Wer auf Death und/oder Black Metal steht, der kommt schon seit einiger Zeit nicht mehr am Party.San Open Air vorbei. In diesem Jahr stieg die zwölfte Auflage dieser Veranstaltung. Und wieder gab es ein hochklassiges Programm. Von gestandenen Größen wie HYPOCRISY, SIX FEET UNDER, NAGLFAR, KATAKLYSM, ENSLAVED und MARDUK bis hin zu Bands die sich hierzulande rar machen wie SETHERIAL, NIFELHEIM und MOURNING BELOVETH. Nicht zu vergessen der allerletzte Auftritt von KAAMOS. Die Schweden lösten die Band nach dem Gig in Bad Berka auf.

Daneben bietet das Party.San jedes Jahr auch die vielleicht beste Verköstigung der Besucher im alljährlichen Festivalkalender und das zu erschwinglichen Preisen. Das Wetter war nahezu ideal, nur am letzten Tag gab es vormittags mal etwas Regen. Ansonsten schaute ab und zu die Sonne durch den überwiegend bewölkten Himmel und sorgte für angenehme Temperaturen ... nur nachts wurde es empfindlich kalt. Ideale Voraussetzungen also für die gut 9.000 Besucher in Bad Berka. (Tutti)

Donnerstag, 10.08.2006

Eroded:
ERODED hatten die Ehre das diesjährige Party.San Open Air im Zelt zu eröffnen. ERODED? Nie gehört. Umso erstaunter war ich dort die beiden Symbiontic-Recken Torsten und Hartmut auf der Bühne zu sehen. "Na das kann ja nur gut werden", dachte ich mir. Und das wurde es auch, obwohl die Stücke technisch nicht auf einem so hohen Niveau liegen wie das Symbiontic-Material. Oldschool-Death Metal war angesagt und dafür das es der allererste Gig der Band war lief die Sache schon sehr rund. Mit den Stücken "Angelstorm" und "Into The Black Fires" musste die Band aus dem Ruhrpott sogar noch schnell zwei neue Stücke komponieren um überhaupt genug Material spielen zu können. Trotzdem betrug die Spielzeit am Ende nur 35 Minuten. Aber da wächst was heran und welche Band darf schon den allerersten Auftritt gleich vor so einer Kulisse bestreiten?! (Tutti)

Helrunar:
HELRUNAR live! Yeah! Eine der Bands die ich auf keinen Fall verpassen wollte. Die Münsteraner haben mit "Frostnacht" schließlich ein aktuelles Meisterwerk in der Hinterhand. Davon gab es einige Songs an diesem Abend wie "Frostnacht", "Älter als das Kreuz" und "Dreifach Dorn". Auf "...bis die Seele gefriert" wurde aber leider wieder mal verzichtet. Dafür gab es aber auch noch Material der anderen Veröffentlichungen wie "Ich bin die Leere", "Hauch wird Sturm", "Raune mit der Tiefe" und "Seelenwinter". Natürlich wurden die Stücke mit der für HELRUNAR typischen Wucht in das reichlich übervolle Zelt geschmettert. Ganz stark!

Setlist Helrunar:

Intro
Frostnacht
Ich bin die Leere
Älter als das Kreuz
Hauch wird Sturm
Raune mit der Tiefe
Seelenwinter
Dreifach Dorn
?

(Tutti)

Hate:
Nach ca 10-minütiger Verspätung betraten dann die polnischen Deather HATE die kleine Bühne im immer stickiger werdenden Zelt. Mit leichtem Corpsepaint geschmückt war es nun an der Zeit, dem Party.San zu zeigen, wo der Polen-Hammer hängt. Von ihrem teils schleppendem, stets überaus vertrackten und teils auch wahnwitzig schnellem Death Metal mit leichten Black Metal Einflüssen waren die mehrere Tausend Verrückten aber durchaus überzeugt. HATE agieren genau in der Schnittmenge der Brutalität von Vader und der Komplexität von Behemoth. Das polnische in ihrer Musik ist deutlich heraus zu hören, so seltsam das auch klingen mag, aber irgendwie gibt es durchaus so etwas wie den polnischen Death Metal Stil der überall leicht erkennbar ist. Technisch sind die Jungs über jeglichen Zweifel erhaben, alleine der Mann hinter der Schießbude trümmert gar herrlich, obwohl gerade er durch technische Probleme das Set etwas ins Stocken brachte. Wer polnischen Metal mag sollte HATE zwingend antesten und das nächste Mal hoffe ich auf einen etwas flüssigeren, längeren Gig mit weniger Verzögerungen! (Bernie)

