Bullet + AC Angry + Ignition (14.05.19, Saarbrücken)

bullet dusttogoldIch hätte nicht wirklich damit gerechnet, dass BULLET mit ihrem aktuellen Album “Dust To Gold”, das letztes Jahr erschien, noch einmal bei uns auf Tour sein würden. Doch nun stehe ich an einem Freitag im Studio 30 in Saarbrücken und die Vorfreude steigt. Immerhin ist es schon ein paar Jahre her, dass ich Hell Hofer und Kollegen live erleben konnte.

IGNITION

Bevor allerdings die Bierbecher und Fäuste zu Hard-Rock Klängen gegen die Decke gereckt werden, ist mit IGNITION ein etwas untypischer Opener für diesen Abend gewählt worden. Die fünf Saarländer konnten mit ihrem Modern Metal bereits einige Erfolge feiern, allerdings passen sie in dieses Paket nicht so wirklich mit rein.

Obwohl das sicherlich von vielen der Anwesenden so gesehen wird, machen die Jungs einen guten Job und erspielen sich das Publikum Stück für Stück. In den hinteren Reihen ist es zwar eher ruhig, aber in den ersten drei Reihen wird ordentlich mitgemacht. Da hatte ich persönlich tatsächlich weniger erwartet. Meinen Geschmack treffen die Jungs mit ihrem Modern Metal nicht so ganz, doch objektiv betrachtet machen sie einen sehr guten und professionellen Job. Es wundert mich also kein bisschen, dass sie schon derart viele Erfolge feiern konnten und ich auch schon viel von ihnen gehört habe. Mit dem richtigen Publikum und in einem anderen Rahmen wäre das sicherlich richtig gut geworden.

Setlist IGNITION

Portrait
Betrayers Die
Act Of Vengeance
Disgrace
Last Command
Beneath The Mask
Another Sin, Another Life
Sense Of Guilt

 

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AC ANGRY

Etwas anders sieht es da mit AC ANGRY aus, die Lokalmatadore um Sänger Alan Costa passen perfekt zur Hauptband und kommen dementsprechend gut an. Nicht jeder mag Fan der Band sein, aber ich für meinen Teil muss sagen, dass ich bei AC ANGRY immerzu an den gemeinsamen Gig in Luxemburg mit AIRBOURNE denken muss, und das war wirklich ein denkwürdiger Abend. Ganz so denkwürdig wird es heute zwar nicht, aber die Jungs geben 45 Minuten alles und präsentieren einige Songs des kommenden Longplayers. Dabei sind viele der Stücke nun auf Deutsch gesungen.

Beim ersten Hören mag das etwas befremdlich klingen, aber keine Sorge, AC ANGRY werden damit nicht zu einer typischen Deutsch-Rock Band. Viel eher kombinieren sie ihren Rock’n’Roll gekonnt mit der deutschen Sprache, was ich in der Form selbst auch noch nicht gehört habe, was aber keineswegs schlecht klingt. Dennoch gefallen mir Songs wie “Good To Be Bad” nach wie vor besser, wobei ich nach einmaligem Hören natürlich nur schlecht ein Urteil über die neuen Songs fällen kann. Sicher ist, dass sie nicht schlecht klingen, live gut ankommen und man daher auf das Album gespannt sein darf.

So machen AC ANGRY eigentlich alles richtig und ebnen den Weg für BULLET.

Setlist AC ANGRY

Tier
You Got The Thirst - I Got The Booze
Motor
It's Good To Be Bad
Der Nr Ist Tot
Fresse
König
Boogie
Appetite For Erection
Dirty Deeds Done Dirt Cheap
AC Angry

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BULLET

Waren bei AC ANGRY und auch IGNITION nicht alle Gäste im Hauptkonzertraum, ist dieser nun gut gefüllt und es wird richtig kuschelig. Aber nicht zu kuschelig wie beispielsweise im Kleinen Klub der Garage. Soundtechnisch klingen BULLET auch irgendwie runder wie die Kollegen, und so geht es von der ersten bis zur letzten Minute ordentlich nach vorne.

Die Stimmung ist durchgehend kurz vorm Überkochen, Hell Hofer und seine Mannen haben die Menge gut im Griff. Gitarrist Hampus Klang grinst wie gewohnt das gesamte Konzert über und hat sichtlich Spaß. Auch der nicht mehr ganz so neue Neuzugang Alexander Lyrbo hat sichtlich Spaß. Gustav Hector, der seit zwei Jahren seinen Cousin am Bass ersetzt, ist ein ursympathischer Kerl und durchgehend am Grinsen.

So kann auch ein Konzert, bei dem mir die Setlist nicht zu 100% zusagt, richtig gut werden. Denn den Spaß, den die Jungs auf der Bühne haben, übertragen sie aufs Publikum. Es wundert mich noch immer, dass dieser Mix aus AC/DC und ACCEPT keine größeren Wellen schlägt. Aber ich hoffe einfach mal, dass das noch kommt, die Band hätte es jedenfalls mehr als verdient.

 

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Die Setlist an sich ist gewiss gelungen, allerdings habe ich von “Dust To Gold” von dem immerhin sechs Stücke gespielt werden nicht mehr alles im Kopf und ich gehöre eher noch zu der “Highway Pirates” und “Bite The Bullet” Fraktion. Beide Alben wurden immerhin mit zwei Songs berücksichtigt. Aber BULLET geht es dabei wie jeder anderen Band auch, allen kann man es einfach nicht recht machen. Etwas verwunderlich dass es von “Full Pull” mit “Rolling Home” nur einen Song zu hören gab, noch immer habe ich das Album als ziemlich stark in Erinnerung.

Aber wie auch immer, BULLET erzeugen Stimmung und machen einfach jede Menge Spaß. Das Studio 30 ist die perfekte Location dafür. Die Bühne im Untergeschoss ist gerade groß genug für die Band. Der Saal ist derart konzipiert, dass man sich rund um die Bühne aufstellen kann und eigentlich von überall ziemlich gut sieht. Ich werde mir jetzt noch mal “Dust To Gold” zu Gemüte führen und freue mich bereits auf die nächste Platte von BULLET. Und zum Studio 30 lässt sich nur sagen, bitte mehr Konzerte dieser Art, meiner Meinung nach eine sehr schöne Location mit sehr passendem Ambiente. (Pascal)

Setlist BULLET:

Speed And Attack
Aint Enough
Rogue Soldier
Riding High
Turn It Up Loud
Rolling Home
Storm of Blades
From Dusk Till Dawn
heading For The Top
Stay Wild
Dust To Gold
Highway Pirates
Fuel The Fire
Highway Love
Bite The Bullet

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(Fotos: Klaus)

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