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Endstille (11:00 Uhr, Black Stage):

Und schon stand auch bereits der Freitag auf dem Programm. Die meisten krochen vermutlich ziemlich verkatert aus ihrem Zelt heraus. Doch was gibt es da besseres als sich gleich um elf Uhr morgens ordentlich von ENDSTILLE wachrumpeln zu lassen. Auf dem Weg zur Stage wird das erste Konterbier mitgenommen und meine Spannung stieg. Wenn ich mich recht entsinne habe ich die Kieler Schwarzmetallfraktion noch nicht mit Sänger Zingultus auf der Bühne gesehen. Endlich betraten sie die Bretter und gaben wie gewohnt gleich Vollgas. Doch zunächst war die Enttäuschung leider groß. Während die Bassdrum mit einer ordentlichen Wucht ins Dauerfeuer überging war von den Gitarren kaum etwas zu hören. Doch das schien wohl nur direkt vor der Bühne der Fall zu sein. Als ich mich ein wenig weiter hinten positionierte war von dem grottigen Sound glücklicherweise nichts mehr zu spüren. Optimal war das Soundbild zwar leider immer noch nicht, aber die Gitarren waren zumindest anständig zu hören. Dann konnte man auch endlich Songs wie „Dominanz", „Endstilles Reich" oder „Conquest Is Atheism" genießen. Sänger Zingultus scheint mir absolut gut in ENDSTILLE rein zu passen und trumpft wie der Rest der Band mit einer Portion Sympathie auf. So wirklich unglaublich ernst scheint er sich wohl auch nicht zu nehmen und so wurde im Verlauf des Sets das altbekannte „Frühlingserwachen" zum „Frühstückserwachen" und sollte auch den letzten vor der Bühne endgültig aus dem Tiefschlaf holen. Doch träge war das Publikum keineswegs. Die Meute ging gut mit und so fegte auch ein, von Zingultus angestimmter, "Burn burn burn..." Chor über das Gelände. Einen sauberen Start in den Tag kann man sich doch eigentlich nicht wünschen. (Sebastian)

Warbringer (12:05 Uhr, W.E.T. Stage):

Nach der Erfahrung vom Vortag war ich etwas skeptisch was den Sound im Bullhead City Circus angeht, aber zu meiner Überraschung keine Probleme. Die Kalifornier von WARBRINGER konnten also voll durchstarten. Und das taten die Amis auch. Wie beinahe üblich entfachten sie das totale Inferno. Eine gute halbe Stunde lang wurden vor und auf der Bühne die Nackenmuskeln mächtig strapaziert. Das Zelt war zu früher Stunde schon überraschend gut gefüllt und so wurde die Band dann auch zu Songs wie "Severed Reality", "Wake Up... Destroy", "Shoot To Kill", "Total War", "Living in a Whirlwind" und "Combat Shock" ordentlich abgefeiert. Nach dem erneuten Triumphzug bleibt eigentlich nur die Frage wann die Band mal auf eine grofle Bühne losgelassen wird. Aber was wird dann erst passieren...? (Tutti)

Warbringer Warbringer

Sacred Reich (12:15 Uhr, True Metal Stage):

Nach der zerstörerischen schwarzmetallischen Wut von ENDSTILLE und genügend Katerbekämpfungsbieren war es an der Zeit ein bisschen mehr Party zu machen. Da kamen zur Mittagsstunde die sympathischen Jungs von SACRED REICH gerade recht. Mit „Death Squad", dem Opener des „Ignorance" Albums, starteten die US-Amerikaner in ihr Set ein. Vor der Bühne war gar nicht einmal so viel los als ich erwartet hätte. Problemlos kam man noch recht weit nach vorne und konnte sogleich sein Haupthaar zu feinstem Thrash schwingen. Im Anschluss kam auch schon die erste Circle Pit Aufforderung zu „Love... Hate", welcher selbstverständlich gebührend folge geleistet wurde. Doch so wirklich platzte der Knoten beim Publikum erst bei dem Folgetrack „Administrative Decisions", bei welchem sich der Pit immer wieder vergrößerte. Mehr als einen Circle Pit kann man bei einem SACRED REICH Gig jedoch nicht erwarten. Bassist und Sänger Phil spricht sich immer wieder gegen eine Wall Of Death oder dergleichen aus und hält so etwas für den größten Scheiß. Absolut nicht wild, denn brauchen tut man so was für ein tolles Konzerterlebnis keinesfalls, wie es auch die Jungs von SACRED REICH immer wieder zeigen. Mit weiteren Klassikern wie „Ignorance", „The American Way" oder dem Black Sabbath Cover „War Pigs" wurde das Publikum immer wieder auf Temperatur gehalten. Zum krönenden Abschluss durfte die Meute wie gewohnt zu „Surf Nicaragua" noch einmal richtig aus sich rausgehen und die sympathischen Herren verließen die Bühne. (Sebastian)

