Dong Open Air 2013 (11.-13.07.2013, Neukirchen-Vlyn) - Donnerstag, 11.07.

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AEONS CONFER
AEONS CONFER haben in diesem Jahr die Ehre, das Dong Open Air einzuläuten. Seit das Festival schon donnerstags beginnt, muß die erste Band auch nicht mehr mit Zeltaufbau, Anstehen für das Festivalbändchen und ähnlichen Späßen konkurrieren. Daher können sich die Hamburger auch über recht ordentlichen Zuschauerzuspruch freuen. Dafür haben sie aber das Pech, daß der Sound – zumindest bei den ersten Songs – eher bescheiden ist und es kommt eigentlich nur Geboller an. Dazu die Band in lustigen Schildkrötenpanzern, die zwar schön bangt, ansonsten aber wie festgenagelt auf der Bühne steht - das überzeugt nicht. Doch Sänger Bernhard zeigt sich sehr engagiert und kann damit das Ruder doch noch umreißen. Auch folgen später in der Setlist noch etwas melodischere Songs und auch der Sound wird besser, so daß AEONS CONFER doch zumindest am Ende ihres Auftritts deutlich mehr überzeugen können als am Anfang. Mir persönlich ist die Musik des Sechsers auf die Dauer aber etwas zu eintönig.

Sestlist AEONS CONFER:
Symphonies Of Saturnus
Alienate
Colossal Void
Probe
Descent
Aeonized
Aeons To Come
ESP

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J.T. RIPPER
Als nächstes kommen J.T. RIPPER dran. Sie kämpfen mit AEONS CONFER um den Gewinn der deutschen Wacken Metal Battle. Wie das ganze vonstatten geht, ist mir aber nicht so ganz klar. Überall hört man Wacken Metal Battle, aber sehen kann man es nicht. Wird das durch Publikumsentscheid entschieden (mich hat keiner gefragt)? Gab es eine Jury? Wenn ja, wo steckte die? Und vor allem: Wer hat denn jetzt gewonnen? Das hat irgendwie auch keiner gesagt? Oder hab‘ ich nur ein Wahrnehmungsproblem? Wie auch immer, jetzt kommen die Chemnitzer. Die machen, genau wie AEONS CONFER, Thrash. Ziemlich – hm - spröden Thrash. In meinen Ohren ist das nur Geboller, aber das soll wohl so sein. Wirklich mitreißen können sie das Publikum jedoch nicht, aber sie stehen auch arg steif auf der Bühne. Da hilft es auch nicht, daß wir die allerersten Menschen sind, die „Buried Alive“ live zu hören bekommen. Mich konnte die Truppe jedenfalls nicht überzeugen.

Setlist J.T. RIPPER:
Rise
Route 666
Buried Alive
Zombie Toxies
Fallout (Over France)
Bloody Salvation
Future War
Hell Raisers
Human Coffin

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IN ARKADIA
Mit IN ARKADIA betritt die erste ausländische Band die Bühne – sie stammt aus dem benachbarten Frankreich. Seltsamerweise fängt die Band gut 10 Minuten früher an als angekündigt, daher sind zu Beginn noch nicht allzu viele Leute vor der Bühne. Das ändert sich jedoch schnell und schon beim vierten Song, „Scriptures“, gibt es Pogo und einen Moshpit, der sich gewaschen hat und aus dem die ersten Verletzten des diesjährigen Dong Open Airs getragen werden. Saubere Leistung. Im Gegensatz zu den beiden Bands vor ihnen zeigen die fünf Jungs aus Marseille nun einmal, wie ein mitreißender Auftritt geht. Die Musik gibt mir persönlich zwar genauso wenig, aber das hier ist einfach geiler. Man hat sich auch noch die Mühe gemacht, zwei Kisten mit den Aufschriften „Badass“ und „Asshole“ auf die Bühne zu schleppen, auf der dann immer mal wieder ein Gitarrist posieren und Witze des Sängers über sich ergehen lassen darf. Zum Höhepunkt der energiegeladenen Show gibt es dann noch einen Circle Pit, in dem auch die beiden Gitarristen samt Instrumenten fleißig mitrennen. Prost Mahlzeit. Da macht es auch nichts, daß es zwischenzeitlich mal technische Probleme gibt. Dieser Auftritt hat Spaß gemacht. Und so soll es sein.

