Dong Open Air 2015 (16. - 18.07.2015, Neukirchen-Vluyn) - Freitag, 17.07.2015

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Freitag, 17.07.2015

Der erste Morgen auf dem Dong Open Air. Die Hitze treibt uns schon früh aus dem Zelt. Eine gute Gelegenheit mal die große Neuerung des diesjährigen Festivals auszuprobieren: Die Duschen. Denn die gibt es dieses Jahr zum ersten Mal (es hat schon keiner mehr daran geglaubt). Natürlich sind die mit 4,50 € pro Duschgang ganz schön teuer. Bedenkt man aber, dass alles Wasser, was man zum Duschen braucht, erst mittels Tankwagen auf den Berg gefahren und das beim Duschen produzierte Abwasser wieder mittels Tankwagen runtergefahren und an eine Kläranlage angeliefert werden muss, dann ist der Preis eigentlich angemessen. Entweder bin ich früh dran, oder die meisten lassen sich vom Preis abschrecken, auf jeden Fall bin ich schon nach kurzer Wartezeit an der Reihe und genieße einen Luxus, den ich so vom Dong noch nicht kannte. Ist das geil bei der Hitze. Danke, liebes Dong-Team! (Anne)

SAPIENCY
Ich will nicht zelten, ich will ein ordentliches Bett mit Frühstück. Das darf dann auch mal was kosten. Die Unterkunft in der Stadt ist toll, aber weit weg – zu Fuß. Mir schmerzen noch die Füße vom Vortag und einen Brummschädel habe ich auch, mit dem ich die Serpentinen zum Dong-Berg hinauf schlurfe. Oh, ich bin spät dran. Als ich das Eingangstor passiere, drückt mich eine Soundwelle fast schon wieder aus dem Zelt hinaus. SAPIENCY starten in ihr Set mit „Prayer For The Pain“ und treiben meinen Adrenalinspiegel hoch. Die Frankfurter sind sehr agil und setzen eine Energie frei die den Brummschädel alsbald vergessen macht. Mit von der Partie ist Shouter Phil Heckel, den man auch von NEW BORN HATE kennt. Phil springt für den kürzlich ausgeschiedenen Krsto Balic ein. Vom Auftreten her passt Phil hervorragend zu der Truppe. Ein Hingucker ist immer wieder Gitarrist Rene, welcher seine Dreads schwingt, als gäbe es kein Morgen. Jedoch ist das unfair den anderen gegenüber, die sich mindestens genauso ins Zeug legen.
Immer wieder fordert Lars die jetzt schon dampfende Meute vor der Bühne zum Mitmachen auf.
„Tomorrow“ wird kräftig gefeiert und auch des letzte Stück „Believe“.
So einen gelungen Start in den Tag, lasse ich mir gerne gefallen und dem Treiben am Merchstand nach zu urteilen, denken SAPIENCY das sicher auch. (Andreas)

Setlist SAPIENCY:
Prayer For The Pain
Good Time To Lie
Hungry Again
Unknown Enemy
Tomorrow
Weight Of The World
Isolated
Believe

live 20150717 0150 sapiencylive 20150717 0132 sapiency

GILGAMESH
Bei GILGAMESH aus Bayern klingt schon der Name verlockend und man vermutet, dass das wohl sowas ähnliches wie NILE werden könnte. Ist es im Grunde auch. Black und Death Metal trifft Texte, die sich mit der menschlichen Frühgeschichte beschäftigen. So weit, so gut. Es gibt ausschließlich Songs vom letzten Album „The Awakening“, die Band hat sich ordentlich in Schale und Schminke geschmissen und es ballert gut. Leider ist der Sound ganz schön basslastig, so dass es oft etwas heftig wummert. Auch finde ich, dass die Songs alle ziemlich ähnlich klingen und so macht sich schnell Eintönigkeit breit. Für die zweite Band des Tages ist das Zelt aber ganz gut gefüllt und das Publikum macht ordentlich mit. Sänger Emanuel Daniele gibt sich auch alle Mühe, die Zuschauer mitzureißen, leider steht der Rest der Band etwas steif auf der Bühne rum. Da dürfte ruhig noch etwas mehr Bewegung reinkommen. Insgesamt nicht schlecht, aber überzeugen konnten mich die Bayern mit diesem Auftritt noch nicht. (Anne)