Watain:
WATAIN gehören zu den Black Metal Bands, die immer noch als "true" bezeichnet werden von den ganz harten, fiesen, bösen Black Metallern. Und wie es sich gehört, macht man sich auch auf den Bühnen dementsprechend rar, womit dieser Auftritt durchaus als etwas Besonderes gewertet werden kann. Konnte man also einiges erwarten von den Schweden. Die Bühnendeko war schon mal vom Feinsten, zwei große umgedrehte Kreuze und ein Sammelsurium aus Ketten über der Bühne zerstreut. Die Jungs in Corpsepaint und kiloweise Nieten "gekleidet" und, wie mir nachher aus anonymen Quellen berichtet wurde, wohl auch vollgesaut mit ordentlich Schweineblut, was den atemberaubenden, Süßlich-Verwesenden Gestank erklären würde, der schnell vom Zelt Besitz ergriff (und ich dachte es wären nur die versifften, ungewaschenen Metaller gewesen ;))
Warum kamen allerdings auch WATAIN 10 Minuten zu spät auf die Bühne? Man weiß es nicht, auf jeden Fall brach in der verbliebenen Zeit tatsächlich die True Black Metal Hölle los. Die Fans waren komplett überzeugt und alle "Interessierten" werden sich wohl mal etwas intensiver mit der Band beschäftigen müssen. Die überaus langen Songs strotzen geradezu von Hass und sind meist sehr schnell gehalten, es werden aber stets groovige Passagen eingestreut, um das ganze etwas aufzulockern. Sehr geiler Auftritt, bleibt nur zu hoffen, dass man auf Platte einen ähnlich guten Sound erfährt, obwohl das bei er Trueness wohl eher unwahrscheinlich ist. Trotzdem, schönes Ding! (Bernie)

Master:
Ich gebe zu, ich war zunächst etwas skeptisch ob MASTER der richtige Headliner für den ersten Tag sind. Aber Paul Speckmann & Co. brannten nochmal ein richtiges Feuerwerk ab und gut gefüllt war das Zelt immer noch. Der zottelige Paul Speckmann scheint immer noch voller Energie zu stecken und feuerte mit seinen Mitstreitern den Anwesenden eine Oldschool-Death Metal-Granate nach der anderen um die Ohren. Stücke wie "Submerged In Sin", "Funeral Bitch" und "Unknown Soldier" wurden begeistert aufgenommen und zeigten einmal mehr, dass MASTER noch lange nicht zum alten Eisen zählen. Da konnte sich so manche Nachwuchsband was abschauen. (Tutti)

Freitag, 11.08.2006

Killing Spree:
Dafür, dass wir uns eigentlich im Hochsommer befinden, weht der Wind aber doch recht kalt um die Öhrchen. Ein leichter Nieselregen lässt befürchten, dass es noch mehr werden könnte. Als Opener des ersten regulären Tages Party.San 2006 betreten die Deutschen KILLING SPREE die Bühne in Bad Berka. Mit ihrem, durch exzessiven Keyboard-Einsatz gezeichneten, melodischen Death Metal können sie allerdings nur verhaltene Resonanzen einfahren. Dafür ist alles noch etwas zu unausgereift und kommt live einfach nicht druckvoll genug durch die Boxen. (Bernie)

Kaamos:
Für KAAMOS war der Gig auf dem Party.San nicht irgendein Auftritt sondern der allerletzte der Bandgeschichte. Ein Festival dieser Größenordnung bildet da natürlich einen würdigen Rahmen. Die Schweden legten einen insgesamt guten Gig hin, wenn ich mir gerade für den allerletzten Auftritt noch etwas mehr Spielfreude gewünscht hätte. So verharrte leider jeder auf seiner Position und schüttelte eifrig die Haare zu Stücken wie "Black Revelation", "Blood Of Chaos" und "Doom Of Man". Da passte auch das einfache "Bye" am Ende mit der sich KAAMOS von den Bühnen dieser Welt verabschiedeten. (Tutti)

