Nuclear Assault + Heathen + Annulation (07.07.2005, Essen)

Auch größere Namen sind keine Garantie für einen gut gefüllten Konzertsaal. So verirrten sich nicht mal 80 Besucher in der Zeche Carl. Reichlich wenig für ein solches Billing. Schweizer Uhren gehen scheinbar noch immer genau, denn um Punkt 20 Uhr legten die Eidgenossen ANNULATION los. Leider waren, wenn überhaupt, gerade mal 20 Nasen vor Ort und der Saal füllte sich auch während des Gigs nur unwesentlich. Allerdings konnten die Schweizer auch nicht sonderlich überzeugen. 08/15 Oldschool-Death Metal der auch Ende der 80er / Anfang der 90er Jahre keinen umgehauen hätte. Außerdem hatte die Band während der ersten Hälfte des 27-minütigen Gigs ungefähr den Bewegungsdrang eines Furunkels was die Stimmung natürlich auch nicht sonderlich hebt. Von einem Anheizer kann man hier kaum sprechen

Schon eher einheizen konnten da HEATHEN. Die alten Bay Area-Thrasher wurden von Beginn an bejubelt und schmissen einen außerordentlich starken Gig hin der absolut headlinertauglich war. Dafür packte die Band neben unbändiger Spielfreude (die Band war sichtlich erfreut, dass einige der alten Stücke lauthals mitgesungen wurden) eine ganze Reihe starker Songs wie die Klassiker "Breaking The Silence" und "Death By Hanging" (gesanglich unterstützt von ANNULATION) sowie "Opiate Of The Masses", "Mercy Is No Virtue" und "Kill The King". Auch wenn der Sound auf der Bühne scheinbar nicht optimal war, ein extrem kurzweiliger 45-mintüger Auftritt der viel mehr Besucher verdient gehabt hätte. Stark!

Noch mehr ging dann aber bei NUCLEAR ASSAULT die Post ab. Bei einer Person etwas zu sehr für Frontmann John Connelly der kurzerhand mal das Stück "Brainwashed" unterbrach um den Austickenden ein wenig Rücksicht einzuimpfen. Gelernt hatte der daraus aber wenig und landete wenig später bei einer Stagediving-Aktion während "Critical Mass" mit voller Wucht auf dem Boden und konnte nur gestützt den Saal verlassen. Da hat auch Mr. Connelly ganz entgeistert geschaut, der laut eigener Aussage selbst den Gig nur unter Schmerzen spielen konnte, weil er sich beim WFF verletzt hat.
Genug der Verletzungen, Musik gab es auch und davon viel Gutes. Die alten Klassiker wie "Rise From The Ashes", "F#", "Hang The Pope", "Sin", "Butt Fuck" und "Trail Of Tears" zünden halt noch immer. Aber auch neues Material vom kommenden Album wie "The Price Of Freedom" war überzeugend. Nach 63 Minuten war Feierabend und eine Zugabe wurde nicht gewährt. Ein etwas abruptes Ende eines guten Auftritts. (Tutti)
Kategorie: Konzerte