Drucken
Die fünfte Ausgabe des Rock Hard Festivals bot eine Neuerung. Erstmals wurde auch der erste Tag auf der großen Bühne im Amphitheater absolviert. Bei dem Billing war wieder für jeden etwas, aber nicht für jeden genug davon dabei. Allen kann man es sowieso nicht recht machen. Recht war wohl so ziemlich allen das 'drumherum', z.B. eine insgesamt sehr freundliche Security wie das leider nicht selbstverständlich ist. Wie auch immer, es zogen über 6.000 Besucher auf das Festivalgelände und leider nicht alle von denen mit ihrem gesamten Hab und Gut wieder ab, denn am ersten Tag kam es zu einigen 'Zeltdiebstählen'. Aber immerhin spielte das Wetter einigermaßen mit. Die Wettervorhersage hatte jedenfalls weitaus schlimmeres angekündigt gehabt. (Tutti)
Live Reviews vom Rock Hard Festival 2007 (25.05.)

Bullet:
Pünktlich um viertel vor Vier beginnt das Open Air in Gelsenkirchen mit der Band BULLET, eine mir bis dahin völlig unbekannte Band. Diese Band macht Heavy Metal und kommt aus Schweden. Die Musik geht gleich vom ersten Ton gut ab und erinnert an alte Accept Zeiten. Mit Songs wie "Heading For The Top", "Letter Love" u.a. konnten sie voll und ganz überzeugen und das Publikum gut anheizen. Leider waren noch recht wenige da, was der Band nicht gerecht wurde. Alles in allem war es ein sehr gelungender Start ins Festival hinein mit einer sehr guten Band, die sogar direkt zwei Zugaben geben durfte.

Setlist Bullet:

Bullet … In Fire (?)
Hard Luck Lady
Heading For The Top
One Deal With The Devil (?)
Speeding In The Night
Turn It Up Loud
Ramblind Man
Leather Love
Bang Your Head
Raise Hell

(Willy)

Crucified Barbara:
Letztes Jahr standen CRUCIFIED BARBARA schon auf der Bühne beim Rock Hard Festival. Allerdings gab es da Probleme beim Einlass und viele verpassten Gig. Dieses Jahr hatten alle eine neue Chance die jungen Damen live in Aktion zu erleben. Und die gingen auch ganz ordentlich ab und posten eifrig um die Wette. Damit, und mit ihrem Rock der alten Schule, zogen sie eifrig Publikum an die Bühne und das feierte die Schwedinnen kräftig ab. Natürlich lag der Schwerpunkt auf dem einzigen Album "In Distortion We Trust". Ganz besonders nett aber das Motörhead Cover "Killed By Death" am Ende.

Setlist Crucified Barabara:

Play Me Hard
Going Down
Bad Hangover
My Heart Is Black
Motorfucker
In Distortion We Trust
Rock'n'Roll Bachelor
Losing The Game
Killed By Death (Motörhead-Cover)

(Tutti)

Cataract:
Nun folgte ein Szenenwechsel. Bisher war es doch recht gemütlich zugegangen. Nun wurde der Dreck aus den Gehörgängen rausgepustet mit CATARACT. Sie spielen Metalcore. Dabei sind sie nicht gerade zimperlich und verpassten dem Publikum eine ordentliche Dröhnung und zum erste Mal ging auch vor der Bühne die Post richtig ab. Alles im allem kann ich aber mit der Musik nicht viel anfangen und belasse es somit bei diesen paar Sätzen zu dieser Band.

