Essen Death Feast II (08.04.2006, Essen)

Das war es also, das zweite Essen Death Feast II und es hat sich echt gelohnt! Vergesst das No Mercy Fest oder die X-Mass Fests, das hier ist die neue Größe im Live-Sektor des Extrem-Metals!

8 geile Bands und nur 17€ an der Abendkasse. Internationale Größen und mit dem Turock 'ne anständige Location, sowas nenn ich mal absolut vorbildlich.

Zwar waren die Preise von 3€ für 'ne Cola oder ein Bier (0,4l) schon ein wenig pervers, aber eine Kehrseite der Medaillie gibt’s ja immer und bei dem geilen Billing nimmt man das gern in Kauf.

Eingeläutet wurde das Indoor-Festival des Jahres durch die Ruhrpöttler SUFFOCATE BASTARD. Gespielt wurde absolut tighter Slam-Death Metal der New Yorker Spielart, der an Bands ala Skinless, Dehumanized oder Soils Of Fate erinnerte. Die Jungs waren auf jeden Fall der perfekte Opener und haben für jede Menge fliegende Haare gesorgt. Hab selten so eine Action bei einem Opener gesehen. Auf jeden Fall Daumen hoch für die Dortmunder.

Danach sollten die Düsseldorfer VERMIS auf die Bretter, die einen tighten Gig lieferten. Gespielt wurde höchsttechnischer Death Metal, der gerade bei den langsamen Passagen extremst an Morbid Angel erinnerte. Solch langsame Stellen wechselten sich stetig mit Blast-Orgien ab, die jedoch vom Publikum bei weitem nicht so gut aufgenommen wurden, wie bei SUFFOCATE BASTARD.

Auf VERMIS folgten dann die Lokalmatadore SYMBIONTIC, die ebenfalls mal wieder einen absolut genialen Gig hinlegten, der jedoch ein wenig kurz war (was das Manko bei fast jeder Band war). Gezockt wurden die größten Klassiker des Debütalbums "BioConstruct" und Tracks neueren Datums von der "Vaya". Mit ihrem hohen Melodie-Faktor wollten SYMBIONTIC zwar nicht so wirklich in das Gesamtbild des brutalen Knüppelabends passen, was jedoch die Mehrzeahl der Besucher nicht davon abhielt, die Jungs frenetisch abzufeiern. Die Jungs haben auf jeden Fall das Potential ganz groß rauszukommen.

Als nächstes waren dann die Tulpenschlächter CAEDERE an der Reihe die brutalen Death Metal spielten, der irgendwo zwischen Skinless, Deeds of Flesh, Sinister und Suffocation lärmte. Auf jeden Fall spielten die Holländer einen soliden Gig der viele Moshparts und Blast-Parts bot. Das aktuelle Album steht jetzt auf jeden Fall ganz oben auf meinem Einkaufszettel!

Um Punkt 20 Uhr zur Prime-Time war nun Pathologie-Party angesagt, denn die Kalifornier IMPALED sollten nun für die nächsten 45 Minuten das Herz eines jeden Carcass-Fans erfreuen. Die Mucke war absolut partytauglich und es bildeten sich stetig neue Circlepits und Moshpits. Die Herren Pathologen zeigten auch Humor, denn allein schon beim Anblick der Leadgitarre und des Basses musste man schmunzeln. Der Bass hatte z.B. am Kopf eine richtige Axt-Klinge und das Ende der Leadgitarre gipfelte in einer Hand mit einem ausgestreckten Mittelfinger, während die Zacken des Rumpfes die Form von zwei aussgestreckten "Pommesgabeln" hatte :-)
Sehr genial war es auch als der Bassist beim dritten Song seine "Streitaxt" anzündete und eine coole Feuerspuckeinlage vorführte und nebenbei auch noch souverän weiterspielte. Es war schon erstaunlich was der Bassist so alles abkonnte, denn auch Sprünge samt Bass in die Menge hielten ihn nicht vom Spielen ab. Geboten wurde wie schon gesagt party-tauglicher Deathgrind der nicht selten an early Carcass erinnerte. Ein unterhaltsamer Gig war es allemal.

