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Die BühneIn diesem Jahr haben sich leider alle Wettergötter gegen das Party.San verschworen. Regen pur an den ersten beiden Tagen sorgte für eine Schlammwüste sondergleichen. Da konnte auch der trockene letzte Tag nichts mehr retten. Die Verhältnisse machten den Genuss des wieder hochklassig besetzten Festivals nicht gerade einfacher. Dennoch war die Veranstaltung wieder gut besucht, wobei sich aber viele Fans etwas zurückhielten was den Besuch auf dem Festivalgelände angeht. Man hätte sich zwischendurch ja auch nicht mal irgendwo hinsetzen können. Dennoch eine gute organisatorische Leistung der Crew auf einem Gelände das eher einem Wattenmeer glich eine solche Veranstaltung über die Bühne zu bringen. (Tutti) Donnerstag, 12.08.2010

Ketzer:
Wie schon auf dem Rock Hard Festival hatte KETZER die Ehre, das Party.San offiziell zu eröffnen. Und wie schon in Gelsenkirchen machte die junge Truppe aus dem Bergischen auch in Thüringen ihre Sache sehr gut. Naheliegenderweise lag der Schwerpunkt des Gigs auf den Stücken des Debutalbums „Satan’s Boundaries Unchained“, und die Energie dieses Hassbatzens können die Gotteslästerer auch live adäquat umsetzen. Einzig in der Interaktion mit dem Publikum gäbe es noch viel Luft nach oben, böse Attitüde hin oder her, aber das kann in den nächsten Jahren ja noch durchaus kommen. So bliebt nur zu sagen, Daumen hoch für die wahrscheinlich australischste Black/Thrash Band aus Deutschland. (Kai)
Ketzer
Merrimack:
Nicht mithalten konnten da MERRIMACK aus Paris. Da kann die Band noch so grimmig rüberkommen, an ihrer Performance muss noch gearbeitet werden. Allenfalls in einem kleinen engen Club kann so eine bewegungsarme Vorstellung zünden. So war der Gig eher belanglos, auch musikalisch können sich die Franzosen mit ihrem 08/15 Black Metal der zwischen Mid- und Uptempo wechselt nicht aus der Masse abheben. So war es dann auch kein Wunder das sich die Reihen immer mehr lichteten. (Tutti)
Merrimack
Devourment:
Die vier verrückten Amis machten den Death Metal-Einstieg und boten eine amtliche Slam-Attacke (oder auch Schlamm-Attacke, weil in der ersten Reihe wirklich gestampft und geslamt wurde was das Zeug hielt und das obwohl der Matsch schon am Donnerstag Schienbein-tief war).
Der Sound war durchaus in Ordnung und die Menge tobte, die Jungs wirkten auf so einer großen Bühne jedoch etwas verloren und man hatte einmal mehr den Eindruck, dass solche Musik eher für kleine Hallen als für große Open Airs gedacht ist.
Man bot einen schönen Querschnitt durch die ganze Schaffensphase, legte aber das Hauptaugenmerk auf das aktuelle Album „Unleash the carnivore“, was den ein oder anderen Fan der ersten Stunde doch etwas verägert haben durfte, da vom legendären „Molesting the decapitated“-Album nur wenig gespielt wurde.
Leider hatte man im letzten Drittel dann auch noch massive Probleme mit dem Equipment, so dass ein Song gar abgebrochen und neu begonnen werden musste.
Zudem kam noch das Gleiche Problem wie immer bei Devourment dazu: Nach einer halben Stunde machten sich Müdigkeitserscheinungen breit, weil man dann wieder einmal merkte wie sehr sich die Songs doch ähneln.
So konnte man im Endeffekt dann doch nur mit einem durchschnittlichen Gig aufwarten. (Leimy)
Devourment
Monstrosity:
Ganz anders danach dann Monstrosity, die der absolute Wahnsinn in Tüten waren!
Gesegnet mit einem bombastischen Sound bei dem lediglich stellenweise die Lead Gitarre zu laut und die Rhythmus-Gitarre zu leise war, konnte man von Anfang beim Party.San-Publikum punkten.
