frontmann aber wieder gefangen und setzte den Rest des Sets routiniert fort.
Denn mit "New Orleans Is A Dying Whore" (vorher wie auf Konserve mit dem "Doobinterlude" eingeleitet), "Stone the Crow" und "Bury me in Smoke" warteten noch einge Hits darauf, ins Auditorium gerockt zu werden. Dazwischen wurde mit "Jail" ein wenig gechillt, um dann gegen Ende des Sets noch einmal alles aus sich heraus zu holen.
Beim letzten Song "Bury me in Smoke" wurde sogar lässig gejammed und Teile der Crew übernahmen die Gitarren und der verrückte Kirk landete sogar hinter dem Drumkit. Zum vom Band erklingenden "Nothing in return" hinterließen DOWN ein von Kopf bis Fuss durchgerocktes, ausgepumptes, aber hochzufriedenes Publikum, das sich wohl bei der nächsten Tour wieder um Tickets reissen wird.

live_20080418_0119.jpg Was für ein denkwürdiger Abend! War ich damals nach dem Köln-Gig schon mehr als begeistert, kam mir die Band in Wiesbaden noch um einige Prozent frischer und energischer vor. Die "alten Herren" (alle Mitglieder sind mittlerweile über 40) zeigen hiermit, dass ein Headliner sehr wohl noch 2 Stunden vollste Power geben kann und sich nicht hinter zig Vorbands verstecken muss.
SO soll es sein und ich denke, dass die Band nach den jüngsten Erfolgen uns noch viele weitere Mal "beglücken" wird.

Herzliche Grüße gehen vor allem an Anna von Roadrunner, die mir einen unkomplizierten Konzertbesuch plus Interview plus Pizza Hut- und Görtz-Outlet-Begleitung (oder war´s umgekehrt? *g*) bescherte. Daniel und den Spanier (Namen verlegt, sorry!) nicht zu vergessen.
Dann natürlich noch nen Gruss an Janosch von MISERY SPEAKS, der sich seit unserem Interview Ende letzten Jahres auch wie ein kleiner Bub auf diesen Abend gefreut hat. See you on WFF!

Das Interview mit Rex flogt blad, weitere Pix gibt es in der Galerie

(Brix)

Setlist Wiesbaden:

Pillars of Eternity
Lysergic Funeral Procession
The Path
Lifer
Hail the Leaf
Three Suns and one Star
Rehab
Ghosts along the Mississippi
Learn from this Mistake
On March the Saints
NOD
Beneath the Tides
In the Thrall of it all
Losing all
Eyes of the South
Doobinterlude
New Orleans is a dying Whore
Jail
Stone the Crow
Bury me in Smoke

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