Severe Torture:
Die Holländern SEVERE TORTURE sind wohl mit Abstand eine der härtesten Death Metal Bands in dem an sich schon knüppelfreundlichen Billing. Das röchelnde, fast gurgelnd tiefe Organ des Sängers paart sich prima mit den komplexen Riffs und dem Hyperspeed Drumming. Hier wird gebolzt, dass die Fetzen fliegen. Jetzt sollte auch der letzte Banger aus seinem Delirium erwacht sein, mit einem Wort zu beschrieben: Brutalität! (Bernie)

Fall Of Serenity:
Ganz kurzfristig für die ausgefallenen Dew-Scented sind FALL OF SERENITY in das Billing gerutscht. Trotz der zweifellos vorhandenen Klasse der Band war es leider nicht besonders voll vor der Bühne. Das hielt die Melodic-Deather aber kein Stück davon ab einen starken Gig auf die Bretter zu legen. Bei Songs wie "Royal Killing" und "A Piece Of You" legten die Band aus der Gegend um Plauen so manchen Meter auf der Bühne zurück und konnte mich mit der tighten Performance voll überzeugen. Starke Vorstellung die etwas mehr Publikum verdient gehabt hätte. (Tutti)

Deströyer 666:
Herrlich ... DESTRÖYER 666 ... live ... und ich bin dabei. Jetzt ging auch optisch die alte Schule ab und zu Songs wie "Black City, Black Fire", "Sons Of Perdition", "Australian And Anti-Christ" schüttelten nicht nur die Jungs von Desaster das Haupthaar. Auf jeden Fall einer der Höhepunkte an diesem Wochenende und das sah scheinbar nicht nur das Publikum so. Denn die australisch/niederländische Band versprühte einiges an Spielfreude. Leider waren die 45 Minuten Spielzeit hier wirklich viel zu kurz. (Tutti)

Turisas:
TURISAS schienen nicht wirklich ins Billing des Party.San 2006 zu passen. Auf den ersten Look sehen die Finnen doch sehr brutal und martialisch aus, waren sie doch mit Fell behangen und mit Blut uns Dreck beschmiert. Völlig unpassend zum Outfit sah man dann aber schon in den ersten Takten Menschen mit Violine, Tamburin und Akkordeon auf der Bühne rumhüpfen, was wohl nicht nur einem Besucher das Runzeln auf die Stirn zauberte.
Brutaler Look, seichte Musik. Der mit Melodien getränkte Viking Metal der Finnen soll von Schlachten und Heldentaten der Nordmänner handeln, ist aber wohl eher für das Besäufnis danach geeignet. Fröhlich hüpfend und tanzend sieht man nicht nur die Musiker auf der Bühne sondern auch reihenweise kesse Damen, die TURISAS als angenehme Abwechslung zum Getrümmere der restlichen Bands sahen. Beeindruckend war das Solo auf der elektrischen Violine, dass sich der Herr Musiker als Recht gegenüber seinen Mitstreitern heraus nahm. Der "Battle Metal" kam überraschend gut an, wie prinzipiell alles, was in dem momentanen Boom-Fahrwasser des Viking Metal fährt, gut ankommt. (Bernie)

Nifelheim:
Die Auszeichnung als größte Poser haben zweifellos NIFELHEIM verdient. Nägel, Leder, Nieten, es gab alles was das Herz begehrt und das vor reichlich Publikum. Denn die Schweden sind live ja nun wirklich extrem selten zu erleben. Mit dementsprechender Energie feuerte das unheilige Quartett dann auch Stücke wie "Satanic Sacrifice", "Gates Of Damnation", "Sodomizer", "The Final Slaughter" und "Storm Of Satans Fire" in das gierige Publikum das die Schweden nach allen Regeln der Kunst abfeierte. Sicher einer der besten Auftritte die das Party.San jemals gesehen hat. Wäre wünschenswert wenn man die Kultband öfters mal live zu sehen bekommt. Absolut erstklassig! (Tutti)