Mit dem neuen Sänger Mike Hrubovcak (u.a. Vile, Divine Rapture, Abraxas) hat man zudem eine absolute Rampensau in seinen Reihen, der nicht nur mit seiner beeindruckend vielseitigen Death Metal-Stimme sondern auch seinem Stageacting absolut zu überzeugen wußte. Man hielt sich auch nicht lange mit Ansagen oder sonstigen Geplänkel auf und nutzte die eine Stunde perfekt aus, indem man ein herrliches Best Of-Programm bot, dass kaum ein Highlight vermissen ließ.
Egal ob „Remnants of divination“, „Manic“, „final cremation“, „destroying divinity“ oder „Firestorm“, hier war jeder Schuss ein Treffer und nicht nur der Verfasser dieser Zeilen ließ sich zu einer wahren Headbang-Ekstase hinreißen. Ein absolutes Highlight und einer der besten Gigs denen ich dieses Jahr beiwohnen durfte! Zu schade, dass nach einer Stunde schon Schluss war.... (Leimy)
Monstrosity
The Devils's Blood:
Die mit Sicherheit umstrittenste Band auf dem diesjährigen Billing dürfte THE DEVIL’S BLOOD gewesen sein. Zum einen spaltet derzeit wohl keine andere Gruppe die „Szene“ so heftig, zwischen „fantastischem Kult“ und „überbewertetem Hype ohne Substanz“ dürfte es sehr wenige Meinungen geben. Zum anderen aber sicher auch einfach, weil sie sich mit ihrem 70er beeinflußtem Classic Hard Rock deutlich von den übrigen Bands unterscheiden. Wie auch immer, die Niederländer durften nach Sonnenuntergang als Co-Headliner auf die Bühne, die mit Kerzen und Chor einigermaßen stimmungsvoll ausstaffiert war. Die sechs Bandmitglieder selber traten wie gewohnt blutüberströmt und ohne jegliche Interaktion mit dem Publikum auf, was aber durch die ernste anti-kosmisch-satanische Einstellung natürlich verziehen werden konnte. Am Ende zählte die Musik, und die wurde durchaus kompetent dargeboten, weitaus überzeugender zumindest als auf dem diesjährigen Rock Hard Festival. Die Songs, größtenteils von der „Come Reap“ EP und dem Debutalbum "The Time Of No Time Evermore", konnten einen durchaus in den Bann ziehen, wenn man es zuließ, und gerade die dreiköpfige Gitarrenfraktion konnte dann auftrumpfen, wenn sie sich in ausgedehnten Soli ausließen. Einzig Sängerin Farida ist für mich (zumindest live) weiterhin eine Schwachstelle, zu monoton und auf Dauer ermüdent fand ich ihre Darbietung. Ansonsten kann man den teuflischen Holländern einen durchaus gelungenen Gig attestieren, auch wenn es sicherlich eine Menge Besucher genau andersrum sehen würden – Stichwort Polarisierung galore. (Kai)
The Devil's Blood
Watain:
Polarisierend ging es dann auch direkt weiter, mit WATAIN stand die nächste umstrittene Truppe als Headliner auf dem Programm. Anders als bei den verbrüderten Vorgängern stand hier allerdings kein Hippie-Satanismus („Friede, Freude, Schweineblut“) auf dem Programm, sondern evilster orthodoxer Black Metal. So wurde das Bühnenbild nun auch von allerlei brennenden Antikreuzen und sonstigen teuflischen Devotionalien beherrscht, was für Freunde des Genres sicherlich stimmungsvoll aufgenommen werden konnte. Das Drumherum stimmte also, aber auch musikalisch konnten die schwedischen Antikosmiker durchaus überzeugen. Dass ihre letzten Scheiben wie „Casus Luciferi“ oder die aktuelle „Lawless Darkness“ zu den Höhepunkten der letzten Black Metal-Dekade gehört haben, dürfte nicht sonderlich umstritten sein, und live konnten das die bösen Buben um Erik Danielsson durchaus umsetzen. Einzig waren die Pausen zwischen den einzelnen Songs teilweise etwas lang, gestrafft wäre sicherlich noch Zeit für einen zusätzlichen