Bang Your Head!!! 2003 (27. - 28.06.2003, Balingen)

Die achte Ausgabe des Bang Your Festivals war es in diesem Jahr schon. Es war zwar erst die dritte Veranstaltung der ich beiwohnen durfte, dafür aber auch davon die beste. So ziemlich alles was es in der Vergangenheit zu bemängeln gab (viel war das ja nicht) wurde abgestellt, reibungsloser Einlass inklusive. Die Preise für die Getränke und Speisen kamen aber so manchem nicht gerade günstig vor. 0,4 l Bier für 2,70 Euro, ein Schüsselchen Nudeln für 4 Euro, eine Bratwurst für 2 Euro. Auf jeden Fall könnte das Festival "das beste seiner Art" in diesem Jahr gewesen sein. Da müssen sich die anderen ganz schön ranhalten. (Tutti)

alle Fotos innerhalb des Berichts vom Bang Your Head 2003 von Tutti



Live Reviews vom Bang Your Head!!! 2003 (27.06.)

Am Schalter wo es die netten Armbänder gab hatte sich eine ziemlich lange Schlange gebildet. Nun gut, auf unserem Campground gab es auch Armbänder und da war gar keine Schlange. Naja, wenn sich einige gerne etwas in die Sonne stellen ... ;-) Dafür war der Einlass superschnell. Praktisch keine Wartezeit. Ausnahmsweise gab es mal einen kleinen aber dafür heftigen Regenguss. Sowas muss halt auch mal sein...

Destructor (10:00 Uhr - 10:35 Uhr):
Diejenigen die früh auf den Beinen waren durften Zeuge eines durch und durch kultigen Openers werden. DESTRUCTOR hatten sogar ihre mit Nieten überzogenen Lederkluften aus der Mottenkiste gekramt. Die Amis spielten 6 Songs, davon 5 vom Album "Maximum Destruction". Mit "Sonic Bullet" war auch ein neuerer Song dabei. Für die Anwesenden hatte sich das zeitige Aufstehen gelohnt. Die Thrasher legten einen sehr netten Gig hin.

Setlist Destructor:

Maximum Destruction
Destructor
Pounding Evil
Sonic Bullet (neu)
Iron Curtain
Hot Wet Leather / Bondage

Bitch (10:45 Uhr - 11:25 Uhr):
Nach einer kurzen Umbaupause ging es mit einer jungen Dame weiter ;-) Betsy betrat mit ihrem "Gefolge" die Bühne. Bei Songs wie "Be My Slave", "Riding In Thunder" oder dem als speziell für die Volljährigen angekündigten "Skullcrusher" zeigte Betsy, dass sie noch immer ganz ordentlich bei Stimme ist. Ein wenig in die Jahre gekommen, sicher, aber dennoch ein feiner Auftritt zur Morgenstund.
Den anschließend spielenden ROB ROCK musste ich wegen Erholung und Flucht vor der Hitze verpassen.

Amon Amarth (12:35 Uhr - 13:15 Uhr):
Vor 2 Jahren gab es schon mal das Experiment mit Death Metal auf dem Bang Your Head. Das funktionierte damals und ging auch heuer wieder gut. Mit AMON AMARTH kann man aber auch nicht viel falsch machen. So hatten sich zur Mittagsstunde eine ganze Menge Fans (und Interessierte) an der Bühne eingefunden um Songs wie "Bleed For Ancient God's" oder "Versus The World" zu hören. Die Nordmänner legten dabei auch eine ziemlich tighte Performance auf die Bühne die somit keinesfalls zu groß für die Band erschien. Däumchen hoch!
Die danach folgenden AXXIS und T.N.T. ließ ich wegen Nahrungsaufnahme und Flucht vor dem Regen aus.

Annihilator (15:35 Uhr - 16:30 Uhr):
Rein subjektiv gesehen war ANNIHILATOR die beste Band des Festivals. Der allerbestens gelaunte Jeff Waters rannte mit einem Dauergrinsen von einer Ecke der Bühne zur anderen. Vielleicht gab es Kilometergeld ;-) Auf jeden Fall war das Spielfreude pur. Anstatt langer Ansagen gab es fast ohne Unterbrechung Song an Song und die Setlist der Kanadier enthielt dabei auch noch einige Klassiker wie "King Of The Kill", "The Blackest Day", "Set The World On Fire", "Never, Neverland", "Refresh The Demon", "Phantasmagoria" und natürlich "Alison Hell". Selbstverständlich wurde die Band dafür vom Publikum abgefeiert. Die Band ist live einfach eine Macht!

Dokken (16:45 Uhr - 17:45 Uhr):
Tja, der Auftritt von DOKKEN. Also Don Dokken, der lässig mit Sonnenbrille auf die Bühne kam, hätte ruhig mal seine Kapelle vorstellen können. Keine Ahnung wer da auf der Bühne stand. Auch die Ansagen hätten einen tick kürzer sein können. Immerhin kann ich mit ein paar Songtitel dienen: "Into The Fire", "Breaking The Chains" und "Just Got Lucky". Wegen der Kritikipunkte ein eher durchwachsener Gig.