Cryptopsy:
Ich hab’s verstanden! Ich hab's endlich verstanden!!! Nach dem letzten CRYPTOPSY Gig in Trier (Neckbreaker berichtete) konnte ich mir nicht im Entferntesten denken, was zum Teufel die Kanadier hier anstellen. Jetzt hab ich's endlich verstanden...!!
CRYPTOPSY wollen Krach! Das pure Chaos entfachen, in dem selbst der organisierteste Geist die Fassung verliert. Wenn man das begriffen hat, dann kann man eine ganze Menge Spaß mit den wahnsinnig fitten Musikern um Drumwunder Flo Mounier und DER Noise-producing-machine überhaupt, Lord Worm, haben. Man muss sich halt auf das Chaos einlassen und erkennen, dass Lord Worm der mit Abstand beste Mann für diesen Job für Irre ist. Während der Songs der pure Wahnwitz, Irrsinn hoch zehn und dann Ansagen in einem dunklen, beruhigenden, ja, fast beschwörenden Ton. "Hey, ich glaub ich hab grad ne Gesanglinie gehört!", "Ne, du, da musst du dich wohl verhört haben..."
Lasst euch auf das Chaos ein, ihr werdet CRYPTOPSY mit ganz anderen Augen sehen! (Bernie)

Enslaved:
ENSLAVED gehören nicht gerade zu den Bands die alle Nase lang die deutschen Clubs beackern, entsprechend groß war das Interesse. Aber um diese Zeit war das sowieso selbstverständlich. Über das aktuelle Werk "Ruun" scheiden sich noch immer die Geister. Um gleich alle zufrieden zu stellen packten die Burschen zum Auftakt gleich einen ganz alten Song. Ansonsten ein gemischtes Programm bei dem sich vor allem Gitarrist Arve Isdal mit freiem Oberkörper als Poser entpuppte. Leider schmolz die Spielzeit nach einer überlangen Umbaupause auf bescheidene 35 Minuten zusammen. Guter Gig, aber ich stand wohl immer noch unter dem Eindruck der Nifelheim-Vorstellung. (Tutti)

Kataklysm:
Wer wie ich wieder mal auf ganz alte Stück gehofft hat, der wurde wieder mal enttäuscht. Und das obwohl die Band an diesem Abend nichts dem Zufall überlassen wollte und den Auftritt für eine DVD mitschnitt. Gerade dann sollte es doch ein breit gefächertes Programm geben. Aber nun gut, Stücke wie "The Resurrected", "Let Them Burn", "As The Glorious Weep (Roma Part II)", "Crippled And Broken" und "Face The Face Of War" sind ja auch nicht verkehrt. Zumal die Stück mit ordentlich Sound und einer tighten Performance in den Thüringer Abendhimmel geschossen wurden. Zudem kamen die für das PSOA typischen Feuersäulen reichlich zum Einsatz. Ein würdiger Co-Headliner und wenn die Kanadier so weitermachen, dann stoßen sie bald in die allererste Death Metal-Liga auf. (Tutti)

Hypocrisy:
Wer hat HYPOCRISY nicht schon gesehen? Immer wieder gerne genommen als Headliner kleinerer Festivals haben die Schweden schon fast überall gespielt. Deshalb weiß man auch, wie unfassbar genial die Truppe von Peter Tägtgren live sein kann (vor allem aber in Cubs wie der Straßburger Laiterie).
Von daher könnte man schon ein wenig enttäuscht ob der Setlist gewesen sein. Songs wie "Fire in the sky", "Warpath" oder das obligatorische und immer wieder frenetisch bejubelte "Rosswell 47" haben zwar auch hier nicht gefehlt, aber von vielen schmerzlich vermisst wurde zum Beispiel "Adjusting The Sun", dass durch eher langsame, schleppende Songs ersetzt wurde, die mir völlig unbekannt waren. Zumindest spielten die Jungs "Killing Art" und "Impotent God" aus dem alten Repertoire der Band und im Großen und Ganzen waren HYPOCRISY zufriedenstellend. So sahen es auch die Zuschauer und feierten die Schweden gut ab und der variabelste Death Metal Sänger der Welt, Peter Tägtgren schrie, kreischte, grunzte und gurgelte wieder in mehreren Oktaven, der Mann ist ein Gott. (Bernie)