Setlist Cataract:

Intro
War Of Cultures
Sacrificed
On This Graveyard
Denial Of Life
As We Speak
Skies Grow Black
Killing Tool
Tongues Spitting Hate
Devon
Vanished In The Dark
Nothings Left

(Willy)

Heaven Shall Burn:
Bereits 2005 konnten HEAVEN SHALL BURN das Amphitheater in seinen Grundfesten erschüttern. Dieses Jahr gab es eine neue Auflage und diesmal war auch Sänger Marcus Bischoff mit am Start. Knapp eine Stunde lang walzten die Thüringer alles nieder. Bei recht amtlichem Sound gab es u.a. die Songs "Profane Believers", "The Weapon They Fear", "Mybestfriends.com" und "Behind A Wall Of Silence", Das Publikum tobte sich ensprechend aus und konnte einen standesgemäßen Moshpit vor die Bühne zaubern. Guter Gig und der überzeugte sogar mich der mit Metalcore ansonsten eher wenig am Hut hat. (Tutti)

Grave Digger:
Und wieder erfolgte ein neuer Block, nachdem für den ersten Tag der Metalcore beendet wurde. GRAVE DIGGER hatten ja auch keinen besonders weiten Anfahrtsweg und hätten ihn auch fast zu Fuß bestreiten können. Schon mit dem Intro konnten GRAVE DIGGER Feierlaune verbreiten. Dann ging ein Feuerwerk an traditionellen und aktuelleren Songs los. Das Publikum konnte fast alle Texte in- und auswendig und sang kräftig mit. Alles in allem ein sehr guter Auftritt nur fand ich die Stimme ab und zu ein wenig zu grell, aber dafür kann die Band ja nichts. Traditionell beendete die Band den Gig mit dem Song "Heavy Metal Breakdown", der frenetisch vom Publikum gefordert wurde.

Setlist Grave Digger:

Scotland United
In The Dark Of The Sun
Grave In The Nomans Land
Excalibur
The Last Supper
Headbanging Man
The Grave Digger
Silent Revolution
Valhalla
The Grave Dancer
Knights Of The Cross
Rebellion
Liberty Or Death
Heavy Metal Breakdown

(Willy)

Hammerfall:
Keine einfache Aufgabe nach so einem starken Gig auf die Bühne zu müssen. Diese wurde dann erstmal ordentlich umgestaltet. HAMMERFALL schienen auch optisch einiges bieten zu wollen. Neben einem umfangreichen Bühnenaufbau waren dies eine ganze Reihe an Pyros. Die Nordmänner wollten ganz offensichtlich unterstreichen dass sie verdient an die Headlinerposition gesetzt wurden. Musikalisch klapperte die Band dabei ihren gesamten Backkatalog ab. Dass dabei der eine oder andere Klassiker auf der Strecke bleibt ist leider kaum zu vermeiden. Insgesamt aber eine ordentliche Mischung und der Gig ging dann so auch in Ordnung, wenn ich die Band auch schon mal mit mehr Spielfreude gesehen habe. Der neue (bzw. alte) Bassist Fredrik Larsson hat seine Feuertaufe bestanden.

Setlist Hammerfall:

?
Riders Of The Storm
Fury Of The Wild
Rebel Inside
?
Renegade
Glory To The Brave
The Fire Burns Forever
Let The Hammer Fall
Crimson Thunder
Hammerfall
Heeding The Call
Hearts On Fire

(Tutti)



Live Reviews vom Rock Hard Festival 2007 (26.05.)

Metal Inquisitor:
Nachdem sie vor drei Jahren noch das RHF von der Biergarten-Bühne aus deflorieren durften, hatten METAL INQUISITOR dieses Mal die Ehre, den zweiten Festival-Tag im Amphi-Theater standesgerecht zu eröffnen. Dass es im deutschen Underground keine passendere Band dafür gibt, dürfte sich inzwischen rumgesprochen haben, und so legten die fünf Moselfranken auch los wie die Feuerwehr. Mit atemberaubend hoher Spielfreude und ansteckender guten Laune knallten sie ihre Reminiszenzen an ca. 30 Jahren Heavy Metal-Geschichte ins Publikum. Dieses war, trotz der unverschämt frühen Spielzeit um kurz nach 12 Uhr Morgens, bereits erfreulich zahlreich erschienen und führte somit zu enorm positiven Wechselwirkungen mit der Band. Und auch wenn man die Mehrzahl der Riffs von Sahnestücken wie "Doomsday For The Heretic", "Take Revenge" oder "Resistance Is Futile" schon in anderen Metal-Klassikern vernommen haben könnte – wer so sympatisch und mitreißend auftritt wie die Koblenzer, den kann man eigentlich nur abfeiern!