Sanctuary (13:30 Uhr, Black Stage):

Eine der zumindest von mir am heiflesten erwartete Reunion ist die von SANCTUARY. Zwar nicht ganz die Originalbesetzung aber mit Brad Hull konnte die Position an der Gitarren ordentlich besetzt werden. Entsprechend erwartungsvoll hatte sich die Menge versammelt. Mit "Eden Lies Obscured" und "Die For My Sins" war der Einstieg schon mal vielversprechend. Unterm Strich war der Gig dann auch in Ordnung, mehr aber nicht. Die Spielfreude kam nicht so rüber wie von mir erwartet. Warrel Dane machte zudem zeitweise einen leicht verpeilten Eindruck. Die Stimmung war dann auch nicht ganz so dolle, der Aufforderung zum Crowdsurfen bei "Battle Angels" sind dann auch nicht ganz so viele nachgekommen wie gewünscht (oder von der Security befürchtet). Zudem hat die Band die Spielzeit auch nicht voll ausgenutzt. Acht Minuten wären noch gegangen, vielleicht sogar für einen starken Song wie "Communion" der leider fehlte. Dafür machte das neue Material aber keinen schlechten Eindruck, mit "I Am The Flow" gab es sogar eine echte Weltpremiere in Wacken. (Tutti)

Setlist Sanctuary:
- Eden Lies Obscured
- Die For My Sins
- Taste Revenge
- Future Tense
- The Mirror Black
- White Rabbit
- Sanctuary
- I Am The Flow (neu)
- The World Wired
- Battle Angels

SanctuarySanctuary

Overkill (16:00 Uhr, Black Stage):

OVERKILL betraten die Bühne und legten direkt mit Druck los. Kurios war aber Bobby „Blitz“ Ellsworths kurzzeitiges Verschwinden nach den ersten fünf Minuten, als er mit offener Hose hinter der Bühne verschwand. Kurz darauf war er wieder da, kniend neben den Boxen. Dieses Bild zog sich auch durch das ganze Konzert. Ob es jetzt eine Erscheinung des Alters ist oder ob er irgendwie krank war ließ sich nicht sagen. Das hat ihn jedoch nicht davon abgehalten Songs wie „Electric Rattlesnake“, „Ironbound“, „Save Yourself“ den zahlreichen Fans, die trotz Regen gekommen sind, um die Ohren zu donnern. Als es dann doch aufgehörte zu regnen, was Blitz mit „Wacken is stronger than mother nature“ kommentiert hatte, holten Overkill das Publikum, das gegen Mitte des Auftritts etwas verhaltener wurde, wieder auf 100% Stimmung zurück. Das gelang den betagten Herren aus New York nicht nur mit „Old School“ und „In Union We Stand“ sondern auch mit einem exzellenten Sound der während des ganzen Auftritts nicht schlechter wurde. (Patrick)

The Boss Hoss (17:15 Uhr, True Metal Stage):

Die Party kann beginnen. THE BOSS HOSS betreten die Bühne. Und ohne Wenn und Aber beginnt das Spektakel. Aber nichts da. Trotz Sonne und Trockenheit, wollte irgendwie nicht so richtig Stimmung aufkommen, es war eher alles gemütlich. Nichtsdestotrotz die Jungs von THE BOSS HOSS ließen sich nicht beirren und nachdem „Hey Ya“ angestimmt wurde, kam auch so langsam die Meute vor der Bühne in Stimmung. Es sammelten sich auch immer mehr Leute. Dies merkte man auch, denn bei „Shake And Shout“ war schon deutlich mehr los und es entwickelte sich sogar ein sehr kleiner Circle Pit direkt vor der Bühne. Leider hatten die beiden Sänger Alec Völkel aka Boss Burns und Sascha Vollmer aka Hoss Power die Idee es wäre doch ganz toll wenn das Publikum auf die Knie gehen würde und dann auf Kommando in die Luft springt. Nur dass die Menge vor der Bühne nicht zwingend im Schlamm auf ein Kommando warten wollte und sich kaum jemand dazu bewegen ließ zu knien. Nach gefühlten zehn Minuten, in denen manche Band drei Songs raushaut, war es dann soweit THE BOSS HOSS hatten ihren Sprung und es konnte endlich weitergehen und zwar mit „Devils Run“ gefolgt von „Don’t Gimme That“. Als Zugabe gab es noch ein Cover vom „Word Up!“ und THE BOSS HOSS verließen Bühne. (Patrick)

