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dong_12Das Dong Open Air 2012. Da ist es nun. In diesen verregneten Zeiten, früher auch unter dem Namen „Sommer“ bekannt, ist es mein drittes Festival und bisher hatte ich immer Glück mit dem Wetter. Und da wir dieses Jahr schon zum 9. Mal auf dem Dong sind, die Bühne ja im Zelt ist und es da auch schön öfter geregnet hat, ohne daß es auch nur im mindesten matschig wurde, haben wir die Gummistiefel zu Hause gelassen. Ein fataler Fehler, wie sich noch zeigen sollte. Einen ersten Hinweis gab uns das Schicksal schon bei der Anreise. Genau ein Auto vor uns sind alle Parkplätze direkt am Berg belegt und wir müssen an der Straße parken – was unseren Fußweg um fast ein Drittel verlängert. Shit happens. Jetzt sind wir erstmal nur froh, daß es nicht regnet und wir die Zelte im Trockenen aufbauen können. Trotzdem braucht man viele helfende Hände, denn wie schon letztes Jahr ist es donnerstags sehr windig auf dem Berg. Aber immerhin ist der Boden weicher. Der eitel Sonnenschein, der herrscht, läßt sogar den ein oder anderen sinnieren: „Wenn das Wetter morgen auch so ist, dann könnte hier noch alles abtrocknen“. Denn etwas spanisch kommen uns die vielen Wasserlöcher auf dem Berg schon vor…




Nach Zeltaufbau, anstehen in der Schlange und erster Stärkung in fester und flüssiger Form geht es gleich zur ersten Band ab ins Zelt, wo uns zunächst einmal Stephan Liehr vom Orgateam begrüßt. So laßt denn die Spiele beginnen!

PATH OF GOLCONDA
Das diesjährige Dong Open Air wird von alten Bekannten eröffnet. Bereits 2008 hatten PATH OF GOLCONDA den Berg gerockt. Die Oberhausener geben gleich ordentlich Feuer, sie können schon jede Menge Leute vor die Bühne ziehen und das Zelt ist gut gefüllt. Und das, obwohl noch sehr viele Leute an der Bändchenausgabe anstehen. Dies liegt an einer defekten Scannerkasse, wie zwischenzeitlich mal durchgesagt wird. Den draußen stehenden Fans nutzt das natürlich wenig, sie verpassen die ersten Bands. Mit PATH OF GOLCONDA verpassen sie dabei wirklich was – denn die Truppe kann sogar den ersten Stagediver des Festivals verzeichnen, so gehen die Anwesenden ab. Die Oberhausener sind auf jeden Fall ein schöner Einstieg ins Festival und haben dem Publikum schon gleich richtig eingeheizt.

Setlist PATH OF GOLCONDA:
Intro
A Cannibal Crusade
The Wolves Are On The Prowl
Stabbing Love Into Her
Between God And Gutter
Interlude
Iconoclast
Return

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CIRCLE OF SILENCE
Dem wollen CIRCLE OF SILENCE natürlich nicht nachstehen. Trotzdem haben sie deutlich weniger Zuschauer. Da zeigt sich wohl der Heimvorteil von PATH OF GOLCONDA und die Tatsache, daß diese sich schon vor vier Jahren einige Fans auf dem Dong erspielen konnten. Musikalisch ist die Band gut, aber nicht überragend, macht das aber wieder durch ihre sehr engagierte Show mit jeder Menge Posen wieder wett. Allerdings wirkt der Fünfer doch auch noch etwas schüchtern. Präsentiert werden Songs von den letzten beiden Alben „The Blackened Halo“ und „The Supremacy Of Time“, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf dem aktuellen „The Blackened Halo“ liegt. Die wenigen Leute, die da sind, haben ordentlich Spaß bei dem Auftritt und gehen gut ab. Ich frage mich nur, ob noch irgendwer eine CD der Band gekauft hat, bei den Massen, die sie während des Auftritts ins Publikum geworfen haben.

Setlist CIRCLE OF SILENCE:
Intro
Exception            
The End            
Edge Of Clarity        
The Blackened Halo        
No Mercy            
21 Grams            
Synthetic Sleep        
Supremacy Of Time

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ONE BULLET LEFT
ONE BULLET LEFT legen im Anschluß die Bühne in Schutt und Asche. Ohne Backdrop, auf ein Minimum beschränkt, liefern sie eine energiegeladene Show, die sich gewaschen hat. Dabei hüpfen sie so wild durch die Gegend, daß es auch schonmal zu Zusammenstößen auf der Bühne kommt. Die Show ist auch dank Sänger Mario Grasso sehr unterhaltsam. Der Sänger erzählt unter anderem, daß die Band in den letzten beiden Jahren gerademal zweimal zusammen gespielt hat und dies auch der erste Auftritt seit 2 Jahren ist. Außerdem stellt der Mann seltsame Fragen wie „Wer von euch war letztes Jahr auf dem Dong? Wer von euch kommt nächstes Jahr auf das Dong? Wer von euch ist dieses Jahr auf dem Dong?“, macht seltsame Aussagen „Ihr seid das geilste Publikum, das wir seit heute gesehen haben!“ und steht auf dubiose Zuschauerspielchen „Jetzt nehmt mal alle eure Frauen auf die Schultern! Und jetzt will ich einen Circle Pit mit den Frauen auf den Schultern!“ Die Zuschauer indes machen alles willig mit (für die Frauen gibt es ja auch noch eine Bestechung in Form von T-Shirts), es gibt bei fast jedem Song einen Circle Pit, und auch daß der Bass bei „Feast For The Carnivore“ die Segel streicht, kann niemandem den Spaß verderben. ONE BULLET LEFT sind musikalisch zwar gar nicht meine Baustelle, haben aber echt Spaß gemacht.

Setlist ONE BULLET LEFT:
Intro
Invisible Fleshwounds
Whatever May Come
Black Widow
Into The Dark
Feast For The Carnivore
Not Our World
Armageddon Sunrise
Alpha Dogs

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HUNGÖVER
Was nun folgt, könnte man auch als All-Star-Projekt bezeichnen, Zoltan (Ex-BLACK MESSIAH), Bobby (Ex-Sodom), Dome (DYORA), Marco (Ex-JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE) und Sobo (Ex-JACK SLATER) verstehen sich jedoch als vollwertige Band. Mit Zoltan und Sobo haben schon zwei von ihnen auf der Dongbühne gestanden, es ist also ein kleines Wiedersehen. Am stärksten begrüßt wird aber Drummer Bobby, der sich ja vor allem durch die Rock Hard-Guerilla-TV-DVDs beim metallischen Publikum beliebt gemacht hat. Der hingegen findet das Publikum trotz vieler Stagediver etwas zu lahm und versucht es mit solchen Aussagen zu mehr Action anzuheizen. Die leicht seltsam wirkende Mischung der Musiker schafft es aber trotzdem, ganz schön groovende Songs rauszuhauen. Auf Dauer ist mir die Mischung aus Death und Thrash zwar etwas zu stumpf, aber gerade live ist es trotzdem gut. Die Band sucht auch stets den Kontakt zum Publikum und verwandelt damit ihren Auftritt in eine einzige Party. Und am Ende, nachdem das Publikum es schon den ganzen Gig über mit „Ausziehen!“-Rufen fordert, macht Bobby sich auch endlich nackig. Wer’s mag…