Setlist Metal Inquisitor:

Doomsday For The Heretic
Restricted Agony
Take Revenge
Logans Run
Persuader
Daze Of Avalon
Zombie Driver
M4-A1
Resistance Is Futile

(Kai)

Maroon:
Auch am zweiten Tage durfte Metalcore nicht fehlen. Diesmal von der Gruppe MAROON vorgetragen. Sänger Andre Moraweck half in der Vergangenheit (2005) schon mal bei einem Gig von Heaven Shall Burn aus, die ja am Vortag schon aufgetreten waren. Sie waren zwar recht abwechlungsreich, trotzdem ist mir nur der letzte Song in der Erinnerung hängen geblieben. Das war dann nämlich eine Coverversion von Sodoms "Ausgebombt". Der Rest hat mir halt wieder recht wenig gefallen. (Willy)

Turisas:
TURISAS sah ich zuletzt beim Party.San und da wirkten sie in dem Billing schon etwas wie Exoten. Bei dem ohnehin stilistisch breiter gefächerten Rock Hard Festival sah das anders aus. So konnten die Finnen mit ihrem Viking Metal für Stimmung sorgen, allen voran natürlich mit dem starken Song "Battle Metal". Optisch merkwürdig kommt mir aber noch immer Akkordeonspieler Janne "Lisko" Makinen vor. Nun ja, eine nette Vorstellung und quasi als Vorprogramm für Kopriklaani eine gute Wahl (Tutti)

Korpiklaani:
Es ging weiter mit Folk Metal. Diesmal aber deutlich ruhiger als bei Turias. Bei KORPIKLAANI wurde nicht gepogt sondern mehr getanzt vor der Bühne und es herrscht eine ausgelassene Laune. Bei KORPIKLAANI kamen die Geige und das Akkordeon deutlich besser zur Geltung als bei der Band zuvor. Direkt von Anfang an wurde der Song "Beer Beer" vom Publikum gefordert. Aber da die Finnen recht erfahren sind, brachten sie den Song natürlich erst spät, um einem sehr schönen Nachmittag den I-Punkt aufzusetzen. Auch die Mischung zwischen ruhigeren Songs und etwas fetzigeren war sehr ausgewogen. Genauso wie sie das Geigensolo mit dem Akkordeon sehr gut platziert hatten. Ein sehr schöner und kurzweiliger Auftritt der Finnen hier in Gelsenkirchen.

Setlist Korpiklaani:

Journey Man
Korpiklaani
Cottages & Saunas
Tuli Kokko
Orbina
Pellonpekko
Let's Drink
Karhunkaatolaulu
Wooden Pints
Hunting Song
Beer Beer
-----------------------
Happy Little Doozer
Ii Lea Voibmi

(willy)

Ross The Boss:
Dem Auftritt von ROSS THE BOSS fieberten alle Manowar Fans entgegen. Waren doch alte Klassiker der 'Kings Of Metal' angekündigt. Und so kam es dann auch, sieht man mal vom neuen "We Will Kill" ab. Ansonsten reihte sich aber Klassiker an Klassiker und dabei auch einige die von Manowar heute gar nicht mehr gespielt werden. Gesanglich kam Frontmann Patrick Fuchs zwar nicht ganz an Eric Adams heran, bot aber eine solide Vorstellung. Etwas befremdlich wirkte nur der Auftritt vom roten Plüschwesen Bruder Cle bei "Gates Of Valhalla / Defender". Ansonsten aber ein feiner Gig und schön mal die Songs zu hören, ohne minutenlanges Gerede dazwischen.

