Dong Open Air 2015 (16. - 18.07.2015, Neukirchen-Vluyn) - Donnerstag, 16.07.2015

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Donnerstag, 16.07.2015

Der Donnerstag ist ja immer von der Anreise geprägt. Und obwohl wir dieses Jahr wirklich früh los- und gut durchgekommen sind, bekommen wir zum ersten Mal seit Jahren keinen Parkplatz mehr direkt am Berg. Da heißt es, im Ort ein Plätzchen suchen und dann alles erst mal bis zum Berg schleppen, und dann dort hoch, in der mittlerweile sengenden Mittagshitze. Wer hat eigentlich diese elende Hitze erfunden? Dann heißt es: Freunde treffen, alles fallen lassen, in den Schatten setzen, runterkühlen. Schließlich muss man sich aber doch nochmal aufraffen, Zelte aufbauen, Aussicht und Bier genießen, Bändchen abholen. Und dann bleibt noch etwas Zeit zum Erkunden des neuen Geländes (Oh nein, Veränderungen!), und zum nochmaligen Runterkühlen. Seit das Festival donnerstags beginnt hat man wenigstens nicht mehr so viel Stress bei der Anreise und verpasst die erste Band nicht mehr so oft.

REDS’ COOL
Und die schaue ich mir dann gleich mal an. REDS‘ COOL aus St. Petersburg eröffnen das diesjährige Dong Open Air. Und sind damit auch etwas neues, denn bisher hat noch nie eine ausländische Kombo das Festival eröffnet. Bisher waren das immer eher lokale Bands. Die Russen waren schon mit Größen wie ACCEPT, UFO und den BLACK STAR RIDERS auf Tour, das schraubt die Erwartungen natürlich auch etwas in die Höhe. Die Band rockt ordentlich und sorgt für Stimmung im Zelt, was naturgemäß gar nicht so einfach ist, da ja noch gar nicht alle Festivalbesucher vor Ort sind. Aber im Laufe des Auftritts finden sich immer mehr Leute vor der Bühne ein, was ja definitiv für die Band spricht. Und das, obwohl sie auf der Bühne ein klein wenig steif wirken. Auch die Interaktion mit dem Publikum könnte ein wenig besser sein – Ansagen gibt es so gut wie gar keine (außer ab und zu mal ein „Thank You“), und so bleiben auch die meisten Songtitel ein Geheimnis der Band. Die scheint aber nichtsdestotrotz Spaß zu haben und auch die Zuschauer feiern schon ordentlich. Die Band ist jetzt nichts Besonderes, aber als Opener und Anheizer durchaus sehr genehm. (Anne)

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BUTWETRYIT
Aber immerhin ist die zweite Band aus heimischen Landen und sogar halbwegs lokal (gaaanz halbwegs). Aus Wuppertal kommen BUTWETRYIT auf den Dongberg und legen von Anfang an ordentlich los. Hier wird auch viel Wert auf die Kommunikation mit dem Publikum gelegt und das Zelt ist mittlerweile ordentlich voll, so dass der guten Stimmung nichts mehr im Wege steht. Mir persönlich geht die Musik zu sehr Richtung Metalcore, das ist einfach nicht mein Ding. Aber auf dem Dong kam diese Musikrichtung ja eigentlich schon immer gut an. Und so gehen die Leute zum Teil richtig gut mit und als Sänger Jörn Preidt gegen Ende - passend zum Song „Lose Control“ einen Circle Pit wünscht, da lassen sich die Fans nicht lange bitten. Und so gibt es schon bei der zweiten Band den ersten Circle Pit des Festivals. Und das bei der Hitze. Das kann ja heiter werden. Leider ist der Sound über den gesamten Auftritt hinweg ziemlich rumpelig und deutlich schlechter als noch bei RED’S COOL, was der guten Stimmung, die die Band verbreitet, aber keinen Abbruch tut. Mein Ding isses nicht, aber die Band kam wirklich gut an. (Anne)