Setlist IN ARKADIA:
Intro
Behold The Whore
Skinning The Slaves
Flying Firecunt Guillotine
Scriptures
Of Evolutive Disorder
Omega
Orgasmophobia
I Will Be Heard (HATEBREED-Cover)
Recurrence

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CROSSPLANE
Damit ist die Menge nun richtig angeheizt für CROSSPLANE, die mit ihrem dreckigen Rock’n’Roll die Stimmung weiter oben halten. Die Band selber mag zwar den wenigsten bekannt sein, die einzelnen Mitglieder dürfte der eine oder andere aber schon bei Auftritten von ONKEL TOM, EXUMER oder RAMONSTARS mal auf der Bühne gesehen haben. „Wir sind CROSSPLANE, und wir spielen Rock’n’Roll!“ Damit haben sie nicht nur MOTÖRHEADs Leitspruch eingedeutscht, nein, faszinierenderweise klingt Sänger Celli auch noch dem Lemmy ziemlich ähnlich. Leider haben sie jedoch einen Mann zuviel in der Band und deshalb müssen sie ihr eigenes Ding durchziehen. Und das gelingt ihnen ausgesprochen gut. Schon beim Soundcheck macht die Band, die anscheinend auf die Unterstützung eines eigenen Fanclubs bauen kann, so richtig Stimmung. Mit der Ansage „Prost ihr Säcke!“, auf die das obligatorische „Prost, du Sack!“ folgt, wird dann auch noch der Bierumsatz des Dongs angekurbelt. CROSSPLANE haben Spaß an ihrem Auftritt, und das übertragen sie auch auf das Publikum, das im gut gefüllten Zelt ordentlich Party macht. Die Setlist besteht hauptsächlich aus Songs des neuen Albums „Class Of Hellhound High“, das im November erscheinen wird. Daß die Menge, obwohl keine Sau das Material kennt, so dermaßen abgeht, spricht wohl zusätzlich für die Livequalitäten der Band. Das Publikum jedenfalls ist so überzeugt von der Truppe, daß es gerne eine Zugabe hören möchte, es bekommt dann mit „Real Life“ und „Rollin‘“ gleich zwei. Sehr freundlich!

Setlist CROSSPLANE:
Bring The Fire               
In My Veins                   
Hellride                   
Killing Machine               
Happy, When You're Dead
Is It Me?                 
Balls                       
The King Of All Rock’n’Roll Demons   
Cant't Bring Me Down           
Rock Shit
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Real Life                   
Rollin'  

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FYRNREICH
FYRNREICH sind eine junge Band aus Köln, die vor gerade einmal vier Jahren gegründet wurde und nun mit einer Mischung aus Folk, Pagan und Melodic Death die Welt erobern möchte. Das dürfte schwer werden, denn in diesem Genre gibt es schon ungefähr 100.000 Bands, was es kompliziert macht, sich die wirklich guten herauszupicken. Ob FYRNREICH dazugehören, das wird sich in der Zukunft zeigen müssen. Mich können sie jedenfalls nicht überzeugen. Die Musik, die eher ruhig und getragen ist und den Death Metal nicht so recht in den Vordergrund läßt, ist zwar nicht schlecht, aber eher unspektakulär. Dazu kommt, daß die Truppe auf der Bühne nicht gerade viel Bewegung zeigt; hauptsächlich wird steif herumgestanden. Daß Sänger Dustin optisch auch nicht zur Band paßt, fällt da kaum noch auf. Hier muß schon noch ein bißchen was passieren, bevor die Truppe live wirklich mitreißen kann.

