sb_banner_110x110.gifMittlerweile wird das SUMMER BREEZE-Festival oft als das "Wacken Süddeutschlands´" betitelt und trifft hiermit eigentlich genau den Punkt: Von der Mixtur des Billings bis zur Festival-Location nahe eines beschaulichen Örtchens namens Dinkelsbühl können große Parallelen gezogen werden.
Kein Wunder also, daß auch hier wie beim großen Bruder im hohen Norden von Jahr zu Jahr das Billing immer fetter und somit auch die Zuschauerzahl immer größer wird.
Also war ich bei meiner diesjährigen BREEZE-Premiere (Seb und Katha waren bereits mehrmals hier) ziemlich gespannt darauf, wie dieses Festival in meiner Gunst abschneiden werden würde.
Die für mich ungewohnte Headliner-Fotopass-Regelung (die drei letzten Bands auf den großen Bühnen dürfen nur hiermit aus dem Fotograben heraus geknipst werden) und der etwas unnötige Umweg vom Presse-Camping zu den Bühnen sorgte anfangs für Verwirrung bzw. sogar Verstimmungen, war jedoch nur Gewöhnungssache - dennoch in meinen Augen nicht ideal gelöst.
Sei´s drum, wir hatten dreieinhalb Tage Live-Musik vor uns und freuten uns dementsprechend nach Anreise und Zelt-Aufbauten auf den Auftakt am (späten) Mittwoch Abend im Partyzelt.

Mittwoch - 12.08.09

Vomitory (22:00 Uhr - Partyzelt):

Und hier kamen wir eigentlich rechtzeitig, aber dennoch zu spät, zu VOMITORY: Der Andrang an der Party-Stage im Zelt war so immens, daß wir den Gig nur von außerhalb verfolgen konnten; klang aber gewohnt heftig und gewohnt gut! Hiernach nutzte man die Publikumsfluktuation, um den Schweizern von CATARACT die Ehre zu erweisen.
Zur allgemeinen Überraschung stand aber der eigentliche Headliner des Abends, GOD DETHRONED, auf den Brettern! Sebastian, übernehmen sie bitte! (Brix)

God Dethroned (23:05 Uhr - Partyzelt):

Vielen Dank an meinen rasenden Reporterkollegen. ;-)
Ich muss leider Gottes gestehen, dass meine Verwirrung, aufgrund unglaublicher Müdigkeit und einsetzenden Alkoholkonsums, doch akut lange andauerte. Irgendwie wollten meine Hirnwindungen nicht wirklich begreifen, dass es in einem Billing doch einmal zu Veränderungen kommen kann. Bereits bei dem Opener dachte ich mir: "Den Song kennst du, aber das is kein CATARACT...". Irgendwann nach dämlichem Dreinblicken hatte ich es dann doch einmal gerafft, dass hier die erhabene Deathmetal Combo GOD DETHRONED aus den Niederlanden auf der Bühne steht. Schlagartig wurde mir auch bewusst woher ich den Opener kenne, nämlich ganz klar der erste Track ("Under A Darkening Sky") der neuen Killerscheibe "Passiondale". Um es also mit den Worten eines Lamas mit Hut zu sagen: "OK,ich bin doof!". Aber nachdem das endlich einmal geklärt wurde, bleibt selbstverständlich noch zu sagen wie wunderbar GOD DETHRONED doch gerumpelt haben. "Poison Fog", "Drowning In Mud" und der Titeltrack "Passiondale" wurden schließlich ebenfalls als neue Happen vor die hungrige Meute, in Fachkreisen auch Publikum genannt, geworfen. Diese nahmen das neue Material bestens auf und so konnte es innerhalb des Partyzelts doch sehr schnell zum kochen kommen. Zum krönenden Abschluss gab es "Villa Vampiria" vom 2000er Album "Ravenous" und die sympathischen Holländer verließen das Schlachtfeld als klare Sieger! (Sebastian)

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Powerwolf (00:15 Uhr - Partyzelt):

In gewisser stilistischer Hinsicht wirkten POWERWOLF an diesem Abend zwischen den ganzen Knüppel-Bands relativ deplaziert - aber das weiterhin dicht gepackte Zelt feierte die Muränen, als ob es kein Morgen mehr gäbe.
Die Dreiviertelstunde voller Hits wie "We Take It From The Living" (gleich zu Beginn), "We Came To Take Your Souls" und natürlich den neuen Brüllern "Raise Your Fist, Evangelist" und "Resurrection By Erection" wurde ausnahmslos aus vielen hundert Kehlen mitgesungen; die Wolfs-Party war in vollem Gange!
Die Band ließ sich natürlich auch nicht lumpen und gab das gewohnte, engagierte Stageacting zum Besten - allerdings waren die Ansagen Attila´s auch mal ein wenig spontaner - so war die Segnung gegen die Schweinegrippe gleich zu Beginn des Gigs bereits der (Humor-)Höhepunkt des Abends.
Aber auch gegen Ende des Sets sorgten "Saturday Satan" und das fabulöse "Kiss Of The Cobra King" für einen stetig hohen Energielevel, der von CATARACT wohl nur schwer zu halten sein würde - oder hatten die zu späten Eidgenossen (der Bus brach kurz vor Dinkelbühl zusammen) noch einen Trumpf im Ärmel? (Brix)

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Cataract (01:20 Uhr - Partyzelt): 

Und zu meinem Erstaunen flogen uns die Trümpfe reihenweise um die Ohren! Ein tight gespielter Knaller reihte sich an den andern, egal ob "War Of Cultures", "Killing Tool" oder "Separation Of Live And Time" aus dem ersten Drittel des Sets oder die später folgenden "As We Speak", "Tongues Spitting Hate" und der Rausschmeisser "Nothing´s Left": Das alles war pure Energie, die das Publikum natürlich willig aufsog und gleich im Pit wieder herausließ - daß der Schweiß nicht von der Decke tropfte, war alles!
Da kann man sich auf den kleinen Abstecher von Fedi und Co nach Saarbrücken am 04.09. nur schon freuen, see you there! Und hoffentlich hält dann das Getriebe eures Busses...

Somit war der Auftakt des Festivals mehr als gelungen; die Vorfreude auf die folgenden drei Tage wurde mit ein paar Bierchen am Zelt besiegelt. (Brix)

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Donnerstag - 13.08.09

Vader (14:55 - Main Stage):

Aufgrund einiger anfänglicher Festival- und Orientierungsprobleme kam ich zu dem polnischen Todesbleikandidaten leider zu spät auf den Platz. Schade, denn eigentlich wollte ich mich von Anfang an durch diese Combo mal ordentlich wachprügeln lassen. Dass sie das können, haben sie in der Vergangenheit schon oft genug gezeigt. Andererseits war es für mich nach dem akuten Besatzungswechsel (abgesehen von Fronter Piotr „Peter“ Wiwczarek wurde ja einfach JEDER ersetzt) eine Premiere und ich war gespannt was die neuen Mannen denn so alles leisten. Auch auf die Präsentation von Songs des neuen Albums hatte ich mich gefreut, da ich von diesem bisher eigentlich noch gar nichts gehört habe und es in meinen Augen auch irgendwie immens unterging. Wenn ich mich nicht arg täusche, so wurde von diesem aber auch lediglich ein Song präsentiert. "Rise Of The Undead" hieß das eingängige Stück, welches in gewohnt druckvoller Manier um die Ohren geblastet wurde. Aber auch von der letzten Scheibe "Impressions In Blood" wäre mir lediglich "Shadowfear" aufgefallen. Ansonsten war die Setlist eigentlich sehr oldschool bestimmt, was für Fans durchaus erfreulich gewesen sein dürfte. Verständlicherweise war die Stimmung vor der Bühne also mehr als nur gut und die Meute sichtlich zufrieden. Letzlich wurde man noch mit dem "Litany" Klassiker "Wings" belohnt und durfte sich zu praller Sonne gleich den Schädel wegrummsen lassen. Ausgezeichnet! (Sebastian)

Grand Magus (15:40 Uhr – Pain Stage):

