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Damit haben die Veranstalter des Fabric-Festivals in Trier auf keinen Fall gerechnet: Gerade mal etwa 350 Nasen machten sich bei gutem Wetter auf den Weg, um sich das Festival anzuschauen. Wirklich schade, denn was dort auf die Beine gestellt wurde, war wirklich gut und von den Bands her auch klasse besetzt. Als wir jedoch am Gelände ankommen, ist das Festival bereits in vollem Gange. Nach der Absage von Firewind, die nach dem Ausstieg von Drummer und Sänger nicht mehr in der Lage waren, aufzutreten, wurde der Ablauf scheinbar vollkommen über den Haufen geworfen und die erste Band stieg wohl schon gegen viertel nach sechs auf die Bretter.
So verpassen wir EDGE OF THORNS komplett, die sich im Vorfeld im Rahmen eines Bands Battle den Platz im Billing erkämpft hatten.

Der Auftritt von THE MIST ist daher bereits Laufen. Die Band präsentierte eine solide Mischung aus melodischem Metal und Rock und konnte auch bereits auf eine beachtliche Fanschar im Publikum zurückgreifen, die der Band mehr als nur Höflichkeitsapplaus entgegenbrachte. Allerdings wirkte die Show der Trierer etwas statisch, ein wenig mehr Bewegung hätte dem Ganzen gut getan.

Nach einer angemessenen Umbaupause war es dann Zeit für FREEDOM CALL. Der Fünfer aus Hamburg strotzte trotz des etwas kleinen Publikums nur so vor Spielfreude und gab von Anfang bis Ende richtig Gas. Dabei nutzte die Band natürlich die Gelegenheit nicht nur ihr aktuelles Album "Circle Of Life" zu promoten, sondern auch Klassiker aus ihrem restlichen Repertoire in die Menge zu feuern. Die "Freedom Call"-Rufe waren auch noch lange nach dem Auftritt zu hören.

Dass die Umbaupause für RAGE etwas großzügiger ausfällt, war zu erwarten, denn immerhin muss das Schlagzeug von Trommeldeibel Mike Terrana aufgebaut werden. Als dies gründlich erledigt wurde, besteigt auch eben jener die Bühne und sagt kurz die Band an, bevor Rage dann auch wie ein Unwetter über Trier hereinbrechen.
Wer die Band bereits einmal in dieser Zusammensetzung live erleben durfte, weiss, was ich meine: Mike Terrana explodiert förmlich hinter seinen Kesseln und geht heftiger ab, als das Tier in der Muppet-Show auch nur zu träumen wagt, Gitarrist Viktor Smolski brilliert ein ums andere Mal mit seiner unglaublichen Spieltechnik und Sympathiebolzen Peavy komplettiert das Bild durch aggressives Posing. Stark!
Auch Rage schöpfen aus ihrem kompletten Fundus an Songs und erfreuen die Meute durch ältere Stücke wie "Firestorm" vom Album "The Missing Link". Unterbrochen wurde das Set einmal durch eine Soloeinlage von Mike Terrana und einmal durch Viktor Smolski, die den größtenteils staunenden Leuten zeigten, zu was sie auf ihrem Instrument fähig sind. Gerade Terrana glänzte dabei auch durch seinen Humor und bezog die Fans mit Singspielchen in das Ganze ein.

Nach dem Mitsing-Hit "Higher Than The Sky" war aber leider schon gegen 0:30 Schluss und Rage konnten trotz lautstarker Forderungen und Pfiffe keinen Zugabenteil mehr spielen, da die genehmigte Uhrzeit von 0 Uhr schon weit überschritten war. Wirklich schade, denn da hätte man sich noch das ein oder andere Stück gewünscht.
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