Setlist FYRNREICH:
Intro
Richtzeit
Met und Bier
Heimwärts
Gletscherherz
Schlangenhauch
Nacht des Hammers
Heldentod

live 20130711 0501 fyrnreichlive 20130711 0510 fyrnreich


TRUCKFIGHTERS
Von den TRUCKFIGHTERS aus Schweden habe ich ehrlich gesagt noch nie etwas gehört. Da bin ich schon etwas erstaunt, daß die erst so spät spielen. Die Schweden geben – wie sich das für richtige Truckfighter gehört – von Anfang an Vollgas. Offenbar haben sie sich vorgenommen, dem Publikum auch die letzten Energien für ihre Landsmänner DARK TRANQUILLITY zu rauben und die Bühne mittels wildem Herumspringen zu zerstören. Kommuniziert wird mit dem Publikum hauptsächlich über Gesten, Ansagen gibt es so gut wie keine. Dennoch kann die Band ordentlich Stimmung machen – hier spricht einzig die Musik. Es gibt sowohl altbewährtes zu hören, als auch einen neuen Song, der mit „Ö-Song“ angekündigt wird. Cool ist die Mucke ja, die der Dreier hier präsentiert, aber eigentlich hören sich alle Songs mehr oder weniger gleich an. Das macht es auf die Dauer dann doch etwas langweilig. Oder würde es, wäre da nicht die ausgelassene Bühnenshow, die das Publikum immer wieder anheizt und das mit großem Erfolg. Die TRUCKFIGHTERS turnen über die Bretter als gäbe es kein Morgen, da muß sich auch der Drummer schonmal vom Bassisten bespucken lassen. Naja. 10 % Verlust sind ja immer. So ganz mein Ding ist das hier aber trotzdem nicht, ich freue mich jetzt erstmal auf die Landsmänner der Schweden.

Setlist TRUCKFIGHTERS:
Intro
Desert Cruiser
Atomic
Last Curfew
Neuer Song
Traffic
In Search Of (The)

live 20130711 0603 truckfighterslive 20130711 0604 truckfighters


DARK TRANQUILLITY
Die Schweden DARK TRANQUILLITY sind, was das Dong angeht, mittlerweile alte Hasen. Schon zum dritten Mal haben sie den Berg erklommen, um uns hier mit ihrer Musik zu erfreuen. Hoffentlich waren sie nicht allzu sehr enttäuscht, daß es dieses Jahr keinen Kebab gab. Interessant auch, daß die Band, obwohl sie doch weiß, dass im Zelt eigentlich kein Platz dafür ist, immer wieder ihren Projektor mitschleppt. Aber naja, wahrscheinlich haben sie einfach kein herkömmliches Backdrop mehr. Wie auch immer, als die Band die Bühne betritt, bin ich zunächst verwirrt. Da fehlt doch was? Erst beim zweiten oder dritten Song fällt mir auf: Es ist der Bassist! Nach dem Ausstieg von Daniel Antonsson macht die Band jetzt den Powerwolf und greift auf den Bass vom Band zurück. Eigentlich weiß ich das ja – trotzdem war es komisch. Zu Beginn ist der Sound jedenfalls auch ganz grausam; zum Glück gibt sich das jedoch später. Verleidet aber trotzdem den Genuß an den genialen Songs „Terminus“ und „Zero Distance“ ein wenig. Band und Publikum kann das aber ziemlich egal sein, denn DARK TRANQUILLITY werden wie immer begeistert empfangen und auch die Band zeigt sich stets gut aufgelegt. Leider – und das muß man jetzt hier einfach mal so sagen – spielt die Band vom neuen Album „Construct“ gerade mal drei Songs, darunter jedoch mein Favorit „Endtime Hearts“. Ansonsten bietet man - passend zum 20jährigen Jubiläum des Debuts „Skydancer“ – einen schönen Querschnitt durch das gesamte Schaffen der Band. Für alte Fans gibt es Songs wie „Lethe“, „Therin“ oder das selten gespielte „The Sun Fired Blanks“, aber natürlich auch Songs von den letzten Alben wie „Lost To Apathy“, „Misery’s Crown“ und „The Fatalist“. Und bei Songs wie „Monochromatic Stains“ ist es einfach schwer, ruhig zu bleiben. Und so verwandelt sich das Zelt auf dem Dongberg wieder mal in einen Hexenkessel, die Securities haben alle Hände voll zu tun mit den Massen an Stagedivern, die im Graben ankommen. Überhaupt, der Graben. Der ist Sänger Mikael Stanne, der gerne mal die Fans während der Songs abklatscht, wohl viel zu breit, weshalb er auch irgendwann in den Graben wechselt um dort weiter zu singen. Aber Kontakt zum Publikum war ihm ja schon immer wichtig. Und so geht der Auftritt der Schweden, der mal wieder so richtig Spaß gemacht hat, leider viel zu früh zu Ende (Warum waren die eigentlich nicht Headliner?). Es wird zwar eine Zugabe gefordert, aber wer DARK TRANQUILLITY kennt, der weiß, dass sie keine Zugaben spielen, sondern ihre Spielzeit gleich ganz ausnutzen. Trotzdem schade.