Setlist Ross The Boss:

Manowar
Shell Shock
Death Tone
Gloves Of Metal
We Will Kill
Thor
Fighting The World
Hail And Kill
Kill With Power
Hail To England
Gates Of Valhalla / Defender

(Tutti)

Vader:
Die polnischen Urgesteine VADER hatten dieses Jahr die Aufgabe – bedingt zusammen mit Amon Amarth – die Flagge des Death Metals hochzuhalten. Eine doch etwas spärliche Quote für dieses Festival, aber wie auch immer… mit einem neuen Album wie "Impressions In Blood", eines der Death Metal-Highlights im letzten Jahr, im Gepäck, geht die Wahl dieser Bands sicherlich schon in Ordnung. Und dass die Jungs um Frontmann Peter live eine absolute Ausnahmemacht sind, ist auch sicherlich keine weltbewegend neue Erkenntnis. Da verwundert es wenig, dass in der sehr gut gefüllten Arena schnell eine Vielzahl der mitgeführten Matten am Kreisen waren. Auch wenn das Stageacting etwas statisch wirkte, Abrissbirnen wie "Black In Mind", "Wings" oder "Helleluyah (God Is Dead)" sind einfach über alle Zweifel erhaben und düften den Knüppel-Hormonhaushalt der Aggressionsfetischisten für dieses Festival einigermaßen in Schuss gehalten haben. (Kai)

Armored Saint:
Nun folgte eine Band, die viele andere Bands beeinflusst hat in der musikalischen Entwicklung. ARMORED SAINT sind eine der ersten Bands die Speed Metal gemacht haben und damit auch sehr erfolgreich waren. Umso schöner, das ich sie an diesem Abend mal live sehen darf. Sie haben einen sehr schönen Auftritt hier hingelegt und das Publikum begeistert. Frisch und unverbraucht fegte die Band über die Bühne. In ihrem Set haben sie alle Klassiker reingepackt und dies durch aktuellere Songs ergänzt. Die Musik hat mir sehr gefallen und dies schien nicht nur mir so ergangen zu sein, so voll wie es vor der Bühne und auf den Rängen war. Von solchen Bands dürften ruhig noch mehr wieder belebt werden und hier auftreten. ARMORED SAINT haben mir den Abend sehr versüßt und hätten meinetwegen auch länger spielen dürfen.

Setlist Armored Saint:

Can U Deliver
The Pillar
Glory Hunter
Last Train Home
For The Sake Of Heaviness
Upon My Departure
Symbol Of Salvation
Raising Fear
March Of The Saint
Reign Of Fire
-----------------------
Lesson Well Learned

(Willy)

Death Angel:
Nicht nur für mich war das was dann folgte der absolute Höhepunkt des Festivals. DEATH ANGEL konnten gnadenlos abräumen. Schon öfters sah man die Band stark, aber so stark wie an diesem Abend selten. 75 Minuten lang zimmerten die Jungs aus San Francisco eine Thrash Granate nach der anderen in das Halbrund des Amphitheaters. Natürlich gab es einige Granate neueren Datums wie "Thicker Than Blood", aber auch Klassiker wie "Seemingly Endless Time" und "Veil Of Deception". Bei letzterem hatte dann allerdings schon längst starker Regen eingesetzt und vertrieb große Teile des Publums aus dem Amphitheater. Schade, denn das hatte die Band nun wirklich nicht verdient. Eine ganz starke Vorstellung und Daumen hoch! Leider war danach beim dem Regen auch keiner von uns bereit sich noch Amon Amarth anzusehen.

Setlist Death Angel:

Intro
Seemingly Endless Time
Voracious Souls
Mistress Of Pain
Ex-Tc
3rd Floor
Thrown To The Wolves
5 Steps Of Freedom
Thicker Than Blood
The Devil Incarnate
Disturbing The Peace
Veil Of Deception
Stagnant
TUV-Carnival (?)
Bored
Kill As One

(Tutti)



Live Reviews vom Rock Hard Festival 2007 (27.05.)

