BOHREN & DER CLUB OF GORE statteten dem heimischen Ruhrgebiet mal wieder einen Besuch ab. Also nichts wie los und ab nach Dortmund ins FZW wo die Mülheimer gegen Mitternacht die Bühne enterten (Einlass war um 23 Uhr). Diese ungewöhnliche Zeit für einen Konzertbeginn hielt die Fans aber nicht von einem Besuch ab und so war die Halle mit geschätzen 150 Leuten ganz ordentlich gefüllt. Die bereitgestellten Stühle reichten jedenfalls bei weitem nicht aus. Gegen Mitternacht ging also das Licht aus und vier Gestalten bahnten sich mit kleinen Lampen bewaffnet den Weg in Richtung Bühne.
Das Quartett zelebrierte 100 Minuten lang ihre ureigene Form der vertonten absoluten Finsternis. Stilistisch bieten die Minimalisten eine Mischung aus Jazz und langsamstem Doom, einige nennen es Horror Jazz. Ein Horror ist es sicherlich für manchen der es nicht nachvollziehen kann das man sich zwischen zwei Takten problemlos ein Bier holen könnte ohne auch nur etwas zu verpassen. Aber nicht so die Anwesenden die die Mülheimer nach jedem ihrer zum Teil überlangen Stücke mit langem Beifall bedachten.
Mit einem solchen Stück begannen die Güsterkönige. Das über zwanzig Minuten lange "Zeigefinger" vom aktuellen Album "Geisterfaust" eröffnete den Reigen und Christoph Glöser meinte danach auch nicht umsonst "das schlimmste haben wir hinter uns".
Es folgten noch u.a. die Meisterwerke "Destroying Angels", "Daumen", "Midnight Black Earth" (genial!) und "Grave Wisdom".
Die trocken humorvollen Ansagen von Christoph Glöser lockerten trotz vorherrschender Dunkelheit die Stimmung immer wieder auf.
Die Lightshow war, wie üblich und folgerichtig, praktisch nicht vorhanden. Weniger ist halt manchmal mehr.
Wieder ein sehr gelungener Abend (oder eher Nacht) und jeder der die Band noch nicht gesehen hat, aber glaubt alles musikalisch Extreme bereits erlebt zu haben, der sollte sich bei der nächsten Gelegenheit mal BOHREN & DER CLUB OF GORE ansehen. Immer wieder ein Erlebnis. (Tutti)
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