Naja, immerhin hab ich mit meiner Aufregerei erfolgreich die
Wartezeit bis zur ersten Band des Abends überbrückt: die ersten Klänge von
POWERWOLFs neuster Platte „Lupus Dei"
retten mich gerade noch vorm Platzen meines Schädels und führen zur Beruhigung
meiner Nerven.
Spätestens mit „We Take It From The Living" ist der komplette Ärger verflogen
und das Publikum ist vom ersten Moment an dabei, die Wölfe frenetisch
abzufeiern. Die Chöre sind so laut wie sie nur sein können und das Saarland
beweist sich eindeutig als (unterbesetzte) Powerwolf-Hochburg und so genießt
man das Heimspiel indem man die Stimmung zum kochen bringt. Charles und Matthew
Greywolf sind wie immer mit derber Bodenventilator-Action am Start und Attila
Dorn posiert stilsicher wie man es anders nicht gewöhnt ist.
So spielt man sich durch fast den kompletten 2007er Output und spickt das ganze
Spektakel zusätzlich mit „Kiss Of The Cobra King", „We Came To Take Your Souls"
und „Mr. Sinister" vom Debüt „Return In Bloodred". Erschreckend ist für mich der
mit jedem Song stärker zunehmende Polarisierungseffekt, den die Wölfe mit ihrer
zugegebenermaßen überspitzten Show erzielen: man hört Unkenrufe, es wäre alles
Vollplayback, die Show wäre mehr als peinlich und und und... Schade, dass eine Band, die der ganzen Metalszene
so geschickt den Spiegel vorhält, damit auf solche Reaktionen stößt. Nunja, was
solls man kann es natürlich auch nicht jedem recht machen. Ich persönlich finde
gerade die Ansagen von Attila Dorn immer wieder zum Brüllen („Ich habe mir
einen Kelch gekauft, sieht besser aus wie diese Plastikflasche") und so
verabschiede ich mich nach der Zugabe „Vampires Don't Die" meinereseits auch
mit einem „Vielen Dankeschön" an die Bar und trinke erstmal einen auf diese
mehr als gelungene Show.
Setlist Powerwolf:
Lupus
Demonae
We Take it From The Living
Prayer In The Dark
We Came To Take Your Souls
Saturday Satan
In Blood We Trust
Mother Mary Is A Bird Of Prey
Mister Sinister
Koss Of Te Cobra King
Lupus Dei
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Vampires Don't Die
So, weiter gehts dann direkt mit dem Headliner des Abends:
GRAVE DIGGER. Bereits zu den Klängen des Intros „The Brave" wird lauthals
gebrüllt was die Lunge hergibt und die Tatsache, dass nach Powerwolf
anscheinend schon einige der relativ wenigen Gäste abgehauen sind, tut der
Stimmung auch keinen Abbruch. Die Mitgröhlextase die vorher bei Powerwolf
angesagt war, wird hier zwar nicht getoppt, die Stimmung ist jedoch, wie nicht
anders zu erwarten war mehr als gut.
Frontmann Chris gibt ordentlich Gas, malträtiert seine Luftgitarre und
heizt die Leute immer wieder dazu an, die Songtitel mitzuschreihen, beschwört
Chöre herauf und gibt ansonsten auch alles was ein Frontmann einer Heavy-Metal-Legende
so halt zu leisten hat. Zu Hits wie „Valhalla", „ The Grave Dancer" oder „Excalibur"
wird gebangt und gefeiert, was das Zeug hält. Wie Kollege Naglagor schon aus
Bochum berichtete, zeigt sich das neuste Mitglied der Grabschaufler, Thilo
Herrmann, als äußerst fit an seinem Instrument und füllt jede Lücke, die mit nur
einer Gitarre entstehen könnte perfekt aus.
Nachdem man zu dem obligatorischen „Rebellion" ordentlich die Bude eingerissen
hat, geht's in der Zugabe mit „The Last Supper", „The Grave Digger" und dem
finalen" Heavy Metal Breakdown" noch einmal ans Eingemachte und ein sichtlich
ausgelaugter Chris zieht mit seinen Mannen von der Bühne und entlässt die Fans
mit einem Grinsen im Gesicht hinaus in die Nacht. (Reini)
Setlist GRAVE DIGGER:
The Brave
Liberty Or Death
Son of Evil
Valhalla
Scotland United
The Grave Dancer
Lionheart
Grave In The No Man´s Land
Excalibur
In The Dark Of The Sun
The House
Highland Tears
The Roundtable
Morgane Lefay
Silent Revolution
Knights Of The Cross
Rebellion
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The Last Supper
The Grave Digger
Heavy Metal Breakdown
Alle Bilder gibts hier in der Galerie. Alle Fotos geschossen von Viola Schweitzer.
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