Bei dem Billing kamen die Besucher natürlich zahlreich, so um die 200 waren es bestimmt.
Als Opener stiegen GUERRILLA auf die äußerst provisorisch wirkende Bühne. Die Kölner sind sich auf für nichts zu schade :-) Das Westend war schon ganz gut gefüllt als GUERRILLA mit Songs wie "City Of Sorrow", "Speed", "This Time It's War", "Infecdead" und "Dead By Jealousy" würdig und energiegeladen eröffneten. Ein paar Bewegungen im Publikum waren schon auszumachen, mehr allerdings auf der Bühne. Wobei Bassist Westi bei seinen zahlreichen Ausflügen wieder überall in der Halle zu finden war. Ich warte noch immer darauf mal einen schwachen Gig der Kölner zu sehen, aber das kann wohl noch dauern. Selten wurde ein Konzertabend so stark eröffnet.
Weiter ging es mit melodischem Death Metal schwedischer Prägung, genauer gesagt mit BATTLESWORD. Zum Glück hatten die Viersener ein paar Fans mitgebracht, denn so richtig wollte das Publikum nicht mitmachen. Auch die Aufforderungen von Basser Bauer nützten da wenig. Neben ihm entwickelt sich versteckt im Hintergrund Schlagzeuger Andreas immer mehr zum Aktivposten. Die Seltist setzte sich natürlich überwiegend aus Stücken vom starken "Failing In Triumph" Album zusammen, wie "Last Rising Sun", "Stormking", "Baptized In Fire". Aber mit "Fire & Storm" gab es auch neues Material. Nach knapp 40 Minuten war der Auftritt leider schon vorbei.
Dann waren POOSTEW an der Reihe. Die Grind Formation aus Münster legte mit nur gut 20 Minuten einen sehr kurzen Auftritt hin. Der hat aber gereicht, damit die Meute vorne sich mal richtig austoben konnte. Performancetechnisch war alles im grünen Bereich, die Jungs zeigten Einsatz. Musikalisch konnten sie mich eher nicht vom Hocker reißen. Abwechselndes Greischen und Grunzen und ein Wechselspiel zwischen brauchbaren Riffs und Knüppelparts. Nicht besonders spektakulär, aber einigen hat es gefallen.
Die JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELE waren als nächstes an der Reihe. Die Krefelder konnten die Menge nochmal Richtung Bühne treiben. Der dritte Auftritt der Bandgeschichte war der erste ohne das siebte Bandmitglied Hofi, also diesmal ohne die eingespielten Samples. Etwas schade, tat der Stimmung aber weiter keinen Abbruch und das Material ist auch so über jeden Zweifel erhaben :-) Große Veränderungen an der Setlist gab es nicht, es wurde nur mal wieder ordentlich durchgewürfelt. Unter dem inzwischen sehr tropischen Klima litt besonders Drummer Christ, der vor und nach dem Zugabenteil alle Viere ausgestreckt neben der Bühne lag. Die Kult-Grinder haben also wieder alles gegeben und waren der Höhepunkt des Abends.
Setlist Japanische Kampfhörspiele:
alle wollen gut aussehen [und tun es nicht]
scheiße der lehrer
wir gehen in den knast
im feld
unpünktlichkeiten
ich habe keinen körper
all das muss verunstaltet werden
gekochtes für tiere
geräte hassen mich
kieferorthopädie
ich hab mich entschieden
das menschliche chromosom 22
musik
dresscode
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verbrennt euer geld
fertigmensch
Headliner waren JACK SLATER und die hatten dann leider das Pech, dass doch einige Besucher den Heimweg antraten. Aber so an die 100 Personen haben den Gig der Bonner noch verfolgt. Auch Sänger Horn schien die Hitze im Westend etwas mitzunehmen, der sonst so gewohnte Wortwitz kam diesmal kaum rüber. Zudem streckte die Band bereits nach 43 Minuten die Flügel, etwas knapp für einen Headliner. Dafür gab es an Stücken wie "Sensou", "Stripped, Raped And Strangeld" (CANNIBAL CORPSE-Cover), "Jack In The Box", "Playcorpse", "Timmy", "Eisenwichser" und "Schlachtplatte" wahrlich nichts auszusetzen. Ganz ordentlicher Auftritt, wenn ich die auch schon mal besser gesehen habe.
Unterm Strich ein sehr gelungener Abend und bei einem Eintrittspreis von gerade mal 5 Euro für dieses Billing kann man wirklich nicht meckern. (Tutti)
alle Fotos von Tutti