Nachdem VADER ein ordentliches Brett an Todesblei hingelegt haben, machten sich die Schweden von GRAND MAGUS auf der Pain Stage für ganz andere Klänge bereit. Wie bereits zu erwarten war, strömte ein Großteil der Deathmetalfraktion vom Platz, aber genügend Leute stießen nach um sich der Musik von GRAND MAGUS zu widmen. Janne Christoffersson, seines Zeichens Sänger und Gitarrist, betrat dreckscool mit VENOM-Shirt und Pornobrille die Bühne. Das präsentierte Kaliber hatte mit der favorisierten Band auf dem Shirt allerdings in keinster Weise etwas zu tun. Musikalisch haben sich die Schweden ganz dem Doom und Stoner-Rock verschrieben. Träge und schleppend prallten also die Gitarrenriffs auf die Meute wie eine Welle gegen einen Fels. Diese Assoziation ist hier keineswegs negativ gemeint, sie beschreibt meiner Meinung nach aber das Empfinden, welches sich aus der Musik heraus ergibt. Ich für meinen Teil muss gestehen, dass ich von GRAND MAGUS bisher noch nichts gehört hatte, weshalb es nun wohl nichts bringen dürfte, wenn ich wild mit Songtiteln herumwerfe. Was ich allerdings gerade als Nichtkenner sagen kann ist, dass die Schweden durchaus zu überzeugen wussten und einiges an Emotion mit ihrer Musik vermitteln konnten. Für die Fans der Band und Fans von Doom und Stoner-Rock dürfte es also ein wahres Schmankerl gewesen sein und ich für meinen Teil muss sagen, dass ich dringend Platten der Combo brauche! (Sebastian)

Unheilig (16:30 Uhr – Main Stage):

Und wieder sollte sich im Anschluss von GRAND MAGUS musikalisch alles ändern. Der Graf betrat die Bühne. Leider handelte es sich dabei aber nicht um den, für mich persönlich einzigen, Grafen Bela B. sondern um den Kopf der Band UNHEILIG. Diesen Gig, muss ich ehrlicherweise gestehen, habe ich mir aus der „ruhigen“ VIP-Zuflucht auf dem LCD angeschaut, was für mich wohl deutlich besser war. Gleich zu Beginn sei gesagt, dass ich mich hierbei wirklich nur subjektiv auslassen kann. Für mich ist es einfach nicht nachvollziehbar warum eine solche Band ein Festival wie das Summerbreeze beackert. Um meinen Kollegen Brix zu zitieren: „Ich dachte immer UNHEILIG wären die schlechten RAMMSTEIN, aber die sind ja noch weniger“. Absolut lahme neue deutsche Härte prasste auf das Publikum ein. Diese wurde teilweise noch ein wenig popig hinterlegt und Synths dazu gebastelt. Es tut mir sehr sehr leid, aber für mein Geschmack war das einfach nur rotze langweilig. Ich kann wie gesagt hier nur für mich sprechen, denn vor der Bühne ging schon ordentlich der Punk ab. Hier wurde mitgegröhlt, gehüpft, getanzt und es schien alles sehr gut anzukommen. Freunde der Musikrichtung schienen also wirklich ihren Spaß zu haben, während es für mich akut an der Zeit war mich in das Partyzelt zu SYLOSIS zu retten…

Sylosis (17:00 Uhr – Partyzelt):

… was eine wirklich famose Wahl zu sein schien, denn die jungen Herren haben ordentlich was weggerumpelt. Mit einem ordentlichen Thrash Sound im Genick und teilweise dann doch corelastigen Ausflügen wurde einem ein Song um den nächsten um die Ohren geprügelt. Wenn man nun bedenkt, dass es die Band zwar bereits seit dem Jahre 2000 gibt, bisher aber erst 2 EPs und im letzten Jahr das Debütalbum „Conclusion Of An Age“ veröffentlicht wurde, finde ich es doch beachtlich wie SYLOSIS die Meute im Zelt mitreißen konnte und was für Ballermänner hier Live präsentiert wurden. Die Fans schienen zufrieden, die Band gab alles und wurde auch mit kräftigem Applaus belohnt. Aber nicht nur damit, sondern für die kleine Menge an Leuten in dem Zelt wurden schließlich noch eine saftige Wall of Death hingelegt und so verließen die britischen Thrashcore-Meister SYLOSIS auch irgendwann nach perfekt getaner Arbeit die Bühne. Was für geniale „Newcomer“, was für ein Debütalbum, was für eine Live Performance!!! (Sebastian)

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Equilibrium (17:25 - Main Stage):

Wie das leider bei so angesagten Bands wie EQUILIBRIUM so ist: Zur Painstage gibt es Minuten vor dem Gig kein Durchkommen mehr und wir verfolgen den Gig auf der Leinwand. Zum Glück, denn so war der Weg zurück in die Presse-Zuflucht nicht so mehr weit.
EQUILIBRIUM langweilten mich nämlich wie Sau! Das Publikum sah das allerdings anders und feierte die Band nach Strich und Faden ab - mir geht dieses Pagan-Gedudel nach der x-ten Kopie (bis auf gaaanz wenige Ausnahmen wohlgemerkt!) einfach nicht mehr rein.
Ausserdem hab ich außer dem totgedudelten "Met" und "Der Sturm" keinen Song des Debüts "Turis Fratyr" vernehmen können, was zusätzlich für Enttäuschung sorgte - von der mehr als unnötigen Michael Jackson-Parodie/Kopie (whatever!) zusätzlich abgesehen: EQUILIBRIUM sind nix mehr für mich!

Psycroptic (18:00 Uhr – Partyzelt):

Nach kurzem abchecken von EQUILIBRIUM bewegte ich mich aber doch zügig in das Partyzelt des Summerbreezes zurück. Die dort angesetzte Combo durfte ich nämlich keineswegs verpassen. Für Freunde technischer Frickeleien und einem wahnsinnigen Todespaket wurde nämlich ein Schmankerl angeboten. Die Australier von PSYCROPTIC durften in den Ring steigen und zeigen was sie live so drauf haben. Scheiß die Wand an, sind die Jungs so geil! Das Zelt war zu Beginn noch sehr leer, aber das hatte ich schon fast vermutet. Für die meisten scheint die Musik wohl etwas zu technisch zu sein oder PSYCROPTIC sind einfach noch deutlich zu unbekannt und die meisten befinden sich wohl bei der EQUILIBRIUM Truppe. Allerdings muss man auch so ehrlich sein und sagen, dass es sich für Nichtkenner der Band als sehr sehr schwierig gestaltet dem Gig zu folgen. Es bleibt nur sehr wenig hängen und die komplexen Songstrukturen lassen sich in dem Moment einfach nicht gut erfassen. Ab etwa der Hälfte des Gigs füllt sich das Zelt dann doch langsam und so einige wurden wohl auf die Australier aufmerksam. Wem soll man es denn bei solchen Schmankerln wie dem Titeltrack des aktuellen Album „Observant“ oder „Horde Of Devolution“ verübeln? Natürlich niemandem und so konnten sich die Nachzügler wenigstens vom Ende des Sets noch berieseln lassen. Toller Auftritt und eine gute Wahl für das Summerbeeze 09! (Sebastian) 

J.B.O.(18:15 - Main Stage):

Das habe ich letztes Jahr im WFF-Bericht ebenso von J.B.O. behauptet - so blieb ich auch gleich unterm gemütlichen Sonnenschirm am Pressezelt sitzen und beobachtete den Flatscreen, der praktischerweise die Bands der Hauptbühnen übertrug. 
Der Wind stand zusätzlich so gut, daß man jeden einzelnen Song bestens verstehen und mitsingen konnte - die Mittagssonne und die Biere sorgten schnell für Stimmung im Kopp.
Jedenfalls wusste mir wohl dadurch fun-katalysiert das rosane Quartett an diesem Tag zu gefallen und die Evergreens wie "Kuschelmetal", "Ein Fest", "Bolle", "Verteidiger Des Blödsinns" und natürlich "Ein Guter Tag Zum Sterben" (in XXL-Version) machten mir heut echt Spaß! Daß sogar "Gimme Doop Joanna" mal wieder live gespielt wurde, steigerte das Vergnügen umso mehr. An diesem Tag: Daumen hoch für die Franken!

