With Full Force 2012 (29.06.- 01.07.2012, Roitzschjora) - Freitag, 29.06.2012

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Eyes Set To Kill (15:00 Uhr, Hardbowl):

Der Freitag begann aus musikalischer Sicht recht verheissungsvoll: Als Auftakt ins Festival wählten wir anstatt SKELETONWITCH die Metalcore-Hopefuls EYES SET TO KILL aus Arizona, die mit einer bemerkenswerten Besetzung auffahren: Die Schwestern Anissa und und Alexia Rodriguez schrammeln nämlich an den Saiten und Erstere hat zusätzlich ein bemerkenswertes Organ, aus dem neben den eigentlich abgegriffenen Core-Zutaten wunderbare Melodien zu hören waren - da machten Songs wie "The Secrets Between" und "Falling Fast" reichlich Spass und sorgten für die erste Überraschung des Festivals. Werd ich im Auge behalten, die Chickas!

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Insomnium (16:10 Uhr, Mainstage):

Die WFF-Stammgäste DEVILDRIVER hab ich mittlerweile nun doch ziemlich oft gesehen und reizten mich nicht; ein kühles Radler bei den affig-heissen Temperaturen und etwas Schatten waren zu diesem Zeitpunkt die wohl besseren Alternativen.
Alternativlos, um es mal im Angie-Jargon auszudrücken, waren allerdings INSOMNIUM. Die finnischen Melo-Deather hatten ein schönes Best-Of-Paket im Rucksack und machten mit "The Killjoy", "Mortal Share", "Unsung" und "Imertia" alles richtig und die noch nicht so zahlreiche Meute vor der Bühne wurde recht gut warm gespielt. Ein extra Dankeschön ging seitens der Band übrigens an DARK FUNERAL raus, die Sänger und Bassist Niilo Sevänen den Viersaiter ausliehen.

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Madball (17:05 Uhr, Mainstage):

Die Hardcore-Veteranen MADBALL hatten es dann auch endlich einmal auf die Hauptbühne beim WFF gesschafft. Zwar ballert der ureigene Groove-Core in der Enge weitaus heftiger als in den großen Weiten einer Hauptbühne, Cricien und Gefolge liessen sich aber kaum etwas anmerken und prügelten sich die 40 Minuten Spielzeit mit gut 20 Songs hochenergetisch durch das Set. Stellvertretend genannt seien der Titeltrack der aktuellen Scheibe "Empire", das mächtig abgefeierte "All Or Nothing", das AGNOSTIC FRONT-Cover "It´s My Life" und die "Set It Off"-Gassenhauer "Spit On Your Grave" und "Hold It Down".

Zwar merkte man Freddy schon ein wenig an, dass er lieber wie gewohnt an der Absperrung bei den Fans herumgeturnt wäre, aber so tobte sich das Energiebündel halt stattdessen auf der weitläufigen Bühne aus und machte hier einiges an Kilometern. Also: Alles im grünen Bereich bei den New Yorkern!

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Pennywise  (19:05 Uhr, Mainstage):

Zur Überraschung von so manchem stand jemand Altbekanntes bei den Punk-Veteranen (die gibt´s jetzt auch schon immerhin seit 25 Jahren!!) PENNYWISE am Mikro: Niemand geringeres als Zoli von IGNITE ist seit fast zwei Jahren fest in die Band involviert und passte auch an diesem Tag bei den California-Melo-Punks wie die Faust auf´s Auge. Einzig seine Bein-Verletzung, die er sich bei einer Pinguin-Rettungsaktion zuzog, wo er sich eine Kugel einfing, handicapte den Ungar doch erheblich und so musste er fast zwischen allen Songs etwas gegen die Schmerzen tun. Dennoch sang er trotz des wohl erheblichen Peins tadellos die fünfzehn Songs herunter.
In der Setlist tummelten sich so manche Perlen wie "Every Single Day" (gleich zu Beginn), "Same Old Story", "All Or Nothing", "Society" (mit krachender Wall Of Death), "Living For Today" und natürlich der "Bro Hymn" zum Abschluss. Nach dieser unterhaltsamen Dreiviertelstunde war mir klar: Solange IGNITE nicht darunter leiden müssen, darf Zoli meinetwegen gerne weiterhin das Mikro bei PENNYWISE schwingen...

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Emmure (20:05 Uhr, Mainstage):

EMMURE bekamen dann die Gelegenheit, auf der Hauptbühne für LAMB OF GOD einzuspringen, die aus kuriosen Umständen in Prag festgehalten wurden: Randy Blythe, Sänger von LOG wurde bei einem Gig in Tschechien aufgrund eines Zwischenfalls aus dem Jahre 2010 verhaftet. Er geriet während der Show mit einem Fan aneinander, der daraufhin an seinen Verletzungen gestorben sein soll.  So schnappte sich die Staatsmacht Randy zum Verhör - alle Termine waren somit kurzfristig gecancelt. Ein offizielles Statement von Band und/oder Management hierzu steht bis dato aus.

So also EMMURE auf der Mainstage. Und Freunde, was hat das gerummst! Frank Palmeri, (stilsicher mit Nerd-Brille dekoriert) machte deutlich, dass eigentlich genau hier auf der großen Bühne der perfekte Rahmen für EMMURE´s Death Core-Granaten ist! Von "Demons With Ryu", "Solar Flare Homicide" über "R2 Deepthroat" und "Protoman" gab es das komplette Brett vor den Latz - das war im ersten Moment schwer beeindruckend und fett, auf Dauer aber doch ein wenig langatmig; es machte sich bei mir bereits eine gewisse Breakdown-Müdigkeit bei mir breit, die nicht ohne Folgen bleiben sollte...

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Suicide Silence (21:15 Uhr, Mainstage):

Denn bei SUICIDE SILENCE war für mich das Death Core-Feld bereits abgegrast. Ich hielt es nach dem Fotoschiessen nicht lange vor der Bühne aus. Der etwas matschige Sound tat hierzu sein Übriges und so machte ich nach "Wake Up", "Suffer", "Smoke" und "Fuck Everything" die Biege. Den Fans war das ausgesprochen egal und feierte die Kalifornier nach allen Regeln der Kunst ab.
Hinzu musste ich der heissen und kraftzehrenden Witterung Tribut zollen und mich für ein paar Minuten in meinem mondänen Gefährt zur Ruhe legen. Und beinahe wäre es passiert....

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Machine Head (22:45 Uhr, Mainstage):

Ja, denn beinahe hätte ich MACHINE HEAD verpennt! Mit letzter Kraft und dem Gedanken "Die DARFST du einfach nicht verpassen!!" schlufte ich mit letzter Energie erneut den viiiieel zu weiten Weg (ca. 15-20 Minuten Fußweg) vom Presse-Camping zum Bühnengelände - aber da sollte es mich wie ein Donnerschlag (ein Omen für den nächsten Tag? Hmmm...) wieder aufrütteln:

MACHINE HEAD sind eine, wenn nicht sogar DIE Macht!! Die Bühnenshow aufgepimpt mit massig Pyros, Flammensäulen und einer LED-Leinwand ballerte der Opener "I Am Hell" durch Mark und Bein - wer hier nicht wach wurde, musste bereits klinisch tot sein! Dave McClain wird hinter seiner einmal mehr beeindruckenden Schiessbude sicher nen halben Wald an Drumsticks verschlissen haben. Und auch der Rest der Band präsentierte sich in Top-Form, die Back-To-Back-Gitarrenduelle zwischen Demmel und Flynn trafen jedes Mal ins Schwarze und auch Adam Duce gab sich stimmsicher - da konnte einfach nix schiefgehen.
Denn auch die Playlist war vom Allerfeinsten: Von "Old", "Locust", "Imperium" über dem Dimebag Darrell gewidmeten "Aesthetics Of Hate", dem Gänsehaut-Song "The Darkness Within" bis zum Über-Song "Halo" und natürlich "Davidian" zum Schluss mit dem heaviesten Endpart aller Zeiten (hier können sich sämtliche Breakdown-Abnutzer-Kapellen nach wie vor mehr als nur eine Scheibe abschneiden!!) blieben keinerlei Wünsche offen. DAS nenn ich einen würdigen Headliner!

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So, und dann war für mich aber wirklich Schicht im Schacht. Auch wenn die KNÜPPELNACHT noch einige Baller-Schmankerl mit DYING FETUS, NASUM und ABORTED zu bieten gehabt hätte, war ich doch zu platt - jaja, man ist halt keine 18 mehr...

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