With Full Force 2012 (29.06.- 01.07.2012, Roitzschjora) - Samstag 30.06.12

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Irgendwie hab ich dann den halben Sonntag verpennt - die Hörnerwhisky-Medizin und der durch die Wohnmobil-Wände gedämpfte Schall ließen Meister Brix bis in die Mittagsstunden in der Koje schlummern. Ärgerlich! Denn für die abgesprungenen GOJIRA besetzten kurzerhand NEAERA den Slot und ich bekam somit hiervon aber mal GAR NIX mit.
Die WFF-Organisatoren zogen aufgrund des für die DFB-Elf verpassten EM-Finales SOULFLY und das komplette LAST SUPPER in die hierfür ursprünglich vorgesehene Bühnenpause vor, um so schnell als möglich mit dem aktiven Programm fertig zu sein - ein absolut nachvollziehbarer Schritt, wie ich finde.
Die Vorkommnisse der Nacht wurden auf dem LED-Bildschirm detailliert beschrieben, so dass sich im allgemeinen eine spürbare Erleichterung breit machte - aber so richtig steil gehen konnten wohl nur noch die Wenigsten, zu tief saß noch der Schock.

Und so schleppte ich mich erst zum Ende von UNEARTH, die offensichtlich eine grandiose Show ablieferten, zurück  zum Areal - ich merkte bereits jetzt, dass ich heute nicht alt werden würde...

Pro-Pain (16:25 Uhr, Mainstage):

Also war es an PRO-PAIN, mich zumindestens temporär mal ordentlich wach zu rütteln. Auffallend waren die recht großen Lücken vor der Bühne; da hätten man vielleicht die Billing-Platzierung mit UNEARTH tauschen können, aber mir war´s recht: Gary Meskil und Co gaben nämlich den anwesenden Fans die gewohnte Portion an Aggro-Core und zogen mit der bunten Setlist alle Register.

Mit "In For The Kill", "Unrestrained", "Shine", "Fuck It", "Foul Taste Of Freedom", "Unamerican" und "Make War Not Love" gab´s wie immer die satte Ladung vors Kaubrett.
Als Meskil dann letztgenannten Track in Endteil unterbrach, befürchtete ich schon, dass erneut irgendwas im Publikum geschehen sein könnte, aber die Sorge war unbegründet, im Gegenteil: Denn für den im Mai verstorbenen MCA griff PRO-PAIN überraschenderweise in die Hardcore-Mottenkiste und spielte "Egg Raid On Mojo" aus den Anfangstagen der BEASTIE BOYS - sehr geiler und unerwarteter Zug!

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Trivium (17:25 Uhr, Mainstage):

TRIVIUM fand ich auf Scheibe ja immer ganz nett, aber nie aufsehenerregend. Und genau dieser Eindruck setzte sich live fort: Klar, das Quartett hatte mächtig Bock, ließ mich aber weitestgehendst kalt. Auch wenn Songs wie "Black", "The Deceived" und "In Waves" für Verzückung im Publikum sorgten, war ich nicht motiviert genug, die Show bis zum Ende anzuschauen. Geld für ein Konzertticket der Truppe würde ich eher nicht ausgeben.

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Broilers (18:30 Uhr, Mainstage):

Dann kam ich einmal mehr in die Bühnen-Zwickmühle: Hektische Energie mit COMEBACK KID im Zelt oder ein wenig entspanntere Mucke zum Mitsingen bei den BROILERS? Ich entschied mich für die Düsseldorfer Druchstarter, was ich auch nicht bereuen sollte. Zwar waren die Reihen vor der Bühne immer noch nicht so recht gefüllt, aber die Stimmung, die bisher an diesem Tag angesichts der Geschehnisse immer noch ein wenig bedrückt war, hellte sich ein wenig auf.
Hierfür sorgten neben "Pillemann, Fotze, Arsch" der LOKALMATADORE in der Endlosschleife vor der Gig und dem Intro "If The Kids Are United" auch der gute Querschnitt  mit "Zurück Zum Beton", "33 RPM", "Nur Die Nacht Weiss" und "Tanzt Du Noch Einmal Mit Mir" im vorderen Teil des Sets. Auch wenn es später mit "(Ich Bin) Bei Dir" und "Wie Weit Wir Gehen" ein wenig melancholischer (und somit eigentlich ziemlich passend zu meinem persönlichen Gemütszustand) wurde, rüttelte "Meine Sache" noch einmal den wütenden Trotz aller Anwesenden und verabschiedete die Band mit tosendem Applaus.

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Somit endet auch schon meine "aktive" Berichterstattung vom WFF 2012; auf den fucking Motherfucker Alexi und CHILDREN OF BODOM hatte ich nicht wirklich Bock, auch wenn das Set so ziemlich alle Kracher der Band auffuhr. Lieber noch ein bisschen EM-Finale gucken und im Pressezelt dem erneut drohenden Regen ausweichen und SOULFLY beim offensichtlich ordentlichen Gig zugucken.
Dem obskur zusammengestellten THE LAST SUPPER (wer kam denn auf die Idee, ELÄKELAISET, EINHERJER und FLESHGOD APOCALYPSE hierfür zu buchen?! Megafail!! ) entsagte ich dieses Jahr auf ganzer Linie und schlich mich rappelfertig zurück in die sicheren vier Wände unserer fahrenden Behausung.

Wie fällt nun das Fazit für dieses Jahr aus? Äusserst gemischt. Von der musikalischen Warte aus kann man einmal mehr äusserst zufrieden sein; 90% der Bands die ich mir anschaute, boten das, was man von ihnen erwartete und zum Teil darüber hinaus. Der Stilmix passte einmal mehr im Großen Und Ganzen. Nur, wie erwähnt: THE LAST SUPPER war dieses Jahr echt für´n Lokus! Das war für viele immer ein schönes abschliessendes Highlight muss auf alle Fälle nächstes Jahr wieder lohnen!!
Den Fußball lassen wir auch mal aussen vor; Deutschland mal wieder zu blöd und ängstlich, die Italiener bekamen die gerechte Strafe und die Spanier nach wie vor zurecht auf dem Thron.

Die erzwungenen Änderungen auf dem Festivalgelände mit der Umlagerung des Presse/VIP-Campingplatzes mit weiten Wegen zum Gelände machten ebenso zu schaffen; hier sollte auf alle Fälle im nächsten Jahr wieder eine Lösung mit kürzeren Wegen gefunden werden. Da dies die benachbart campenden Organisatoren aber ebenso betraf, gehe ich davon aus, dass dies (gerade!!) beim anstehenden 20-jährigen Jubiläum im nächsten Jahr wieder anders geplant werden wird.

Die Unwetter betreffend wurde eigentlich soweit alles gesagt, mir bleibt nur einmal mehr den besonnenen und hilfsbereiten WFF-Besucher einmal mehr zu danken und höchsten Respekt zu zollen, dass sich keine größere Katastrophe entwickelt hatte. IHR seit die wahren Gewinner 2012! (Brix)

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