Setlist DARK TRANQUILLITY:
Terminus (Where Death Is Most Alive)  
Zero Distance                   
The Wonders At Your Feet           
The Science Of Noise           
Endtime Hearts               
The Sun Fired Blanks          
Lost To Apathy               
Misery's Crown               
Lethe                       
Mundane And The Magic           
Monochromatic Stains          
Iridium                   
Therein                  
Final Resistance               
Uniformity                  
The Fatalist  

live 20130711 0707 darktranquillitylive 20130711 0713 darktranquillity              


SODOM
Nach DARK TRANQUILLITY ist man als Zuschauer ganz schön ausgepowert. Doch jetzt kommen SODOM und da ist das Zelt noch gut gefüllt. Ob die Deutschen allerdings mit dem Slot nach den Schweden das große Los gezogen haben, das bleibt die Frage. Freuen dürften sich über diese Setlist wohl vor allem die alten Fans, orientiert sie sich doch überwiegend am Material vor der Jahrtausendwende, die ja nun auch schon ein paar Jährchen zurückliegt. Am Anfang sind die Reaktionen des Publikums auch noch super, was Frontmann Tom Angelripper immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert und ihn sichtlich glücklich macht. Immer wieder bedankt er sich auch artig beim Publikum. Aber mal ehrlich, das ist ja echt nett – aber ist Thrash Metal nett? Oder werden wir alle alt? Überhaupt kommt mir die Band heute viel zu brav rüber. Woran das jetzt liegt? Keine Ahnung. Auch das Publikum ist recht brav (oder alt?) und SODOM schaffen es einfach nicht, die gleiche Stimmung aufzubauen wie DARK TRANQUILLITY. Und das trotz jeder Menge Klassiker in der Setlist. Lediglich bei Songs wie „Ausgebombt“ gibt es mal ein paar mehr Reaktionen. Dennoch ist man aber spontan genug, ungeprobt den „Wachturm“ einzubauen, da der wohl von zahlreichen Fans während der nachmittäglichen Autogrammstunde gewünscht wurde. Das kann aber nicht verhindern, daß sich das Zelt zusehends leert. Hatte man bei DARK TRANQUILLITY noch Probleme, sich durch das Publikum zu quetschen, so kann man gegen Ende des Auftritts von SODOM bequem durch selbiges schlendern. Sofern man das will und sich nicht lieber die Rübe zu den Klassikern der Band abschraubt. Auch „Iron Fist“, das Tom als Tribute für den erkrankten Lemmy ankündigt und auch mit vielen Besserungswünschen verknüpft, die der Gute anscheinend auch brauchen kann, kann die Stimmung nicht wesentlich heben. Dementsprechend müssen die wenigen Verbliebenen auch sehr lange rufen, bis sie mit „Nuclear Winter“ doch noch eine Zugabe bekommen.

Setlist SODOM:
In War And Pieces              
Sodomy And Lust               
M16                        
Stigmatized                   
Outbreak Of Evil               
Surfin’ Bird (The Trashmen Cover)    
The Saw Is The Law               
Burst Command ‘til War           
Proselytism Real               
The Art Of Killing Poetry          
I Am The War                   
Agent Orange                  
Ausgebombt                  
Fuck The Police               
Wachturm (Watchtower)           
Among The Weirdcong          
The Vice Of Killing               
Blasphemer                   
Eat Me                      
Sodomized                   
City Of God                   
Into The Skies Of War          
Remember The Fallen           
Iron Fist (Motörhead Cover)           
Bombenhagel                   
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Nuclear Winter  

live 20130711 0806 sodomlive 20130711 0808 sodom

 

         

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