Decapitated (17:45, W.E.T. Stage):

Wer sich an diesem Freitag einmal richtig das Hirn wegrumpeln lassen wollte war bei DECAPITATED vor der W.E.T. Stage sicherlich am Besten aufgehoben. Die polnische Extremtruppe bietet technischen Prügeldeath der Extraklasse. Die Jungs haben sich wohl auch bereits einen entsprechenden Namen erspielt, denn vor der Bühne war es nicht gerade leer. Ich für meinen Teil hatte zunächst ein wenig Schwierigkeiten mit dem Gig und es dauerte eine Zeit bis das Material so richtig zünden konnte. Aber gerade bei den technischen Kapellen ist das oftmals so eine Schwierigkeit, wenn man mit dem Material nicht so sehr vertraut ist. Doch mir schien es nicht allein so zu ergehen. Das Publikum schien mir im Allgemeinen zunächst eher verhalten zu sein. Doch nach einiger Zeit war eine deutliche Besserung zu spüren. Die Freunde der härteren Gangart wurden deutlich agiler und so sah man immer mehr Haare vor der Bühne rotieren. Allerspätestens mit der Ansage zu „Post Organic" hatten DECAPITATED ihr Publikum im Griff und die Hände der Fans reckten sich schlagartig in die Luft. Im Laufe des Gigs schien mir auch der Sound von Song zu Song besser zu werden, was sein übriges an der Stimmung bewirkte. Fans des technischen Todesbleis konnten sich bei diesem Auftritt nicht beschweren. DECAPITATED rumpelten sich gekonnt und auf hohem Niveau durch ihr Set. (Sebastian)

Hammerfall (19:45 Uhr, True Metal Stage):

5, 4, 3, 2, 1 und da waren HAMMERFALL und legten mit „Patient Zero” von ihrem neuen Album los. Von Anfang an war klar, das Publikum liegt den Schweden zu Füßen. Das merkte auch Joacim Cans und spielte mit dem Publikum zwischen und während den Songs. So ließ er die Fans nie Verschnaufen sondern forderte immer wieder vollen Einsatz, in dem er das Publikum Refrains und Titel vervollständigen ließ. Die schon ohnehin sehr aktive Meute wurde dadurch noch mehr angestachelt, gaben alle noch mehr und ließen HAMMERFALL hochleben. Was sich zu Freuden aller Anwesenden in dem Verlauf des Auftritts gebessert hat, war der Gesang von Joacim. Während er am Anfang leichte Aussetzer beim Treffen der Töne hatte konnte er sich, Gott sei Dank, wieder fangen und den Auftritt sicher nach Hause fahren ohne enttäuschte Fans zurück zu lassen. (Patrick)

Setlist Hammerfall:
- Patient Zero
- Heeding the Call
- Any Means Necessary
- Bang Your Head
- Blood Bound
- Steel meets Steel
- Last Man Standing
- Renegade
- The Dragon lies Bleeding
- Let the Hammer fall
- One more Time
- Hearts on Fire

We Butter The Bread With Butter (20:25 Uhr, W.E.T. Stage):

Nachdem DECAPITATED mit der mächtigen technischen Keule zuschlugen war mit den abstrusen Jungs von WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER nun ordentlich Partystimmung angesagt. Mit ihrer Mischung aus (melodic) Deathmetal, Metalcore und Electro konnten die Brandenburger sofort auftrumpfen. Der Opener „Der Tag An Dem Die Welt Unterging" schlug direkt in die richtige Kerbe und die Stimmung stieg kontinuierlich an. Auch ihre Interpretationen der bekannten Kinderlieder „Alle Meine Entchen" oder „Schlaf Kindlein Schlaf" trafen genau den Nerv des partysüchtigen Publikums. Es wird getanzt, gesprungen und mit den Armen rumgewirbelt. WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER schienen mir sichtlich erfreut über die Resonanz ihrer Fans. Tausende Male bedankten sich die sympathischen Jungs bei ihren Fans und stachelten sie immer wieder zu neuen Höchstleistungen an. Bei dem Überpartytrack „Superföhn Bananendate" bleibt einem aber auch wirklich nicht anderes übrig als den Dämon in sich freizusetzen! Oder auch ihr DEICHKIND Cover „Krawall Und Remmidemmi" animierte immer weiter zu einer gigantischen Party. Die Stullen können definitiv zufrieden mit sich sein und lieferten ein ziemliches Feuerwerk an diesem Freitagabend. (Sebastian)

Dimmu Borgir (21:00 Uhr, Black Stage):