Setlist HUNGÖVER:
Eyes Of The Enemy
Get The Shit Out
Reborn
Stalker
Rollin’ Dead Man
All In My Head
Don’t Even Think About It
Behind The Darkness
Dead Skin

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BETONTOD
Jetzt gibt es das doppelte Lottchen zu sehen, denn Drummer Maik Feldmann stand vor knapp zwei Stunden noch mit ONE BULLET LEFT auf der Bühne – und jetzt mit BETONTOD. Die gibt es zwar schon seit geraumer Zeit, wirklich bekannt sind sie aber erst mit ihrem letzten Album „Antirockstars“ geworden. Erwartungen habe ich also keine an die Band, sondern lasse mich einfach mal überraschen. Sänger Oliver Meister sieht ein bißchen aus wie Campino von den TOTEN HOSEN, die Band selber klingt mir persönlich zu sehr nach den BÖHSEN ONKELZ. Trotzdem macht die Truppe aus Rheinberg ziemlich viel Spaß und als Fast-Lokalmatadoren werden sie vom Publikum abgefeiert. Feierlich wird es auch, als man „Glück auf“, das alte Steigerlied der Bergleute, anstimmt, dessen Text vom Publikum komplett mitgesungen wird. Danach macht man noch einige geschlechterspezifische Spielchen mit dem Publikum – und allmählich nervt diese ganze Geschlechtertrennung, auf die heute alle Bands irgendwie geil sind. Naja, BETONTOD sind durchaus ok, aber nicht wirklich mein Fall und deshalb geht’s jetzt erstmal ans Essenfassen.

Setlist BETONTOD:
Intro
Auf eine gute Zeit
Kinder des Zorns
Entschuldigung für Nichts
Schwarzes Blut
Feuer Frei!
Keine Popsongs!
Gasolin
Sieben Schuß
Viva Punk
Stich ins Herz
Glück Auf
Gloria
Nebel
Wind
Ewigkeit
Zweifel
20 Jahre

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SUIDAKRA
SUIDAKRA treten entsprechend den olympischen Sommerspielen alle vier Jahre auf dem Dong auf und sind daher auch dieses Jahr dabei. Unvergessen ist immer noch der Stromausfall 2004, unter dem die Band zu leiden hatte. Mittlerweile sind die Monheimer bekannter geworden, das Dong etwas größer und die Stromversorgung sicherer. Da steht einem guten Auftritt eigentlich nichts mehr entgegen. Die Band groovt und bollert ordentlich, leider könnte der Sound jedoch besser sein. Insbesondere Sänger Arkadius Antonik ist phasenweise kaum zu hören. Das tut der guten Stimmung, die im Zelt herrscht, jedoch keinen Abbruch. SUIDAKRA sind bei den Dongbesuchern beliebt, keine Frage. Dennoch ist für Dong-Verhältnisse bei einem Headliner relativ wenig los im Zelt. Es ist so viel Platz zwischen den einzelnen Zuschauern, daß Sänger und Gitarrist Arkadius Antonik auch mal einen Ausflug ins Publikum unternehmen kann. Für „Biróg's Oath“ hat man sich weibliche Unterstützung mitgebracht; hier steht wieder einmal Tina Stobel mit der Band auf der Bühne. Die Stimmung im Zelt steigt immer mehr, es gibt Stagediver und Circle Pits und zu „Stone Of The Seven Sons“ zieht eine Polonäse durch’s Publikum. Auch der Band scheint der Auftritt viel Spaß zu machen und so gibt es mit „Balor“, „Conlaoch“ und dem begeistert mitgesungenen „Wartunes“ gleich drei Songs in der Zugabe. Und damit ist der erste Tag des Dong Open Airs 2012 auch schon zu Ende. Das ging irgendwie verdammt schnell.

Setlist SUIDAKRA:
Intro
The IXth Legion
Pendragon’s Fall
Gates Of Nevermore
Well Of Might
Darkane Times
Shattering Swords
Dead Man’s Real
Biróg's Oath
Isle Of Skye
Stone Of The Seven Sons
Grown The Lost
---------------------------------
Balor
Conlaoch
Wartunes

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Heute ist Freitag der 13. und das Dong findet jetzt schon zum zweiten Mal an diesem angeblich unheilvollen Tag statt. Dem Wettergott paßt das offenbar überhaupt nicht und so hat er über Nacht die Schleusen geöffnet. Hat den Vorteil, daß man morgens im Zelt nicht gekocht wird – aber auch den enormen Nachteil, daß das komplette Dong kaum in Schwung kommt und im Schlamm versinkt. Noch sieht man da kein großes Problem, aber im Laufe des Tages wird das Gelände immer schlammiger.


BASANOS
Am Freitagmorgen, den man dank Regen weitestgehend verschlafen konnte, wird man von den Österreichern BASANOS äußerst unsanft geweckt. Und doch hat die Gruppe auch Mitleid mit dem von Regen und noch viel mehr vom Alkohol gebeutelten Metaller. So fragt Sänger Jochen Hagl: „Geht’s euch gut? Ich weiß, es ist schwer, ich merk’s auch im Kopf…“ Mit ihrer Show, die neben Hüpfen, Springen, Rennen und Grimassen schneiden auch aus jeder Menge Thrash besteht, blasen sie den Anwesenden mal so richtig den Schlaf aus den Äuglein. Da macht es auch nichts, daß es mal technische Probleme gibt, und es macht auch nichts, daß Jochen Hagl offenbar wirklich noch unter dem Einfluß alkoholischer Nachwehen steht: „Ich wünsche euch noch einen schönen Samstag! Nee, halt, es ist ja Freitag, aber macht ja nix!“. Das Dong ist jetzt auf jeden Fall wach.

Setlist BASANOS:
Intro
Impressions
Challenge
Agonies
Feed Us
Control
Warfare
For My Family
Break The Oath
Now
When Souls Are Leaving

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DAVIDIAN
Auch die anschließend spielenden DAVIDIAN scheinen Freund Alkohol sehr zugetan zu sein. Im Gegensatz zum Sänger von BASANOS, der mit dem Publikum leidet, regiert bei DAVIDIAN jedoch der pure Neid. „Seid ihr schon betrunken? Ja? Ihr habt’s gut, ich brauch‘ noch 20 Minuten!“ Trotzdem geht die Band gut ab und auch die Zuschauer, die das Zelt zwar nur locker füllen, haben jede Menge Spaß beim Auftritt der Band. Da ist es auch vollkommen unerheblich, daß offenbar niemand überhaupt Material der Band kennt, noch nicht einmal „Fake Society“, zu dem es auch ein Video gibt. „Kennt den jemand? Oh…keiner…na, dann lernt ihr ihn eben kennen!“ Ob der Wunsch nach dem Besäufnis auch der Grund war, warum die Band rund 10 Minuten vor dem Ende ihrer Spielzeit von der Bühne geht, ist dabei genauso unbekannt. Der Death Metal der Deutschen hat auf jeden Fall Spaß gemacht.