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SUNCHAIR
Hey, hier ist ja trotz dieser Hitze richtig was los! Einige Metalheads lassen sich nicht von der flimmernden Nachmittagshitze abhalten um im Zelt zu stehen. Viele stehen aber dennoch lieber abseits vor dem Zelt und geniessen den etwas kühleren Luftzug mit Bier in der Hand. Ich begebe mich in den Graben vor der Bühne um Fotos zu machen und entdecke eine zwischen den Monitorboxen vergessene Wasserwaage, welche Genauigkeit verspricht. SUNCHAIR entern die Bühne und Frontmann Dave schaut etwas verunsichert in die zahnlückenhaften Zuschauerreihen. Die Band aus dem Krefelder Raum ist vielen eventuell nicht sehr geläufig. Das erklärt sicher die kaum vorhandene Publikumsresonanz im Zelt. Mehr als Höflichkeitsapplaus ist nicht auszumachen. Im Graben vor der Bühne wirkt die Show der Fünf auch ein wenig statisch, wenn auch intensiver als von weiter hinten. Am agilsten ist Bassist Peter Michalak, der unentwegt die Haare fliegen lässt. Gegen Ende ihrer Show vermochten es die Krefelder doch noch mit ihrem satt groovenden Thrash mit modernen Einflüssen zu überzeugen. Der sperrige Sound von SUNCHAIR läd jetzt nicht so sehr zum hirnlosen mitwippen ein, jedoch gibt es zu „Beauty“ doch noch sowas wie Festivalstimmung mit Minimoshpit. Na immerhin, denn weniger haben SUNCHAIR, die auch schon auf dem ersten DONG-OPEN-AIR vertreten waren, also hiermit Jubiläum feiern können, auch nicht verdient. (Andreas)

Setlist SUNCHAIR:
War
Babel
Evolution
I Am The Sheppard
Cut It Off
Pile Of Shards
Mr. B 4.0
Beauty
Fetish

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CROSSPLANE
CROSSPLANE waren 2013 schon einmal zu Gast auf dem Dong Open Air und haben schon damals ordentlich für Stimmung gesorgt. Die erinnern nicht nur mit der Ansage „Wir sind CROSSPLANE und wir spielen Rock’n’Roll!“ an MOTÖRHEAD, sondern auch Sänger Cellis Stimme und seine ganze Art erinnert etwas an deren Fronter Lemmy. Geboten werden ausschließlich Songs von den beiden Alben „Class Of Hellhound High“ und dem aktuellen „Masturboned“. Bei CROSSPLANE fällt es generell nicht schwer, in Stimmung zu kommen, die Musik des Vierers macht eben einfach Spaß. Und so finden sich auch immer mehr Crowdsurfer, die sich auf den Weg Richtung Bühne machen. Doch dann entdeckt Sänger Celli die beiden jüngsten Fans auf dem Festival in der ersten Reihe, und fragt, ob sie auch mal auf die Bühne möchten. Sie möchten und Celli sorgt für Lacher, als er sich vom Vater die Kinder mit den Worten „Gib das mal her!“ anreichen lässt. So dürfen die beiden Kerlchen vor dem Drumkit Platz nehmen und sich zusammen mit der Band vom Publikum feiern lassen, was den beiden auch sichtlich Spaß macht. Dann gibt es auch noch ein paar Mitsingspielchen, bevor beim Ohrwurm „Rollin‘“ die Stimmung noch einmal gesteigert werden kann. CROSSPLANE haben beim Dong-Publikum einen Stein im Brett und so ist es kein Wunder, dass am Ende des Auftritts eine Zugabe gefordert wird, die es in Form des passenden Titels „We Want More“ dann auch gibt. CROSSPLANE machen einfach immer wieder Spaß und wer mal die Gelegenheit hat, sich diese Band anzusehen, der sollte das auch tun. (Anne)

Setlist CROSSPLANE:
Bring Me The Fire
Brave New World
Real Life
Take It Or Leave It
I Will Be King
The Battle In Me
Maneater
Killing Machine
Rollin’
Balls
Get The Rhythm
The King Of All Rock’n’Roll Demons
Sweet Little Rockabella
Easy Lay
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We Want More