Setlist GILGAMESH:
Eclipse (Intro)
Astaroth
Slaying In The Name Of Ishtar
The Astronomer
Aeons Of Hate
The Curse Of Akkade

live 20150717 0204 gilgameshxlive 20150717 0203 gilgameshx


INSANITY
INSANITY sind die erste eidgenössische Band, die heute auf der Bühne stehen wird. Die junge Band aus Luzern hat zwar gerade erst 2 Alben auf dem Markt, aber sie versteht es ausgezeichnet, diese dem geneigten Publikum um die Ohren zu hauen. Dabei macht vor allem Sänger Tobias Küng dem Bandnamen alle Ehre: wie verrückt springt er pausenlos über die Bühne, steht nicht eine Sekunde still, ja, er schafft es noch nicht mal, sich einfach nur langsam zu bewegen. Woher man diese Energie nimmt, wenn man schon vor der Bühne vor Hitze zerfließt ist mir ein Rätsel. Manchmal bin ich mir nicht ganz sicher, ob ihm klar ist, dass das hier ein Festival und kein Zumbakurs ist. Der Gesang ist oft mehr Rap als Gesang, Aber gut, es ist eben Hardcore. Das ist jetzt nicht so wirklich mein Ding und wohl auch nicht von Großteilen des Publikums, denn das Zelt ist nur recht locker gefüllt. Aber die, die da sind, die machen auch gut Stimmung und so gibt es auch schon recht früh den ersten amtlichen Pogo. Mir persönlich sind INSANITY etwas zu eintönig, beim Publikum kommen sie aber sehr gut an. Live sind die Schweizer ja echt ok, aber auf CD könnte ich mir das hier nicht geben. Aber gut, persönlicher Geschmack und so. (Anne)

Setlist INSANITY:
My Life My Rules
The End
No Limit
You Suck
Time For Change
Rumors
Ready To Row
Face Your Chance
Fight
Never Gonna Quit
Understand
Part Of Us

live 20150717 0302 insanityxlive 20150717 0305 insanityx


MISEO
Brutaler Death-Metal nach Crossover-Hardcore-Metal wirkt plötzlich etwas deplatziert. Der Hass von MISEO ist von Anfang an deutlich zu spüren und hat so gar nichts von der Leichtigkeit den INSANITY ausstrahlen. Nach hektischem Gehüpfe als Bühnenshow nun eben Headbangen ohne den Platz zu verlassen. Man sagt auch gerne, „wie angewurzelt“ dastehen.
Die Marburger machen dennoch alles richtig. Vom Aussehen bis zum Stageacting passt alles. Leider irritiert Sänger Ferli etwas mit seinem etwas weit ausgeschnittenen Shirt, aber immerhin ist es eines mit DISMEMBER-Auftruck. Moment mal, er hat ein altes DISMEMBER-Shirt zerschnitten? FREVEL! Ein paar Todesblei-Fans stehen recht emotions- und -bewegungslos vor der Bühne und schauen erstmal was MISEO da so treiben. Ich denke mal die warten in Unkenntniss der Lieder - auch erstmal ob da nicht was grooviges oder pfeilschnelles zum Matte-schwingen ertönt. Lange müssen sie sich nicht gedulden, denn ab „Recognize The Fall“ fliegen die ersten Matten durch die Hitze im Zelt. Sichtlich zufrieden feuern MISEO zum Abschluss „Death List“ in die Menge. Ja, der Auftritt war ganz gut, jedoch fehlt es ein wenig an Interaktion mit dem Publikum und Bewegungsfreude um dauerhaft auf Festivals willkommen zu sein. In einer intimen schwitzigen Clubshow kann ich mir MISEO schon eher vorstellen. (Andreas)