Samstag, 12.08.2006

Akrival:
Das aktuelle Album "Enigmas Of The Contradictory Nature" von AKRIVAL gefällt mir ja noch ganz gut. Live sah das an diesem Mittag ein wenig anders aus. Vielleicht hätte der Sound etwas differenzierter sein dürfen. An der Performance lag es sicher nicht, denn die Berliner legten sich da ziemlich ins Zeug, allen voran Bassist Rough. Stücke wie "The Shadows" oder das neue "Your Last Breath" sind über jeden Zweifel erhaben. Leider war es auch noch recht leer an der Bühne und so wollte auch noch nicht so richtig Stimmung aufkommen. (Tutti)

Mourning Beloveth:
Partystimmung kommt bei den Gigs von MOURNING BELOVETH sicher nie auf. Mit ihrem Doomdeath sind die Iren zudem auch nicht unbedingt für das Tageslicht geeignet. Aber nun gut, Stücke der Marke "The Apocalypse Machine" zeigen auch so ihre Klasse. Leider war das Festivalgelände noch immer wenig gefüllt, aber die Anwesenden bedachten die Band von der Insel mit ordentlich Applaus. Verdientermaßen! Würde ich mir gerne nochmal im Club bei anderem Licht ansehen. (Tutti)

Rompeprop:
Den Aussagen einiger Grind-Experten zufolge ist es wohl ein besonderes Ereignis, die holländischen Porn-Grinder ROMPEPROP live auf der Bühne zu sehen. Ähnlich wie bei jeglichem Grindcore darf man hier nicht den fatalen Fehler begehen, diese Bands musikalisch bierernst zu nehmen. Selbstverständlich sind unter den fiesen Grindern auch manchmal gute Musiker versteckt, der Fokus liegt aber nun mal woanders. Man konnte bei ROMPEPROP erstaunlicherweise Songstrukturen erkennen und musikalisch sind die Holländer gar nicht mal so schlecht. Der besagte Fokus liegt aber eindeutig auf dem puren Spaß!
Der Gesang läuft über einen am Mikro angebrachten Pitcher, der das Organ des Singenden um mehrere Oktaven tiefer zaubert, wobei eigentlich nur noch ein höllentiefes Gurgeln übrig bleibt. Dass man das musikalisch nicht ernst nehmen kann und soll, ist klar. Die groovigen Songs handeln von weltbewegenden Dingen wie "Nillekäs" (Falls das Wort unbekannt sein sollte, "Eichelteig" kann als adäquate Übersetzung dienen, wenn nicht, Mail an mich) oder die Penetration eines delphineschen Luftloches. Eigentlich wartet jeder auf die Ansagen zwischen den Songs, die aberwitzig ausfallen und mit Sicherheit den fiesesten Black Metaller zum Schmunzeln gebracht haben. ROMPEPROP sind lustig! (Bernie)

Rotten Sound:
Vom lustigen Porn-Grind zum ernsteren, brutalen Grindcore. ROTTEN SOUND sind wieder aktiv und beehrten Bad Berka mit ihrer Anwesenheit. Die Finnen gehören zu den Urvätern des Grindcore und bewiesen dies auch prompt auf der Bühne. Hier wurde von vorne bis hinten nur getrümmert. Pfeilschnelle Riffs, mal wieder ultra schnelles Schlagzeug, meist im Blastbeat. Rumpel Rumpel Tätäräää.
Grindcorelern wird es gefallen haben, die Finnen legten ein ordentliches Brett vor. Abwechslung ist hier allerdings nicht zu finden, genau wie Wiedererkennungswerte bei Songs. Aber ein fieses Getrümmere, das seinesgleichen sucht. (Bernie)

Desaster:
Gern gesehene Gäste in Bad Berka sind DESASTER. Das Koblenzer Thrash-Kommando ist schließlich ein Garant für tolle Auftritte. DESASTER servierten dem Publikum dann auch einen feinen Best Of Gig bei dem das aktuelle Album nicht im Mittelpunkt stand. Stattdesssen gab es Meilensteine wie "Nekropolis Karthago", "Teutonic Steel", "Profanation" und "Metalized Blood". Dazu noch das starke Sepultura-Cover "Troops Of Doom". Alles natürlich verpackt in der für DESASTER typischen unbändigen Spielfreude. Toller Gig und ein echter Höhepunkt an diesem Wochenende den auch ein kleiner Soundausfall nicht trüben konnte.

