Das Urgestein des britischen Heavy Metals ist wieder auf Tour - anlässlich der aktuellen CD "Heavy Metal Thunder", die als eine Art "Best Of" ausschließlich neu aufgenommene Klassiker der Band beinhaltet, gibt SAXON sich im Rahmen einer kleinen Europatournee die Ehre.
Und im Gepäck sind gleich drei Vorbands!

Den Anfang machen um 19:30 Uhr EVIDENCE ONE.
Das Quintett um Gitarrist Robby Böbel (FRONTLINE) und Sänger Carsten Schulz (DOMAIN) hat direkt damit zu kämpfen, dass die absolute Mehrheit wohl nur wegen SAXON Karten gekauft hat und trotz Türöffnung zehn Minuten vorher, die Halle so gut wie leer ist - wenigstens sind die ersten zwei/drei Reihen gut belegt und nach und nach füllt sich auch der Innenraum zusehends.
Denn das, was die Band auf die Bretter legt, kann sich sehen und hören lassen.
Ist das Debütalbum "Criticize The Truth" bisweilen ein wenig keyboardlastig, verzichtet man live völlig auf den Einsatz des Instruments und holt sich noch einen zusätzlichen Gitarristen hinzu. Und obwohl es heute erst der dritte Live-Auftritt für EVIDENCE ONE überhaupt ist, besitzen die Jungs aufgrund ihrer Aktivitäten in anderen Bands hinreichend Bühnenerfahrung - sowieso besteht auf der Tour starke Ähnlichkeit zum regulären FRONTLINE-Line-Up - Basser Thomas "Hutch" Bauer ist ohnehin mit von der Partie, aber aufgrund der terminlichen Schwierigkeiten des Drummers Roger Tanner ist kurzerhand FRONTLINE-Drummer Rami Ali mit an Bord.

Insgesamt reicht die Zeit für 6 Tracks des Debütalbums - der Sound stimmt und kommt ziemlich fett im Publikum an - dazu kommen die Titel allesamt druckvoll daher, auch ein Track wie "Frozen In Time", der eher ruhig beginnt, entwickelt sich zum Ende zum wahren Gewitter - unterstützt von der Performance von Sänger Carsten - der in der halben Stunde alles gibt und sich auch um ein wenig Interaktion bemüht "Geht's Euch gut?" u. ä. - mit Erfolg, denn gegen Ende der Show gibt's aus der mittlerweile halbvollen Halle ne Menge anerkennenden Applaus.

Setlist Evidence One:

Criticize The Truth
Heavy Heart Betrayed
Like Never Before
Different Worlds, Different Times
Frozen In Time
In The Beginning There Was Fire

Kurz nach 20 Uhr waren WOLF an der Reihe.
"Are you ready for real heavy metal?" rief der Sänger in´s Mikro, und dann legte der Vierer los. Im Vergleich zu EVIDENCE ONE ging's noch einen Gang rauf - was aber insgesamt beim Publikum nicht so recht rüberkam - die vom Opener gerade entfachte Stimmung flaute schnell ab. Dabei gaben sich die Jungs redlich Mühe - so weit es die Bühne zuließ wurde gerannt und gepost, wie es nur eben ging - vielleicht lag es ja am durchwachsenen Sound - die Gitarre schwankte immer zwischen zu leise und zu laut - oder an der Stimme des Sängers, die in hohen Lagen doch noch sehr jungenhaft klang… da konnte es auch nicht viel verbessern, dass beim Song "I´m The Devil" ein Crewmitglied mit einer Monstermaske auf der Bühne herumspringen durfte. Von den fünf Titeln, die in der zur Verfügung stehenden halben Stunde gezockt werden konnten, kam "Venom" eindeutig am besten an - vielleicht weil es am eingängigsten und straightesten daherkommt.

Setlist Wolf:

?
Demon Ball
Venom
I Am The Devil
Total Genocide

NOCTURNAL RITES habe ich leider nicht sehen können, da ich in der Zwischenzeit ein Interview mit EVIDENCE ONE/DOMAIN-Shouter Carsten Schulz geführt habe. Nach den Aussagen einiger Umstehender sind die Schweden aber wohl ganz gut angekommen.