Der Auftritt von DIMMU BORGIR sollte ein besonderer werden. Die Norweger hatten sich Verstärkung in Form eines Chors, Orchesters und Sängerin Agnete Kjølsrud von der Band Djerv geholt. Eigentlich schon gar nicht mehr ungewöhnlich sowas in Wacken serviert zu bekommen. Aber Black Metal mit Chor und Orchester war dann doch ungewöhnlich. Noch ungewöhnlicher war aber die Tatsache das einige der Orchestermusiker einen Hauch von Corpsepaint aufgelegt hatten. True ;-) Soundtechnisch gab es nicht mal so wahnsinnig viel zu bemängeln, Orchester und Chor waren ebenso deutlich zu vernehmen wie der Rest. Und so klangen dann Dimmu Borgir so bombastisch wie wohl noch nie zuvor. An Songs gab es u.a. "The Gateways", "Progenies Of The Great Apocalypse", "The Serpentine Offering", "Puritania" und natürlich "Mourning Palace". Garniert wurde das alles noch mit einer gehörigen Portion Pyros die den Gig dann auch in optischer Hinsicht bombastisch werden lieflen. Der 90-minütige Auftritt wurde übrigens noch mit einigen Instrumentaleinlagen des Orchesters gefüllt. (Tutti)

Setlist Dimmu Borgir:
- Xibir (nur Chor und Orchester)
- Born Treacherous
- Gateways
- Dimmu Borgir (nur Chor und Orchester)
- Dimmu Borgir
- Chess With The Abyss
- Ritualist
- A Jewel Traced Through Coal
- Eradication Instincts Defined (nur Chor und Orchester)
- Vredesbyrd
- Progenies Of The Great Apocalypse
- The Serpentine Offering
- Fear And Wonder (nur Chor und Orchester)
- Kings Of The Carnival Creation
- Puritania
- Mourning Palace
- Perfection Or Vanity (nur Chor und Orchester)

In Flames (22:45 Uhr, True Metal Stage):

Der Auftritt von IN FLAMES begann mit einer Lasershow bei der auf eine Leinwand eine Art von Baugerüst projiziert wurde. Dann wurde „Jester’s Door“ gespielt und Anders Friedén erschien, der die Orgel zu spielen schien. Er verschwand auch recht schnell wieder und das gesamte Gerüst fiel, unter Johlen des Publikums, in sich zusammen. Direkt nach „Jester’s Door“ begannen IN FLAMES mit „Cloud Connected“. Dabei wurde die gesamte Band immer wieder in auf die Leinwand projizierten Würfel eingefangen. Diese sind dann aber für den restlichen Teil des Auftritts entfernt worden. Nach einer längeren Begrüßung, ging es mit „Trigger“ und „Where The Dead Ships Dwell“ weiter. Von Anfang an hatten IN FLAMES die Menge absolut in ihren Bann gezogen. Wenn Anders sagte springt nach links, dann ist die Menge nach links gesprungen. Was allerdings doch sehr nervig war, waren die permanenten Unterbrechungen für Geschichten, Erzählungen, Fotos und Videos für das heimelige Fotoalbum. Es ist ja verständlich, dass die Bands genauso begeistert sind wie die Fans, aber das dann nach jedem 3. Song eine gefühlte Ewigkeit für Fotos und Videos vergeht, das ist dann doch etwas übertrieben. Gekrönt wurde das Ganze dann noch von der Frage, warum ein metallener Kuhschädel zwischen den beiden Main Stages hängt und warum der dann auch noch Feuer speit. Aber davon mal abgesehen war es ein sehr starker Auftritt von IN FLMAES, was deutlich an der Reaktion vom Publikum zu erkennen war. Dieses wollte die Band gar nicht mehr von der Bühne lassen. Aber auch der Truppe hat es sichtlich Spaß gemacht, denn diese bekam ihr Grinsen nicht mehr aus den Gesichtern. (Patrick)

Setlist In Flames:
- Jester's Door
- Cloud Connected
- Trigger
- Where the Dead Ships Dwell
- Only for the Weak
- Reroute to Remain
- Crawl Through Knives
- Delight and Angers
- The Quiet Place
- The Chosen Pessimist
- Fear Is the Weakness
- Alias
- The Mirror's Truth
- System
- Deliver Us
- Take This Life
- My Sweet Shadow

In Extremo (0:30 Uhr, Black Stage):