Song übrig gewesen. Aber auch so blieben bei Stücken wie „I Am The Earth“, „Malfeitor“ oder „Stellarvore“ kaum Wünsche offen. Höhepunkt war aber sicherlich, vor dem abschließendem Epos „Waters Of Ain“, eine überragende Coverversion des Dissection-Klassikers „The Somberlain“. Da dieser Gig nach Mitternacht stattfand, jährte sich der Todestag deren Frontmanns und jahrelangem WATAIN-Förderers Jon Nödtveidt übrigens zum vierten Mal, was die Schweden natürlich zu einer langen Würdigung des ebenso genialen wie umstrittenen Musikers nutzen. Das konnte einem widerrum leichte Bauchschmerzen bereiten – womit wir wieder beim Thema Polarisierung sind. Wie auch immer, von rein musikalischer Seite war WATAIN sicherlich ein verdienter und überzeugender Headliner, was man von ihrer Attitüde halten mag steht halt immer auf dem anderen Blatt... (Kai)
Watain
Freitag, 13.08.2010

Onheil:
Nur ein paar hundert Fans hatten sich vor die Bühne verirrt als ONHEIL um 13 Uhr den zweiten Tag eröffneten. Das kann aber nicht an der musikalischen Qualität der Holländer gelegen haben. Denn mit Songs wie "Rain Of Fire", "Final Redemption" und "From Above" gab es eine Kostprobe wie abwechslungsreicher Black Metal klingen kann. Ein guter Opener dem auch eine stimmige Performance bescheinigt werden kann. Hätte definitiv mehr Besucher verdient gehabt, aber die frühe Uhrzeit und vor allem das Wetter verhinderten dies wohl. (Tutti)
Onheil
Milking The Goatmachine:
Ganz andere Baustelle waren dann MILKING THE GOATMACHINE. Hier wurde, der Name lässt es erahnen, eher die Spaßfraktion bedient. Die kam mit dem Grindcore aber auch voll auf ihre Kosten. Die Band, voll ausgestattet mit Ziegenmasken, machte bei Stücken wie "Born, Lost and Captured", "Eaten Blessed Scum", "Goat Thrower" und "Feed The Goat" ordentlich Dampf und scheute bei neuen Songs wie z.B. "Beware Of The Wolf" auch nicht den Kampf mit dem Erzfeind, dem bösen Wolf. Nette Vorstellung und die Band darf gerne bald mal wieder auf dem Party.San vorbeischauen. (Tutti)
Milking The Goatmachine
Lividity:
Musikalisch ähnlich ausgerichtet ging es dann mit LIVIDITY weiter. Die Amis entfachten bei ihrem Gig ein richtiges Grindfeuerwerk. Leider im Regen, was auch hier auf die Besucherzahl und die Stimmung drückte. Das machte der Band aber gar nichts, die gab trotz ihrer wie immer limitierten Performance ordentlich Gas. Songs wie "Bound In Skin", "Oozing Vaginal Discharge", "Full Sperm's Cheeks" und "Brains For Lubrication" machten Appetit auf mehr. Netter Gig und es bleibt auf jeden Fall die Erkenntnis das Frontmann Von Young der Meister im Augenverdrehen ist. (Tutti)
Lividity
Suicidal Angels:
Ein ganz heißer Tip für alle Thrash Metal Fans sind derzeit die SUICIDAL ANGELS. Der Name mag nicht der Hit sein, die Musik schon. Denn bei Songs wie "Bloodthirsty", "Vomit On The Cross", "Inquisition" und "Apokathilosis" entfachten die Jungs ein amtliches Thrashgewitter und ließen ordentlich die Matten kreisen. Schade nur das die Griechen fünf Minuten zu früh von der Bühne gingen. In Griechenland wird wohl derzeit an allem gespart. (Tutti)
Suicidal Angels
Origin:
Die vier Jungs aus Kansas waren wie immer absolut beeindruckend und boten eine wahnsinnige Tech-Death Achterbahn die sich gewaschen hat.
Obwohl nur einer Gitarre am Start war (über den Verbleib des zweiten Gitarristen war mir nichts bekannt) hatte man einen wahrlich fetten Gitarrensound, der herrliches Gefrickel bot, das nie zum Selbstzweck verkam, sondern die Songs perfekt vorantrieb.