Setlist DAVIDIAN:
Intro
Behind An Angel
Vicious Circle
Constricted Vision
Davidian (Machine Head Cover)
Manmade Hell
Fake Society
Inner Turmoil
Breeding Insecurity

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PICTURA
PICTURA aus der Nähe von Wuppertal bieten im Anschluß eine willkommene Abwechslung von all dem Gebollere, das wir heute schon gehört haben und das heute noch kommt. Progressive Metal soll der Vierer spielen, doch man driftet mehr Richtung Progressive Death Metal, denn es geht schon ziemlich heftig zur Sache auf der Bühne des Dong Open Airs. Auffällig ist die Kleidung, die an das aktuelle Bühnenoutfit der Norweger LEPROUS erinnert. Und progressiv ist auf jeden Fall auch die etwas seltsame Positionierung der einzelnen Musiker auf der Bühne: Der Bassist steht im Mittelpunkt, während der Sänger irgendwo am linken Bühnenrand versteckt ist. Aber gut, öfter mal was neues und warum eigentlich nicht? Dem Publikum jedenfalls scheint diese Abwechslung gut zu gefallen und es geht gut mit. Schöner Auftritt!

Setlist PICTURA:
Intro/Spheres
Painting The Veil
Ivory Tower
Equilibration Of Minds
Cycles
Ivory Visions

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EASTERN FRONT
EASTERN FRONT sind Black Metal und EASTERN FRONT sind evil. Sie sind sogar gottverdammt evil. Sie sind so evil, daß es schon (fast) wieder lächerlich ist. Sie sind sogar so evil, daß Bassist Destroyer den kompletten Auftritt über cool und lässig Kaugummi kauen und trotzdem evil aussehen kann. Ich bin beeindruckt. Ansonsten ist das stimmige Bild aus Bühnendekoration, Outfit und Schminke natürlich schon schön und läßt erkennen, daß sich hier jemand sehr viel Mühe mit seinem Erscheinungsbild gibt. Auch musikalisch ist die Band wirklich nicht schlecht. Und das obwohl der Wettergott eher kontraproduktiv ist und bei der einzigen Black Metal-Band des Festivals die Sonne von einem ansonsten verregneten Himmel strahlen läßt. Statt stumpfem Gebollere groovt der Fünfer ganz ordentlich, nicht umsonst durfte man schon Stücke zu Soundtracks von Filmen und BBC-Produktionen beisteuern. Rein musikalisch also top. Auch showmäßig gibt man sich alle Mühe, Sänger Nagant singt mal in ein Megafon, mal sucht er den Kontakt zum Publikum, läßt sich auch von einem Mikro, das den Geist aufgibt, nicht aus der Ruhe bringen und verliert im Laufe der Show immer mehr von seiner Schminke. Also alles schön? Nein, denn EASTERN FRONT sind definitiv die umstrittenste Band des Festivals. Daß man sich ausschließlich mit der Ostfront des Zweiten Weltkrieges befaßt ist ja noch nicht verwerflich. Trotzdem ist es seltsam, wieviel offensichtlich rechtes Gesocks die Briten ziehen. Auch auf ihrer Bühnendeko ist der SS-Totenkopf dargestellt. Ich weiß, die Deutschen sind die einzigen, die das so eng sehen und die Engländer denken sich womöglich nicht mal etwas dabei. Dennoch bleibt am Ende ein fader Beigeschmack.

Setlist EASTERN FRONT:
Intro
Battle Of Smolensk
Stalinorgel
Descent Into Genocide
Blitzfreeze
Gates Of Moscow
Blood On Snow

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THE VERY END
Auch THE VERY END sind alte Bekannte auf dem Dong; sie waren bereits 2009 zu Gast auf der Halde Norddeutschland. Mit viel Spaß inne Backen präsentiert die Band ihre Mischung aus Thrash und Melodic Death Metal und kann damit das Publikum ohne Probleme überzeugen. Insbesondere Sänger Björn Gooßes kann immer wieder mit äußerst dubiosen Ansagen begeistern. Z.B. zur Ankündigung von „A Hole In The Sun“ berichtet er, daß die Band sich nicht entscheiden konnte, ob sie lieber einen Porno oder einen Kriegsfilm als Video dazu hätte und daher hätten sie einen Kriegsporno dazu gedreht. Auch wiegt man das Publikum gerne mal in falscher Sicherheit: „„Sewn Eye Sleep“ ist ein ganz leiser Song!“. Trotzdem macht die Band nach EASTERN FRONT, vor denen sie Angst hat, richtig gut Stimmung und kommt auch beim Publikum wieder sehr gut an. So gut, daß eine Zugabe gefordert wird, die jedoch etwas beängstigend ausfällt: „Maniac“ von Michael Sombello tönt in einer recht metallischen Version über den heiligen Berg. Da frage ich mich doch, wer hier vor wem Angst haben sollte. Herrlich.


Setlist THE VERY END:
Intro
Memento
Ball And Chain
The Leper
Flatline
A Hole In The Sun
Sewn Eye Sleep
Dead Is The New Alive
Vultures
The Loss Theory
Letters To The Living
Blacklisted
-------------------------------
Maniac (Michael Sembello Cover)

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OMNICIDE
Nach THE VERY END sind wohl viele Zuschauer fertig und müssen sich erstmal erholen. Denn bei OMINICIDE haben sich nicht allzuviele Menschen vor die Bühne verirrt. Rein musikalisch finde ich die Band auch nicht besonders spektakulär, dafür ist mir der Bolleranteil einfach zu hoch. Trotzdem macht der Auftritt Spaß, denn die Schweizer sind eine wirklich lustige Truppe. Das fängt damit an, daß man sich innerhalb der Band ständig beschimpft und findet seinen Höhepunkt, als Sänger Silä erzählt, daß es dem gemeinen Schweizer ja doch etwas auf die Nüsse geht, wenn er immer in einem Atemzug mit Toblerone genannt wird. Das hält die Band jedoch nicht davon ab, zu „To The Bitter End“ eine wahrhaft riesige Toblerone mit auf die Bühne zu schleppen (verstehe ich sowieso nicht, Toblerone schmeckt doch nicht bitter…naja…Schweizer halt), damit zu posen und jedem, der Merch kauft, ein Stück davon zu versprechen (später stellt sich heraus, daß die Sache anders läuft: Man kommt, guckt und bekommt ein Stück Toblerone in den Mund geschoben (natürlich so groß, daß man den Mund zu voll hat um noch irgendwie widersprechen zu können): „Du hast von unserer Toblerone gegessen, jetzt mußt du auch was kaufen! Los, kauf was!“). Doch offenbar besteht der ganze Erfolg der Band aus Lockungen und Versprechungen, denn „Chaos Reigns“ wird „denen gewidmet, die ich gestern am Merchstand so genervt habe“. Zuschauer werden hier wohl massiv angeworben. Und um die zu belohnen, die tatsächlich auf diese Masche reingefallen sind, werden auch noch ein paar T-Shirts ins Publikum geworfen. Die Zuschauer dankens und fordern auch noch eine Zugabe, die es mit „Omnicide“ dann auch gibt. Musikalisch nicht mein Fall, aber auf jeden Fall sehr unterhaltsam.