Walls Of Jericho (19:20 - Pain Stage):

Und daß nach dem Spaß oft der bittere Ernst folgt, ist altbekannt. In Form von WALLS OF JERICHO war dieser Ernst in seiner energischsten Form vertreten - es grenzt an ein Wunder, daß die Detroiter überhaupt zum ersten Mal beim BREEZE auftraten!
Aber diese Premiere gelang vollends: Mit dem Duracell-Bunny Candace an der Bühnen-Front kann einfach nichts schiefgehen! Das Songmaterial mit dem guten Mix aus aktuellen und älteren Stücken gibt sowieso sein Scherflein hinzu und so war es kein Wunder, daß bei Songs wie "Feeding Frenzy", "A Little Piece Of Me" und natürlich "The American Dream" keine Faust ungereckt blieb!
Auch wenn die Songs so gut wie nicht während den diesjährigen Sommerfestivals durchgewechselt wurden, machen WOJ nach wie vor jedesmal ein Hardcore-Fass erster Kajüte auf!
Ach ja: Wusstet ihr, daß WOJ eigentlich "melodischen Black Metal" spielen? Dies wollte uns zumindest das offizielle Programmheft weismachen - dieser und auch andere Klöpse bei den Artikeln zu den Bands sorgten mitunter für so manchen Lacher bei uns...(Brix)

Kreator (20:15 – Main Stage):

„The Kreator has returned!“ – So und nicht anders läuft ein geiler Start in den Abend ab, wenn der Mittag schon musikalische Glanzleistungen präsentieren konnte. Nach dem „Pleasure To Kill“ Intro „Choir Of The Damned“ gab es auch bereits den ersten Paukenschlag des aktuellen Outputs „Hordes Of Chaos“. Der präsentierte Titeltrack hat es mehr als in sich und so stieg die Stimmung vor der Main Stage in Dinkelsbühl gleich erheblich an und ich war gezwungen meine Mähne bis aufs Letzte zu schwingen. Ihr könnt mir sagen was ihr wollt, aber bei KREATOR geht es einfach nicht anders, die Matte muss einfach rotieren. Der pure Wahnsinn, was die Herren nach so vielen Jahren Bandbestehens und so vielen, meist immer besser werdenden, Alben live noch auf die Beine stellen. Hier braucht man einfach kein Zelt oder eine Halle um die Menge zum kochen zu bringen. Gleich zu Beginn sind die Fans auf Betriebstemperatur, wobei der „Outcast“ Klassiker „Phobia“ im Anschluss genau richtig kommt um das Herzensfeuer der Meute weiterhin zu schüren. Gesamt gesehen war die Setlist der Essener Thrashikone absolut genial. Lediglich drei Songs der neuen Platte wurden präsentiert, wobei sich „Warcurse“ davon bereits in der Zugabe befand. Viele alte Klassiker, wie „Pleasure To Kill“ oder „Terrible Certainty“ wurden zum Besten gegeben. Aber auch Songs wie „Enemy Of God“ oder „Voices Of The Dead“ durften selbstverständlich nicht fehlen. Nach den beiden letzten Zugaben „Flag Of Hate“ und „Tormentor“ verließen die Thrashlegenden dann endgültig die Bühne und das Genick bekam vorerst eine wohlverdiente Ruhepause. Ich hätte mir zwar noch „Amok Run“ in der Setliste gewünscht, aber man kann nun mal nicht alles haben. ;-)(Sebastian)  

The Red Chord (21:00 - Partyzelt):

Leider musste ich während "Enemy Of God" den KREATOR-Gig verlassen, um mir ein weiteres Mal für diesen Sommer (aller guten Dinge sind bekanntlich "Drei") THE RED CHORD auf einem Open Air reinzuziehen. Und dieses Mal war auch eindeutig der beste Auftritt der Jungs um Shouter Guy und Drummer Fickeisen.
Dies lag vor allem am teilweise völlig austickenden Publikum, die die krude Grind-/Death-/Core-Mixtur zu würdigen wusste und mächtig Alarm auslöste. Dies wusste die Band selbstverständlich zu würdigen und feuerte unablässig Groove und Blasts in die Meute. Guy war sogar so sehr vom kochenden Mob fasziniert, daß er nahezu jeden Song mit "Awesome! Hooolyyy Shit!" abschloss und die "Party Stage" offiziell zur "Holy Shit"-Stage umtaufte...
Aber warum zur Hacke verweigerten mir die Jungs erneut "Fixation On Plastics"? *schluchz*
Die Träne im Knopfloch bleibt also weiterhin...

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Anaal Nathrakh (22:05 Uhr – Partyzelt):

Schließlich wurde es wieder Zeit das Hauptgelände der beiden Bühnen zu verlassen und schnellstmöglich in Richtung Partyzelt zu pendeln. Dort machte sich eine Combo bereit, welche man wirklich nicht alle Tage zu Gesicht bekommt. Ich war mehr als gespannt, welches Brett sich hier nun live offenbaren würde. Der vor kurzem erschienene neue Output der britischen ANAAL NATHRAKH konnte bei mir ja schon gepflegte 9/10 Punkten (Review hier ) kassieren und ist im Rumpelsektor mehr als nur ein geiler Happen. Aber nicht nur das macht die Band so spektakulär. Es ist eine wahre Seltenheit die Briten einmal Live zu sehen, da ANAAL NATHRAKH eigentlich als reines Studioprojekt geplant war. So war es auf dem Summerbreeze also nicht nur eine wahre Premiere, dass ich und viele andere die Herren mal live zu Gesicht bekommen haben, sondern es war tatsächlich bisher der erste Gig, der überhaupt in Deutschland stattgefunden hat. So kündigte BENEDICTION Frontmann schon an, dass er sehr gespannt ist wie dieses Projekt in Europa, bzw. bei den deutschen Metalheads ankommen würde. Wie es allerdings schon fast nicht anders zu erwarten war, kam es phänomenal gut an, was aber schlicht und ergreifend daran lag, dass die Herren ein Brett hingelegt haben von dem man sich so schnell nicht wieder erholt. Leck mich am Arsch, war das so übelst genial!!!! Ich konnte im Anschluss des Gigs einfach keine Worte mehr finden und stand gefühlte Ewigkeiten mit heruntergelassener Kinnlade da und versuchte irgendwie sprachlich zu vermitteln wie enorm mitreißend dieser Auftritt war, doch aufgrund akuter Geilheit hatte ich die deutsche Sprache leider völlig vergessen! Mit dem Opener des neuen Albums „In The Constellation Of The Black Widow“ wurde schon einiges weggeballert und meine erste Angst, dass ANAAL NATHRAKH live vielleicht nicht so gut sein könnten wie von Platte wurde unüberhörbar weg geblastet. Auch der Rest der Setlist konnte sich sehen, bzw. hören lassen.  Mit Tracks wie „The Final Absolution“ oder „Der Hölle Rache Kocht In Meinem Herzen“ fielen sicherlich weitere Kinnladen auf den Boden. Nach einer amtlichen Setlist und dem krönenden Abschluss „Pandemonic Hyperblast“ verließen die Briten die Bühne voller Stolz und vor allem voller Freude die Bühne. Bezüglich der Freude sah das Publikum ebenfalls amtlich bedient aus und „Ruhe“ (sofern man es als solche auf einem Festival bezeichnen kann ;-) ) kehrte in das Partyzelt ein… (Sebastian)

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Misery Index (23:05 Uhr – Partyzelt):

Doch diese „Ruhe“ hielt keineswegs lange an, denn nach der typischen Umbaupause sollte ein weiteres Brett die Bühne besteigen. Eine Truppe aus den USA, welche keineswegs in Frieden kommt machte sich bereit eine ordentliche Portion Todesblei unter die Leute zu bringen. MISERY INDEX starteten mit dem Intro „We Never Come In Peace“ in ihr Set und legten sogleich den wahren Opener des neuen Albums „Traitors“ hinterher. Meine Fresse, dieser Song mit dem Namen „Theocracy“ rappelt einem aber auch immer wieder genial durch den Gehörgang. Ordentlich druckvoller Sound der Gitarren und zerschmetternde Drums fingen an richtig Bock zu machen. Zuerst befürchtete ich ja, dass selbst MISERY INDEX nach dem vorangegangen Mörderact etwas lahm rüberkommen würden, aber glücklicherweise wurde mit dem ersten Song bereits klar, dass ich mich täuschen sollte. In gewohnter Höchstform wurde hier eine Show auf die Beine gestellt, die das Partyzelt außer sich werden ließ. Direkt im Anschluss wurde der Nachfolgetrack „Partisans Of Grief“ des neuen Albums nachgeballert. Dieses schien bei den Fans keineswegs unbekannt und wurde mehr als gut aufgenommen, aber vor allem abgefeiert! Dann wurde es aber Zeit in die musikalische Vergangenheit der Band zu reisen und „The Great Depression“ des Debütalbums „Retaliate“ wurde ausgepackt. So lass ich mir eine Setlist gefallen! Ganz klar, dass das aktuelle Scheibchen im Vordergrund stand, aber selbstverständlich haben MISERY INDEX auch die beiden Vorgängeralben nicht vernachlässigt und mit „Pandemican“ und dem schon fast gewohnten Abschluss „Conquistadores“ auch den Hammersilberling „Discordia“ nicht vergessen. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich kann diese Band einfach fast nicht oft genug sehen, da jeder Auftritt von ihnen so unglaublich routiniert und abartig druckvoll herüberkommt. Wer die Gunst der Stunde immer noch nicht genutzt hat diese Truppe live zu sehen sollte das DRINGEND nachholen!!!! (Sebastian)