Setlist MISEO:
Cold Blood
Greed Kills
Daddy's Girl
Überzucht und Untergang
Skin Dress
Lunatic Confessions
Addicted To Death
Ingrate Deadbeat
Recognize The Fall
Dead Atmosphere
I Hate Humans
Death List

live 20150717 0488 miseolive 20150717 0419 miseo


WAR KABINETT
Da ich keine Zeit hatte mich groß vorzubereiten habe ich keine Ahnung, was sich hinter dem aufgezogenen Backdrop mit Aufschrift „WAR KABINETT“ verbirgt. Ein paar Musiker laufen hektisch neben die Bühne auf und ab. Eine etwas angespannt aussehende junge Dame positioniert sich mit einem Fotoapparat im Hintergrund der Bühne. Ich höre Getuschel über „Mexikaner“, was mich dann neugierig stimmt, denn immerhin gibt es einige richtig gute Metal-Bands aus Südamerika. Gut, Mexiko liegt in Mittelamerika, aber ihr wisst schon was ich meine. Die Musiker sind überwiegend in militärisch wirkende Klamotten eingekleidet, schauen dabei aber recht harmlos aus der Wäsche. Nach einem schrecklich klingenden symphonischen Intro legen die Männer aus Mexiko-Stadt dann los. Ein wenig erinnert mich der Sound an ICED EARTH und ich muss leider laut lachen (hat ja keiner gehört – nur gesehen) als Sänger Dante von Growling in Tim „Ripper“ Owens-mäßiges Gequicke wechselt. Das wirkt doch alles etwas hanebüchen und ich vermute Anne irgendwo in der Ecke sitzen und lachen, weil der Kelch an ihr vorüberging.
Egal, dafür ist das Fotofutter einfach göttlich. WAR KABINETT post was das Zeug hält, um nur ja eine gute Figur zu machen. Es ist ja auch ihr erster Gig in Europa überhaupt.
Die Themen der Lieder drehen sich natürlich überwiegend um Krieg und Leid der Opfer.
Recht pathetisch wird bei „Made In Mexiko“ die mexikanische Flagge wird geschwungen, was der Truppe hier auf dem Festival niemand krumm nimmt. Der Enthusiasmus steckt an und so gibt es ordentlichen Szenenapplaus. Am Ende wird der Auftritt auch noch mit einem schönen Moshpit belohnt. Die Männer aus Mexiko sind bis an die Haarspitzen mit Adrenalin vollgepumpt und verabschieden sich überschwänglich von den gastfreundlichen Metalheads. Natürlich ist Musik immer Geschmacksache, aber auf mich wirkt es als würden WAR KABINETT, mangels Bands verschiedenerer Stilrichtungen in ihrem Land, einfach versuchen diese in ihren Songs unterzubekommen. Kann man machen, wirkt aber in Ländern, in denen es vor Metalbands nur so wimmelt, etwas fehl am Platz. (Andreas)

Setlist WAR KABINETT
:
Intro
Kill Crusade
Security On Demand
Guardians Of My Nation
Heroes Of War
Made In Mexiko
The New Dictatorship
Proletarian Elite
The Great Deceiver

 