Setlist OMNICIDE:
Intro (Snowfall)
Nuclear Winter Wonderland
All Heroes Must Die
Something Wicked
Deus-Ex Machine Gun
Landmine Marathon
To The Bitter End
Demons Of Society
Chaos Reigns
White Roses Under A Blackened Sun
Risen To Ruin
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Omincide

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BLACK BLITZ
BLACK BLITZ aus Bayern, mittlerweile bekannt aus Funk und Fernsehen, sind die nächste Band auf der Bühne und sie lassen es deutlich ruhiger angehen. Mit ihrem Hardrock sind sie eine der „softesten“ Bands auf dem diesjährigen Dong. Und obwohl sie aus Bayern stammen, ist es auch eine der sympathischsten Bands. Und eine der redseligsten noch dazu. Und leicht zu begeistern sind sie auch. So freuen sie sich tierisch, daß sie auf dem Dong Open Air, ihrem „ersten Auftritt außerhalb Bayerns“ auch gleich „das größte Publikum, das wir je hatten“ begrüßen dürfen. Doch das vollkommen zurecht. Die Band hat zwar erst ein Album auf dem Markt, rockt darauf aber schon ganz ordentlich und es ist wirklich erfrischend, zwischen all dem Death und Thrash Metal auch einfach mal locker flockig die Haare schütteln zu können. BLACK BLITZ können das Publikum so sehr begeistern, daß dieses eine Zugabe fordert. Leider gibt es aber keine. Schade. Diese Band sollte man mal auf dem Schirm behalten.

Setlist BLACK BLITZ:
Road Runner
Born To Rock
Take It Or Leave It
Hell Breaks Loose (Let It Out)
Cause I Can
Bombshell
Point Of No Return
Guitarsolo
Kicked Out Of Business

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DRONE
Die nächste Band war auch schon mal zu Gast auf dem Dong Open Air. Bereits 2008, damals noch zu deutlich früherer Stunde als heute, hat die Gruppe hier gespielt. Den Erwartungen, die seit damals in die Band gesetzt wurden, konnte sie gerecht werden, DRONE sind heutzutage definitiv eine Hausnummer. Auch sind sie bekannt für ihre energiegeladenen Shows, an denen sich auch die Fans gerne beteiligen. Auch heute versucht schon gleich zu Beginn des Auftritts ein Fan die Bühne zu stürmen, wird jedoch von den Ordnern mit vereinter Kraft wieder von selbiger heruntergezerrt. Die Band selbst gibt von der ersten Minute an absolut Vollgas, hier werden keine Gefangenen gemacht. Auch Zuschauer sind deutlich mehr anwesend als noch vor vier Jahren, und die geben ordentlich Gas, es gibt viele Stagediver, viel Gepoge und den ein oder anderen Circle Pit. Da macht sich auch schonmal Sänger Mutz Hempel nackig. DRONE präsentieren Songs aus all ihren Schaffensphasen, natürlich mit einem deutlichen Schwerpunkt auf dem gerade erschienenen Album „For Torch And Crown“. Mit diesem Auftritt hat die Band aus Celle wieder einmal unter Beweis gestellt, daß sie den Status, den sie mittlerweile inne hat, nicht umsonst hat. Obwohl ich die Musik des Vierers eigentlich nicht so sehr mag – das hier war ein starker Aufritt.

Setlist DRONE:
Deepest Red            
Boneless            
Welcome To The Pit        
Croak In Your Waste        
Motoer Heavy Pisstake    
Format C            
Making Believe        
Theopractical            
For Torch And Crown

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KNORKATOR:
KNORKATOR waren eigentlich noch nie mein Fall. Vor zig Jahren habe ich die Band mal live gesehen und fand sie damals so dermaßen langweilig und unlustig, daß ich es immer vermieden habe, mir diese Band noch einmal anzusehen. Und da steh ich nun und muß sie mir ansehen. Naja, mal schauen, was da auf uns zukommt. Es sind ein grünes Wesen und ein Keyboardrhönrad. Nun denn. Wider Erwarten machen KNORKATOR aber doch richtig Stimmung, die anwesenden Fans ticken sowieso vom ersten Song an aus. Über die herrliche „Unterwäsche“ von Sänger Stumpen decken wir aber das Mäntelchen des Schweigens. Lustig ist die Aktion, alle Fotografen auf die Bühne zu bitten, damit sie Fotos von der posierenden Band und dem Publikum machen können. Unlustig sind dagegen die meisten Securities, die die zahlreichen aufblasbaren Bälle, die über das Publikum schwirren, konfiszieren. Ob die Band die Bälle mag oder nicht, ist nicht so klar, Stumpen demonstriert jedenfalls eindrucksvoll, daß man diese auch mittels beherztem Biß ins Nirvana schicken kann. Während die Security noch versucht, den Stagedivermassen Herr zu werden, hätte Herr Stumpen gerne ein „Damenweib“ angeliefert, die dann mittels „Preßwolke“ richtig Mischpult katapultiert werden soll, was auch recht beeindruckend passiert. Schön auch die vielsagenden Ansagen wie „So, wir spielen jetzt ein Lied!“. Bei „Böse“ darf dann auch mal der Keyboarder seine Stimme erheben (vermutlich, weil Keyboarder grundsätzlich und prinzipiell ziemlich böse sind). Gitarristin Jen Majura wird da auch schonmal zur „Zigarettenverkäuferin“ deklassiert. Und wieder hätte Herr Stumpen gerne eine Stagediverin und ist ganz begeistert, ob dem, was da geschwebt kommt: „Eine Blonde! Mit Brüsten!“ und fügt erklärend hinzu: „Das ist ja nicht immer so.“ Nach dem Auftritt wird vehement eine Zugabe gefordert, es gibt aber keine, denn die Band hat ihre komplette Spielzeit schon ausgenutzt. Und ich muß sagen: Dieser Auftritt hat Spaß gemacht. KNORKATOR werden zwar ganz sicher nicht meine Lieblingsband, aber so schlecht, wie ich sie in Erinnerung hatte, sind sie längst nicht (mehr). Aber eine Frage, die sich wohl die meisten Zuschauer gestellt haben, bleibt unbeantwortet: Wie zur Hölle konnte Gitarristin Jen so sauber auf die Bühne gelangen?

Setlist KNORKATOR:
Der ultimative Mann
Buchstabe
Fickn
All That She Wants
Ma Baker
Es kotzt mich an
Eigentum
Refräng
Du bist schuld
Bleib stehn
Du nich
Alter Mann
Klonen
Böse
Kurz und klein
Konflikt
Weg nach unten
Wir werden alle sterben
Fans
A
Warum