Auch der neue Sänger war nun äußerst gut ins Team integriert und bot ein gutes Stageacting, dass die alte Frontsau James Lee doch vergessen macht, was beim Gig im April diesen Jahres in Essen noch ganz anders aussah.
Auch hier wurde ein schöner Querschnitt durch die gesamte Schaffensphase geboten (mit Hauptaugenmerk auf aktuelles Album) und auch der sehr gute, differenzierte Sound muss positiv erwähnt werden. Ein starker Gig einer starken Band! (Leimy)
Origin
Demonical:
Statt Ofermod kamen nun Demonical, was jedoch kaum jemand wußte, so dass es erstaunlich leer bei den Schweden war.
Die ehemaligen Centinex-Jungs boten aber wie immer eine souveräne Show mit knarzenden Schwedensound, so dass jeder Elchtod-Jünger vor Freude aufjauchzte.
Der neue Sänger Sverker Widgren fügte sich inzwischen gut ein und wirkte nun auch viel  selbstsicherer und brutaler als noch ein Jahr zuvor bei einem Gig in Oberhausen.
Die Setlist bestand aus den ganzen Knallern der beiden Alben (z.B. „Leipzig 1945“, „Götter des Nordens“, „baptized in fire“) und die Jungs bewiesen einen insgesamt guten Gig, der auch auf einer großen Bühne funktionierte. (Leimy)
Demonical
The Crown:
Nun kamen THE CROWN, auf die nicht wenige mächtig gespannt waren (und die aufgrund der Verschiebung von Ofermod, die erst nach THE CROWN spielten, nicht wenige verpasst haben).
Die Jungs machten von Anfang an unmissverständlich klar, dass man es noch voll drauf hat und auch ohne Rampensau Johan Lindstrand absolut überzeugen kann.
Geboten wurde ein Querschnitt aus den letzten vier Alben, der kaum einen Klassiker missen ließ (u.a. „Deathexplosion“, „Blitzkrieg Witchcraft“, „Under the whip“, „Face of Destruction - Deep Hit of Death“ oder den Kultsong „Total Satan“ als Abschluss). Zu schade nur, dass „the Speed of Darkness“ fehlte, das hätte das Ganze noch bestens abgerundet. Da kann man nur hoffen, dass es den Jungs mit dem neuen Album im Gepäck demnächst einmal vergönnt ist eine Headliner-Hallen-Tour zu bestreiten, in der man eine längere Setlist bieten kann.
Der neue Sänger Jonas Stålhammar (u.a. Gründungsmitglied der Kult-Bands God Macabre, Utumno) passte übrigens zur Band wie Arsch auf Eimer und wusste sowohl durch seine markante Stimme als auch sein Stageacting zu überzeugen.
Somit konnte der Gig als voller Erfolg und Überraschung des Festivals gewertet werden und die Position im Billing hätte eigentlich viel weiter oben sein müssen. (Leimy)
The Crown
Ofermod:
Musikalisch und ideologisch aus der selben Ecke wie Watain kommen deren Landsleute OFERMOD – aber da hören dann auch schon die Gemeinsamkeiten auf. Beweisen Watain, dass man auch im Jahre 2010 orthodoxen und klischeebeladenen Black Metal qualitativ hochwertig darbieten kann, zeigen OFERMOD, dass es auch ganz anders geht. Selbst wenn man unbefangen an den Auftritt herangehen wollte, dürften die meisten Banger schon nach dem ca. zehnminütigem Intro, in dem der Sänger und ein verkutteter Mönch/Satansprister/wtf auch immer höchst böse teuflische Litaneien vortrugen, die Faxen dicke gehabt haben. Davon ab war dann auch die Musik irgendwie nichts halbes und nicht ganzes, zumindest nix, was man von Bands wie Mayhem oder besagten Watain nicht schon um Klassen besser dargeboten bekommen hat. Eine Band wie OFERMOD ist in diesem Kontext dann doch irgendwie überflüssig... (Kai)
Ofermod
Asphyx:
Aufgrund eines ziemlich starken Regengusses und der derzeitigen Überpräsenz der Holländer hatte ich entschlossen die Band auszusetzen. Von mehreren Seiten war aber zu hören, dass es gar nicht so super gewesen sein soll. Vielleicht sind die Jungs inzwischen einfach zu routiniert... (Leimy)
Asphyx
Dying Fetus:
Auch diese Band ist derzeit ziemlich überpräsent (allein dieses Jahr habe ich die Jungs schon fünf Mal gesehen!) aber im Gegensatz zu anderen Bands wirken die Jungs jedes Mal noch fetter und noch besser.
