Jawohl! Sie haben es wieder allen gezeigt!
AC/DC haben in der Kölnarena ordentlich eingeheizt und fast wie im Video "Fly On The Wall" alles in Schutt und Asche gelegt.
Aber von Anfang an...

Als um Punkt 20 Uhr die Vorband auf die Bühne kam um ein wenig Stimmung in die seltsamerweise nicht vollständig gefüllte Halle zu bringen (hieß es nicht überall seit Wochen "ausverkauft"??), dachte ich zuerst, ich sei im falschen Film...
Keiner der Umstehenden konnte mir übrigens den Namen dieser Band nennen... jedenfalls war der Soundteppich den Drummer, Gitarrist und Basser legten eigentlich gar nicht so übel - aber der verkappte Gartenzwerg als Frontmann war einfach grauselig und hat zudem noch rumgehampel, als sei er eine schlechte Kopie vom RATM-Fronter...
Darüber hinaus war der Sound recht übel abgestimmt, so daß man erstmal drei Titel brauchte, um herauszufinden, in welcher Sprache der Gesang überhaupt ablief (für die die´s interessiert: es war Englisch).
Nach knapp mehr als 25 Minuten waren die Jungs dann gottseidank auch mit ihrem Programm fertig und räumten die Bühne für die Umbaumaßnahmen, die dann lange 35 Minuten in Anspruch nahmen.

Nach dann aber glücklicherweise nur sehr kurzer Ankündigung eines Bühnenarbeiters "Welcome AC/DC" legten sie los... in gleicher Reihenfolge wie auf der US-Tour – und der Opener "You Shook Me All Night Long" bewegte umgehend das von der Vorband genervte Publikum zum frenetischen Mitsingen.
Danach gab´s den Titeltrack vom aktuellen Album "Stiff Upper Lip" - zu dem dann eine überlebensgroße Angus-Statue hinter dem Drumkit hereinschwebte.
Weiter ging´s im Programm mit "Shot Down In Flames" als ersten Titel noch aus den Siebzigern, welches von den Zuhörern fast freudiger begrüßt wurde als das nachfolgende "Thunderstruck".
AC/DC wechselten dann immer zwischen alten und neuen Tracks, indem sie "Hell Ain´t A Bad Place To Be", "Hard As A Rock" und "Shoot To Thrill" spielten. Danach gab´s den ersten längeren Auftritt von Angus, der zur Einleitung von "Rock´n Roll Ain´t Noise Pollution" in gewohnter Weise seine Gibson Les Paul mit den Blitzen auf dem Griffbrett traktierte. "Safe In New York City" - der meiner Meinung nach beste Titel des aktuellen Albums - folgte. Mit "Bad Boy Boogie" schlug dann Angus´ große Stunde – es war Zeit für seinen obligatorischen Strip. Die Schulmütze hielt ohnehin gerade mal die ersten Takte des Openers - nun folgte eben fast der ganze Rest... allerdings ist er ja seit geraumer Zeit gemäßigter geworden und zeigt nur noch eine Unterhose mit Landesflagge und nicht mehr den blanken Hintern :-)
Gemäßigter ist auch seine Laufleistung geworden, denn im Vergleich zu alten Shows bewegt er sich ja fast nur noch so viel wie Ian Hill von Priest :-)
Kaum waren die letzten Klänge der Strip-Begleitung verklungen, begann die große Glocke von der Hallendecke herabzuschweben und Brian spielte zu Beginn von "Hells Bells" ein wenig Tarzan am Glockenseil.
Danach gab´s den dritten (und damit letzten) aktuellen Titel - "Meltdown" nämlich.
Und schon ging es in einem furiosen Endspurt mit lauter Klassikern aus der Bon Scott-Ära weiter... "The Jack", "Dirty Deeds Done Dirty Cheap", "Back In Black", "Highway To Hell" (mit interessanten Feuerbällen während des Refrains), "Whole Lotta Rosie" (währenddessen die obligate Gummipuppe hinter dem Drumkit posierte) und "Let There Be Rock" - welches mit einer Angus-typischen Solonummer im Mittelteil verschönert und verlängert
wurde - auch die von den letzten Touren bekannte Hebebühne kam wieder zum Einsatz.
Danach verschwanden die fünf erstmal von der Bühne - um nach lautstarken "Zugabe"-Rufen wenig später mit einem unter Nebelbegleitung aus dem Bühnenboden auffahrenden Angus zu "TNT" weiterzumachen.
Den krönenden Abschluß bildete wie kaum anders erwartet "For Those About To Rock" zu dem lediglich sechs Kanonen aufgefahren wurden - diese sorgten aber schon für hinreichend Schalldruck und hinterließen um Punkt 23 Uhr eine völlig eingenebelte Bühne.

Was soll ich zusammenfassend sagen?
AC/DC sind live einfach eine Institution die genau das liefert, was die Fans erwarten.
Seit Jahrzehnten im Business und mit sovielen Hits im Gepäck die einfach ein MUSS sind, können sie kaum viele aktuelle Titel spielen - hier waren es ja nur drei Stück - vom vorletzten Album sogar nur ein einziger...
Auch die Bühnenshow ist bis auf wenige Ausnahmen schon bekannt - der Strip, die Glocke zu Hells Bells... Angus "Breakdance" auf der Hebebühne, die Gummipuppe Rosie...
So bringt die neue Angus-Statue hinter dem Drumkit nicht viel Abwechslung, auch wenn sie zwischenzeitlich Nebelschwaden ausstößt oder zu "Highway To Hell" mit netten Teufelshörnern verziert ist.
Wer zu einem AC/DC-Konzert geht, will aber eben nicht eine ständig neue - mit Raffinessen gespickte - Show sehen, sondern sich von den eingängigen Titeln mitreißen lassen - und das gelingt ausnahmslos.
AC/DC machen zwar seit Jahren das Gleiche - aber das verdammt gut!!

(Naglagor)

Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015