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SEPULTURA
Dafür werden SEPULTURA dem Status, den sie in meinem Gedächtnis haben, absolut gerecht. Bei dieser Band bin ich sogar mal eingeschlafen, so spannend waren sie seinerzeit. Daher hoffe ich jetzt einfach, daß sie dieses Mal besser sind. Offenbar bin ich aber nicht der einzige, der die Band langweilig findet, denn es sind deutlich weniger Zuschauer anwesend als noch bei KNORKATOR, auch wenn das Zelt natürlich immer noch gut gefüllt ist. Die Band begeistert ihre Fans jedoch von Anfang an, wählt auch mit „Beneath The Remains“ aus dem Jahr 1989 gleich einen alten Song, der mehr Jahre auf dem Buckel haben dürfte als viele der Zuschauer. Die dargebotenen Stücke decken fast die gesamte Schaffensphase der Band ab, angefangen bei „Septic Schizo“ und „Escape To The Void“ aus dem Jahr 1987, die allerdings als Medley gespielt werden, bis hin zu Songs vom aktuellen Album „Kairos“. Natürlich dürfen die Standardkracher wie „Refuse/Resist“ oder „Arise“ nicht fehlen, und „Roots Bloody Roots“ gibt es wie immer erst bei der Zugabe. Man muß ja schon zugeben, SEPULTURA sind laut, hart, schnell, scheppernd und kompromisslos – sie fahren damit ein amtliches Brett und die Fans sind auch alle restlos begeistert. Auch der Band scheint der Auftritt richtig Spaß zu machen, auf und vor der Bühne wird gebangt, was das Zeug hält und von der Zeltdecke tropft der kondensierte Schweiß herab. Mir jedoch ist das einfach zu stumpf und zu wenig abwechslungsreich. Jeder Song hört sich einfach gleich an. Und wenn man schon mit 15 Songs der Brasilianer zugedröhnt wurde, dann sticht „Roots Bloody Roots“ auch nicht mehr besonders hervor. Das macht die Band dann zumindest für mich persönlich sehr langweilig. Die einzigen Abwechslungen gibt es bei Derrick Greens teilweise auf Deutsch gebrachten Ansagen, beim Drumsolo, bei dem der neue Drummer Eloy Casagrande vorgestellt wird (wobei Drumsolos jetzt auch nicht gerade spannend sind) und bei der Zugabe „Ratamahatta“, zu dem auch Yohan Kisser, der Sohn von Gitarrist Andreas Kisser auf die Bühne kommt, um den Song mit der Band zu zocken. Für Fans war der Auftritt sicher geil, ich brauche diese Band aber nicht.

Setlist SEPULTURA:
Intro
Beneath The Remains    
Refuse/Resist            
Kairos                
Relentless            
Dead Embryonic Cells    
Convicted In Life        
Dialog                
Attitude            
Choke                
Septic Schizo/Escape to The Void     
Sepulnation            
Drumsolo
Subtraction            
Territory            
Inner Self            
Arise                
-----------------------------
Ratamahatta            
Roots Bloody Roots

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SOLDIERS OF ROCK
Die SOLDIERS OF ROCK übernehmen den Job des Rausschmeißers, und sind gleichzeitig ein Novum auf dem Dong Open Air. Denn eine reine Coverband hat es hier noch nie gegeben. Schaut man jedoch genauer hin und denkt sich die bescheuerten Perücken und Klamotten weg, so erkennt man hier doch einige Bekannte. Der Großteil der Band besteht aus Mitgliedern von CROSSHEAD, die schon letztes Jahr die Bühne rockten. Und Gitarrist Jochen Pelser sollte sowieso jeder kennen als den Menschen, der normalerweise für den Bühnensound zuständig ist. Zusätzlich zu dieser „Stammbesetzung“ kommen zu einigen Songs auch noch illustre Gäste auf die Bühne um die perückten Mannen zu unterstützen. Auch diese wurden optisch an das herrliche Outfit angepaßt, lediglich MOTORJESUS-Sänger Chris Birx kommt ohne Verkleidung – darüber nachzudenken, was das zu bedeuten hat, das sei jedem selbst überlassen. Beeindruckend ist auch PATH OF GOLCONDA-Sänger Manuel Bigus. Unglaublich wie man sich durch den Einsatz eines simplen Bandanas optisch vom Pete Steele von Oberhausen in den Depp vom Dienst verwandeln kann. Es ist einfach – herrlich. Leider hat mich meine komplette Begleitung im Stich gelassen und liegt schon im Zelt. Vermutlich wurden sie – wie ich – von SEPULTURA eingeschläfert. Deshalb schaffe ich es leider nicht, mir den kompletten Auftritt reinzuziehen. Aber es hat echt Spaß gemacht! Ein akustischer und optischer Hochgenuß…

Setlist SOLDIERS OF ROCK:
Paranoid
Rock You Like A Hurricane
You Give Love A Bad Name
Thunderstruck
Holy Diver
Only
Last Carress
Whiskey In The Jar
You Could Be Mine
Rock The Night
Creeping Death
Fight For Your Right

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Auch in der letzten Nacht hat es wieder ausgiebig geregnet. Die Pfützen werden größer, der Schlamm tiefer und die Besucher dreckiger. Mittlerweile ist es sogar auf dem Holzboden vor der Bühne schlammig und es werden Meisterschaften im Schlammspringen ausgetragen. Na denn, auf geht’s!


AARDVARKS
Heute ist der Tag der Wiederholungen. 4 der heute spielenden 9 Bands haben schon einmal auf dem Dong gespielt. So auch AARDVARKS (unglaublich lustiger Name übrigens...süße kleine Erdferkelchen); diese im Jahr 2005, und schon damals konnten sie das Publikum begeistern. Auch heute können sie, gemessen an der für Metaller unmenschlichen Uhrzeit, wieder sehr viele Leute vor die Bühne ziehen. Und auch die Band ist bestens aufgelegt, Sänger Guido Meyer De Voltaire labert das Publikum beinahe zu Tode. „Ich hatte heute noch gar keinen Kaffee!“ „Es gibt keinen Gott!“ „Ich mach‘ mal grade noch ein Knips!“ (Dieses Foto könnt ihr übrigens auf der Homepage der Band bewundern) sind nur eine kleine Auswahl. „Klendathu“ wird angekündigt als „ein getragenes, episches Werk von nicht sehr langer Dauer“. Und Guido Meyer de Voltaire fragt auch schon mal: „Solln wa lauter machen?“ Und auch zu „Prey For Us“ hat er eine Geschichte auf Lager: „Vor vier Jahren (müßte ja eigentlich vor 7 Jahren gewesen sein, aber egal) haben wir hier ein T-Shirt dazu verkauft – der Song ist jetzt vor kurzem fertig geworden! Das T-Shirt ist übrigens ausverkauft…“. AARDVARKS wirken zwar ein kleines bißchen geruhsam, sind aber dennoch ein guter Start in den Tag. Und zum Abschluß gibt es dann mit „Desperate Cry“ noch ein SEPULTURA-Cover. Insgesamt konnten die Bonner bei ihrem Auftritt aber so sehr überzeugen, daß auch noch eine Zugabe gefordert wurde. Leider hat die Band ihre Spielzeit jedoch schon komplett ausgenutzt.

Setlist AARDVARKS:
Ad Bestias
Profondo Rosso    
Dä Do bovven    
Grey            
Klendathu        
Life            
Prey For Us
Terminate        
Homeless        
Desperate Cry (Sepultura Cover)

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REVOLVING DOORS
REVOLVING DOORS (seltsamer Bandname übrigens) dürften wohl eine der frauenreichsten Bands sein, die je auf der Dong-Bühne standen. Gleich drei Stück davon gibt es bei den Thüringern. Doch Zickenalarm muß man nicht befürchten, hier geht alles mehr oder weniger gesittet zu. Wobei Sängerin Wiebke schon eine ganz schöne Laberbacke ist. Aber irgendwie macht es auch Spaß, ihr zuzuhören; wenn sie zum Beispiel voller Ernst beteuert, daß „Belongs To You“ wirklich ein trauriger Song ist oder ganz begeistert ob ihrer Entdeckung Applaus für den Mann mit dem Käse (steht in der ersten Reihe und mampft eine Familienpackung Gauda) fordert. Die Rocker können sich über sehr viele Zuschauer freuen, man wird aber wohl nie klären können, ob das an der holden Weiblichkeit, der zweifelsohne vorhandenen musikalischen Klasse oder einfach am sintflutartigen Regen, der gerade auf dem Dongberg niedergeht, liegt. Ausziehen wollen sich die Mädels auch nicht, es geht lieber weiter mit einer weiteren Laberattacke, in der Wiebke von den Ängsten erzählt, die sie bei den Aufnahmen zum neuen Album im Studio von DARK AGE-Fronter Eike Freese ausstehen mußte, da dieser sein Studio mit diversen Haiüberbleibseln dekoriert hat. Vor lauter Angst hat sie dann den Song „Selaphobia“ geschrieben. Zu „Perish“ hätte die Band gerne eine Wall Of Death und das klappt tatsächlich. Geboten werden vor allem Songs des 2010er Albums „Break The Line“, aber es gibt auch schon Songs des neuen Albums zu hören wie z.B. „Life’s A Bitch“. Dieser Auftritt hat auf jeden Fall richtig Spaß gemacht und dieser Meinung dürften auch die meisten Zuschauer sein.