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WORDS OF FAREWELL
Auch WORDS OF FAREWELL sind nicht zum ersten Mal zu Gast auf dem Dongberg. Schon vor zwei Jahren konnten sie auf dem Festival überzeugen, heute geht es noch einmal rund. Mittlerweile ist es ordentlich warm geworden, in- und außerhalb des Zeltes und man kann insbesondere Sänger Alexander Otto regelrecht beim Schwitzen zusehen. Da das den Mann aber nicht daran hindert, wie ein Wilder über die Bühne zu hopsen, bleibt es nicht aus, dass sich sein Schweiß im hohen Bogen in der Gegend verteilt. Prost Mahlzeit. Ich musste meine Kamera schon gegen viele Flüssigkeiten schützen, Schweiß gehörte bisher nicht dazu. Aber mussten die vom Dongteam auch wieder die Heizung bis zum Anschlag aufdrehen? Leider ist der Sound jedoch sehr basslastig, brummelt vor sich hin und wenn man dann das Zelt mal verlässt, stellt man fest, dass er außerhalb des Zeltes sogar fast besser ist. Alexander Otto sucht den Kontakt zum Publikum, macht viele Ansagen und sorgt so mit für die gute Stimmung. Und als wenn das noch nicht reichen würde, flicht man auch noch den Cantina-Song ein. Der erfreut sich beim Dong-Publikum ja sowieso besonderer Beliebtheit (wir denken zurück an die legendäre Cantina-Nacht) und setzt nochmal ein Sahnehäubchen auf die Stimmung. Ein schöner Auftritt, der bis auf den recht miesen Sound und die elende Hitze richtig Spaß gemacht hat. (Anne)

Setlist WORDS OF FAREWELL:
Riven
Continuum Shift
Luminary Ghost
Beauty In Passing
The Great Escape
Ever After From Now On…
Telltale Notion
Sorae

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DEBAUCHERY
Jetzt wird es wortwörtlich sehr blutig auf der Dong-Bühne! DEBAUCHERY huldigen dem Bloodgod mit stampfendem Death-Metal. Ein wenig haben sie es ja geschafft ihren Sound und die Songs auf AC/DC herunterzubrechen, wobei sich ja jeder Mitarbeiter einer Schlachterei den Bauch vor Lachen hält ob dieser billigen Blutshow. Heute sind leider auch keine Bloodbabes anwesend, was sehr schade ist. Die machen ja schon einen Großteil der Show aus. Dafür gibt es aufgespiesste Puppen mit ordentlich „Hupen“. Die vier Fleischereifachangestellten sind schon ordentlich mit Blut eingeschmiert, was bei dieser Hitze im Zelt sicher nicht so doll ist. Völlig unbeindruckt starten sie mit „Fuck Humanity“ in ihr Set! Viel zu erzählen gibt es nicht, ausser das heute quasi die Release-Show zum neuen Album „Fuck Humanity“ ist.
Schon vor der Show gibt es einige DEBAUCHERY-Fans zu sehen, die sich amtlich mit Blut eingeschmiert haben, sicher blutfarbene Sonnencreme. Die Reaktionen zu dem stumpfen Geballer sind jedenfalls ordentlich von der ersten bis zu letzten Reihe. Mit „Blood For The Blood God“ haben die Schlachter aus dem Stuttgarter Raum auch eine bandeigenen Hymne im Paket, welche gebührend zelebriert und abgefeiert wird. Bandleader Thomas Gurrath freut sich etwas schüchtern über die tobende Meute und feuert diese immer mal noch ein bisschen mehr an.
Sehr gelungene Show würde ich mal sagen, und diese wird mit einem Cover vom JUDAS PRIEST Klassiker „Painkiller“ als Zugabe abgerundet. (Andreas)

Setlist DEBAUCHERY:
Fuck Humanity
Demonslayer
Let There Be Blood
Ironclad Decleration Of War
Kneel Before The Dragon Gods
Gorezilla
Back In Blood
Zombie Blitzkrieg
German Warmachine
Murderbrute Minotaurs
Blood For The Blood God
Warmachines At War
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Painkiller (JUDAS PRIEST-Cover)

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THE BLACK DAHLIA MURDER
Beim Umbau wird nicht lange gefackelt und so stehen nach kurzer Wartezeit die Detroiter Melodic-Deather THE BLACK DAHLIA MURDER auf der Bühne, um einen unfassbaren Abriss zu beginnen. Brüllwürfel Trevor steht keine Sekunde still, was die Fotografen im Graben vor der Bühne aussehen lässt, als versuchten sie einem Ball in einem Tennismatch zu folgen. Das tolle neue Festivalzelt ist bis zum Bersten gefüllt und der Moshpit tobt von Anfang an mit der Band um die Wette. Ich hab die Jungs ja schon ein paar Mal gesehen aber noch nie so intensiv wie jetzt hier. Der Schweiß spritzt passend zur brutalen Musik in alle Richtungen. Was mit „In Hell Is Where She Waits or Me“ noch vergleichsweise ruhig begann, steigert sich mit jedem Songblock mehr in Richtung Raserei, in der unzählige Crowdsurfer die Crew in Atem halten.
Unermüdlich peitscht Trevor die Menge auf und freut sich sichtlich über die überschäumenden Reaktionen.
THE BLACK DAHLIA MURDER spielen aus jedem ihrer vergangen Alben mindestens einen Song und präsentieren mit „Vlad, Son Of The Dragon“ einen Track vom kommenden Album „Abysmal“.
Die Detroiter lassen nicht locker bis auch der letzte keuchend und taumelnd am Vordermann klebt, um dann für das letzte Stück „Funeral Thirst“ vom ersten Album „Unhollowed“ noch einmal alles von der Meute zu fordern. Schöne heftige Show für den ersten Tag des Festivals. Die Mannen blicken noch einmal in den Hexenkessel den sie angeheizt haben und stampfen zufrieden grinsend von der Bühne. (Andreas)