Setlist Desaster:

Nekropolis Karthago
Havoc
Teutonic Steel
Divine Blasphemies
Profanation
In A Winter-Battle
Metalized Blood
Troops Of Doom (Sepultura-Cover)

(Tutti)

Setherial:
Mit Black Metal ist es immer so eine Sache. Oft ist der Sound auf Platte so schlecht, dass es einem den Gehörgang verstopft. Live zählt dieses Argument glücklicherweise nicht, denn der Sound ist durchweg gut. SETHERIAL allerdings nützt der gute Sound nicht sehr viel, da die Musik des Schwarz-Weiß Vereins schlichtweg eintönig ist. Der Blastbeat Keule wird die ganzen 45 Minuten kaum eine Pause gegönnt und den Songs fehlt irgendwie die Farbe (Achtung Wortwitz) und vor allem die Abwechslung. Alles nichts, was einen vom Hocker reißen könnte. (Bernie)

Thyrfing:
Gehen wir noch mal einen Tag zurück zu Turisas und erinnern uns an den fröhlichen Viking Metal, der von mythischen Schlachten und nordischen Helden erzählt. Mit diesem Bild im Kopf kann man THYRFING besonders gut genießen. THYRFING ist die Viking Metal Version für Männer! Hier wird nicht gehüpft und gedudelt, hier gibt's es harten Groove und ein Frontmann, der wirkt, als käme er direkt von der siegreichen Schlacht. Man stelle sich vor, mit welcher Musik im Hintergrund eine Horde Wikinger gegen diebische Invasoren die Schlacht gewonnen hätten. Turisas oder THYRFING? ...
Normalerweise wäre das Erscheinungsbild der Band um einiges martialischer, allerdings verlor die Fluggesellschaft den Koffer mit Outfit und Utensilien (darunter ne ganze Menge Kunstblut). Im Gegensatz zu den Finnen am Tag zuvor hätte es zu den Schweden sogar gepasst. Mit zwar melodischem aber beinhartem Metal im mittleren Tempo überzeugen THYRFING Bad Berka voll und ganz, auch wenn diesmal nicht so viele kesse Damen zum Tanz auftreten. Gut so. (Bernie)

Illdisposed:
Als wohl modernste Band des Festivals betraten dann die bekloppten Dänen von ILLDISPOSED die Bretter. Bekannt für stets kesse Sprüche auf gebrochenem Deutsch überraschte Bo Summers dieses Mal mit verbesserten Sprachkenntnissen. Aussagen wie "Wir haben 9 CDs gemacht, ich weiß nicht warum", "Wir sind jetzt nicht mehr schwul, wir wollen jetzt Mädchen bumsen" trugen erheblich zur Erheiterung des Publikums bei. Sänger Bo schien zugedrogt bis hinter die Löffel und die Mannschaft dahinter hatte mit etwas zu brachialem Sound zu kämpfen. Die Soli kamen zwar sehr kompetent durch die Boxen, aber generell knarzte alles etwas viel. Summers war auch nicht besonders gut bei Stimme, die tiefen Growls gelangen nur mit Unterstützung der Hände ums Mikro und die Screams waren zu schwach.
ILLDISPOSED sind nicht minder unterhaltsam wie Rompeprop und Konsorten, haben aber eigentlich auch musikalisch was zu bieten, man höre sich nur die letzten beiden Platten an, von denen auch live die meisten Songs kamen. Musikalisch sollte es noch ein wenig besser werden, sonst nimmt man die Dänen irgendwann gar nicht mehr ernst, vor allem weil wieder alle cleanen Vocals vom Band kamen. Dann doch lieber weglassen oder es zumindest versuchen.
Wenigstens eine unterhaltsame Sache. (Bernie)

Naglfar:
Schluss mit lustig, als nächstes standen NAGLFAR auf dem Programm. Der mit langem Ledermantel bekleidete Frontmann Kristoffer Olivius wirkte ein wenig finster auf der in dunklem Grün getauchten Bühne. Vor Schreck gab es mittendrin technische Probleme und der Sound setzte aus. Die Lightshow passte aber dafür auch perfekt zu den Stücken der Marke "Black God Aftermath", "Abysmal Descent" und "The Perpetual Horrors" die den Besuchern da technisch sauber um die Ohren gehauen wurden. Kristoffer Olivius legte seinen Mantel später ab, der tolle Gig blieb. Die Schweden sind immer wieder gut und glücklicherweise darf die Band auf dem Party.San nach Sonnenuntergang spielen. Passend dazu wurde parallel unten in der Stadt ein Feuerwerk gezündet. Zufall? :-) (Tutti)