Setlist REVOLVING DOORS:
Break The Line        
Hey You            
Bring Me Down
Fourty?
Belongs To You        
Selaphobia
Talent
Down Down
Perish                
Bulldozer
Saballosie
Life’s A Bitch
I Don’t Even Know You    
Goodbye

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BURDEN OF GRIEF
Auch BURDEN OF GRIEF waren schonmal Gast auf dem Dong. Das ist zwar schon etwas länger her, 2003, als das Dong zum ersten Mal auf dem Berg stattfand. Trotzdem dürfte der ein oder andere Besucher vor Ort sein, der die Band damals gesehen hat. Aber egal, die Anwesenden freuen sich ganz offensichtlich auf die Band und die Band freut sich auf das Dong. Daß die Truppe aus Kassel mittlerweile aber etwas älter geworden ist, zeigt sich spätestens bei der Aussage: „Und wer nachher was kauft, der bekommt auch ein Stück Kuchen. Denn es ist drei Uhr mittags – Kuchenzeit!“ Läuft Merch auf dem Dong eigentlich nur noch über Bestechung? Egal, das Zelt ist gut gefüllt und BURDEN OF GRIEF machen Spaß, obwohl der Sound schon etwas baßlastig ist. Neben eigenem Material, das vor allem von den beiden Alben „Follow The Flames“ und „Death End Road“ stammt, spielt man mit „Aces High“ auch ein MAIDEN-Cover. Doch nicht nur das gefällt den Anwesenden so gut, daß noch fleißig eine Zugabe gefordert wird, auch wenn die leider nicht drin ist.

Setlist BURDEN OF GRIEF:
Follow The Flames        
Swallow The Sun        
Born In Fire            
The Nightmare Within    
The Arms Of Death        
Aces High (Iron Maiden Cover)
The Killer In Me        
Rise Like A Phoenix        
Running Scared

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COLLAPSE
COLLAPSE aus dem vereinigten Königreich, die schon einmal im Vorprogramm von AMORED SAINT in Deutschland zu sehen waren, sind eine von nur 3 ausländischen Bands an diesem abschließenden Samstag. Gitarrist Andrew Ongley scheint mit AMORED SAINTs John Bush gemeinsam Klamotten kaufen zu gehen, betrachtet man die wunderschönen Shirts der beiden. Erstaunlicherweise hat die Band bisher die wenigsten Zuschauer des heutigen Tages, was doppelt verwundert. Einmal, weil auf dem Dong um diese Tageszeit normalerweise wesentlich mehr los ist, zum anderen, weil Thrash auf dem Dong üblicherweise beliebt ist und sich die entsprechenden Genrevertreter über ein dementsprechend gefülltes Zelt freuen können. Warum das bei COLLAPSE nicht so ist – keine Ahnung. Die Fans, die da sind, gehen aber ordentlich mit, und auch Stagediver kann die Band aus London verzeichnen. Die Londoner sind auch ziemlich gut, insgesamt jedoch etwas zu unspektakulär. Das sieht das Publikum wohl ähnlich, denn es kommen während des Auftritts nicht viele Zuschauer dazu, auch das ein Gegensatz zu sonst.

Setlist COLLAPSE:
Cursed
Arms
I Sacrifice
Burn As One
Acocyte
Attrition
Bloodlet
Forsaken

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CYRCUS
Die nächste Band stammt wieder aus deutschen Landen; aus der Nähe von Köln kommt der Vierer CYRCUS. Und zumindest deren Sänger Jan Müller dürfte einigen bekannt sein, da er auch LAST ONE DYING seine Stimme leiht. Die Band kann dann auch deutlich mehr überzeugen als die Engländer zuvor, was nicht zuletzt auch an den lustigen Ansagen von Sänger Jan liegen dürfte, der auch keine Probleme damit hat, zu bekennen: „Ich bin ein beschissener Fußballer!“ Trotzdem lebt er mehr oder weniger glücklich „in einem Schland voll Scheiße“. Zudem stellt er fest, was auch die gescheiten Schweizer ELUVEITIE schon bemerkt haben – das Dong ist gar kein richtiges Open Air – und benennt es kurzerhand in „Dong not so Open Air“ um. Dazu kommt, daß der Vierer für eine Alternative Metal-Band (so wurden sie angekündigt), ganz schön hart ist. Das scheint den Zuschauern zu gefallen, denn davon kommen während des Auftritts immer mehr ins Zelt. Und am Ende wird dann sogar eine Zugabe gefordert, die es dann auch gibt. Coole Band, cooler Auftritt. Das hat Spaß gemacht.

Setlist CYRCUS:
Intro
Echoes
Wow
Raise Your Voices        
From Within
We Run This Plane
Abandon Said
From The Ashes        
Dig A Ditch
-------------------------
FTHOMEB

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NIGHT IN GALES
Um NIGHT IN GALES war es lange Zeit sehr, sehr still. Doch im letzten Jahr haben sie nach rund 10 Jahren Pause wieder ein neues Album herausgebracht und so treten sie nach 2003 jetzt zum zweiten Mal auf dem Dong auf (wobei zumindest Sänger Björn Gooßes mit THE VERY END schon öfter zu Gast war). Auf ihren neuesten Output „Five Scars“ ist die Band offenbar mächtig stolz, denn das Album wird zu einem großen Teil präsentiert. 7 von 13 Songs haben es in die Setlist geschafft. Daß der Grund vermutlich ein anderer ist, das erfahren wir am Ende des Auftritts. Die Zuschauer sind jedenfalls sehr gespannt auf die Band, denn das Zelt ist deutlich stärker gefüllt als bei den Bands davor. Auch hier erleben wir wieder das doppelte Lottchen, denn Frontmann Björn stand gestern schon mit THE VERY END auf der Bühne. Für die Fans von altem Material dürfte der Auftritt aber nicht so der Hammer gewesen sein, denn der Anteil an älterem Material war doch recht gering. Dennoch wird eine Zugabe gefordert, was den Sänger fast zur Verzweiflung bringt: „Leute, wir haben viel zu viel Spielzeit und viel zu wenig geprobt!“ NIGHT IN GALES konnten auf jeden Fall beweisen, daß sie trotz der langen Pause immer noch rocken können; in der Tat waren sie live auch härter als auf Platte, leider aber auch nicht viel besser. Mit dieser Band werde ich wohl nicht mehr warm. Es fehlt ihr einfach das gewisse Etwas.