Setlist THE BLACK DAHLIA MURDER:
In Hell Is Where She Waits For Me
Moonlight Equilibrium
On Stirring Seas Of Salted Blood
Vlad, Son Of The Dragon
Statutory Ape
Raped In Hatred By Vines Of Thorn
Everything Went Black
Malenchantsments Of The Necrosphere
What A Horrible Night To Have A Curse
I Will Return
Miasma
Deathmask Divine
Funeral Thirst

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GAMMA RAY
GAMMA RAY gehören zu den Bands, die ich persönlich ganz, ganz grausam finde und die ich nur schwer ertragen kann. Ich kann das noch nicht einmal wirklich begründen, denn ich mag z.B. EDGUY sehr und die klingen – wenn man ehrlich ist – jetzt auch nicht soo anders. Aber wie auch immer, GAMMA RAY geht gar nicht und bisher konnte ich mich immer erfolgreich vor dieser Band drücken. Da die Hanseaten für meinen Kollegen Andreas aber noch unerträglicher sind, geht dieser Kelch heute nicht an mir vorüber und ich muss wohl oder übel in den sauren Apfel beißen. Also auf in den Kampf! Doch der lässt erstmal auf sich warten, denn GAMMA RAY lassen sich Zeit. Der Fotograf langweilt sich im Graben, bis dann – mit 30 Minuten Verspätung – der Fünfer endlich die Bühne betritt. Mit „I Want Out“ gibt man schon relativ früh einen HELLOWEEN-Klassiker zum Besten, den man mit einem zugegebenermaßen ziemlich coolen Ska/Reggae-Zwischenspiel garniert. Zusammen mit dem Mitsingspielchen ist da beste Stimmung im Zelt programmiert. Sänger Kai Hansen kann das Publikum immer wieder mit Leichtigkeit zum Mitmachen animieren und es ist beeindruckend, wie laut im Zelt mitgesungen wird. Offensichtlich haben sich sämtliche Anhänger des Powermetals unter den Festivalbesuchern im Zelt versammelt und machen ordentlich Stimmung. Mit „Dream Healer“ hat man auch einen „Song für die 70er-Jahre-Kifferabteilung“ am Start, das aber trotz schönem Gitarrensolo eher langweilig ist. Vielleicht hätte ich aber auch einfach mehr kiffen müssen. Zu „Master Of Confusion“ kommt dann erstmals die saarländische Beteiligung auf die Bühne. Frank Beck, bisher (und immer noch) bei RED RAVEN tätig, hat GAMMA RAY in der Vergangenheit ja schon öfter am Mikro unterstützt (und wurde mittlerweile in den Stand eines festen Mitglieds erhoben) und steht nun auch auf dem Dong auf der Bühne, um Kai Hansen bei den Songs „Master Of Confusion“, „Rebellion In Dreamland“ und „Man On A Mission“ zu unterstützen. Mittlerweile hat sich das Zelt trotz der anfänglichen Begeisterung zusehends geleert, was der guten Stimmung auf und vor der Bühne aber keinen Abbruch tut. Und so ist es kein Wunder, dass am Ende auch noch eine Zugabe gefordert wird. Mit „Somewhere Out In Space“ und „Send Me A Sign“ gibt es sogar gleich zwei davon; beim letzten Song steht auch Frank Beck wieder hinterm Mikro. Und obwohl ich GAMMA RAY immer noch nicht mag, war der Auftritt jetzt gar nicht so schlimm wie vorher befürchtet. (Anne)

Setlist GAMMARAY
Welcome (Intro)
Avalon
Heaven Can Wait
Hellbent
I Want Out (Helloween cover)
Fight
Dream Healer
Empathy
Master Of Confusion
Rebellion In Dreamland
Man On A Mission
To The Metal
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Somewhere Out In Space
Send Me A Sign

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