Sabaton:
SABATON gehören sicher zu den Gewinnern des Wochenendes. Für die Mittagszeit sorgte die Band schon für eine unglaubliche Stimmung. Dabei lies die Band die "Metalizer" Scheibe sogar gänzlich unberücksichtigt und bot Songs der Alben "Primo Victoria" und "Attero Dominatus". Dazu noch ein paar spaßige Ansagen und eine amtliche Performance und fertig ist der gute Gig. Die Power Metal Fans sollten jedenfalls durchweg zufrieden gestellt worden sein.

Setlist Sabaton:

Intro
Panzer Battalion
In The Name Of God
Light In The Black
Into The Fire
Attero Dominatus
Rise Of Evil
Primo Victoria
Back In Control
Metal Medley

(Tutti)

Hardcore Superstar:
Hinter den HARDCORE SUPERSTAR verstecken sich – anders als der Name vielleicht vermuten liesse – eine lupenreine Rotzrock-Sleaze-Hardrock Band. Die Schweden lassen, auch optisch, kein Klischee aus der Blütezeit dieser Musik aus und wirken wie frisch aus den späten 80ern auf die Bühne gebeamt. Gäbe es etwas wirkungsvolleres, am Mittag des dritten Festivaltages den Appetit auf Alkoholika aller Art endgültig wieder anzukurbeln? Eben, und diesen Job erledigten die HARDCORE SUPERSTAR vorzüglich. Sicherlich kein innovativer noch intellektuell sonderlich anspruchsvoller Gig, aber Perlen wie "Bastards" oder "We Don't Celebrate Sundays" waren eindeutig die richtigen Songs zur richtigen Zeit, um den Rock’n’Roll-Kreislauf wieder auf Vordermann zu bringen. Yeah!

Setlist Hardcore Superstar:

Last Forever
Bag On Your Head
Bastards
She's Offbeat
Hateful
Medicate Me
Wild Boys
We Don't Celebrate Sundays
Kick On The Upperclass

(Kai)

Dew-Scented:
Die Nordschweden Naglfar blieben aufgrund eines Airline-Streiks in der Heimat sitzen und mussten leider ihren Auftritt absagen. Mit DEW-SCENTED konnte allerdings ein, zumindest nominell, adäquater Ersatz ans Land gezogen werden. Da muss man dem Rock Hard-Team schon ein Lob aussprechen, in so kurzer Zeit fündig geworden zu sein. Nun stand statt schwedischen Black-Death-Rasereien also eine ordentliche Tracht Prügel-Thrash auf dem Programm. Und die Bremer wussten die unverhoffte Gunst der Stunde gut zu nutzen und legten gleich los wie die Feuerwehr. Mit großer Spielfreude und sichtlich Spaß in den Backen knallten sie dem Publikum einen modernen Thrasher nach dem anderen um die Ohren. Womit wir leider schon bei dem Problem sind, dass ich bei DEW-SCENTED schon seit Jahren habe: musikalisch gibt es rein gar nix zu meckern, aber der Gesang wird doch arg schnell monoton und fast schon langweilig, was den Songs eine ziemliche Gleichförmigkeit gibt und den Gesamteindruck schon ein wenig schmälert. Trotzdem, um sich letztlich eine Dreiviertelstunde die Rübe durchballern zu lassen, dafür hats auf jeden Fall gereicht, daher dennoch Daumen gönnerhaft erhoben! (Kai)

Dark Funeral:
Dass ausgerechnet kurz vor dem Auftritt der einzigen Black Metal-Band des Festivals DARK FUNERAL die Sonne das erste Mal bei diesem Festival durchbrach, mag darauf hindeuten, dass Satan an diesem Tag keine Entscheidungsgewalten über das Wetter besaß. Und das verdeutlichte wieder einmal mehr als deutlich das Problem, dass ulta-true Black Metal-Bands meist generell bei Open-Airs haben. Tageslicht, eine häufig eher heitere Atmosphäre und im schlimmsten Falle gar Sonne lassen kaum die benötigte Grundstimmung auftreten, die diese Musik live braucht, weshalb sie in der Regel besser in dunklen, stickigen Clubs als auf großen Festivalbühnen aufgehoben sein mögen. Wie auch immer, die Stockholmer liessen sich davon nicht beeindrucken und zogen, in voller Montur und Corpsepaint (Sonnenschutzfaktor 666?) ihre Show durch. Leider war zu allem Überfluß der Sound nicht sonderlich optimal, so dass eigentlich nur die wahnwitzige Geschwindigkeit des (Aushilfs-)Drummers, aber kaum die schnellen, aber dennoch komplexen Gitarrenriffs zu vernehmen waren. So blieb, trotz amtlich anerkannten Hammersongs wie "My Dark Desires", "The Arrival Of Satan’s Empire" oder "666 Voices Inside“", ein eher putzig-skurriler als eviler Gesamteindruck dieses Gigs.s (Kai)