live 20150717 0515 warkabinettlive 20150717 0587 warkabinett


VOGELFREY
Diese Band ist schon mehr nach meinem Geschmack. VOGELFREY habe ich vor 4 Jahren auf dem Dong Open Air kennen- und liebengelernt, sie konnten mich live sofort überzeugen. Und so kann ich mir schon jetzt relativ sicher sein, dass mir auch dieser Auftritt gefallen wird, obwohl die Band vor allem Songs vom neuen Album „Sturm Und Klang“ spielt, das noch gar nicht erschienen ist und Sänger Jannik mit seiner Maske beim ersten Song eher etwas verstört. Aber so ein wenig Verstörung hat ja noch niemandem geschadet. Eine ordentliche Prise Humor aber auch nicht und den gibt es bei VOGELFREY satt. Die Band selber scheint sich noch nicht so sicher zu sein, warum trotz ihres Auftritts vor 4 Jahren so viele Leute im Zelt sind, wie Sänger Jannik bemerkt: „Schön, dass ihr wieder gekommen seid! Vielleicht isses hier drin aber auch einfach kälter als draußen…“ Nein, ist es nicht, nur schattiger. Das merken wir auch spätestens beim Song „Hörner Hoch“: „So viel Schweiß, so viele Tränen! Das ist ja fast, als würde man einen Drachen jagen!“ Eh, ja. Fast. Wie auch immer. Hörner hoch! Denn Schuld ist nur der Met, hab‘ ich so den Eindruck. Leider wird ein Teil der Tränen vom Sound verursacht, der viel zu basslastig ist und Cello und Gesang oft schluckt. Schade. Beim als „Frühlingslied“ getarnten „Tandaradei“ wird gar Cellistin Johanna zum Anfassen angeboten. Sodom und Gomorrha auf der Dongbühne! Doch offenbar ist das genau das, was das lüsterne Publikum will, und so wird nicht nur eine Zugabe gefordert (die es in Form eines kurzen Tuschs gibt), sondern es wird auch eine Polonäse durchs Zelt veranstaltet. Und spätestens dann weiß man: Das war lustig. Wie immer sind VOGELFREY eben eine willkommene Abwechslung zwischen den vielen Thrashbands, die den Dongberg sonst unsicher machen und nicht nur deshalb geht bei dieser Band der Daumen weit nach oben. (Anne)

Setlist VOGELFREY:
Intro: Sturmgesang
Sturmgesang
6 Vaganten
Schuld ist nur der Met
Abschaum
Hörner Hoch
Lindwurm Massaker
Tandaradei
Heldentod

live 20150717 0609 vogelfreyxlive 20150717 0610 vogelfreyx


BEYOND THE BLACK
Wenn man im Team auf einem Festival aufschlägt, dann teilt man die Bands „fair“ auf: „Wenn du diese komischen Dingenskirchen machst, dann mach ich dann hinterher Rappelgrunz.
Das ist erstmal ok, also ran an die Arbeit. Also, ich sitze gemütlich im Biergarten, als Anne von VOGELFREY zurückkommt, zu denen wir draussen lustig mitgeschunkelt hatten. Es ist heiß und ich hab zu viel Bier - Ihr wisst schon. „Andreas, du bist jetzt dran!“ meint Anne, als ich gemütlich da saß. Was, BEYOND THE BLACK? Ach so, ja – Mist! Ok, ich gehe schnell. Da war die Zeit im Fotograben aber schon abgelaufen und ich stelle mich beherzt zwischen die zahlreichen Fans oder Gaffer. Ich will aber niemandem zu nahe treten – ist ja alles Geschmacksache.
Das Zentralgestirn der Band, Jennifer Haben, lächelt routiniert in die Menge und erspäht scheinbar mein Objektiv zwischen all den Gesichtern. Ich fühle mich ertappt, aber egal. Gerade gefällt mir die Show tatsächlich, denn sie spielen „Love Me Forever“ und da werde ich als alter Hase ganz melancholisch. Es gefällt mir ganz gut wie Jennifer es singt und sich dabei auf dem E-Piano begleitet. Ansonsten kann ich mit der Mucke nicht viel anfangen, denn mir ist das alles zu abgekupfert, angelehnt und zusammengebaut. Ja, ich bin nicht blind, aber das kann doch bitte nicht das einzige Kriterium für die Existenz dieser Band sein. So, genug geschimpft. Poppigere Klänge haben auch im Metal ihre Berechtigung. Am Ende ist es ja immer noch der mündige Zuschauer, welcher selbst entscheidet, für was er sein Geld ausgibt.
Die Leute haben mit BEYOND THE BLACK jedenfalls ihren Spass, denn man kann auch Crowdsurfer erleben. (Andreas)