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Katatonia (00:00 - Pain Stage):

Tja, und dann erwarteten uns endlich, endlich, endlich KATATONIA! Die Band, die aüsserst selten live zu sehen ist und dann nicht oft zu glänzen vermag, aber geniale Tracks auf Konserve im petto hat - der mitgefilmte Gig von 2006 an gleicher Stelle wusste mich zum Beispiel nicht wirklich zu überzeugen - stimmlich war Renske nicht gut drauf und die Setlist war ebenso sub-optimal: Songs vom Überalbum "Last Fair Deal Gone Down" MÜSSEN einfach in jedem KATATONIA-Gig Anteil haben!
Heute sollte das alles anders werden - zumindest was die dargebotenen Songs anbetraf. Denn mit "Tonight´s Music", "Future Of Speech" (wenn auch in einer seltsamen Version) und dem von mir vergötterten und wie auf Bestellung gespielten (gelle Seb? *grins*) "Teargas" waren gar drei Songs meiner Lieblingsscheibe am Start.
Gesanglich war es leider wieder nur eine sehr durchwachsene Leistung; egal! Ich war einfach nur froh, Obige und weitere Hits wie "July", "My Twin, "Sleeper", "Ghost Of The Sun" und "Evidence" endlich einmal live zu hören und mir Gänsehaut bereiten zu lassen.
Zum gutem Schluß kam mit "Murder"(inkl.Growls!)gar ein alter Song aus der "Discouraged Ones"-Ära zum Zuge und versöhnte auch die alten Fans.
Alles in allem für mich persönlich ein Highlight des Festivals, auch wenn ich mir denken kann bzw es schwer hoffen will, daß KATATONIA da in Zukunft noch ein, zwei Bricketts nach legen können - vielleicht ja mit dem für Herbst/Winter geplanten neuen Album!?! (Brix)

Freitag - 14.08.09

Callejon (13:20 - Main Stage):

Wie kann man den Tag besser beginnen als mit Schwenker und Bier? Fast gar nicht, richtig! Und musikalisch zum Runterspülen kommen da CALLEJON ebenso aüsserst passend um die Ecke! Denn "Die hässlichste Band der Welt!", wie Sänger Basti sich und seine Mitstreiter anpries, haben einen sehr guten Tag erwischt und hauten sowohl die "Zombieactionhauptquartier"-Songs wie "Infiziert", "Spiel Mir Das Lied Vom Sterben" und "Das Ende Von John Wayne", sowie die älteren Gassenhauer "Es Regnet", "In Dunklen Wassern Brennt Ein Licht" und "Snake Mountain" (inkl. Plastikschwert!)mit bester Laune aus den Boxen. Drummer Bodo, der sich beim WFF noch die Hand gebrochen hatte, war wieder obenauf und trommelte, als ob es nie einen Unfall gegeben hätte. Und übrigens ein Wort an Kollege Holger: Basti hat nicht einmal "Meine lieben Freundinnen und Freunde" zitiert - vielleicht hat deine SUMMER BLAST-Kritik sogar etwas gerbacht ^^
CALLEJON waren somit der beste Mittags-Nachtisch, den man sich denken konnte - ganz abgesehen vom mehr als geilen "Porn From Spain" am Ende des Gigs: Unglaublich, welche Horden an kleinen Jungs und Mädels da aus dem Graben gerannt kamen! Das Gleiche eine Woche später beim ROCK AREA nochmal, bittscheen! (Brix)

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The Haunted (16:30 Uhr – Main Stage):

Für mich begann der wunderschöne sonnenreiche Festivalfreitag dann doch erst recht spät wie ich feststellen muss. Eigentlich wollte ich auch deutlich früher Richtung Bühne wandern, allerdings haben mich Hitze, Restalkohol, Kreislauf und daraus resultierender Hunger, etc. irgendwie mehr davon abgehalten als ich es vorher geglaubt hätte. Wer kennt sie nicht, die fesselnden Stühle auf dem Campground? Aber reden wir nicht um den heißen Brei. Zur schönsten Zeit des Mittags habe ich mich ja vor die Bühne gestellt und mir THE HAUNTED rein gezogen. Bei brütender Hitze sollte also ein Rumpelpaket präsentiert werden, von dem man sicherlich schon sehr häufig geniale Auftritte gesehen hat. Meiner Meinung nach wurde an diesem Freitag ein solcher allerdings nicht geboten. Irgendwie wollte kein Elan, kein wirklicher Druck aufkommen. In der Anfangszeit kam von dem Gig einfach nichts rüber. Wenigstens sorgten die Wasserwerfer, die bei der Hitze extrem nötig waren, für ein gewisses Wohlgefühl. Vielleicht war es auch einfach zu heiß als das hätte ordentlich Stimmung aufkommen können. Kaliber wie „The Drowning“ oder „Tresspass“ konnten die Meute nicht wirklich in Ekstase verfallen lassen. Gegen Mitte bis Ende des Sets wurde es dann aber langsam interessanter. Irgendwann packte anscheinend auch endlich Sänger Peter Dolving die Motivation und er sprang von der Bühne um die Fans vor der Bühne höchstpersönlich in Moses Manier zu teilen um die Wall of Death des Mittags vorzubereiten. Diese fiel sogar recht groß aus und endlich machte sich so etwas wie Stimmung breit. Bereits viel früher hätte sich Dolving um die Animation der Fans kümmern müssen um einen Paukenschlag zu fabrizieren, wie man ihn sonst gewohnt ist. Aber die Motivation schwand, meiner Meinung nach, wieder zügig dahin und so ergab sich ein THE HAUNTED Gig, wie man sie in der Vergangenheit schon deutlich besser gesehen hat… Ich persönlich war schon etwas enttäuscht und ging mit mehr Erwartung in Richtung Bühne… (Sebastian) 

Black Messiah (17:00 - Partyzelt):

Dann sollten eine meiner oben erwähnten "Pagan-Ausnahmen" in Form von BLACK MESSIAH an die Reihe kommen. Fragt mich nicht, warum ich ausgerechnet die Ruhrpöttler um den geigenden Zagan so gut finde, aber für mich haben die auch heute dargebotenen Hymnen wie "Von Rachsucht Und Lüge", "Vor Den Toren Valhalls" und "Irminsul" einfach etwas spezielles!
Dies fanden scheinbar auch die anderen zahlreichen Anwesenden im Publikum, die das Zelt einmal mehr zum Tollhaus machten. Den Höhepunkt an Stimmung wurde dann bei den von mehreren hundert Kehlen mitgeträllerten "Sauflied" und "Söldnerschwein" erreicht, die mit ihren schmissigen Texten zur Bierdusche einluden. Schöne Party, zweifellos!

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Entombed (17:25 - Pain Stage):

Die Schwedentod-Pioniere von ENTOMBED dürfen auch diesen Sommer auf deutschen Festivals ihr Unwesen treiben - dabei ist es für die Death´n´Roller immer von Vorteil, auf eine variable Setlist zurückgreifen zu können.
An diesem Tag traten dabei die Death Metal-Klassiker aus den Anfängen der Band in den Hintergrund und wurden dementsprechend von den Rock´n`Roll-lastigeren Stücken ersetzt. Fluch und Segen zugleich: Zwar vermisste ich die alten Kracher wie "Stranger Aeons" oder "Left Hand Path, aber alleine durch "Wolverine Blues", welches ich endlich endlich endlich mal live hören durfte, wurde dies zu Genüge kompensiert.
Auch der Ausfall von Basser Nico Elgstrand (Der Gute wurde Vater, Glückwunsch!) wurde bestens durch den kurz arrangierten Ersatz-Mattenschwinger bestens ersetzt. So lieben wir die Männekens um Herrn Petrov, jawoll ja! (Brix)

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Schandmaul (18:15 Uhr – Main Stage):