Marduk:
Bands wie Setherial können mit ihrem durchgehenden Getrümmere nicht besonders viel erreichen, weil einfach die Abwechslung fehlt. MARDUK hingegen schafften es irgendwie sich durch einen Haufenn wahnsinnig schneller Songs zu kloppen, ohne dass Langeweile eintrat. Mein lieber Herr Gesangverein, nach der letztjährigen, lahmen Vorstellung in Wacken hätte man MARDUK dieses Inferno nicht zugetraut!
Fast durchweg von einem erstklassigen, tighten Drummer die Felle verdroschen, entfachten die Schweden die Hölle in Bad Berka. Sänger Mortuus riss sich den Allerwertesten auf und kreischte wie Satan persönlich. Zum letzten Song übergoss er sich auch noch stilecht mit ein paar Liter Blut. An MARDUK müssen sich immer noch Horden von Jungspunden messen lassen, wenn sie solche einen superben Auftritt abliefern wie in Bad Berka, Heiligs Blechle! (Bernie)

Six Feet Under:
Ein gut gelaunter Chris Barnes - das kann ja heiter werden. Wurde es auch, obwohl es auch hier wieder technische Probleme direkt beim ersten Song gab. Das konnte den groovigen Death Metal von SIX FEET UNDER aber nicht stoppen. Bei Stücken wie "Revenge Of The Zombie", "Victim Of The Paranoid", "No Warning Shot", "Burning Blood" und dem AC/DC-Cover "TNT" tickte die Menge natürlich aus. Also im Grunde keine größeren Veränderungen zum Gig in Wacken. Ein würdiger Headliner und ein gut gelaunter Chris Barnes macht doch einiges aus. (Tutti)

Tankard:
Old School Thrashperlen wie "Morning After", "Zombie Attack" können nach drei harten Tagen auch noch die letzten Reserven mobilisieren. Das wissen auch die Party.San Veranstalter und baten TANKARD pünktlich nach dem letzten Ton von Six Feet Under ins Zelt, um ein sehr gelungenes Festival abzuschließen. Zum Abschluss war noch mal Fun angesagt und der ist bei TANKARD auf Lebenszeit garantiert! Bei glasklarem Sound wurde die Knüppeltorte der letzten Tage mit ein bisschen Old School Thrash Metal verfeinert. Sänger Gerre hetzte über die kleine Bühne als müsste er dringend auf die Pipibox und hattte immer einen kessen Spruch auf den Lippen. Das Publikum "bedankte" sich mit lauten "Ausziehen"-Rufen.
Ob es zu dieser Untat noch gekommen ist kann an dieser Stelle nicht mehr berichtet werden, da der Herr Schreiberling dem Lockruf des Sandmännchens nicht mehr widerstehen konnte und vorzeitig zu Bette ging, nach drei anstrengenden aber durchweg geilen Tagen! (Bernie)

Löblich erwähnen sollte man auch die stets freundliche Security, die einen guten Job abgeliefert hat und dazu beitrug, dass das Party.San Festival seinen Ruf als eins der allerbesten verdient hat.
Dass sich zwischendurch immer wieder rechte Personen (z.B. Nacken-Tattoo "White Power") unter die Zuschauer mischen, kann durchaus mal passieren, der Security kann man daraus aber keinen Strick drehen. Die taten alles, was ihnen möglich war, zum Beispiel Personen mit gewissen Shirtmotiven (es gab am Eingang eine Liste mit Shirts, deren Träger der Eintritt verweigert wurde) oder offensichtlichen Zeichen rechten Gedankenguts (SS-Zeichen auf die Wade tätowiert) vom Gelände zu entfernen.
Das sollte auf jeden Fall noch erwähnt werden, dafür ein großes Lob und Dankeschön! (Bernie)

Diese und weitere Bilder zu diesem Festival gibt es in unserer Galerie!

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