Setlist BEYOND THE BLACK:
In The Shadows
Fall Into The Flames
Drowning In Darkness
When Angels Fall
Songs Of Love And Death
Love Me Forever (MOTÖRHEAD-Cover)
Numb
Hallelujah
Running To The Edge

live 20150717 0701 beyondtheblacklive 20150717 0760 beyondtheblack


EXCREMENTORY GRINDFUCKERS
Wie abgedreht als Festivalplaner muss man eigentlich sein, wenn man nach einer süßlichen Metaldarbietung anschliessend Fun-Grindcore anbietet. Ist es um die Schieflage in den transzendenten Schwingungen wieder geradezurücken und die Wogen zu glätten?. Plus und Minus ergibt bekanntlich Null. Die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS bieten alles auf um eine amtliche Party zu feiern. Musiker im Schlafrock, oder ohne Hose in weißen Tennissocken und auch eine Schaumkanone im Dauereinsatz. Allerlei Popsongs werden jetzt auf der Dong-Bühne zerhackt und johlend gefeiert. Gut, das ist jetzt ned so meins, aber es macht großen Spass mitzufeiern. Wer hier auf Ernsthaftigkeit pocht hat das „Konzept“ nicht verstanden. Das Zelt steht voller ausgelassen feiernder Menschen. Eine Polonäse ist zu sehen und Leute mit Schaumhüten. Schon interessant wie innerhalb kurzer Zeit das Zelt Kopf steht, wo zuvor noch elfengleicher Gesang zu Metal aus der Retorte gefeiert wurde. Ein Schelm wer den Planern Böswilligkeit unterstellt.
Auf jeden Fall bisher der Gig mit dem höchsten Unterhaltungswert fürs Geld im Zelt. (Andreas)

Setlist EXCREMENTORY GRINDFUCKERS:

Intro Ohne kostet extra
Humor von gestern
Schnaps
Klingglöckchen
Excremetory Grindfuckers (Open The Stomachs Of Natural Born Anus And Strangle Them With Their Guts)
Nein, kein Grindcore
Looking For Grindcore
Schämt euch
Heimscheißer
Du hörst kein Grind
Is aber nicht
Grindcore Blitz
Und jetzt schön Crack
Taschengeld
Veganerweibchen
Metal im Blut
Grindcora
Halb & Halb
Picknick im Zenit metaphysischen Widerscheins der astralen Kuhglocke
Vater Morgana
Staatsgrind Nr. 1
Hallo Bomme
Trink aus
Final Grinddown

 

live 20150717 0829 excrementorygrindfuckerslive 20150717 0809 excrementorygrindfuckers

KISSIN‘ DYNAMITE
KISSIN’ DYNAMITE habe ich vor 2 Jahren auf dem Metalfest zum ersten Mal gesehen, wo sie mich absolut überzeugen konnten. Auch das aktuelle Album „Megalomania“ ist jetzt zwar nichts, was ich mir täglich anhören würde, aber es ist catchy, wie man so schön sagt und macht einfach Laune. Und weil auch meine sämtlichen Begleiter gerne gute Laune haben, habe ich fast alle überreden können, sich die jungen Schwaben anzusehen. Und ich sag es jetzt schon mal: Keiner von ihnen hat es bereut. Völlig unverständlicherweise ist das Zelt jedoch leerer als bei den EXCREMENTORY GRINDFUCKERS. Doch die Band scheint auch viele Fans mitgebracht zu haben, die in den ersten Reihen Stimmung machen und die Songs der Truppe, die sofort ins Ohr gehen und die man schon beim ersten Hören mitsingen kann, tun ihr Übriges. Sänger Hannes Braun setzt heuer mehr auf den natürlichen Look und hat mal keine 10 kg Haarspray auf dem Kopf. Trotzdem fragt sich der ein oder andere im Publikum: Ist das eine Frau oder ein Mann? Ein Mann! Muddu gucken, hat keine Titten. Dass man mit KISSIN‘ DYNAMITE eine geile Party feiern kann, scheint sich herumzusprechen und so finden immer mehr Besucher den Weg ins Zelt. Die Setlist deckt alle drei bisher erschienenen Alben der Band ab, aber immer Grunde isses wurschd, denn ich glaube, der Fünfer hat keine schlechten Songs. Wirklich fabelhaft, wie diese Truppe frischen Wind in die doch teilweise angestaubte Metalszene bringt. Und welche Energie sie auf und vor der Bühne freisetzen kann. Der Glamrock ist jetzt wirklich nicht das, was ich mir zu Hause im stillen Kämmerlein anhöre, aber live macht die Band so richtig Laune und ich kann nur wieder jedem, der sie noch nicht live gesehen hat, anraten, das bei nächster Gelegenheit nachzuholen! (Anne)

