Metal FC Autumn Metal Fest (06. - 07.10.2006, Ratingen)

Der Metal FC Ratingen veranstaltete erstmals im Lux eine zwei Tage dauernde Veranstaltung und hat dafür insgesamt sieben Bands eingeladen. Am ersten Tag fanden gut 100 Besucher den Weg ins Lux, weniger als die Hälfte waren es am zweiten Tag obwohl eine Band mehr am Start war. Schade, aber da steckt man manchmal nicht drin. Insgesamt eine interessante und bunt gemischte Veranstaltung.

Als Opener durften am ersten Tag DEPREDATION ran, die damit eine mehrmonatige Durststrecke ohne Gig beendeten. Die Ruhrpottmetaller stiegen gleich mal mit dem Opener "Voyeurs Of Disaster" der aktuellen Scheibe in den 48-minütigen Gig ein. Im weiteren Verlauf wurde munter zwischen dem aktuellen Album "Ruhrpottmetal" und der alten Scheibe "Megaton Scythe" hin und her gewechselt. Der Sound war zwar nicht übermäßig druckvoll, aber das wurde locker durch die unbändige Spielfreude der Band wieder wettgemacht. Guter Gig der Thrasher bei dem auch mit "The Project" ein (gutes) neues Stück den Weg in die Setlist gefunden hat.

Setlist Depredation:

Voyeurs Of Disaster
Depredation
The Perfect Murderer
Locked Insane
The Dawn Of Aggression
The Project
Unparadized
The King Is Dead
Your Trust Betrayed
Prophets Of Doomsday
Metal Maniax


Weiter ging es mit 21st CENTURY KILLING MACHINE die erst den zweiten Auftritt überhaupt in ihrer Bandgeschichte auf die Bretter legten. Da die Band aber aus durchweg erfahrenen Musikern besteht durfte man durchaus einiges erwarten, zumal Kollege Leimy von der aktuelle Scheibe der Düsseldorfer sehr angetan ist. Mich überzeugte das ganze an diesem Abend nur bedingt, lag aber vielleicht auch daran, weil ich mit dem Material gar nicht vertraut war. Nun gut, die Reaktionen im Publikum waren jedenfalls durchaus positiv und besonders Basser Bonie war um ein tightes Stageacting bemüht. Und der druckvolle Sound haute den Anwesenden den modernen Thrash Metal mit Schmackes um die Ohren.


Headliner am ersten Tag war niemand geringeres als SYMBIONTIC. Die Band aus dem Ruhrpott entwickelt sich immer mehr zur Vorzeigeband in Sachen anspruchsvollem Death Metal. Auch an diesem Abend konnte die Formation natürlich restlos überzeugen. Technisch absolut einwandfrei wurden die erstklassigen Songs dem begeisterten Publikum um die Ohren gehauen. Der Schwerpunkt lag natürlich auf dem aktuellen Meisterwerk "Vaya". Stücke wie "Demon", "Psycho", "Ascending Of The Blackest", "Bloodpath", "Flamewinged Majesty", "A Cold Day In Hell" wurden entsprechend abgefeiert, aber auch älteres Material in Form der Klassiker "Soulraped" (gleich mal als Einstieg in den Gig), "Chainsaw Smile" und "The Night Is My Stage" konnte natürlich restlos überzeugen. Kein Wunder das die Band kaum noch von der Bühne gelassen wurde. Gegen Mitternacht gab es noch ein Geburtstagsständchen für Bauer vom Metal FC. Toller Gig!


Am zweiten Tag stiegen FORCES AT WORK als erstes auf die Bühne. Da der zweite Tag, wie oben angedeutet, sowieso schlecht besucht war und es für Ratingen ungewöhnlich um Punkt 20 Uhr los ging tendierte der Publikumszuspruch Richtung Null. Also teilweise waren wirklich kaum 10 Leute in Bühnennähe. Allerdings ist das Material der Düsseldorfer auch alles andere als leicht verdaulich und manchmal sehr frickelig. Gefallen haben mir die Jungs wenn die aggressiven Parts rausgeholt werden und das ganze thrashiger wird. War ok, aber die 43 Minuten auch genug, vor allem weil sowieso kaum eine Nase Richtung Bühne zeigte. Schade!

Nicht wesentlich weniger progressiv wurde es dann bei EXCHASED. Allerdings gab es hier nichts 'thrashiges' sondern reinen Prog Metal, der aber wesentlich flüssiger rüberkam. Zudem verfügen die Düsseldorfer mit Jonas Mies über einen starken Sänger, desse Radius war allerdings durch die Gefahr von Rückkopplungen sehr eingeschränkt. Entweder es Pfiff oder er stand fast im Drumkit :-) Bis auf die 'Pfeiferei' war der Sound insgesamt in Ordnung und Stücke wie "Broken And Done" und "Ignorance" machten einen guten Eindruck. Die Performance war, allerdings auch passend zu den Songs, eher leicht zurückhaltend. Guter und trotz 52 Minuten ein kurzweiliger Auftritt der Düsseldorfer.


Deutlich mehr geradeaus ging es dann mit WICKED KEMAO. Mit ihrem Thrash´N`Roll sorgten die Düsseldorfer für ordentlich Bewegung im Publikum. Aber auch auf der Bühne ging ordentlich die Post ab. Sogar Schlagzeuger Björn Sondermann ging hinter seinem Drumkit ab wie die berühmte Schmitz Katze. Neben einem Haufen eigenem Material wie z.B. dem spanischen "La Marea" konnte auch die Coverversion von "The Four Horsemen" sehr überzeugen, zumal sehr authentisch rübergebracht. Guter Gig, der zwar nach einer Zugabe verlangte, aber die fortschreitende Stunde und die Tatsache, dass noch eine Band auf die Bühne sollte, ließ dies nicht zu.

Mit ADORNED BROOD konnte der Metal FC einen durchaus namhaften Headliner für den zweiten Tag gewinnen. Allerdings hatte die Band, wie schon häufiger, das Problem stilistisch so gar nicht zum Restprogramm zu passen. So war es hier wie auch schon beim Opener des Abends über weite Strecken sehr leer und kaum 10 Leute verliefen sich im Saal. Dennoch zogen die Grevenbroicher unbeirrt ihr Programm durch und standen fast eine Stunde lang auf der Bühne. An Songs gab es u.a. "Lebenslied", "Wigand", "7 Tage lang", "Old Great Master", "Die Wiederkehr", "Asgard" und als Zugabe "Hiltia". Der Sound war gut und die Performance angemessen. Wenn die Band bei dem Publikumszuspruch auch nicht gerade den glücklichsten Eindruck machte. Aber wer hätte das schon?! Schade, schade, aber schön die Band mal wieder gesehen zu haben. Wenn auch die Umstände nicht gerade ideal waren. (Tutti)


alle Fotos von Tutti

Kategorie: Konzerte