Wenn es so langsam auf den Spätsommer zugeht wird es höchste Zeit für das Burgfolk Festival. Bei wunderbarstem Festivalwetter war der Schlosshof mit 1800 Besuchern wieder bis zum Anschlag gefüllt und es gab an der Tageskasse nur noch wenige Restkarten die ensprechend schnell vergriffen waren. Das dürfte aber weniger am tollen Wetter als mehr an dem wieder mal tollen Programm gelegen haben. (Tutti)
Das Burgfolk eröffnen durften in diesem Jahr REINCARNATUS aus den Niederlanden. Die Damen lieferten eine sehr brauchbare Vorstellung ab. Vor allem Renate mit ihrer Drehleier gab kräftig Gas. Trotzdem waren die Stücke insgesamt meist eher ruhig und performancetechnisch passte die Band sich dem an. Da ist sicher noch Luft nach oben. Stücke wie "Fin Amor", "Jeanne D'Arc" und "Sweet Divinity" machten aber Appetit auf mehr und der reichliche Applaus am Ende war wirklich nicht unverdient. (Tutti)
Die Bezeichung "Mittelalter Folk Comedy" zeigt, dass FEUERSCHWANZ sich selbst nicht allzu ernst nehmen. Besser ist das, denn Songtitel wie "Metvernichter", "Met und Miezen" und "Verteidiger des wahren Mets" sprechen eine deutliche Sprache. Boshaft könnte man von Ballermann meets Mittelalter sprechen, aber etwas niveauvoller ging es dann doch zu. Vor allem musikalisch hat die Band es durchaus drauf und wie man eine ordentliche Show auf die Bretter legt auch. Nur denn Sinn der beiden 'Katzendamen' habe ich nicht so ganz verstanden. Beim Song "Met und Miezen" machten die ja noch Sinn, aber sonst ... Den Nerv des Publikums traf die Band an diesem Tag auf jeden Fall, am Ende waren die ersten "Zugabe"-Rufe zu hören. (Tutti)
Einen fesselnden Auftritt legten die vier Niederländer von RAPALJE hin. Sie begannen früher als vorgesehen mit ihrem Programm, da sie eine randvolle Setlist hatten und auch einige neue Stücke ausprobierten. Diese testen sie vor Publikum anstatt in einem Proberaum laut eigener Ansage, denn da sehen sie besser, ob die stücke ankommen oder nicht. Ein wenig verblüfft hat mich die Vielfalt in ihrem Programm und einige der Songs erkannte ich sogar, da sie gecovert sind. So konnte ich die Songs "Whiskey in the Jar" und den allseits bekannten Song "Wat zullen we drinken" wiedererkennen. Ein sehr guter Auftritt der viel Spaß gemacht hat haben die vier hier hingelegt. (Willy)
Letztes Jahr war der Sänger noch als Moderator beim Burgfolk unterwegs und dieses Jahr durfte er zum wiederholten male mit seiner Band RABENSCHREY auftreten. Dieser war auch ganz gut und begeisterte das anwesende Publikum. Da man aber in Verzug im Zeitplan war, mussten sie sich beeilen und so sparte man bei den Ansagen zwischen den Songs etwas um das eigene Programm durchziehen zu können. Dies merkte man besonders zum Schluss, als es zu den zwei Zugaben kommen sollte. Da verließ die Band gar nicht die Bühne und der Sänger meinte, "da wir nun die Bühne verlassen Ihr Zugabe ruft kommen wir wieder zurück und spielen „Hey wir sind Heiden“". Danach wurde noch ein Song gespielt, den ich allerdings nicht erkannte habe.
Setlist:
- Mädelein
- Hurenlied
- Dreckstück
- Auf den Fersen
- Tanze Dir
- Walhalla
- Templerschaf
- Hey wir sind Heiden
- ?
(Willy)
KOPRIKLAANI sind inzwischen echte Stammgäste in Mülheim. Und auch bei ihrem dritten Auftritt konnten die Finnen wieder restlos überzeugen. Diesmal allerdings gab es eine spezielle Akustikshow, die erste außerhalb Finnlands. Dafür musste sich der geneigte Fan aufgrund der etwas längeren Umbaupause wegen technischer Probleme nicht nur etwas in Geduld üben, sondern wegen des dann dennoch nicht idealen Sounds auch noch nachsichtig sein. Das fiel aber bei den sympathischen Finnen nicht weiter schwer die mit Songs wie "Tuli Kokko" und "Jorden viima" das Publikum auf ihrer Seite hatte. Wie üblich also top und es war sicher nicht ihr letzter Auftritt in Mülheim. (Tutti)
Einen seltsamen Auftritt legten die Jungs von SCHELMISH hin. Der eigentliche Sänger dieser Formation musste an diesen morgen ins Krankenhaus und da sie den Auftritt durchziehen wollten, hatte Dextro die Macht über das Mikro. Aber dies schockte die Band nicht, da es wohl vor kurzer Zeit schon mal passiert war und so war man erprobt mit dieser Situation und meisterte es heldenhaft. Das Programm wurde wie geplant durchgezogen Bei den instrumentalen Songs im Mittelteil des Programms war es auch kein Hindernis, es fehlte halt lediglich ein Dudelsack und bei den Songs "Der letzte Kuss", "Moor" und "Wir werden sehen" hatten sie sich einen Sänger aus dem Publikum geholt der die Sache perfekt löste und nach dem Anschein hin auch die Band total begeistern konnte, da sie nicht damit gerechnet hatten, einen solch guten Sänger zu finden gerade da er der einzige war, der sich gemeldet hatte. So ging dann ein sehr schöner Auftritt auch irgendwann zuende und alle waren begeistert.
Setlist:
- ?
- Narr
- Twa Corbies
- Clansmen
- Herr Niemand
- Odeno Oro
- Aequinoctum
- Chaos
- Der letzte Kuss
- Moor
- Wir werden sehen
- Ring of Fire
(Willy)
Vor HAGGARD galt es mal wieder eine Portion Geduld zu investieren. Bei der Band ist das aber üblich und bei so vielen Musikern (glücklicherweise stand die Band nur zu zehnt auf der Bühne) und Instrumenten auch verständlich. Verständnisvoll zeigte sich dann glücklicherweise auch der Veranstalter, der das Festivalende von 22 Uhr auf nach 23 Uhr verschob. So konnte das Ensemble dann sogar insgesamt knapp 15 Minuten länger musizieren als ursprünglich geplant. Verdient hatten sich HAGGARD das aber auch mit einer erstklassigen Vorstellung die ihren Headlinerstatus reichlich gerecht wurde. Ein durchaus ordentlicher Sound und eine schöne Lightshow bildeten einen exzellenten Rahmen für die fein zusammengestellte Setlist. Wobei ich meinen Favoriten "Lost (Robin's Song)" vermutlich live nicht mehr zu Gehör bekommen werde.
Setlist:
- Chapter I - Tales Of Ithiria
- The Observer
- In A Fullmoons Procession
- Per Aspera Ad Astra
- The Day As Heaven Wept
- Herr Mannelig
- The Sleeping Child
- Eppur Si Muove
- Upon Fallen Autumn Leaves
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- Awaking The Centuries
- The Final Victory
(Tutti)
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