Wirklich der Wahnsinn, wie nah die Amis inzwischen an der Perfektion des Death Metals sind und auch dieses Mal mit einer genial ausgewogenen Setlist aufwarten konnten, die keinen Bandklassiker ausließ und von vorne bis hinten gerockt hat.
Perfekter Sound, Spielfreude und geniale Light- und Pyroshow, war hier noch das Tüpfelchen auf dem i.
Ein wahrlich brutaler Gig, den man nur mit zwei Worten umschreiben kann: Phänomenal gut! (Leimy)
Dying Fetus
Sarke:
SARKE ist eine relativ junge Band, die sich aber aus ziemlich alten Hasen der norwegischen Black Metal Szene zusammensetzt. War der namensgebende Bandgründer Sarke vor allem durch die Ende der 90er aktive Band Tulus ein Begriff, ist Sänger Nocturno Culto von Darkthrone nichts weniger als eine lebende Legende. Und ehrlich gesagt dürfte wohl hauptsächlich sein Mitwirken SARKE auf den Slot des Co-Headliners gebracht haben. Ergänzt um ein paar teils recht namhafte Live-Mitglieder boten SARKE klarerweise hauptsächlich Songs des letztjährigen Debutalbums „Vorunah“ dar, die ziemlich im schleppenden Midtempo gehalten sind und so eine ganz andere Art des Black Metals darstellen als beispielsweise Watain. Man merkte Frontmann Nocturno Culto zwar irgendwie an, dass er bislang nicht allzu häufig auf der Bühne stand, aber letztlich war es schon ein sehenswerter Gig, auch dank starker Songs wie „Primitive Killing“ oder „The Drunken Priest“. (Kai)
Sarke
Autopsy:
Diesen Exklusiv-Gig haben sich nicht wenig herbeigesehnt und ich hatte sogar das Glück die Jungs dieses Jahr schon zum zweiten Mal zu sehen und ich muss sagen, der Party.San-Gig war noch einen Ticken besser als der Gig auf dem Maryland Deathfest.
Hier war die große Bühne einfach optimal und die geniale Lichtshow erschuf eine perfekte Atmosphäre für den Old School Death Metal der Amis.
Man merkte den Jungs die Spielfreude zu jeder Sekunde an und auch der Sound war mehr als großartig. Viele waren regelrecht verwundert, wie kristallklar der Sound der ansonsten als rumpelig geltenden Band rüberkam.
Geboten wurden so ziemlich alle Bandklassiker aller Alben und selbst Leute die nicht mit dem Material der Amis vertraut waren, haben zu den brutalen Old School-Kloppern ordentlich gefeiert.
Für die Zeit des Gigs vergaß man gar den nicht unerheblichen Regenguss und die Matsch-Wüste, das hat wirklich nicht jede Band geschafft...