Nach dem Deathmetal Klassiker, dem schwedischen Urgestein des Todesbleis mit dem Namen ENTOMBED betrat eine Band die Main Stage, welche zwar „erst“ seit 1998 im Geschäft ist, sich aber dafür älteren Klängen verschrieben hat. Ok, keinen Deathmetalklängen… es geht durchaus weiter in der musikalischen Zeit zurück. So wurde die Drehleier und diverse Blasinstrumente ausgepackt. Es war Zeit für SCHANDMAUL. Man kann über die Musik sagen was man will. Es ist immer ein riesiges Streitthema, ob solche Bands auf ein Metalfestival gehören, ob man die Musik mag oder nicht. Darauf will ich gar nicht näher eingehen, aber man kann einfach nicht leugnen, dass SCHANDMAUL verdammt viele Leute vor die Bühne ziehen und rein aus musikalischer Spielweise das ganze auch einfach gerechtfertigt ist. So zeigt bereits der Opener „Vor Der Schlacht“ was in den Frauen und Männern steckt und das Publikum ist sofort zufrieden und voll und ganz dabei. Bereits 2 Wochen vorher auf dem Wacken Open Air konnten die Münchner eine gar riesige Schar von Menschen verzaubern. Das sollte hier auf dem Summerbreeze nicht anders werden. Im Gegenteil: Auf dem diesjährigen Summerbreeze fand ich die Show sogar deutlich besser als auf dem zwei Wochen vorher stattgefundenen Open Air. Frontmann Thomas Lindner war extrem gut aufgelegt und so entstand eine fast perfekte Kommunikation mit dem Publikum. Routiniert läuteten schöne Ansagen und das dauernde Anstacheln der Fans Stück um Stück ein und wusste einfach zu verzaubern. Allen Leuten, die in diesem Jahr schon andere Festivals besucht haben mussten allerdings feststellen, dass die Setlist komplett identisch zu sein schien. Dafür sollte man aber Nachsicht walten lassen. Es ist verständlich, dass nicht für jedes Festival eine exklusive Setlist ausgearbeitet wird und so konnte man sich auf Songs wie „Kein Weg Zu Weit“, „Missgeschick“, „Krieger“ oder die Klassiker „Herren Der Winde“ und selbstverständlich „Walpurgisnacht“ freuen. Alles in Allem wieder ein wunderbarer Auftritt und viele zufriedene Gesichter verließen nach „Dein Anblick“ den Platz (Sebastian)

Koldbrann (19:00 - Partyzelt):

Mittelalter-Gedudel sollte ich eine Woche später noch zu Genüge auf dem ROCK AREA zu hören bekommen; also auf zu den Norwegern KOLDBRANN, die mit ihrem bitterbösen Schwarzmetall das totale Kontrastprogramm boten. Dieses Angebot nahmen auch viele Fans dankbar an; das Partyzelt war mehr als amtlich gefüllt!
Sänger Mannevond hat derweil auch bei ENDSTILLE nach dem Ausstieg Iblis´ das Mikro in den Flossen und machte auch an diesem Abend seine Sache mehr als gut. Somit war das Ganze eine gelungene Flucht von Dudelsack und Co., DANKE KOLDBRANN! (Brix)

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Sabaton (19:20 Uhr – Pain Stage):

Endlich wurde es mal Zeit, dass die Powermetalfraktion bedient wird. Diese haben es oftmals ziemlich schwer (im Vergleich zu Fans der Rumpelmucke) auf Festivals zur Genüge bedient zu werden. Aber dafür wurde diesen jetzt ein schöner Leckerbissen vorgesetzt. Die Schweden von SABATON erklommen ihre Bühne wie immer voller Elan und Spaß. Diese Jungs auf der Bühne zu sehen ist wirklich eine feine Sache. Sänger Joakim Brodén strahlt sofort eine wahnsinnige Energie und einen Elan aus, der sich gewaschen hat. So war es nicht verwunderlich, dass die Stimmung schnell auf das Publikum übergriff. Von jemandem der mit Pornobrille so dermaßen dreckscool rüberkommt lässt man sich aber doch gerne mal ein wenig einheizen, zumindest in musikalischer Hinsicht. ;-)
Was soll ich großartig sagen? SABATON sind nun schon seit Jahren enorm fleißig. Sie sind live sehr stark vertreten und veröffentlichen regelmäßig neues Material. Verwunderlich ist es da nicht, dass die Schweden eine geile Show fabrizieren und musikalisch hier ein absoluter Höhepunkt geboten wurde. (Sebastian)

Life Of Agony (20:15 - Main Stage):

Hach ja, was freu ich mich jedesmal auf LIFE OF AGONY! Schon zu meinen zarten Jugendzeiten hatten wir Stagediving auf das Bett des Kollegen zu der Mucke der New Yorker gemacht (Verdamp lang her...) und bis heute hält meine Begeisterung an - schliesslich spielen LOA nach wie vor genau diese alten Hits bei jedem Gig und sorgen für Bewegung und lautes Mitgröhlen der Hymnen wie "River Runs Red", "Method Of Groove" und "This Time".
Leider hält sich die Begeisterung heut ein wenig in Grenzen, da Sänger Keith Caputo mal wieder ZU kaputto war und zwischen Genie und Wahnsinn schwankte - die hippieesken Ansagen über Liebe, Friede usw. lassen mindestens eine Überdosis THC oder LSD vermuten - aber dennoch zog der Rest der Band den Set agil durch und überzeugte durch eine sehr gute Setlist.
"Other Side Of The River", "Lost At 22", "Through & Through" und natürlich "Weeds" waren weitere Höhepunkte bei diesem Gig. Sogar ein neuer Song wurde mit "Justified" präsentiert, der die Neugier auf das nächste Album der bereits seit zwanzig Jahren bestehenden Band weckte. Insgesamt: Daumen hoch!

Cynic (21:00 Uhr – Partyzelt):

Bereits im Festivalsommer des letzten Jahres hatte ich das große Vergnügen CYNIC nach der Reunion 2007 endlich live zu sehen und wurde von den Herren einfach nur umgehauen. Damals stand das zweite Full Length Album vor der Tür und es wurde nur vereinzelt ein Appetithappen vorgegeben. Ein bisschen mehr als ein Jahr ist nun vergangen, das aktuelle Album „Traced In Air“ ist schon fast genauso lange auf dem Markt und meine Freude steigert sich wieder einmal ins Unermessliche. Zu gut ist noch die Erinnerung an das famose Erlebnis des letzten Jahres, doch auch diesmal sollte ich nicht enttäuscht werden. Ganz im Gegenteil! Die Band war komplett bei der Sache, triumphierte mit technischer Finesse wie im letzten Jahr und die Stimmung in dem Partyzelt war genial. Einige Leute hatten sich versammelt, die sich diesen saftigen Brocken nicht entgehen lassen wollten. Selbst die Kritik, die ich im letzten Jahr angebracht hatte, nämlich dass keine Kommunikation mit dem Publikum stattfand, kann ich diesmal nicht anbringen. Diese war zwar auch nicht auf dem Höhepunkt, aber Frontmann Paul Masvidal hat definitiv dazu gelernt und so wurde er allein durch seine Danksagungen immer und immer sympathischer.
Das Gewicht der Show lag eindeutig auf dem aktuellen Output. Ganze Sechs Songs wurden hiervon präsentiert, während mit „Celestial Voyage“, „Veil Of Maya“ und „How Could I“, gerade mal drei Klassiker des Kultdebütalbums raus gehauen wurden. Aber über Setlisten kann man sich erfahrungsgemäß dumm und dämlich streiten. Vom gesamten Publikum wurde die Setlist gut aufgenommen und jeder schien zufrieden. Beide Alben schienen sehr gut im Gedächtnis der Meute geblieben zu sein und so offenbarte sich durch CYNIC wieder einmal ein Auftritt der wohl jeden Fan von technischer Musik in absolute Ekstase verfielen lies. Diese Jungs aus Florida kann man sich doch wirklich immer und immer wieder ansehen. Für meinen Geschmack waren sie für das Partyzelt auch perfekt gewählt und die richtigen Leute sorgten für eine fabelhafte Stimmung. Im Freien, auf dem großen Gelände wäre keineswegs dieser geniale Flair aufgekommen… (Sebastian) 

Amorphis (21:35 - Pain Stage):

Und es folgte das nächste Schmankerl: Die seit längerem wiedererstarkten AMORPHIS boten eine mehr als saubere Show! Großen Anteil hieran hat sicherlich der mittlerweile gar nicht mehr soo neue Fronter Tomi Joutsen, der sowohl die cleanen als auch die gegrowlten Parts bestens zu verbinden vermag und somit die Tür auch für die alten "Tales From The Thousand Lakes"-Klassiker in den Live-Gigs von AMORPHIS weit aufstieß.
So fanden sich davon zwar nur Zwei an diesem Tage im Set, aber "The Castaway" und das überraschende und grandios gespielte "Magic & Mayhem" waren mit die Highlights im Auftritt der Suomis.
Dies soll die Qualität der anderen gespielten Songs jedoch nicht schmälern; "The Smoke", "Against Widows", "Silver Bride", "House OF Sleep" und das wunderbare "My Kantele" wussten mindestens ebenso zu überzeugen.
Ich hoffe, die Finnen bald wieder in einem Club in meiner Nähe begutachten zu können! (Brix)

Amon Amarth (22:40 Uhr – Main Stage):

So schnell kann ein Tag vorüber sein und schon kündigt sich die letzte Band auf der Main Stage an. Der Headliner des Abends macht sich bereit die riesige Schar von Menschen vor der Bühne zu überzeugen. Der Vorhang fällt für AMON AMARTH und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ein riesiger Vorhang verdeckte das Geschehen der Bühne und nach Ende des Intros fiel dieser mit einem Pyrokracher und der schwedische Fünfer startete mit „Twilight Of The Thundergod“ in ihr Set. Die Menge schien bereits außer sich zu sein und der Platz tobte, wie er es bislang nicht tat. Verwunderlich ist das nicht, denn das Gelände war gefühlsmäßig so voll wie das bisherige Festival nicht. Irgendwie störte es wirklich niemanden, dass AMON AMARTH momentan an wirklich JEDER Straßenecke spielen oder nahezu jedem Festival als Headliner zur Verfügung stehen. Irgendwie störte es scheinbar auch niemanden, dass der Sound wie bereits zwei Wochen zuvor auf dem Wacken Open Air nicht wirklich pralle war. Die Gitarren waren extrem dumpf, was es manchmal gar schwierig gestaltete die kompletten Riffs der Lead Gitarre zu erfassen. Aber irgendwie scheint das ein oft gesehenes Festivalproblem der Schweden zu sein, denn es war nun bei weitem nicht das erste mal, dass sich mir eine dumpfe Soundwand bei einer solch genialen Band darbot. Aber wie dem auch sei, es störte niemanden wirklich, also brauch ich auch gar nicht näher darauf einzugehen.
Die Setliste an diesem Abend sollte sowieso alles wieder wettgemacht haben. Diese umfasste gar zwei Songs mehr als noch vor zwei Wochen auf dem Festival des Nordens. Ein Song mehr von der Kultscheibe „Versus The World“ wurde mit aufgenommen und die Wahl war mit „Thousand Years Of Oppression“ auch mehr als gut gewählt. Auch „Fate of Norns“ erhielt wieder Einzug in das dargebotene Material. Somit war das Summerbreeze zwei enorme Klassiker reicher, auch wenn ich mir persönlich dennoch viel mehr von der „Versus The World“ Platte gewünscht hätte.
Selbstverständlich stand der aktuelle Output „Twilight Of The Thundergod“ enorm im Vordergrund, von welchem schließlich noch Songs wie „Free Will Sacrifice“, „Varyags Of Miklagaard“, „Guardians Of Asgaard“ und „Live For The Kill“. Am meisten tobte die Menschenmasse, wie es aber auch zu erwarten war, bei den Klassikern „Pursuit Of Vikings“ und „Asator“. Zum krönenden Abschluss wurde einem in der Zugabe noch „Cry Of The Black Bird“ und „Death In Fire“ serviert. Alles in Allem wurde alles geboten was man braucht. Neue Songs, alte Klassiker (welche zwar mehr hätten ausfallen können, aber was solls), Animation, ordentliche Pyros und das wichtigste, die Fans vor der Bühne, die sich verhalten haben als gäbe es kein Morgen mehr. Unter Gleichgesinnten oder gleichen Musikliebhabern fühlt man sich doch einfach wohl!
Aber eine Kritik muss ich letztlich doch noch anbringen: Es ist mir bisher niemals so übel aufgefallen, da ich AMON AMARTH im Normalfall einmal pro Jahr gesehen habe. Aber diesmal war es bereits das dritte Mal für dieses Jahr und eine Enttäuschung macht sich doch stark bei mir breit. Es ist verständlich, wenn die Bands die selben Setlisten haben, mit denen sie die Festivals beackern, aber es ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung, wenn die komplette Show von vorne bis hinten durch choreographiert zu sein scheint. Die Ansagen waren zu 100 % die Selben. Sei es das Bier Gespräch „Deutsches Bier, das Beste Bier der Welt“, welches ich nun zum dritten Mal gehört habe für dieses Jahr oder wer wann wo auf der Bühne zu stehen hat. Bei „Twilight Of The Thundergod“ war es bereits sehr extrem, als man das Gefühl hatte, als hätte Frontmann Johann Hegg seinen Einsatz verpasst, als er plötzlich die Tribüne zum Schlagzeug hoch rannte um anschließend passend zum Solo im Spotlight seine Matte zu schwingen. Sorry, aber für mich hat das mit Fannähe rein gar nichts zu tun. Wenigstens die Ansagen und die Kommunikation mit den Fans, die eine Band schließlich groß machen, sollten ehrlich sein und nicht von vorne bis hinten choreographiert und stupide auswendig gelernt… Meiner Meinung nach ist das den Fans schlicht und ergreifend etwas vorgegaukelt und für jeden wahren Fan ein Schlag in die Fresse… (Sebastian)

The Sorrow (23:05 - Partyzelt):

Wer dachte, daß so ziemlich alle SUMMER BREEZE-Gänger nur auf AMON AMARTH fixiert waren, sollte sich getäuscht sehen! Denn auch bei meinen Lieblings-Ösis von THE SORROW im Zelt war einiges los. Kein Wunder, denn um die Live-Qualitäten des alpinen Quartetts braucht man sicherlich nicht zu streiten; die Band spielt sich seit ca. drei Jahen schier den Arsch wund!
So nahm die Band das Geschenk der regen Publikumsteilnahme auch mehr als dankend an und feuerte von Beginn an mit "Where Is The Sun" über "My Immortal Guardian" bis zu "Knight Of Doom" und natürlich "Death From A Lovers Hand" durchweg Granaten unter die Segeltuchplane.
Die üblichen Spielereien wie Circle Pit, Wall Of Death und Crowd Surfer-Invasion waren somit reine Formsache - in diesem Sinne: Willkommen in Saarbrücken im Oktober!

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Protest The Hero (01:15 Uhr – Partyzelt):

Auf der Main - und Pain Stage kam zwar mittlerweile alles zur Ruhe (abgesehen von den armen Schweinen, die noch auf der Bühne arbeiten mussten), doch glücklicherweise gibt es noch das Partyzelt. Dies soll schließlich seinem Namen gerecht werden und so geht es bis in die frühen Morgenstunden weiter…
Wie man im Laufe des Berichts wohl immer und immer mehr feststellen wird, war das Summerbreeze 2009 absolut nach meinem musikalischen Geschmack! Wieder einmal begann ich mich im Vorfeld zu freuen wie ein kleines Kind. Voller Ehrfurcht wartete ich auf die Kanadier von PROTEST THE HERO. Mit ihrer wahnsinnig abwechslungsreichen Musik von progressiven Elementen, Frickeleien, Coreausflügen, Punkanleihen und teilweise gar Emo-Ausflügen war ich aufgrund der komplexen Songstrukturen doch ein wenig skeptisch wie die Performance werden würde. Auch bei dem Gesang, welcher enorm markant ist, war ich ängstlich. Völlig grundlos wie ich feststellen musste. Schon fast wie von Platte gab es mit „Bloodmeat“ den Opener des aktuellen Albums „Fortress“. Bereits die ersten Klänge der Instrumente und auch des Gesangs konnten mich packen, mich mitreißen, in eine musikalische Welt führen wie ich es erhofft hatte. Mir ging es scheinbar nicht alleine so und so hatten auch genügend andere ihren Spaß. Enorm gefüllt war das Partyzelt zwar leider nicht, aber die Stimmung dennoch gut. Fast das gesamte „Fortress“ Album wurde zum Besten gegeben. Es war glaube ich lediglich ein Track des Debütalbums „Kezia“ zu hören. Schade, denn dieses Album braucht sicherlich nicht versteckt zu werden.
Nach einiger Zeit scheinen sich allerdings genügend Klänge aus dem Zelt heraus getragen zu haben, denn das Zelt wurde sichtlich voller. PROTEST THE HERO konnten sich mit dieser Leistung, die sie an den Tag gelegt haben, sicherlich jede Menge neuer Fans erspielen. Mit Songs wie „Sequoia Throne“ oder „Limb From Limb“ sollte das aber auch keineswegs schwer fallen.
Wieder einmal stand ich also nach einem Gig auf dem diesjährigen Summerbreeze mit heruntergelassener Kinnlade und bekam kein Wort mehr heraus. Die Kanadier waren einfach eine solch üble Macht, dass sich der Kauf der im September kommenden live CD/DVD sogar extrem lohnen wird! (Sebastian)

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Samstag - 15.08.09

Black Sun Aeon (11:35 Uhr - Pain Stage):

Wenn BEFORE THE DAWN schonmal das Breeze beackern, dann ist doch sicherlich auch noch Platz für das Nebenprojekt von Tuomas Saukkonen. Während mich am Vortag noch der Campingstuhl an den Zeltplatz fesselte, sodass ich erst so spät aufs Gelände konnte, so entwickelte ich mich an dem letzten Tag des Summerbreezes doch zum Frühaufsteher. BLACK SUN AEON war aber schon wieder eine Band die ich auf keinen Fall verpassen durfte. Auch wenn mein Redaktionskollege das Debütalbum des melodic Death/Doom/Progressive Projekts nur mit schwachen 5,5 Punkten bewertete, so kann das Debütalbum „Darkness Walks Beside Me“ mich emotional enorm mitreißen und für mich hat diese Scheibe gar die 9 von 10 Punkten verdient. Aber entfernen wir uns von dem Redaktiondisput und widmen wir uns dem Gig. Hier muss ich ganz klar differenzieren. Aus musikalischer Sicht war dieser Gig phänomenal und konnte exakt wie der Silberling komplett mitreißen. Die melancholische Gewand in dem die Songs auftreten. Der markante cleane Gesang, der ein solches Mitgefühl mit dem Protagonisten der Songs aufbaut um im nächsten Moment durch die Growls wieder in die Realität verdonnert zu werden. WAHNSINN! Schade, dass die Truppe nicht etwas mehr Zeit hatte, sonst hätten sie die komplette Platte herunterspielen können und die Geschichte komplettieren können. Leider mussten 2 Songs gestrichen werden und das Outro „A Song For The One Who Passed Away“ kam leider nur noch vom Band und wurde nach der Hälfte bereits ausgeschaltet. Aber die einsteigenden Songs des Silberlings “A Song For My Wrath”, “A Song For My Demise” und  “A Song For My Sorrow” machten den Verlust mehr als wett.
Allerdings kommt nun die Schattenseite des Gigs. Ich schrieb, dass der Auftritt aus musikalischer Sicht genial war, aus Fan sicht jedoch eher bescheiden… Keine, und diesmal wirklich KEINE, Kommunikation mit dem Publikum. Noch nicht einmal ein „Thank You“ für den Applaus gab es für die Fans. Ich habe schon genügend Bands mit Minimalkommunikation gesehen, aber mit KEINER ist mir bisher nicht untergekommen. Völlig lustlos standen diese Herren auf der Bühne, spielten ihr Set runter und verließen noch vor dem von Band einsetzenden Outro die Bühne ohne etwas zu sagen oder auch nur eine Regung von Freude bezüglich der Fans, welche um diese frühe Zeit wirklich nicht gerade wenig vor der Pain Stage waren, zu zeigen. Da muss ich als Fan sagen: Das ist widerlich!!!
Warum kam das Outro, ein wunderbarer instrumentaler Song, überhaupt vom Band? Warum kann die Truppe nicht bis zum Schluss auf der Bühne bleiben und den Song selbst spielen???
Ihr seht also, dass wir ein zweischneidiges Schwert haben. Musikalisch: top, Verhalten der Band: flopp! (Sebastian)

Born From Pain (14:50 - Main Stage):

Der heutige persönliche Wachmacher (verdammt, es war schon Fuffzehn Uhr!) sollten BORN FROM PAIN sein. Die Niederländer konnten dabei wieder den von seiner Augen-OP genesenen Fronter Rob zurückgreifen und ließen das SUMMER BREEZE beben - dieser Groove ist einfach unnachahmlich! Die perfekte Mischung nahezu aller Kracher der letzten drei Alben sorgte für massive Bewegung; "Sons Of A Dying World", "State Of Mind", "Relentless", "The New Hate",... da bleibt kein Unterhemd sauber!
Rob führte in gewohnter Manier souverän durch den Gig und ließ es sich wie immer nicht nehmen, Mißstände in der Welt und der modernen Gesellschaft anzuprangern, jedoch hielt er diese "Predigten" aufgrund der limitierten Spielzeit im Hintergrund.
Es regierte eindeutig die Musik bei BORN FROM PAIN und die unzähligen Crowdsurfer und der enorme Circle Pit konnte nur eines bedeuten: BORN FROM PAIN herrschten!! (Brix)

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Brainstorm (16:30 Uhr - Main Stage):

Mittlerweile macht die Mittagssonne doch schon ordentlich zu schaffen und so ist auf dem Festivalgelände bereits zu sehen, dass sich fast jeder versucht in den Schatten zu flüchten. Was für ein Glück für BRAINSTORM Fans, dass ein Großteil des Schattens sich direkt vor der Main Stage eingefunden hat. Der Schatten war auch wirklich nötig, denn Motivationstalent Andy B. Franck hat wirklich alles dafür gegeben den Menschen Feuer unterm Arsch zu machen und Stimmung zu verbreiten. All zu viel haben sich dennoch nicht auf dem Platz eingefunden oder versteckten sich wirklich an jedem Fleckchen wo sich etwas Schatten bot. Für das Summerbreeze selbst wurde es ja mal wieder Zeit, dass BRAINSTORM die Bühne beackern. Das letzte mal waren die Herren, die immer fleißig neues Material produzieren und auf Tour gehen, wenn ich mich nicht täusche im Jahre 2004 als das Festival selbst noch in Abtsgmünd stattfand. Lang lang ist es her und in der Zwischenzeit wurden auch zwei neue Alben nachgelegt. So gab es gleich auch eine Kostprobe davon, nämlich mit dem Opener des neuen Albums „Falling Spiral Down“. Auch die Tracks „Fire Walk With Me” und
”End In Sorrow” des “Downburst”-Albums wurden präsentiert. Mit “Shiva´s Tears” ging man zumindest in das Jahre 2003 zurück und schaffte durch den orientalischen Einschlag des Songs eine gelungene Abwechslung in der Setlist. Wenn ich mich jetzt nicht völlig täusche, dann beschränkte sich die Setlist allerdings „nur“ auf die letzten vier Alben und die richtig alten Fans der Band durften aufgrund der nicht Berücksichtigung der ersten drei Alben womöglich etwas enttäuscht gewesen sein. Alles in Allem ein guter BRAINSTORM Auftritt, allerdings war es zu dieser Mittagszeit einfach viel zu heiß… (Sebastian)

Evergreen Terrace (17:25 - Pain Stage):

Die EVERGREEN TERRACE konnte ich dann leider nur zum Teil anschauen; aber das Gesehene war aber aller Ehren wert: Eine gut durchmischte Setlist (Vom genialen TEARS FOR FEARS-Cover "Mad World" über "Chaney Can´t Quite Riff" bis zu "Wolfbiker" wurde auch der neue Song "Enemy Sex" präsentiert) sorgte für viel Bewegung auf und vor der Bühne; ich denke, die Jungs aus Florida waren selbst über den großen Zuspruch überrascht und kitzelten so noch ein paar Prozente mehr aus sich raus - Sunny!

Jaaaa, die GRINDFUCKERS sind auf jedem Festival einfach nur gern gesehen Gäste: Nach oben gezogene Mundwinkel sind garantiert, wenn diese fünf Chaoten auf der Bühne Gas geben - Dabei muss man noch nicht mal wirklich Grind-Fan sein.
Witz, gepaart mit originellen Cover-Versionen kommen eben nicht nur in der biederen J.B.O.-Version an, da darf´s textlich wie musikalisch schon ein wenig derber zugehen!
Egal ob "Vater Morgana", "Halb & Halb", "Staatsgrind Nummer Eins" oder die Tröten-Hymne "The Final Grinddown": Das Party Zelt tobte und den Grabenfängern floß der Schweiss in Strömen herab - so gehört das! (Brix) 

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Moonspell (18:15 - Main Stage):

Yeah! Schon im letzten Jahr haben mich die Portugiesen auf dem WFF aus den Latschen gehauen und dies sollte MOONSPELL an diesem Abend ebenso gelingen! Von "Opium" über "Night Eternal" und "Full Moon Madness" waren auch dieses Mal allerlei Hits am Start; vorgetragen von einer bestens eingespielten Band und einem gewohnt charismatischen Frontmann.
Da konnte einfach nix schief gehen! Und als dann die ersten Töne von "Alma Mater" erklangen, gab es kein Halten mehr: Aus vielen Kehlen (oder hab ich etwa mehrstimmig mitgejohlt? Hmmm...) wurde die Bandhymne mitgesungen und machte den Auftritt wieder zur dunklen portugiesischen Festa. (Brix)

Legion Of The Damned (19:20 Uhr – Pain Stage):

