Der zweite Dezember 2005 könnte sich als ein sehr trauriger Tag in der saarländischen Metal Szene heraus stellen. Denn die „Veteranen“ von MEMORIAL PARK (existent seit 1995) traten vorerst zum letzten Mal live auf. Die Band verteilt sich nunmehr aus arbeitstechnischen Gründen über ganz Deutschland und sogar die Schweiz, was Proben und Auftreten etwas schwierig werden lässt.
Zur Unterstützung nahmen sie sich die Aufsteiger BERSERK INC und SYRYUS mit nach Saarbrücken in den MoClub. Um die 120 Besucher dankten es diesem gelungenen Package mit ihrer Anwesenheit.

Gegen 21:00 starteten SYRYUS das denkwürdige Konzert. Die fünf Saarländer spielen sehr ruhige melodische Rockmusik mit Tiefgang. Zu Hause auf dem Sessel zum Entspannen ist die Musik von SYRYUS bestimmt gut geeignet, aber live auf der Bühne schafften sie es nicht, das Publikum anzuheizen. Die stark an THE GATHERING erinnernden Songs passen nicht in den Kontext eines Metal Konzerts. Das Keyboard dominiert live die meisten Songs und lässt sie etwas poppig klingen und irgendwie fehlt den Songs der Drive. Die rockige, markante Stimme von Sängerin Jessica Jaeger hört sich allerdings sehr interessant an (vor allem beim Track „Here Comes The Pain“), gerät aber etwas ins Hintertreffen angesichts der mangelnden Live Erfahrung. Die Kommunikation mit dem Publikum lässt noch zu wünschen übrig und die Musiker harren etwas starr auf ihren Positionen, aber SYRYUS sind eine junge Band, die noch viel Routine und Erfahrung sammeln kann und ihr Sound ist durchaus ausbaufähig. In anderer Umgebung mit anderem Publikum können SYRYUS bestimmt eher überzeugen.



Wo kommen nun plötzlich all diese Menschen her? Was BERSERK INC nach nur drei Konzerten geschafft haben ist unglaublich. Es hat kaum eine andere Band ein so großes Gefolge hinter sich nach solch einer kurzen Zeit. Die meisten Besucher sind eindeutig wegen ihren Lieblings Berserkern gekommen und somit wird die zweite Band des Abends schon zu Beginn wie wahnsinnig abgefeiert. Schon als die Band zum Soundcheck die Bühne betritt, scheint der MoClub aus den Nähten zu platzen. Humor zeigen die Saarbrücker, als sie sich zu Beginn des ersten Songs Nikolausmützen aufsetzen.
Vor mehreren Jahren startete Chef Gregor Theado BERSERK INC als Ein – Mann Soloprojekt. Ganze vier CDs später nahm er sich dann ein Herz und erhörte die Rufe zahlreicher Fans nach Live - Auftritten. Mit der Unterstützung drei weiterer Mannen bahnt sich nun der Berserker seinen Weg im Underground!
Gespickt mit wunderschönen Melodien, doppelläufigen Leads und ordentlich Groove die zeitweise etwas an HYPOCRISY erinnern wird das Publikum Song um Song weiter angeheizt. Hier kommt auch das erste Mal Bewegung auf, allen voran Gitarrist Maddin, die Jungs zeigen, wie viel Leidenschaft in ihrer Musik steckt. Als Schmankerl bitte Theado bei „The Escape“ zwei Kollegen auf die Bühne die einen Tag später für ein Jahr nach Australien „flüchten“. Nette Geste. BERSERK INC lassen nichts zu wünschen übrig. Die leichten Timingschwierigkeiten interessieren hier niemanden, es wird einfach nur gerockt! Eine tolle Show, diese Band wird ihren Weg machen!

Setlist Berserk Inc:
Battle without honor (KillBill Soundtrack zum Linecheck)
Introducing the Pain (Intro)
Gods Epitaph
Black Embrace
Love is a Widow
World of Flowers
Fallen Heaven
World of Flowers (Reprise)
Entering Hyperspace
The Escape
The Quest



Die Meute war nun perfekt angeheizt für den Headliner MEMORIAL PARK. Trotz des vielleicht letzten Konzert war keine Trauer zu sehn in den Gesichtern der 120 Besucher. Lieber ordentlich verabschieden als nachweinen war die Devise! Erst vor kurzem fanden die St. Ingberter mit Shouter Freddy einen würdigen Ersatz für den ans Schlagzeug gewechselten Marco Hohneck, der auch gleich seine Qualitäten als Frontmann bewies und mit Sängerin Annika die Fans Song um Song anstachelte, weiter zu machen. Freddy entpuppt sich auf seinem zweiten Gig mit der MEMORIAL PARK als Fronter mit Wahnsinnsstimme, der sowohl seine Growl Parts als auch seine cleanen Passagen sehr überzeugend umsetzt. Mit der immer besser werdenden Rockröhre von Sängerin Annika bildet er eine unschlagbare Gesangseinheit!
Die Instrumentalabteilung überzeugt mit dem schwedisch angehauchten melodischen Death Metal durch die Bank. Speed, Groove, Technik und Melodie satt, die Fans danken es der Band und bejubeln jeden Song ums Neue. Eigene Lieder der Band wie „Non Existence“ oder Flames of Infinity“ stehen den intonierten Coverversionen von EDGE OF SANITY und anderen in nichts nach.
Das übermäßige Lob mag vielleicht etwas übertrieben klingen, aber jeder, der MEMORIAL PARK an diesem Abend gesehen hätte, würde ähnlich reagieren. Diese Band ist einfach klasse und hat absolut ein Händchen für eingängige Melodien. Vorgetragen wurden Songs ihrer alten CD „The Skies beyond“ die noch erhältlich ist und neue Leider des bald erscheinenden zweiten Full length Albums.
Es ist jammerschade, dass die Band so auseinander gerissen wird, MEMORIAL PARK könnten ganz nach oben kommen.
Wir hoffen sehr auf ein Wiedersehen!

Setlist Memorial Park:
Non Existence
Flames of Infinity
Selfcaged
Destination Pain
Melt to One
Black Tears (Edge of Sanity)
Where souls disappear
Left of Me
To Love is to Die
The Chasm
Tear gas (Anathema)
Falling
Embrace the Fire
End of heartache (Killswitch engage)

(Bernie)




Weitere Bilder findet Ihr in der Galerie.

(Alle Fotos von Bernie)
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