Wahrlich ein würdiger Headliner, bei dem man sich wünscht ihn in Zukunft öfters live bewundern zu dürfen. (Leimy)
Autopsy
Samstag, 14.08.2010

Under That Spell:
UNDER THAT SPELL waren mir vor dem Party.San ehrlich gesagt überhaupt kein Begriff, obwohl sich hinter den Niedersachsen unter anderem der ehemalige Gitarrist der hochgeschätzten Helrunar verbirgt. Musikalisch kann man beide Bands freilich eher weniger vergleichen, UNDER THAT SPELL verzichten größtenteils auf folkloristisch/heidnische Einflüsse und spielen recht gradlinigen hymnischen Black Metal mit viel Melodie. Schlecht ist das natürlich auch nicht, im Gegenteil, gerade wenn einmal das Tempo gedrosselt wurde konnten die Norddeutschen durchaus überzeugen. Auf jeden Fall ein gelungener Start in den dritten Festivaltag, und Freunde von Bands wie Secrets Of The Moon sollten hier unbedingt mal ein Ohr riskieren. (Kai)
Under That Spell
Tribulation:
Eine Band der neueren schwedischen Generation von Black/Death/Thrash Metal-Bands ist TRIBULATION, die mit ihrem Debut „The Horror“ bereits punkten konnten. Und auch live kommt der energiegeladene Stilmix sehr gut rüber, auch da die jungen Schweden auf der Bühne ordentlich Gas gaben. Wer da noch Songs wie „The Vampyre“ oder „Beyond The Horror“ in der Hinterhand hat, kann eigentlich wenig falsch machen. Gelungener Auftritt, diese Band sollte man durchaus im Auge behalten. (Kai)
Tribulation
Ghost Brigade:
Schließlich wurde es mal wieder Zeit für ein interessantes Kontrastprogramm. Da kamen GHOST BRIGADE gerade recht. Die Finnen konnten natürlich keine Festivalstimmung erzeugen, mit ihrem Progressive Sludge aber die Fans faszinieren. Bei Stücken wie "Into the Black Light" und dem sehr interessanten instrumental "22.22 Nihil" gab es eine entsprechend angepasst Performance die aber dennoch irgendwie tight rüberkam. Daumen hoch! Und jeder der es auch mal ruhiger mag sollte die Band antesten. (Tutti)
Ghost Brigade
Desaster:
Die Koblenzer DESASTER als eine Institution der deutschen Undeground-Szene zu bezeichnen ist sicherlich nicht übertrieben, und so fand sich auch bei strahlendem Sonnenschein eine große Fanschar auf dem zähflüssigem Schlamm ein, der irgendwann wohl mal das Festivalgelände war. Und man bekam, was man erwartet hatte, einen wie immer absolut überzeugenden Auftritt des Quartetts aus Moselfranken. Neben Gassenhauern wie „Tyrants Of The Netherworld“, „Porter To Hellgate“ und „Teutonic Steel“ gab es als besonderes Schmankerl ein Geburtstagsständchen für Drummer Husky, der an diesem Tag endlich die Volljährigkeit feiern durfte… Cooler Auftritt, den ich höchstens ein paar Stunden (ergo Bierchen) später als 16:00 Uhr angesetzt hätte, was eine sicherlich noch tollere Stimmung gegeben hätte. (Kai)
Desaster
Varg:
Für VARG läuft es derzeit einfach. Erst in Wacken von der Menge auf der W.E.T.-Stage abgefeiert und nur eine Woche später ein zumindest ähnliches Bild auf dem Party.San. In Bad Berka konnte aber showmäßig noch was draufgelegt werden. So gab es ordentlich Pyros und Feuer am späten Nachmittag. Dazu wieder mal eine amtliche vorstellung der Band. Wobei mir deren Songs immer noch zu sehr nach Party klingen (z.B. "Skål"), aber gerade damit konnten sie auch Thüringen besonders das jüngere Publikum überzeugen. Und das hätte sich bestimmt noch über einen weiteren Song gefreut, Zeit dafär wäre noch gewesen. (Tutti)

Setlist Varg:
1. Viel Feind Viel Ehr
2. Skål
3. Blutaar
4. Schildfront
5. Sieg oder Niedergang
6. ?
