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Ein heißes Package hat da der HMC Ratingen auf die Bühne geschickt: Death Metal, Crossover und Seventies-Rock stand auf dem Programm! Dementsprechend bunt gemischt war auch das ansonsten zahlreich erschienende Publikum – eigentlich kein Wunder bei freiem Eintritt!

Den Anfang machten Manstractor. Die Mülheimer Death-Grinder gaben somit nach über einjähriger Bühnen-Abstinenz ihr Live-Comeback, und das mit ziemlich verändertem Line-Up. Von der Urbesetzung sind nur noch Drummer Moshael und Gitarrist René übrig, dazu kommen die Neuzugänge Hotte (git, ex-Toccata) und Sebastian (voc). Ein Bassist ist (noch) nicht am Start, wird aber irgendwie auch nicht ernstlich vermisst - kein Wunder bei um fünf Halbtöne heruntergestimmten Gitarren. Musikalisch blieb indes alles beim alten: schneller Death Metal amerikanischer Prägung, sprich in bester Cannibal Corpse-Manier. Neben neuen Stücken, zum Beispiel "Cumshot Cobra" oder "Collected Amputations" bot das Quartett auch einige Lieder ihres – wohl leider nur in Insiderkreisen bekannten - 99er Demos "Liquid Stories", zum Beispiel "Maggot Men" oder "Nuclear Postman". Die Metaller unter den Gästen waren dann auch recht begeistert und feierten die Menschen-Entsafter gehörig ab. Etwas misslungen war allein das Bolt Thrower-Cover "Cenotaph" – Musik und Vocals kamen irgendwie nicht recht auf einen gemeinsamen Nenner. Aber Schwamm drüber, ansonsten konnte man echt nicht meckern! Nach fast einer Stunde und mehreren Zugaben schmerzten wohl nicht wenige Nackenmuskeln (Manstractor waren folglich richtige "Neckbreaker"!)

Zu meiner Schande muss ich zugeben, dass ich nicht einmal weiß, wie die zweite Band des Abends überhaupt hieß! Zu meiner Ehrenrettung kann ich sagen, dass es mich auch nicht ernstlich interessierte, denn Crossover (oder Hardcore, New Metal oder wie auch immer) interessiert mich nicht die Bohne! Das ist journalistisch wahrscheinlich nicht sonderlich professionell, aber was soll’s. Die nächste Stunde gehörte halt voll dem hüpfenden Teil des Publikums, und da gehöre ich nicht zu!

Auch nicht gerade Neckbreaker-kompatibel war dann der Headliner des Konzerts, gefallen hat’s mir aber trotzdem: Electric Fairytale aus dem Rheinland coverten ausschließlich Rock-Songs aus den 70ern, sprich Deep Purple, Rainbow, Jethro Thrull und Konsorten, und das stilecht mit Orgel. Zwar kannte ich die wenigsten dargebotenen Stücke im Orginal, Spaß gemacht hat mir der Gig aber trotzdem, nicht zuletzt, weil die elektrischen Märchenerzähler allesamt hervorragende Musiker sind, allen voran der enorm charismatische Sänger. Ich denke mal, so ziemlich jeder im Publikum kam auf seine Kosten, und ich kann jedem aufgeschlossenen Metalhead nur empfehlen, mal einen Gig dieser Jungs zu besuchen! (Kai)

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