Setlist NIGHT IN GALES:
Epitaph (Intro)        
This Neon Grave        
Days Of The Mute        
Sylphlike            
Tragedians            
Five Scars            
The Tides Of November    
Endtrip            
Intruder            
Void Venture            
Autumn Water        
------------------------
Razor

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ARMORED SAINT
Dafür, daß das Dong-Orgateam ARMORED SAINT gebucht hat, werde ich ihm ewig dankbar sein. Zwar habe ich die Band letztes Jahr schon einmal gesehen, aber auf diesen Auftritt mußte ich über 10 Jahre warten und ich ging davon aus, daß es noch einmal ungefähr genauso lange dauern würde, um sie noch einmal zu sehen. Daß es dieses Mal gerade mal ein Jahr gedauert hat, macht mich sehr, sehr glücklich. Danke, liebe Dong-Orga! Doch nun zum Auftritt der Band. ARMORED SAINT machen von Anfang an Stimmung ohne Ende, John Bush ist bestens aufgelegt und hat scheinbar einen Clown zum Frühstück verspeist. Neben einer schauspielerischen Einlage, in der er uns präsentiert, wie der 90jährige John Bush auf einer Bühne stirbt, dürfen wir uns auch noch über seine Lästerattacken gegen den deutschen Sommer „freuen“. Außerdem beglückt er uns mit „Here’s a newsflash for you: It’s raining!“. Passend dazu gibt es dann „After Me Comes The Flood“ und irgendwie haßt man John Bush so ein bißchen (so sehr man einen wild herumhüpfenden, giftgrünen und abartig genial singenden Flummi eben hassen kann). Zu „Head On“ erstürmt der Zappelphillip im giftgrünen Shirt dann die seitlichen Traversen und singt von oben auf die Zuschauer herab. Seltsam, daß er das nicht zu „Little Monkey“ gemacht hat, da hätte das doch besser gepaßt – aber den singt er lieber im Fotograben. „Pay Dirt“ wird als bekanntester Song der Band angekündigt, was ich nicht so recht glauben kann. Ich freue mich aber natürlich trotzdem drüber, denn meiner Meinung nach kommt „Revelation“ in der Setlist etwas zu kurz. Dafür gibt es jedoch jede Menge Stoff für die alten Fans, die die Band auch entsprechend abfeiern. Und auch für die „Oh mein Gott, ein Kind, wie süß!!!“-Fraktion wird was geboten, denn bei der Zugabe „Can U Deliver“ kommt der kleine Sohn von Phil Sandoval auf die Bühne um die Band an Gitarre und Gesang zu unterstützen. Trotz zweier Zugaben hat das Publikum jedoch nicht genug von ARMORED SAINT gesehen und fordert mit Sprechchören eine weitere Zugabe. Leider gibt es jedoch keine. Unverständlich ist jedoch für mich, warum die Kalifornier so weit vorne im Billing stehen. Sie hätten auch locker den Headliner geben können und als Headliner hätte ich sie auch noch lieber gesehen. Aber na ja, man muß genießen, was man hat. ARMORED SAINT jedenfalls gehören zu den besten Bands des diesjährigen Dong.

Setlist ARMORED SAINT:
Loose Cannon            
March Of The Saint        
Nervous Man            
Head On            
Symbol Of Salvation        
After Me Comes The Flood    
Last Train Home        
Little Monkey            
Book Of Blood        
Left Hook From Right Field    
Reign Of Fire                    
Chemical Eurphoria        
Pay Dirt            
------------------
Can U Deliver            
Mad House

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NAPALM DEATH
NAPALM DEATH dagegen gehören zu den Bands, die ich bisher gemieden habe wie der Teufel das Weihwasser – weil mir die Mucke einfach so gar nicht gefällt. Aber gut, irgendwann ist immer das erste Mal; da muß ich jetzt eben durch. Die Briten können sich zumindest über etwa ebensoviele Fans wie davor ARMORED SAINT freuen, das Publikum geht auch gut mit, scheint aber Startschwierigkeiten zu haben. Denn könnte zu Beginn durchaus noch mehr gehen, so ist das Dongzelt gegen Ende des Auftritts das reinste Tollhaus. Da NAPALM DEATH nicht gerade für viertelstündige Epikwerke bekannt sind, schaffen sie es, 25 Songs ins 75 Minuten zu packen – und Ansagen hat Sänger Barney Greenway ja auch noch gemacht und davon eigentlich auch nicht gerade wenig. Aufgelockert wird das Ganze mit „Nazi Punks Fuck Off“, einem Cover der Punklegende  DEAD KENNEDYS. Auch in der Zugabe gibt es ganze vier Songs, darunter auch den Guiness-Buch-ein-Sekunden-Song „You Suffer“. NAPALM DEATH waren schnell und brutal, für meinen Geschmack aber auch einfach zu gleichförmig und damit auf Dauer langweilig. Kann man haben, muß man aber nicht.


Setlist NAPALM DEATH:
Circumspect
Errors In The Signals
Everyday Pox
Can’t Play, Won’t Pay
Protection Racket
Silence Is Deafening
The Wolf I Feed
Fatalist
Practice What You Preach
Quarantined
Next Of Kin To Chaos
Analysis Paralysis
Dead
Deceiver
Dementia Access
When All Is Said And Done
Unchallenged Hate
Nom De Guerre
Suffer The Children
Breed To Breathe
Nazi Punks Fuck Off (Dead Kennedys Cover)
-----------------------------------
Scum
Human Garbage
You Suffer
Instinct Of Survival

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RAGE
RAGE mag ich eigentlich ganz gerne, trotzdem habe ich mich nicht gerade gefreut, als die Band auf dem Billing auftauchte. Schon 2009 konnte man sie auf der Dong-Bühne sehen und in diesem Jahr habe ich die Band bereits dreimal gesehen – brauche ich daher jetzt eigentlich nicht mehr unbedingt. Auch die Setlist ist recht ähnlich zu der, die auf der Tour im Frühjahr gespielt wurde, außer daß man jetzt das auf der Tour vermisste „Higher Than The Sky“ präsentiert. Und auch auf dem Dong wird dem aktuellen Album „21“ für meinen Geschmack zuviel Platz eingeräumt. Doch zum Glück liegen die neuen Songs (die ja nicht per se schlecht sind) alle weit vorne in der Setlist, und nachdem man das dann erstmal überstanden hat, geht es mit „Solitary Man“ und „Refuge“ erstmal 20 Jahre in der Bandgeschichte zurück. RAGE werden es ja bei einem Backkatalog von 21 Alben nie schaffen, jeden im Publikum zufriedenzustellen, da immer irgendjemand irgendeinen Song vermissen wird. Auch die Songauswahl, die dieses Mal getroffen wurde, finde ich persönlich nicht so gelungen, aber das macht nichts. Im Gegensatz zur Tour ist Peavy stimmlich deutlich besser unterwegs und RAGE versprühen einfach eine unglaubliche Spielfreude. Außerdem können sie sich über den größten Zuschauerzuspruch des gesamten Festivals freuen und das vollgepackte Zelt macht mal sowas von Stimmung. In der Zugabe gibt es „Empty Hollow“ und das vom kompletten Zelt mitgesungene „Don’t Fear The Winter“. „Higher Than The Sky“ und „Soundchaser“ sind sowieso vorgesehen, aber die Menge brüllt sich nach jedem Song die Seele nach einer Zugabe aus dem Leib. Und auch nach der vierten Zugabe (und nachdem man stundenlang „Higher Than The Sky“ gesungen hat) wird noch immer eine Zugabe gefordert. Mit „Einer geht noch!“-Gesängen wird die Band wieder zurück auf die Bühne gebrüllt und mit „All I Want“ gibt es dann tatsächlich noch eine weitere Zugabe, die so eigentlich nicht vorgesehen war. Und auch dann sind die Fans noch nicht gesättigt, sie wollen immer noch mehr. Und das zu Recht, denn RAGE waren so gut, wie ich sie schon lange nicht mehr gesehen habe. Einfach Wahnsinn, was der Dreier für eine Stimmung auf dem Berg gezaubert hat. Das muß man einfach erlebt haben. Nach der Vorstellung können sie gerne noch öfter hier spielen. Das war wirklich ein gelungener Abschluß für das Dong Open Air 2012.