Sodom (18:05 Uhr - 19:05 Uhr):
SODOM konnten durchaus überzeugen. Mir gefiel der Auftritt auf dem Bang Your Head etwas besser als noch vor kurzem auf dem Rock Hard Festival. Am besseren Wetter lag das aber sicher nicht :-) Eher noch an der, für meinen Geschmack, besser zusammengestellten Setlist. Tom Angelripper hatte wie immer den ein oder anderen lockeren Spruch auf den Lippen. Seine Rechung, wenn sich jeder der Besucher das neue Live-Album kauft, er sich dann ein neues Auto kaufen kann, dürfte aber nicht ganz aufgehen :-) In die Show wurden einige Pyros eingebaut, nett. Warum aber ausgerechnet bei "The Saw Is The Law" 2 in Tarnfarben gehüllte Figuren auf die Bühne krabbelten ist mir nicht ganz klar. Die hätte bei manch anderem Song besser gepasst. Trotzdem sehr netter Gig!

Setlist Sodom:

Among The Weirdcong
Napalm In The Morning
Wachturm
Masquerade In Blood
Sodomy & Lust
I Am The War
Remember The Fallen
The Vice Of Killing
The Saw Is The Law
Outbreak Of Evil
Stalinhagel

Hammerfall (19:30 Uhr - 20:40 Uhr):
Während HIRAX sich neben der Bühne mit ihren Fans fotografieren ließen, legten HAMMERFALL einen sehr professionellen und mit vielen Pyro-Effekten versehenen Gig auf die Bretter. Die Schweden gaben sich teilweise ein wenig wie Rockstars ... so mit Mikroständer wegkicken etc.. Aber das passte noch. Die Setlist enthielt so ziemlich alles was sich der Fan gewünscht hat. Die Band wurde auf jeden Fall der späten Position im Billing gerecht. Super Show und guter Gig!

Setlist Hammerfall:

Riders Of The Storm
The Metal Age
?
At The End Of The Rainbow
A Legend Reborn
?
Let The Hammer Fall
Renegade
Crimson Thunder
Heading The Call
Hammerfall

Dio (21:10 Uhr - 23:00 Uhr):
Nachdem die Schweden mit den Pyros nicht geizten, wurde bei DIO fast im wahrsten Sinne des Wortes auf Sparflamme gekocht. Am Ende gab es einen ordentlichen Funkenregen. Davor dafür aber eine Vielzahl von erstklassigen Songs wie "Stand Up And Shout", "Dream Evil", "Evil Eyes", das umjubelte "Holy Diver", "The Last In Line", "Rainbow In The Dark", "We Rock" und "Long Live Rock 'N' Roll". Ein wahrhaft würdiger Headliner und sowas wie Alterserscheinungen waren auch nicht mit der Lupe zu entdecken. (Tutti)



Live Reviews vom Bang Your Head!!! 2003 (29.06.)

Das Billing vom Samstag machte für mich von der Papierform her einen etwas stärkeren Eindruck. Das Wetter war hervorragend und die Stimmung natürlich bestens ... vor allem natürlich beim Headliner :-)

Hirax (10:00 Uhr - 10:30 Uhr):
Wie am Vortag wieder ein sehr kultiger Opener. HIRAX machten keinesfalls einen verschlafenen Eindruck. Sänger Katon war einer der am schwierigsten zu fotografierenden Frontmänner des Wochenendes. Der Mann war einfach überall und immer in Bewegung. An Songs gab es jede Menge alten Stoff wie "Destroy", "El Diablo Negro", "Demons - Evil Forces", "Hate, Fear And Power" und "Bombs Of Death". Für einen Song gab es sogar einen Gastauftritt des ehemaligen VIRGIN STEEL Gitarristen Jack Star. Gnadenlos guter Opener!

Angel Witch (10:40 Uhr - 11:20 Uhr):
ANGEL WITCH auf diesem Festival macht einfach Sinn, das ist klar. Trotzdem muss ich sagen, die Herrschaften machten schon einen leicht eingerosteten Eindruck. Die Kurve haben die Briten aber noch durch den Übersong "Angel Witch" bekommen. Da konnte selbst Götz Kühnemund nicht mehr an sich halten und stürmte durch die Reihen bis nach vorne an die Bühne. Alleine für den Song hat sich der Gig gelohnt. Die Band spielte übrigens während dieses speziellen Gigs nur Songs vom ersten Album. Also Kult über Kult ... aber es geht halt doch nichts über den Song "Angel Witch" :-)
Die danach folgenden MASTERPLAN und BRAINSTORM habe ich zwecks Erholung und Nahrungsaufnahme ausgelassen.

