Da dies mein erster Besuch im Schloss Broich werden sollte, war ich natürlich sehr gespannt, was mich dort erwarten würde.
Das bereits anwesende Publikum ließ ja schon mal auf einen netten Tag schließen. Viele der Anwesenden hatten sich mittelalterlich gekleidet. Echt faszinierend, was manch´ für Eigenkreationen gezeigt wurden. :o)
Etwas enttäuschend fand ich allerdings die dortigen Verkaufsstände. Hatte mir mehr Auswahl erhofft. Aber gut, entscheidend an diesem Tag sollte ja eher die musikalische Auswahl sein.
Pünktlichen gegen 14:00 Uhr betraten die Herren von GREENWOOD FAIR die Bühne.
Im ersten Augenblick war ich leicht verwirrt über den optischen Eindruck der Musiker. Eines der Bandmitglieder erinnerte mich z.B. an meinen alten Religionslehrer. :o)
Aber musikalisch fand ich die Truppe echt gut. Irischer Folk bis zum Abwinken.
Bemerkenswert war auch der Sänger von GREENWOOD FAIR. Überdurchschnittlich quirlig, fast schon amüsant, schlenderte er über die Bühne.
Jedes der dort gespielten Stücke wurde mit einer kurzen Einleitung über den Inhalt des Liedgutes angepriesen.
Wer die Band einmal Live erleben möchte kann dies am 20.12.2003 irgendwo in Mülheim *g*, Ort habe ich vergessen.
Nach einer Umbaupause folgte die Band SCHATTENLEBEN aus Wuppertal.
Der Stil wurde hier um einiges härter als bei GREENWOOD FAIR. Viel metallasstiger mit viel Double-Bass und Keyboard.
Die härteren Klänge von Gitarre und Schlagzeug passten meines Erachtens nicht immer 100% ig zum Rest der Musik (z.B. Dudelsack).
Stimmlich kam die Sängerin heute auch eher dünn rüber.
Im Programm mit enthalten waren kurze Feuerspuck-Einlagen. Bei eh schon 30 Grad im Schatten war es eine heiße Angelegenheit. :o)
Mir viel allerdings auch ins Auge, dass die Band keinen sehr bühnenfesten Eindruck machte. Genauer gesagt wirkte die Sängerin, die sonst wirklich sehr sehr sympathisch war, unwahrscheinlich nervös und unsicher. Dafür, dass SCHATTENLEBEN bereits seit 5 Jahren besteht und auch z.B. beim 9. Wave-Gothic-Treffen in Leibzig vertreten war, hätte ich mir ein bisschen mehr erhofft.
Mehr Infos findet ihr unter www.schattenleben.com.
Nach SCHATTENLEBEN erwartete ich ganz gespannt auf die Tribal-Gruppe SHIR o SHAKAR. Da ich selbst dem Orientalischen Tanz verfallen bin, konnte ich es kaum erwarten die Tänzerinnen in den prächtigen Kostümen auf der Bühne zu erleben.
Die Leiterin der Gruppe ist mir bereits als Solo-Tänzerin im klassisch Orientalischen Tanz bekannt gewesen.
Daher war ich auch nicht groß überrascht, dass bei ihr Haltung, Bewegung und Mimik sehr schön aussahen.
Insgesamt wirkte die Gruppe aber noch nicht sehr harmonisch. Andere Tänzerinnen kamen von den Bewegungen noch nicht sehr tanzerfahren rüber.
Wirklich schade auch, dass beim ersten Auftritt ein Sprung in der CD war. :o( Trotzdem war der Auftritt eine schöne Abwechslung zum musikalischen Programm, das möchte ich betonen!
Weitere Infos zum Tribaldance und der Gruppe unter www.narajana.de.
Beim anschließenden Gig von THE SHANES bin ich dann allerdings (Schande über mein Haupt) mehr in Richtung Getränkestand gewechselt. Daher kann ich nicht viel zum kompletten Auftritt sagen. Hardpolka nennt man diesen Stil? Nun gut, Polka habe ich erkannt, aber ob das jetzt so "hard" war kann ich nicht beurteilen. Das Publikum schien es allerdings zu gefallen.
Unter www.shanes.de erfahrt ihr mehr zum selbsternannten Motörhead of Folkmusic.
Im Anschluss kam CLAYMORE auf die Bühne.
Man merkte gleich, dass CLAYMORE bereits schon einige Fans mehr hatten als die Bands zuvor. Vor der Bühne wurde es beachtlich enger. Die Sonne brannte förmlich vom Himmel. Wer jetzt noch nicht schwitzte war ein Außenseiter. :o)
Musikalisch und gesanglich wirklich absolut super. Ob nun richtig rockig in Verbindung mit Dudelsack und Co. oder ob eher ruhig, einfach super!
Sobald der Dudelsackspieler seinen Einsatz hatte, tobte die Masse bereits bevor der erste Ton gespielt wurde. So Fans wünscht sich glaube ich jeder. :o)
Bei einer Coverversion von "Whiskey In The Jar" konnte nun wirklich niemand mehr still an seinem Platz stehen.
Mehr weiß ich nicht mehr hinzuzufügen, hier stimmte wirklich alles.
Homepage der Band: www.claymore-online.de.
SCHANDMAUL hatten nun ihren Auftritt. Nach der stimmungsmachenden Show von CLAYMORE war das Publikum bereits ordentlich in Stimmung. Die deutschen Folk-Songs von SCHANDMAUL wurden lautstark mitgesunden.
Die Burg bebte quasi.
Mit Geige und verschiedenen mittelalterlichen Blasinstrumenten wurde wirklich ordentlich abgerockt. Oder sagt man hier ordentlich abgefolkt? :o)
Auffallend fand ich auch die außerordentlich wirkende Harmonie der einzelnen Bandmitglieder untereinander, die diese Stimmung wie mit Magie auf die Fans übertrugen....ok, genug geschwafelt! :o)
Seit Juni diesen Jahres hat SCHANDMAUL eine Live-CD und Live-DVD "Hexenkessel" in die Läden gebracht, die ich ohne Weiteres empfehlen kann.
PS.: Ich glaube, die beiden weiblichen Bandmitglieder Anna (Geige) und Birgit (hauptsächlich Blasinstrumente) haben ihren eigenen (männlichen) Fanclub! :o)
Weitere tolle Infos unter www.schandmaul.de.
Nach nun ca. 20 min. Wartezeit betraten die Headliner des diesjährigen Burgfolk-Festivals ihren Auftritt.
CORVUS CORAX - die allseits bekannten Könige der Spielleute.
Gleich zu Beginn wurde das Publikum gefesselt vom Anblick der ausgefallenen Bühnenkostüme jedes einzelnen Bandmitgliedes.
Musikalisch wirklich eine absolute Hochleistung. Das erkannte glaube ich auch jeder, der zuvor noch nichts von der Band gehört hatte.
Wenn man mal bedenkt, dass CORVUS CORAX lt. eigenen Angaben "mittelalterliche Melodien in Bibliotheken aufgestöbert und bearbeitet hat, das Leben der Spielleute studiert und selbst nachgelebt hat, die alten Instrumente in der eigenen Werkstatt rekonstruiert und mit spielpraktischen Erfahrungen weiterentwickelt hat", dann zieht man echt den Hut.
Obwohl mir bereits schon ordentlich die Füße wehtaten, diese Band hätte ich mir gerne noch länger angesehen.
www.corvuscorax.de - Klick!!!!!!!! (Chayenne)