IN EXTREMO-Sänger Michael Robert Rhein scheint sich bei Liveauftritten gerne Gesten zu bedienen, die ihren Ursprung eher im Hip Hop-Genre haben. Ein wenig stört dies das Mittelalterrockflair, die Augen zu schließen wäre aber sehr schade, denn die Band setzt gerne Pyroeffekte ein, die sich sehen lassen. So rockten IN EXTREMO auch auf Wacken mit gekonnter Professionalität die Bühne. Das Publikum erhielt gewohnte Qualität, schmerzlich vermisst wurde aber das Gefühl, dass die Band auch richtig Spaß an ihrem Tun hat. Etwas mehr Spontanität anstelle Runterleiern des oftmals Erprobten wäre wünschenswert. Dennoch: Die Jungs können was und nicht nur echte Fans hatten ihren Spaß und kamen trotz der eher milden Temperaturen ins Schwitzen. Ein wenig mögen dazu auch die erwähnten Pyroeffekte beigetragen haben, doch das Set war gut zusammengestellt. Neben altbekannten Klassikern wie „Herr Mannelig" performten IN EXTREMO fünf Songs von ihrem neuesten Album „Sterneneisen" und lieferten so ein rundes Bild ihres Schaffens. Der gleichnamige Song „Sterneneisen" eröffnete vergleichsweise ruhig die Show. Richtige Stimmung kam bei mir mit dem Folgesong „Frei Zu Sein" auf und brachte auch den Rest des Publikums zum Singen. So waren es bei mir insgesamt eher die altbekannten Songs, die zum Tanzen aufforderten. „Zigeunerskat" klang zwar nicht schlecht, doch „Herr Mannelig", der „Sängerkrieg" oder die „Flaschenpost" sind eher das weswegen ich persönlich die Band mag. Zu „Sängerkrieg" wurde das Publikum zu begleitendem „Ho Ho" aufgefordert und leistete lautstark seinen Beitrag. Romantische Töne mit „Küss Mich" vergeigte der Sänger leider so richtig, zwar zeigte er hier endlich Spaß an der Freude, traf aber irgendwie nicht jeden Ton. Dass es besser geht, bewiesen In EXTREMO dann bei „Vollmond". Insgesamt beherrscht die Band ihre Instrumente, brauchte aber etwas Zeit um so richtig warm zu werden und hätte aus ihrem Auftritt deutlich mehr heraus holen können. (Anne B.)

Athonite (00:30 Uhr, Party Stage):

Für die Freunde klassischer Musik gab es um Mitternacht rum noch einen kleinen Geheimtipp auf der Party Stage. ATHONITE spielten dort auf und luden zu einer Klassikstunde. Mit viel Pyros und Laser stieg die Formation in den Gig ein und präsentierte dort einige bekannte Klassikstücke in rockigem Gewand. Mit Chor und zahlreichen Celistinnen machte das einen ordentlichen Eindruck. Interessant vor allem die Aktion während des Spielens mal den Flügel auf die Seite zu drehen. Da immer wieder alte Klassiksongs herhalten mussten könnte man der Band evtl. mangelnde eigene Ideen vorwerfen. Sei es wie es sei, technisch war das schon gut gespielt. Nur leider deutlich zu kurz denn bereits nach 41 statt der angesetzten 60 Minuten war Feierabend. Unter diesem Aspekt vielleicht ganz gut das sich nicht ganz soviel Publikum in den Schlamm vor der Party Stage versammelt hatte. (Tutti)

Athonite

Ghost Brigade (2:10 Uhr, Headbanger Stage):

Wer es schaffte bis 2:10 Uhr auszuharren um sich vor die Headbanger Stage zu quälen konnte in Form von GHOST BRIGADE für seine Mühen wirklich belohnt werden. So viele Leute hatte es leider nicht vor die Bühne verschlagen, doch das sollte sich schnell als vollkommen egal herausstellen. Einen besseren Absacker hätte man sich für diesen Freitag einfach nicht wünschen können. Mit dem schleppenden, schwermütigen und wuchtigen Riffs wurde das gesamte Zirkuszelt mächtig zum erbeben gebracht. „Lost In A Loop" gab einen wahnsinnigen Einstieg in das Set und sorgte bei dem rar gesäten Publikum gleich für Kopfnicken. Was diese Band an Emotionen vermittelt ist einfach unglaublich. Immer tiefer wurde man in seine Gedanken gezogen und gab sich der Musik komplett hin. Von Song zu Song wurde man immer weiter fort getragen. Man schloss die Augen und konnte immer mehr diese wahre Perfektion genießen. Gerade Songs wie „Into The Black Light" oder „My Heart Is A Tomb" trugen dazu einen wichtigen Teil bei. Mehr als "awesome!!!" kann ich dazu glaube ich einfach nicht mehr sagen. (Sebastian)

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