Auf die nächsten drei Bands hab ich mich schon ganz besonders gefreut und VILE die als nächstes spielen sollten, waren maßgeblich daran beteiligt dem Verfasser dieser Zeilen feinste Knoten ins Haar zu zaubern ;-)

Der gespielte Death Metal der Kalifornier war aber auch wirklich nicht von dieser Welt und das Drumming vom "fastest feet in the World" Reno Killerich (Panzerchrist, Ex-Dimmu Borgir, Tour-Drummer für Vile und Dew-Scneted, Drumhure für alles) tat sein übriges und drückte den geneigten Zuhörer sprichwörtlich gegen die Wand.
Mit VILE haben wir es definitiv mit dem nächsten großen Ding in Sachen brutalem technischem Ami-Death Metal zu tun, und Hate Eternal, Krisiun und Konsorten können sich schon mal warm anziehen. Bei diesen knappen 40 Minuten Full-Speed-Geknüppel schwebte der Verfasser jedoch in höheren Sphären und war nicht mehr ansprechbar, so geil war das.

Selbiges Phänomen erreichten auch die nachfolgenden DEEDS OF FLESH, die dem Verfasser dieser Zeilen das Höschen noch ein wenig feuchter werden ließ. Brutalster Ami-Death wie er schneller nicht gespielt werden kann!
Die Jungs sind nicht umsonst eine absolute Ikone in ihrem Genre. Die ultratiefen Vocals, das Highspeed-Drumming und die absolut souveräne Gitarren-Fraktion ließ auf jeden Fall das Herz des geneigten Schreiberlings erfreuen. Gezockt wurde Material von so ziemlich jeder Epoche der Band, wobei ganz besonders der Opener "Reduced To Ashes“ und der letzte Track "Crown Of Souls" hervorstachen.
DEEDS OF FLESH sind auf jeden Fall immer wieder die Macht!

Nun war es endlich soweit! Der Gig auf den ich mich schon seit Monaten freute stand kurz bevor und ich wurde nicht enttäuscht.
Um kurz vor 11 betraten nämlich MONSTROSITY die Bühne und zockten ein Old-School-Brett der feinsten Sorte herunter. Der neue Sänger sah zwar ein wenig merkwürdig aus und erweckte Befürchtungen, dass der Gig ein einziges Disaster werden könnte. Dem war zum Glück nicht so, da der Sänger, der eine wenig aussah wie ein Gothic-Punk (Iro, typisches Gothic-Outfit, invertiertes Kreuz um den Hals), die Lücke die Jason Avery hinterließ, gut zu schließen wusste. Zwar klang er nicht sooo überragend wie seine beiden Vorgänger Avery und der Corpsegrinder, jedoch konnte er überzeugen. Anfangs war der Sound noch ein wenig matschig und man erkannte die Songs nicht so recht wieder, was sich zum Glück zum dritten Song hin änderte.
Gezockt wurden hauptsächlich Songs der letzten beiden Alben ("Rise To Power" und "In Dark Purity"), aber auch die beiden Vorgänger "Millennium" und "Imperial Doom" wurden mit Songs wie "Fatal Millennium" und "Ceremonial Void" bedacht.
Auf jeden Fall konnte gerade die hochbegabte Gitarrenfraktion auf ganzer Linie überzeugen und ein geniales Gitarrensolo und das Instrumental "Slow Gimmick" stellten dies sehr gut unter Beweis.
Leider ging diese eine Stunde, in der eine der wohl unterbewertetesten Bands dieses Planeten die Masse erfreute, viel zu schnell um und es wurde noch nicht mal eine Zugabe gespielt :-(
Na ja, so schlimm war dies nun auch nicht, da ich den Laden mit einem dicken Lächeln und einem Haufen Merchandise in der Gewißheit verließ, das vielleicht beste Konzert des Jahres gesehen zu haben. (Leimy)

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