Drucken
Die Thrash-Metal-Hoffnung Delirious riefen zur Release-Party ihres dritten Albums "Designed By Violence" nach Hamm, und eine beachtliche Zahl von Headbangern kamen. Erfreulich allein auch deshalb, weil ein Teil der Eintrittsgelder an die krebskranken Metalhelden Chuck Billy und Chuck Schuldinger gespendet werden. Vorbildliche Aktion!!!

Den Anfang machten dann erstmal Quatro X bzw. XXXXX – wobei das für mich Quinto X wären, ich weiß leider nicht, ob es sich dabei um einen Verschreiber auf der Eintrittskarte handelt, ist aber im Endeffekt auch nicht ganz so wichtig. Auf jeden Fall haben sich die fünf X’e Thrash Metal der Marke Pantera verschrieben. Das ist zwar nicht gerade meine bevorzugte Musikrichtung, ich hatte aber trotzdem Spaß an dem Gig, da die Jungs sehr engargiert und talentiert zur Sache gingen. Besonders den Sänger will ich hier mal hervorheben, da er neben aggresiven Geschreie auch eine hervorragende klare Stimme offenbarte, die sehr an James Hetfield erinnerte. Die X’e sollte man sich auf jeden Fall mal merken!

Als nächstes wurden die Death-Metal-Fans im Publikum bedient, wie man sich beim Namen Exposed Guts unschwer vorstellen kann. Und auch dieses Quartett konnte auf der ganzen Linie überzeugen – ca. 40 Minuten schneller Todesblei amerikanischer Prägung ließen – zumindest bei mir – keine Wünsche offen. Auch diese Jungs sollte man im Hinterkopf behalten.

Auch Personal War legten anschließend einen hervorragenen Gig aufs Parkett, kein Wunder, denn sie können ja schon einige Outputs vorweisen. Der technisch hervorragende Bay-Area-Thrash der Marke Metallica traf dann auch genau den Nerv des Publikums! Ein starker Auftritt, der nach etwa einer dreiviertel Stunde durch den Klassiker unter den Coverversionen "For Whom The Bell Tolls" beendet wurde!

Dann wurde es Zeit für den Höhepunkt, und die Lokalmatadoren Delirious enterten die Bühne. Und was soll man sagen – es war der würdige Headliner eines tollen Konzertes! Auch die fünf Hammer haben sich dem guten alten Bay-Area-Thrash verschrieben, gehen aber etwas aggressiver zur Sache als die melodischeren Personal War. Einflüsse von Größen wie Exodus oder Testament lassen sich nicht verleugnen, trotzdem legen die Deliriumgeplagten ein gehöriges Maß an Eigenständigkeit an den Tage. Das liegt vor allem am charismatischen Sänger Betty – so eine variable Stimmleistung hört man sicher nicht oft! Und auch die Instrumentalisten überzeugen voll. Man kann das neue Album "Designed By Violence" jedem Thrash-Fanatiker beruhigt ans Herz legen!

Fazit: ein herausragendes Undergroundkonzert, das nur von dem gnadenlosen Unvermögen der Hammer Taxizentrale geschmälert wurde, die es in knapp andertalb Stunden nicht schaffte, uns ein Taxi zum zehn Minuten entferten Bahnhof zu beschaffen – das verlängerte den Hammaufenthalt einiger Leute deutlich... (Kai)

Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden