9. Mülheimer Burgfolk Festival (27. - 28.08.2010, Mülheim an der Ruhr)

Nachdem das Castle Rock bereits eine feste zweitägige Veranstaltung geworden ist, geht es mit dem Burgfolk in die gleiche Richtung. Also auch zwei Tage und somit bereits vier Bands am Freitag. Dies wurde auch gut von den Besuchern angenommen. Wobei natürlich vor allem der Samstag bei insgesamt gutem Wetter besonders gut besucht war. Auch organisatorisch gab es wieder mal nichts auszusetzen und so wurde es ein gelungenes Wochenende mit guten Bands.

 

 

Freitag, 27.08.2010

Vroudenspil:
Das 9. Burgfolk durften VROUDENSPIL eröffnen. Wobei sich die Band damit reichlich schwer tat. Mit ihrem fröhlichen 'Freibeuter Folk' waren sie zwar reichlich um positive Stimmung bemüht, der Funke wollte aber noch nicht so recht überspringen. An der musikalischen Qualität kann es nicht gelegen haben und auch die zwischenzeitlichen Probleme mit der Gitarre waren nicht der Grund, es muss das Wetter gewesen sein.

Setlist Vroudenspil:
- Intro
- Meuterei
- Fiebertraum
- Wer Wind sät
- Spilmannsweise
- Meute toter Narren
- Hexenjammer
- Lebenselixier
- Der unwichtige Bösehold
Vroudenspil
Nachtgeschrei:
Für NACHTGESCHREI war es der zweite Auftritt nach 2008. Die Formation hat sich ordentlich gemacht und präsentierte sich als äußerst professionelle Kapelle. Live von einer Macht zu sprechen wäre wohl noch etwas übertrieben, aber die Jungs gaben schon ordentlich Gas. Allen voran Oli und Tilman die sich beinahe im Dauerheadbanging übten. Und Hotti als Frontmann demonstrierte wie man aus einer guten Band als ausdrucksstarker Frontmann noch herausragen kann.

Setlist Nachtgeschrei:
- Reise zu den Seen
- Räuber der Nacht
- Niob
- Fernweh
- Windstill
- noch unbetitelter neuer Song
- Glut in euren Augen
Nachtgeschrei
Alestorm:
Aber das war noch gar nichts. Denn nun folgte mit ALESTORM der Höhepunkt des Wochenendes. Mit ihrem Folk Metal (oder wie sie es nennen 'True Scottish Pirate Metal') entfachten sie ein musikalisches Feuerwerk. Dem konnte sich natürlich keiner entziehen und so gab es bei den Schotten entsprechend auch die beste Stimmung. Es hatten sich aber auch zahlreiche ALESTORM-Fans versammelt um die Briten bei ihrer intensiven Performance abzufeiern.

Setlist Alestorm:
- The Quest
- Wenches & Mead
- Over The Seas
- Black Sails At Midnight
- That Famous Ol' Spiced
- Nancy The Tavern Wench
- Heavy Metal Pirates
- Keelhauled
- The Huntmaster
- Leviathan
- Captain Morgan's Revenge
- Wolves Of The Sea
Alestorm
Corvus Corax:
Da konnten CORVUS CORAX zumindest ansatzweise gegenhalten. Die Könige der Spielleute waren zum dritten Mal Headliner beim Burgfolk und konnten auch 2010 überzeugen. Denn bei Songs wie "Ballade de Mercy", "Mille Anni Passi Sunt", "Venus Vina Musica" und "In Taberna" demonstrierte die Band einmal mehr ihre musikalische Ausnahmestellung und ihre Vielfalt was den Einsatz verschiedenster Instrumente betrifft. Ein mitreißender Auftritt und ein würdiger Headliner ... wieder einmal.
Corvus Corax
Samstag, 28.08.2010

Versengold:
VERSENGOLD durften dann den zweiten Tag eröffnen. Als wäre das nicht schon schwierig genug, war dies auch noch der erste Auftritt mit der Sängerin Brigitta von den Irrlichtern. Dafür machte die Band das aber alles ganz ordentlich. Wenn auch bei den oftmals sehr ruhigen mittelalterlichen Klängen nur wenig Stimmung aufkam. Erst gegen Ende beim abschließenden "Ich und ein Fass voller Wein" wurde dann mal im Publikum ordentlich mitgeschunkelt(!). Für einen Opener ganz ordentlich.
Versengold
Elane:
Kurzfristig noch auf das Billing gerutscht sind ELANE. Mit der wunderbaren Frontfrau Joran Elane hat die Band einen echten Trumpf im Ärmel. Dieses konnte aber auch hier nur bedingt stechen weil bei den doch oft ruhige Stücken kaum Festivalstimmung aufkommen wollte. Dabei setzte der Regen glücklicherweise erst nach dem Gig ein. Insgesamt ein gelungener Auftritt einer talentierten Band, aber auf Scheibe kommen die Herrschaften ebenso gut rüber ... oder vielleicht mal in einem kleineren Club?!
Elane
Bleeding Hearts:
Da war es dann an den BLEEDING HEARTS mal etwas mehr auf's Tempo zu drücken und damit dann auch gleich den Regen zu vertreiben. Beides gelang hervorragend. Ihr Punk Folk ist aber auch wirklich wie geschaffen für ein solches Festival. Bei Stücken wie "Caravan Song", "Modern World" und "Fear Of The Dark" kam entsprechende Stimmung auf und die Briten warfen eindrucksvoll ihre Erfahrung von einigen hundert gespielten Shows in die Wagschale. Ein echter Gewinn!
Bleeding Hearts
Fejd:
FEJD hatten es danach überraschend schwer. Dabei waren sogar einige Fans der Schweden vor Ort. So richtig wollte der Funke nicht überspringen. Dabei spielte die Band einen exzellten Gig und konnten meiner Meinung nach absolut überzeugen. Mit ihrem aktuellen Meisterwerk "Storm" im Gepäck gab es eine amtliche Show und eingängige Stücke nordischer Folkmusik. Für mich der klare Höhepunkt des zweiten Tages.
Fejd
Feuerschwanz:
Zeit mal wieder das Niveau ein wenig runterzuschrauben und den Platz für FEUERSCHWANZ freizumachen. Des Hauptmanns geiler Haufen durfte nach dem umjubelten Auftritt im letzten Jahr auch 2010 wieder ran. Und wieder konnten FEUERSCHWANZ abräumen. Mit ihren mittelalterlichen (meist) Trinkliedern und der durchaus aufwendigen Show (die Miezen waren natürlich auch wieder dabei) trafen sie wieder den Nerv des Publikums. Ich habe den leisen Verdacht wir werden die Band in zwei bis drei Jahren an gleicher Stelle als Headliner sehen.

Setlist Feuerschwanz:
- Metvernichter
- ?
- Schwanzonate
- Ferdinand
- Met und Miezen
- Der Teufel
- Verteidiger des wahren Mets
- Meister der Folter
- Schnaps und Schnecken
- Hurra Hurra die Pest ist da
- Der Glöckner
- Bärentanz
Feuerschwanz
Eluveitie:
ELUVEITIE haben es dann gut gemeint. Aber 'gut gemeint' ist eben oft das Gegenteil von 'gut gemacht'. Erst verzögerte sich der Gig um 17 Minuten wegen technischer Probleme und dann trauten sich die Schweizer auch noch die erste Hälfte des, wegen der technischen Probleme, gekürzten Auftritts ausschließlich mit akustischen Folksongs zu spicken. Da verstanden die Pagan Metal Fans im Publikum nur bedingt Spaß. Das Experiment dürfte zumindest für diesen Tag eher als misslungen angesehen werden. Erstens für die Band die so kaum bei den eigenen Fans punkten konnte und zweitens für die Fans die extra wegen ELUVEITIE nach Mülheim gekommen sind und enttäuscht wurden. Mal rein objektiv betrachtet eine brauchbare Vorstellung aber mehr eben nicht. Bei den härteren Stücken gegen Ende kam dann auch mal ordentlich Bewegung ins Publikum.
Eluveitie
Saltatio Mortis:
Inzwischen sind SALTATIO MORTIS schon alte Bekannte in Mülheim waren sie doch 2006 und 2008 bereits Headliner beim Burgfolk. Ihre Livequalitäten sind somit hinlänglich bekannt und entsprechend die Reihen dicht geschlossen. Es ist wohl nicht übertrieben zu behaupten das Publikum frisst der Band inzwischen aus der Hand. Die Show war auch an diesem Abend wieder außergewöhnlich gut. Allen voran Sänger Alea der Bescheidene erwieß sich einmal mehr als echter Springinsfeld und konnte die Massen mitreißen. Den Höhepunkt der Show gab es am Ende, als für den Song "Salome" keine geringere als Doro Pesch gesangliche Unterstützung leistete. Bei der anschließenden Zugabe "Spielmannsschwur" kamen zusätzlich auch noch der Hauptmann und Prinz Hodenherz von Feuerschwanz auf die Bühne. Ein gelungenes Ende eines gelungenen Festivals. (Tutti)
Saltatio Mortis
alle Fotos von Tutti

Kategorie: Festivals