Die Jungs von der mittlerweile im hiesigen Underground wohlbekannten Kölner Death Metal Fraktion Guerrilla hatten dieses Then Dark Embrace Festival als Releaseparty ihrer neuen CD organisiert. Der Haken war leider, dass die CD bis zum Konzerttag nicht fertig gepresst war und erst in der Woche nach dem Konzert veröffentlicht wurde. Schade, denn nach dem, was ich vom neuen Guerrilla-Material an diesem Abend zu hören bekam, hätte ich die Scheibe an dem Abend bedenkenlos gekauft. Aber fangen wir vorn an. Eine beträchtliche Abordnung der Mülheimer Metal Maniacs nahm den Weg nach Köln auf sich, um vor Ort noch auf befreundete Ratinger Metals zu treffen und sich das Konzert anzusehen (Der Ruhrpott hatte das Ding mal wieder voll im Griff, sofern man Ratingen mal dem Ruhrpott zuschreibt - HA!).

N-Trailz spielten leider zu früh für uns, somit will ich sie hier nur der Vollständigkeit erwähnen. Als wir ankamen, waren Mortifier aus Karlsruhe gerade auf die Bretter gegangen. Gefallen haben sie mir jedoch nicht so gut. Sie spielten zwar soliden Death Metal mit einigem Hardcore-Einfluss, der zündende Funke fehlte mir dabei aber, sahen die fünf Herren aus Süddeutschland doch an diesem Abend bis auf den Sänger irgendwie ziemlich gelangweilt aus. Auch die Ansagen der Songs kamen ziemlich lustlos daher. Dem Großteil des Publikums schienen Mortifier jedoch zu gefallen, denn die Stimmung bei den circa 150 Gästen war recht gut.

Anschließend spielten Dead End Past aus Köln. Sie wussten mit ihrem keyboardlastigen Black Metal einigen Begeisterten im Publikum zu gefallen. Das ganze kam recht druckvoll daher, auch der Einsatz von zwei Sängern war sehr gelungen. Solide Darbietung, das einzige Problem war nur, dass die Songs auf Dauer recht eintönig wurden.

Danach war es Zeit für die Pulheimer Kult-Kombo Hagridden. Der Vierer um (den mittlerweile kurzhaarigen) Shouter Dominik wusste auch an diesem Abend mal wieder zu gefallen. Musikalisch irgendwo zwischen Slayer und Pantera angesiedelt, legten Hagridden los wie die Feuerwehr. In puncto Stageacting kann man ihnen nicht so schnell was vormachen, auf der Bühne war ständig Bewegung und der Funke sprang auch ans Publikum über. Doch leider waren nur noch um die 60 Besucher übrig geblieben, was natürlich ein kleiner Nachteil war. Nichts desto trotz rockten Hagridden ihre Show ab, es waren neben bereits bekannten Stücken auch einige neue Songs dabei, die recht vielverprechend klangen.

Der Exodus der Besucher nahm unverständlicherweise immer größere Formen an, und so mussten Guerrilla dann schließlich vor nur noch 30 Mann spielen, was einer Band von diesem Kaliber meiner Meinung nach absolut unwürdig ist, zumal es astreines brandneues Songmaterial zu hören gab. Dieser Umstand schien die Jungs aber nicht zu stören, denn sie spielten auf wie für ein ganzes Stadion. Ihr Set bestand aus älteren Hammersongs wie "Hate Counter Hate" oder "Dead By Jealousy" und natürlich Material von der neuen Platte, die es leider noch nicht zu kaufen gab. Guerrilla gingen mit einer Spielfreude zu Werke, die absolut ansteckend war und die wenigen dagebliebenen Besucher feierten das dargebotene Death Metal Massaker noch mal ordentlich ab bis nix mehr ging. Das technische Können der vier Kölner merkte man mit jeder Note, es machte Spaß, ihnen beim Spielen zuzusehen. Spät war es geworden, als der letzte Ton erklang und so musste die geforderte Zugabe ausbleiben, weil das Ladenpersonal zum abbauen drängte. Es war gerade dank Guerrilla ein sehr schöner Abend in Köln, nur Schade, dass der Headliner vor fast leeren Rängen spielen musste. (Thomas)

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