Setlist KISSIN‘ DYNAMITE:

DNA
Running Free
She’s A Killer
Money, Sex & Power
Maniac Ball
Love Me, Hate Me
Six Feet Under
Sex Is War
Hysteria
Ticket To Paradise
I Will Be King
Operation Supernova

live 20150717 0908 kissindynamitexlive 20150717 0912 kissindynamitex


ELUVEITIE
Mit dem Headliner betritt nun die zweite Schweizer Band für heute die Bühne. ELUVEITE waren bereits 2007 zu Gast auf dem Dong Open Air und haben damals als erste erkannt, dass das Dong gar kein richtiges Open Air ist. Folk kommt auf dem Dong Open Air immer gut an und so werden ELUVEITIE begeistert empfangen. Die haben für die Fans einige Schmankerl im Gepäck, denn neben den guten Songs der letzten beiden Alben gibt es auch richtig alten Stoff, wie z.B. „Uis Elveti“, der, wie Sänger Chrigel erzählt, der älteste ELUVEITIE-Song überhaupt ist. Ich weiß gar nicht, wann ich den zum letzten Mal live gehört habe und fühle mich in die glorreichen alten Zeiten zurückversetzt (Mann, klinge ich alt). Sehr schön auch „A Rose For Epona“, einer meiner Lieblingssongs vom vorletzten Album „Helvetios“, bei dem hauptsächlich Anna Murphy singt, die auch immer besser wird und auch immer mehr Ansagen übernimmt. Und so lässt sie nun das Publikum abstimmen, ob es „The Call Of The Mountains“ lieber in der englischen oder in der schwyzerdütschen Version hören möchte. Und weil auf dem Dong alle wahnsinnig sind, wird natürlich für die Schweizer Version gestimmt. Aber, es tut mir leid, „De Ruef vo de Bärge“ ruft bei mir nicht die gleichen Emotionen hervor. Dafür klingt Schwyzerdütsch in meinen Ohren einfach zu lustig (das ist jetzt bestimmt rassistisch. Aber holländisch klingt auch zu lustig, um es ernst nehmen zu können). Sänger Chrigel wünscht sich derweil zu „Kingdom Come Undone“ einen Circle Pit und nimmt wohl an, dass es ohne Bestechung nicht geht, denn er verspricht dem Initiator des Pits ein kühles Bier. Und damit klappt das dann ganz gut, das Konzept geht also auf. Ich freue mich da mehr über Songs wie „Quoth The Raven“ oder „Alesia“, auch einer meiner Favoriten. Mit „Tegernakô“ gibt es auch nochmal eine kleine Überraschung. Den Song, der zu Anfangszeiten regelmäßig auf der Setlist stand, habe ich schon lange nicht mehr gehört. Das Zelt platzt derweil aus allen Nähten, die Leute gehen richtig gut ab und so ist es kein Wunder, dass noch eine Zugabe gefordert wird. Mit „Helvetios“ und „Inis Mona“ hat man dafür auch noch zwei richtig gute Songs zurückgehalten. Damit konnten ELUVEITIE mal wieder auf ganzer Linie überzeugen, aber die Band habe ich sowieso noch nie schlecht gesehen. Gerne bald mal wieder! (Anne)

Setlist ELUVEITIE:
Origins
King
Nil
Neverland
Uis Elveti
Thousandfold
Sucellos
A Rose for Epona
De Ruef vo de Bärge / The Call of the Mountains
From Darkness
Kingdom Come Undone
The Silver Sister
Quoth the Raven
Alesia
Tegernakô
Havoc
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Helvetios
Inis Mona
Outro

live 20150717 1009 eluveitiexlive 20150717 1008 eluveitiex

 

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