Kurz nach 21:30 war es dann endlich Zeit für SAXON.
In den letzten vier Jahren habe ich die Band jedes Jahr gesehen - und irgendwie schaffen sie es, jedes Mal noch ein Schüppchen draufzulegen. Fast unglaublich, was die Jungs - allen voran Frontröhre Biff Byford - auf's Parkett legt. Zwei Stunden lang Volldampf (und das jeden Abend auf der Tour... kein "day off").
Und mit Volldampf ging es auch los - passend zum Namen der Tour war es "Heavy Metal Thunder". Basser Nibbs Carter und Drumer Fritz Randow machen den Druck, Sänger Biff in langem Ledermantel gibt alles - nur Gitarrist Paul Quinn (der neben Biff der einzige von der Urbesetzung ist) - lässt es etwas ruhiger angehen und schleicht gemächlich über die Bühne - was aber auch daran liegen mag, dass seine Körperfülle von Jahr zu Jahr "gemächlicher" wird - seinem Gitarrenspiel tut das aber beileibe keinen Abbruch!
Biff weiß, wie man das Publikum gewinnt "It is good, to be back in Oberhausen!" - bevor mit "Motorcycle Man" direkt die nächste Granate abgeschossen wird.
Die Halle war selbstverständlich rappelvoll und es gab wohl keine/n Anwesende/n, die/der nicht voll mitgefeiert hat.
Danach kündigte Biff an, dass man nun einige Titel spielen würde, die sie für eine lange Zeit nicht mehr gespielt hätten - warum dann aber ausgerechnet "In The Court Of The Crimson King" vom letzten Studioalbum folgte, wird wohl sein Geheimnis bleiben.
In den Pausen zwischen den Songs musste Biff immer wieder die lautstarken Forderungen nach "Crusader" abwiegeln: "In Deutschland sollen wir immer die Setlist ändern... Crusader-Zeit ist erst später!"
Weiter ging es dann auch erstmal mit "This Town Rocks" - währenddessen Biff wild herumsprang und mehr oder weniger zum Mitmachen aufforderte.
Den einzigen Ruhepol gab es denn mit "Broken Heroes", denn Biff's anschließende Ansage "wir bleiben noch ein wenig bei den ruhigeren Songs" - erwies sich umgehend als kleiner Scherz - nichts geringeres als "20.000ft" folgte nämlich - einer der schnellsten SAXON-Tracks überhaupt.
Und da die Crusader-Rufe einfach nicht verhallen wollten, sah sich Biff nun genötigt, seinen Gitarristen zu fragen "Should we f***´n play Crusader now? Do it, Paul!".
Weitere absolute Bandklassiker wie "747 (Strangers In The Night)" oder "Dallas 1 pm" folgten. Beim Song "Battle Cry" bekam Drummer Fritz die Gelegenheit, ein ausgiebiges Solo zu platzieren - und bewies auf's Neue, welche Qualitäten er hat. Insbesondere die Jongliernummer mit den Drumsticks während des Spiels könnte vielleicht auch einen Mike Terrana herausfordern...
Als Biff anschließend "The Eagle Has Landed" ankündigte, gab's eine große Überraschung - das Bandlogo fiel herunter - und gab den Blick auf den riesigen Metall-Adler frei (der zugegebenermaßen in der Turbinenhalle sehr sehr wenig Platz zu haben schien). Biff schmunzelte und meinte "Los, gebt schon zu, dass Ihr nicht gedacht habt, wir hätten das (f***´n) Ding hier hereinbekommen!"
Während der letzten regulären Nummer "Princess Of The Dawn" werden die Jungs noch mal richtig abgefeiert.
Doch zu den Zugaben holen sie noch ein paar exquisite Schätzchen hervor - "Strong Arm Of The Law", "Denim & Leather" und natürlich "Wheels Of Steel" mit dem obligatorischen Mitsingteil.
Als die Vorstellung um 23:40 Uhr dann zu ende ging, war klar, dass ein Konzert hinter uns lag, was es nicht nur dieses Jahr der Konkurrenz schwer macht, es zu übertreffen, sondern auch rückblickend zu den absoluten Topnummern gehört!
Wenn ihr die Gelegenheit habt, SAXON zu schauen - nutzt sie!!

Setlist Saxon:

Heavy Metal Thunder
Motorcycle Man
Still Fit To Boogie
In The Court Of The Crimson King
This Town Rocks
The Preacher
Broken Heroes
20.000ft
Crusader
Deeds Of Glory
747 (Strangers In The Night)
Dallas 1pm
Battle Cry / Drumsolo
The Eagle Has Landed
Requiem
Princess Of The Night
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Strong Arm Of The Law
Denim And Leather
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Guitarsolo / Wheels Of Steel

(Naglagor)

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