Pink Cream 69 (13:25 Uhr - 14:15 Uhr):
Von PINK CREAM 69 habe ich mir ehrlich gesagt nicht besonders viel versprochen. Letztlich habe ich es aber nicht bereut mir den Auftritt angesehen zu haben. Die Band gab sich wirklich Mühe Stimmung zu verbreiten. Die Songauswahl ging mit "Keep Your Eye On The Twisted", "Livin' My Life For You", "High As A Mountain", "Break The Silence", "Lost In Illusions", "Welcome The Night" und "Seas Of Madness" soweit in Ordnung. Einen neuen Gitarristen hatten PINK CREAM 69 auch mit dabei. Ein gewisser Uwe, wenn ich das richtig verstanden habe :-) Passt schon, zur warmen Mittagsstunde kann man nicht mehr erwarten.

Hypocrisy (14:30 Uhr - 15:30 Uhr):
Nach AMON AMARTH waren HYPOCRISY die zweite Death Metal Band auf dem diesjährigen Bang Your Head. Nicht jedem sagten die Songs zu, das war klar. Aber eine Menge Fans der Schweden waren vor Ort und feierten die Band gut ab. Songs wie "Fractured Millennium", "Killing Art", das alte "Left To Rot", "Fire In The Sky" und dem wie üblich abschließenden "Roswell 47" ließen kaum Wünsche offen. Ein Gaststpiel am Mikro lieferte DESTRUCTION-Sänger Schmier beim Song "Total Desaster" (von DESTRUCTION versteht sich) ab. Nette Einlage.

Overkill (17:00 Uhr - 18:00 Uhr):
Gesundheitsbedingt mussten OVERKILL ihren Auftritt im letzten Jahr absagen. Dieses Jahr sollte aber alles nachgeholt werden. Die Freude über den Gig war Blitz & Co. deutlich anzumerken. Nicht nur beim abschließenden Sprung von Blitz von der Bühne in die Menge. Bis es soweit war gab es eine Menge klasse Songs wie "Bastard Nation", "Long Time Dyin'", "New Machine", "In Union We Stand" und "Fuck You". Ich hab mir den Auftritt lieber aus dem schützenden Schatten angesehen. Puh, war das warm.

U.D.O. (18:20 Uhr - 19:25 Uhr):
U.D.O. waren einer der herausragenden Acts des gesamten Wochenendes. Dafür sprachen alleine schon die Publikumsreaktionen. Ein Blick auf die Setlist reicht aber um das beurteilen zu können. Eine ganze Menge alter ACCEPT-Klassiker waren im Programm. Höhepunkte sicher "Metal Heart" und der Doppelpack mit "Princess Of The Dawn" und "Balls To The Wall". Nach TWISTED SISTER hat der 'junge' Mann mit seiner Truppe wohl den größten Pulikumszuspruch des zweiten Tages für sich verbuchen können.

Setlist U.D.O.:

Man And Machine
Private Eye
Metal Heart
Midnight Highway
Living For Tonite
Princess Of The Dawn
Balls To The Wall
Holy
I'm A Rebel
?

Thin Lizzy (19:45 Uhr - 20:55 Uhr):
Ähnlich wie ANGEL WITCH machten auch THIN LIZZY einen leicht eingerosteten Eindruck. Zudem wurde der von vielen geforderte Song "Whiskey In The Jar" nicht gespielt. Das trübte den Gig schon ein wenig. Stattdessen gab es Songs wie "Chinatown" und "Cold Sweat". Auf der Bühne passierte wenig und auch das Publikum schien den Songs eher andächtig zu lauschen. Nett mal gesehen zu haben, aber aus der langen Spielzeit war mehr rauszuholen ("Whiskey In The Jar").

Twisted Sister (21:25 Uhr - 22:55 Uhr):
Einfach perfekt! TWISTED SISTER bedeutet Show pur. Wie vor 2 Jahren zeigten sich Dee Snider wieder als der Entertainer schlechthin. Dem Mann frisst das Publikum einfach aus der Hand. Apropos Publikum, eine solch fantastische Stimmung habe ich selten auf einem Festival erlebt. Solche Reaktionen hatte die Band sich aber auch verdient. Eine tolle Show mit vielen Pyro-Effekten. Für die Band ist einfach keine Bühne zu groß. Die Setlist bestand aus Klassikern über Klassikern wie "Stay Hungry", "Destroyer", "You Can't Stop Rock 'N' Roll", "The Fire Still Burns", "Ride To Live, Live To Ride", "Shoot 'Em Down", "We're Not Gonna Take It", "The Price", "I Believe In Rock 'N' Roll", "Burn In Hell", "I Wanna Rock", "Come Out And Play", "I Am (I'm Me)" und "S.M.F.". Besonders vom Song "We're Not Gonna Take It" konnten die Fans gar nicht genug bekommen. Ein paar zugegeben lange, aber auch spaßige Monologe von Dee lockerten den Gig immer wieder auf. Am Ende gab es dann noch ein großes Feuerwerk. Erstklassig! (Tutti)

Kategorie: Festivals