7. Wolfszeit
Varg
Månegarm:
MANEGARM ist auch so eine Band, die schon irgendwie ewig dabei ist, ohne jemals einen merklichen Schritt aus dem tiefsten Underground geschafft zu haben. Dennoch fanden sich durchaus einige unentwegte Viking Metal Fans im Schlamm vor der Bühne ein, um den Schweden beim Musizieren beizuwohnen. Mit dem überzeugenden letzten Album „Nattväsen“ in der Hinterhand gaben sie auch ordentlich Gas, besonders der – irgendwie an einen Pädagogik-Studenten im 666. Semester erinnernde – Geiger war ein ziemlicher Aktivposten. Zwar hatte ich das Gefühl, dass nicht jeder Ton wirklich gerade getroffen wurde, aber Spaß hatte der Auftritt MANEGARMs dennoch gemacht. (Kai)
Månegarm
Necrophagist:
Danach wurde es wieder für die Freunde technisch anspruchsvollem Death Metals interessant. Musik für Musiker sozusagen. Bei Stücken wie "Foul Body Autopsy", "Extreme Unction", "Stabwound", "Ignominious & Pale" und "Fermented Offal Discharge" gab es wie üblich wenig Bewegung bei den Frickel-Deathern, dafür aber eben eine knapp 45-minütige Galavorstellung in Sachen Technik. Aber eben nur knapp, denn auch hier wäre noch Zeit für ein Stück gewesen. Trotzdem gute Vorstellung es bleibt die Hoffnung das NECROPHAGIST auch mal wieder ein Album veröffentlichen. (Tutti)
Necrophagist
Aura Noir:
Wenn neben Autopsy noch eine andere Band des diesjährigen Billings als Kult bezeichnet werden durfte, waren das sicherlich die Norweger AURA NOIR. Zum einen da die Protagonisten Apollyon und Aggressor seit Jahren zum Inventar der norwegischen Black Metal-Szene gehören, zum anderen weil sie seit auch schon fast anderthalb Dekaden dem dreckigen Retro-Black/Thrash Metal frönen… bzw. ihn fönen. Schön oder musikalisch anspruchsvoll ist hier nix, hier ist der Metal noch abgrundtief schmutzig und hässlich. Das braucht nicht jeder mögen, Freunde dieses Sounds oder der Band dürften sich aber natürlich sehr darüber gefreut haben, Klassiker von Meilensteinen wie "Black Thrash Attack" oder "Deep Tracks Of Hell" endlich einmal live genießen zu dürfen. Kult halt. (Kai)
Aura Noir
Napalm Death:
Ganz klar eine der herausragendsten Vorstellungen des gesamten Wochenendes lieferten NAPALM DEATH ab. 45 Minuten Death Metal vom feinsten und 'Zappelphilipp' Mark "Barney" Greenway der sich wieder mal als der am schwersten zu fotografierende Mensch des Festivals präsentierte. Bei der Setlist wechselten sich munter Klassiker mit neueren Songs ab und so wurden die Briten bei den Stücken "Suffer The Children", "Life and Limb", "Scum", "Life?", "The Kill", "Deceiver", "You Suffer", "Nazi Punks Fuck Off", "Mass Appeal Madness" und "Siege Of Power" kräftig abgefeiert. Völlig zu recht, denn so stark habe ich Death Metal und Grindcore Institution schon lange nicht mehr gesehen. Für viele sicher der Höhepunkt des Festivals (Tutti)
Napalm Death
Suffocation (siehe Cannibal Corpse)
Suffocation
Lock Up:
Shane Embury Teil 2, nur wenig später nach dem Auftritt mit Napalm Death stand der Bassist mit LOCK UP wieder auf der Bühne. Und auch LOCK UP konnten überzeugen. Frontmann Tomas Lindberg" zeigte sich auch ähnlich agil wie Barney. Insgesamt eine routinierte Vorstellung bei der die Setlist mit Songs wie "Triple Six Suck Angels", "Castrate The Wreckage", "Slaughterous Ways", "Retrogression", "The Dreams Are Sacrificed", "Horns Of Venus", "Submission" und "Cascade Leviathan" amtlich bestückt war. Bei der Gelegenheit wurde der Chilene Anton Reisenegger als inzwischen nicht mehr ganz so neuer Gitarrist vorgestellt. (Tutti)
Lock Up
Cannibal Corpse:
Da am Samstag die Schlammverhältnisse immer schlimmer wurden und es kaum noch möglich war sich auf dem Festivalgelände zu bewegen, haben wir beschlossen die Heimfahrt anzutreten, so dass es mir nicht möglich war diese beiden großartigen Bands anzusehen. Laut Aussagen mehrerer Anwesender sollen aber beide Bands mehr als amtliche Gigs hingelegt haben... (Leimy)
Cannibal Corpse

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