Setlist RAGE:
House Wins (Intro)            
Twenty One                
Forever Dead                
Paint The Devil On The Wall        
Feel My Pain                
Serial Killer                
Solitary Man                
Refuge                    
No Regrets                
Unity                    
Great Old Ones            
------------------------------
Empty Hollow                
Don’t Fear The Winter        
Higher Than The Sky            
Soundchaser                
------------------------------
All I Want

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Im Grunde war das Dong Open Air 2012 wie jedes Dong Open Air – genial. Doch dieses Jahr gab es eine klitzekleine Änderung im Programm: Pfützen, Schlamm und Teiche, wo noch nie welche waren. Mit Regen hatte ja jeder gerechnet. Auf dem Dong ist das normal aber nicht so schlimm, man steht ja schön trocken im Zelt. Damit, daß es dieses Jahr so eine abartige Schlammschlacht wird, haben wohl nicht viele gerechnet. Auch wir haben die Gummistiefel zu Hause gelassen (mit dem tollen Gedanken: jetzt waren wir schon achtmal auf dem Dong, haben den Sturm überlebt, es hat immer mal geregnet und es war nie schlammig. Toller Gedanke, toller Fehler.). Naja, Schlammpackungen sollen ja gesund sein.

Und mit dem Wetter hatte das Dong dieses Jahr wirklich kein Glück. Sah der Donnerstag noch vielversprechend aus, so brachten Freitag und Samstag Regen, Regen, Regen und damit jede Menge Matsch. Da das Dong im Landschaftsschutzgebiet und auf einer Kohlehalde stattfindet, durfte kein Stroh o.ä. ausgebracht werden, da Selbstentzündungsgefahr bestand (wobei ich nicht wirklich verstehe, wie sich sauber in den Boden eingearbeitetes, von Schlamm ummanteltes Stroh noch selbst entzünden soll, aber bitte, die Feuerwehr hat in dem Fall das letzte Wort). Vor den Ständen konnten mehrere Tonnen Sand aufgebracht werden, was die Situation etwas erträglicher machte, aber es gab immer noch weite Bereiche, die von grüner Wiese in braune Schlammwüste verwandelt wurden. Auch backstage sah es nicht besser aus; hier wurde mit Paletten ein Steg durch die Sumpflandschaft gelegt, auf dem dann munter balanciert werden durfte. Das war aber auch wohl das einzige und beste, was man in dieser Situation machen konnte.

Ein weiterer Negativpunkt, und das wohl der größte, waren die langen Wartezeiten an der Bändchenausgabe, die so auf dem Dong noch nie vorgekommen sind. Stand man sonst vielleicht mal 20 Minuten an, so war es dieses Mal mehr als eine Stunde. Begründet wurde dies mit einer defekten Scannerkasse, aber trotzdem hätte es schneller gehen müssen. Ich will dazu aber gar nicht mehr viel sagen, denn die Dong-Orgas haben sich schon ausführlich zu diesem Thema ausgelassen und fürs nächste Jahr Besserung gelobt. Die Bändchenfarbe selber war mal wieder fantastisch. Nach dem unbefriedigte-Hausfrauen-lila 2005 gab es in diesem Jahr babyblau. Ich schätze mal, 2019 dürfen wir uns dann über rosa freuen.

Das war es aber auch größtenteils schon mit der negativen Kritik. Das einzige, was mich noch etwas gestört hat, war die Bandauswahl. Insgesamt 8 Bands haben schon mindestens einmal auf dem Dong gespielt. Es war zwar schon immer so, daß einige Bands mehrfach auf dem Festival spielten und prinzipiell ist dagegen ja auch nichts einzuwenden. Nur bei der großen Anzahl an Bands, die sich dort bewerben und die wahnsinnig gerne auf dem Dong spielen würden, könnte man ruhig mal ein paar mehr neue Bands auf die Bühne lassen.

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Insgesamt war das Billing dieses Jahr nicht so prall, das konnte man auch daran erkennen, daß das Dong dieses Jahr so lange wie schon seit Jahren nicht mehr gebraucht hat, um alle Tickets loszuwerden. Auch konnte man bis zum Schluß im Forum noch Unmengen an Tickets bekommen. Und dann ist da ja noch die wichtigste Frage: Wo waren SKYCLAD? Als langjähriger Dongbesucher ist man gewohnt, die Band alle zwei Jahre auf dem Berg begrüßen zu dürfen – jetzt ist der Rhythmus kaputt.

Der Fotograben war in diesem Jahr so breit wie nie. Gut für Fotografen und Security. Es war ein sehr angenehmes Arbeiten dort und man ist sich gegenseitig so gut wie nicht in die Quere gekommen. Für Fans und Bands war es aber wohl nicht das Gelbe vom Ei. Als Fan ist man mittlerweile ziemlich weit weg von der Bühne und auch viele Frontmänner zog es immer mal zum Publikum, hier muß man wohl irgendwie den goldenen Mittelweg finden.

Sehr schön war, daß es in diesem Jahr mal keine Bandabsagen gab. Noch schöner war, daß endlich mal Pfandbecher eingeführt wurden (und es geht doch!). Gemeinsam mit dem ebenfalls erstmals erhobenen Müllpfand führte das dazu, daß der Berg wesentlich sauberer war als in den Jahren davor (vielleicht wurde aber auch alles einfach sauber in den Schlamm eingearbeitet und die Entsorgung bleibt zukünftigen Generationen vorbehalten – man weiß es nicht).

Auch die Freßstände waren wie jedes Jahr ziemlich in Ordnung. Der Hauptstand sowieso, und bei Preisen wie 1,50 € für eine Portion Pommes kann jetzt wirklich keiner meckern. Die Dongbrötchen habe ich leider nicht probiert (irgendwie verpeilt), aber auch der Chinamann war ganz lecker und auch mal Abwechslung gegenüber dem anderen Stand. Die Getränkepreise wurden dieses Jahr zwar um 50 Cent erhöht, aber auch 2 € für 0,5 l Getränk ist noch günstig.

Die Dixis wurden wie jedes Jahr mehrmals täglich gereinigt, ein volles habe ich eigentlich nie gesehen. Sogar Toilettenpapier war oft noch vorhanden – besser geht es eigentlich nicht.

Alles in allem hat das Dong trotz Regen und Schlamm wieder richtig Spaß gemacht und ich bin jetzt schon gespannt, welche Bands nächstes Jahr spielen. Denn ich bin mir ziemlich sicher, daß ich auch nächstes Jahr wieder dabei sein werde (dann zum zehnten Mal) (Anne).


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