Tankard:
Nun folgten wieder ruhigere Töne. Die Frankfurter legten ohne große Ausschweifungen sofort mit dem Song "We Still Drink" los und verbreiteten gute Bierlaune. Dies passte nun auch zum Wetter, das aufgeklart hat und die Stimmung dadurch noch besser wurde. TANKARD präsentierten uns an diesem Nachmittag eine gute Mischung aus den alten Songs sowie den neueren. Auch hier war das Publikum sehr textsicher und konnte immer schön mitsingen wenn Gerre sie dazu aufforderte. Er war an diesem Tage sehr gut aufgelegt und machte mit dem Publikum einige Witzchen, die häuptsächlich über seine Figur gingen. Leider war er zum Schluss so ausgepowert, dass er die Spielzeit nicht voll ausnutzen konnte. Aber dies sei ihm verziehen. Auch wenn ich es schön gefunden hätte, wenn er noch ein – zwei Songs mehr gemacht hätte, genug haben TANKARD ja noch im Phetto. TANKARD haben an diesem Tag sehr gute Laune verströmt in dem Rund des Amphitheaters in Gelsenkirchen.

Setlist Tankard:

We Still Drink
Zombie Attack
Slipping From Reality
Beermuda
The Beauty And The Beer
Need Money For Beer
Chemical Invasion
Die With A Beer
Rectifier
Freibier
Tankard

(Willy)

Paul Di Anno:
Nun kam PAUL DI ANNO. Zu der Musik braucht man eigentlich wenig sagen, wenn man hört, das er hauptsächlich Iron Maiden Songs gespielt hat. Auch wenn Paul etwas angeschlagen auf die Bühne kam, war der Auftritt voller Power. Die Show begann mit "Wrathchild" und die Stimmung kochte schon beim ersten Song über. Der Rest war einfach nur Party. Mit "Faith Healer" und "Blitzkrieg Bop" hatte er auch zwei Songs dabei die nicht von Maiden sind. Einige Songs hatte er etwas verfremdet, da er diese Musik eigentlich nicht mehr so mag und sich mehr in der Punkecke sieht. Beim letzten Song stand dann halb Rock Hard auf der Bühne und Götz durfte den Song "Running Free" interpretieren. Das er dabei sehr viel Spaß hatte, konnte man deutlich erkennen. Nun verlangte das Publikum nach Zugaben, die Paul dann auch gab. Zuerst mit einem instrumentalen Song ("Transylvania"), wo er natürlich nicht mit auf der Bühne stand. Dann kam das Ramones Cover "Blitzkrieg Bop", das die Meute sichtlich mitriss, um dann mit einem weiteren Maidenklassiker, die Show zu beenden. Eine sehr gute Songauswahl die man hier getroffen hatte, damit hatten alle sehr viel Spaß und ich würde mir den Auftritt immer wieder ansehen, wenn man die Zeit zurückdrehen könnte.