Zum gefühlten tausendsten Mal stand ich vor einer Bühne und wartete auf die Legion der Verdammten. Ok, in Wirklichkeit sah ich sie zum 5. oder 6. Mal. Aber was ich eigentlich damit ausdrücken will ist: Dennoch hab ich mir den Sack abgefreut die Baller-Niederländer wieder zu sehen. Jedes Mal wird mir ein famoser Gig beschert, ein Kaliber geboten, das einem die komplette Rosette aufreißt. Auch diesmal sollte das nicht anders sein! Ich bereitete mich schon auf den Opener des neuesten Killerwerks „Cult Of The Dead“ vor, doch schließlich wurde ich mit einer ganz anderen Setlist konfrontiert. Ach wie schweinegeil ist es denn bitte, wenn ein Gig einer Band, von der man einfach nicht genug kriegt, mit einem Song des Debütalbums anfängt? „Death´s Head March“ wurde ausgepackt und dem sichtlich erfreuten Publikum um die Ohren gebratzt. Perfekter Einstieg! Mein extrem entzündeter Hals, der mich seit diesem Samstag plagte war schnell vergessen, die Haare wurden von dem zusammenhaltenden Gummi in die Freiheit entlassen und erfreuten sich sogleich ein paar Luftbewegungen zu tätigen. Was bleibt einem auch noch anderes übrig, wenn der Titeltrack des zweiten Silberlings  „Son Of The Jackal“ sogleich nachgeballert wird. Korrekt, nichts außer die Matte zu schwingen, mit zu schreiben und das Festivalgelände auseinander zu nehmen. Wie sich schnell herausstellte, sollte dies für die ganze Setlist gelten und ich war nicht der Einzige der so dachte. LEGION OF THE DAMNED machen eben einfach immer und immer wieder Druck wie die Hölle und schaffen es das Letzte aus einem herauszunehmen. Auf dem diesjährigen Summerbreeze hatte einfach wieder alles gestimmt um eine geniale Show der Niederländer zu genießen!!! (Sebastian)

Volbeat (20:15 - Main Stage):

Und nach gut einem Jahr freute ich mich dann wieder darauf, VOLBEAT mal wieder live zu sehen. Auch wenn mir die aktuelle Scheibe "Guitar Gangters & Cadillac Blood" nach wie vor nicht so recht ins Ohr gehen will wie die beiden Vorgänger, sind die Dänen live immer wieder ein Genuß!
So stießen die vertrauten Hits "Radio Girl", "Mr. & Mrs. Ness", "The Gardens Tale", "Sad Man´s Tongue" und "Pool Of Booze" auf allerhand willige und partyhungrige Ohren und wurden vom Duett mit Pernille Rosendahl bei "Mary Ann´s Place" gegipfelt - schon praktisch, wenn die Duett-Partnerin von der Konserve zufälligerweise auf dem gleichen Festival spielt!
Auch wenn die SLAYER-Einlage mittlerweile ein wenig abgelutscht ist, machte der Gig insgesamt mal wieder eine Menge Spass - der neu vorgestellte Song konnte zwar auf Anhieb auch nicht so recht überzeugen, aber ich hoffe, daß bei Album Numero Vier wieder zu alter Stärke zurückgefunden werden kann.

Voivod (21:35 Uhr – Pain Stage):

Für die Pain Stage kündigte sich jetzt wieder ein wahrer Leckerbissen an. Ich hätte ehrlich gesagt niemals geglaubt, dass ich diese Combo je zu Gesicht bekomme, nachdem 2005 Hauptsongwriter und für viele ein Idol, Denis „Piggy“ D'Amour an Darmkrebs verstarb. „Katorz“ wurde zwar noch veröffentlicht, aber ansonsten wurde es verdammt still um VOIVOD, sodass eigentlich schon fast jeder eine Auflösung der Band verdaute. Doch mit neuem Album im Gepäck, auf welchem noch letzte Riffideen von D´Amour verarbeitet wurden, betrat ein Urgestein die Bühne. Mit mittlerweile ZWÖLF Studioalben und einer Bandexistenz von geschlagenen 27 Jahren kann man den älteren Herren wirklich zugestehen ein Urgestein zu sein. Leider sahen das wohl nicht sehr viele Menschen so, denn nach VOLBEAT leerte sich der Platz schlagartig. Es waren zwar noch genügend Leute vor der Bühne, aber dennoch hatte man gerade auf rechter Seite der Pain Stage noch massig Platz und kam spielend in die vorderen Reihen. Diese Art von Musik scheint bei dem Großteil wohl einfach nicht mehr gefragt zu sein. Schade, denn VOIVOD präsentierten ein geniales Brett durch ihre Discographie. Den Start gab es mit „Voivod“ vom Debütalbum aus dem Jahre 1984 „War And Pain“. Absolut genial wie die Herren noch auf der Bühne abziehen. Eine erstklassige Show zu erstklassiger Musik wurde hier geboten! Sogleich gab es den ersten Sprung in das fünfte Studioalbum und „The Unknown Knows“ wurde auf das Publikum losgelassen. Selbstverständlich kam früher oder später auch das neue Album zum Einsatz und „Global Warning“ wurde von diesem den Fans vorgestellt. Die Stimmung in des vordersten Reihen war teils teils. Manche haben VOIVOD ordentlich abgefeiert, andere gehörten eher zu den Genießern. Den Meisten allerdings sah man an, dass ihnen einige Tage Festival in den Knochen stecken und dementsprechend hielt sich die Stimmung leider sehr in Grenzen, was der Band allerdings KEINESWEGS anzurechnen ist. Hier wurde alles getan, was eine geniale Show voraussetzt und Fans dürften wirklich überglücklich gewesen sein. (Sebastian) 

Opeth (22:40 - Main Stage):

Und der absolute Höhepunkt sollte mit OPETH ja noch auf sich warten lassen! Die Todes-Progger lassen normalerweise in ihren Live-Shows nichts anbrennen (s.beispielsweise hier)und so war die Show an diesem Tage wohl die absolut unrühmliche Ausnahme in der Bandgeschichte.
Der Grund: Die Tücken der Technik machte die erste Hälfte des Sets zum Rate-Spiel: Welchen Song spielen die eigentlich gerade("Ghost Of Perdition") ? Wieso wird das Lied jetzt so plötzlich unterbrochen? Seit wann covern OPETH DEEP PURPLE ("Soldier Of Fortune")? Nun, die Band war aufgrund obiger Probleme genötigt, zu improvisieren, was aber mehrere Male gründlich in die Buxe ging. Und dies ausgerechent als Headliner vor fünfstelligem Publikum!
Immerhin wurde es in Hälfte Zwei mehr als hörbar, so daß ganz am Ende "Deliverance" noch teilweise entschädigen konnte. Daß Akerfeldt in dieser Situation nicht seine gewohnt flapsig-witzigen Ansagen machte, ist allzu verständlich. 
Alles in allem war dieser Faux-Pas sehr bitter für die Fans (und OPETH selbst natürlich auch), aber wer die Band kennt, weiss, zu was die Schweden eigentlich im Stande sind. Von daher: Mund abwischen und auf die Tour mit KATATONIA freuen! (Brix)

Secrets Of The Moon (0:15 - Partyzelt):

Den würdigen Abschluss des Festivals gaben mir dann SECRETS OF THE MOON. Von vielen wärmstens empfohlen war ich von den Osnabrückern auch hellauf begeistert. Der experimentelle Black-/Düster-Metal sollte genau der richtige Rausschmeisser am letzten Festivaltag sein - Songtitel usw. entfallen ausnahmsweise, da ich die Band vorher nicht kannte und ausserdem viele noch nicht veröffentlichte Tracks gespielt wurden. Aber dennoch sehr geil, das! Werde ich mich sicherlich in Zukunft intensiver mit befassen! (Brix)

Fazit:

Was bleibt unterm Strich beim SUMMER BREEZE 2009 zu sagen? Die gewöhnungsbedürftigen Umstände (siehe oben) waren schnell verdaut und machten den Weg frei für ein Festival zum Geniessen. Ein abwechslungsreiches Billing, eine gut gelaunte Partymeute und die verbesserte Organisation im Vergleich zum Vorjahr rundeten unseren Besuch in Dinkelsbühl ab.
Ich denke, unter diesen Umständen sind wir im nächsten Jahr gerne wieder am Start!(Brix)

Für NECKBREAKER schrieben und knipsten Sebastian, Katharina und meine Wenigkeit - besondere Grüsse gehen an unsere neugewonnenen mexikanischen Freunde und natürlich an Tobi und die Schwaben-Connection. (Brix)

 

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