Setlist Paul Di Anno:

Intro (incl. Ides Of March) CD
Wrathchild
Prowler
Murders In The Rue Morgue
Remember Tomorrow
Faith Healer (Alex Harvey)
Killers
Strange World
Phantom Of The Opera
Running Free
-----------------------
Transylvania
Blitzkrieg Bop (Ramones)
Sanctuary

(Willy)

Spock's Beard:
Dass SPOCK'S BEARD keinen leichten Stand haben würden war vorher schon klar. Dass die Proggies aber dann den geringsten Publikumszuspruch aller Bands bekommen würden, war dann doch eher merkwürdig. Allerdings ist deren Sound auch alles andere als festivalgeeignet. So oder so war es aber mal beeindruckend die Band live zu sehen. Die Gelegenheit hat man ja nicht immer. Allen voran Keyboarder Ryo Okumoto ging ab wie Schwitz Katze und spielte zeitweise mit Händen und Füßen auf zwei Keyboards. Auch nett das doppelte Drumsolo mit zwei Schlagzeugen gleichzeitig. Der Gig hätte auf jeden Fall ein paar mehr Besucher verdient gehabt.

Setlist Spock's Beard:

On A Perfect Day
In The Mouth Of Madness
Surfing Down The Avalanche
Thoughts Pt 2
Skeletons At The Feast
Rearranged
The Water
Go The Way You Go

(Tutti)

Axel Rudi Pell:
Von AXEL RUDI PELL kannte ich bis zu diesem Zeitpunkt nur zwei Songs. Also musste ich mich überraschen lassen, was mich hier so erwartet, da diese Songs auch nicht gerade neu sind. Dazu hatte es die Band schwer, da sie halt direkt nach Spock´s Beard spielen musste. Aber pünktlich zum ersten Ton von ARP kommen die Fans wieder in die Arena geströmt. ARP haben an diesem Abend stärkere Soundprobleme am Anfang. So ist der Bass ausgefallen und die Gitarre konnte man kaum hören, dies konnte erst während des Drumsolos bereinigt werden. Somit sind die ersten Songs schwer zu reviewen, da halt nur Keyboard und Drum richtig zu hören waren. Nach dem Drumsolo folgt dann eines der beiden Songs, die ich schon vorher kannte mit "Tear Down The Walls" Da nun der Sound auch reibungslos lief konnte die Party nun richtig losgehen. Dass die Gitarre nun auch gut zu hören war, ist wichtig, das die Solis doch etwas länger sind und somit kann man die gut mitbekommen und nicht nur erahnen wie zu Beginn des Gigs. Nach "Fool Fool" wurde dann auch nach einer Zugabe verlangt, die uns ARP auch gaben und somit einen ganz guten Auftritt beendeten.

Setlist Axel Rudi Pell:

Fly To The Moon
Strong As A Rock
Masquerade Ball
Drum Solo
Tear Down The Walls
Mystica
Rock The Nation
Temple Of The King
Fool Fool
-----------------------
Call Her Princess

(Tutti)

Thin Lizzy:
Den Schlusspunkt setzten dann noch THIN LIZZY. Ich muss gestehen, ich war pessimistisch ob die der Headliner Position wirklich gerecht werden würden, gerade auch bzgl. Publikumszuspruch. Aber das Amphitheater war noch sehr gut gefüllt und die Bühne eigentlich bereitet. Wäre da nicht der Roadie der nochmal alles "überprüfen" musste was schon längst erledigt war. Schien fast so als hätte er den Auftrag bekommen Zeit zu schinden. Irgendwann wird es auch dem geduldigsten Veranstalter zu bunt und die Lichter gingen einfach aus. So schrumpfte die Spielzeit auf kaum mehr als 70 Minuten zusammen. Immerhin gab es noch einige starke Songs wie "Jailbreak" und "Cold Sweat". Sehr stark hingegen das Drumsolo von Schlagzeuger Tommy Aldridge, der dabei auf sowas wie Sticks ganz verzichtete und sich auf seine Hände beschränkte. Beeindruckend! Insgesamt dürften sich die Fans aber deutlich mehr versprochen haben. Schade, eine starke aber zu kurze Vorstellung! (Tutti)

alle Fotos innerhalb des Berichts vom Rock Hard Festival 2007 von Tutti

Weitere Bilder zu diesem Festival findet ihr in unserer Galerie

Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden