Nebelmond Metal Party IV (06. - 07.09.2002, Isselburg)

Bereits zum 4. Mal fand die Nebelmond Metal Party im Örtchen Isselburg in der Nähe von Bocholt statt, dieses Jahr auch wieder als 2 Tages Event. Leider traten nicht alle angekündigten Bands auf. Vor allem BATTLESWORD und RIGER wurden schmerzlich vermisst. Aber dafür konnte der Veranstalter sehr kurzfristig Ersatz organisieren.

Freitag, der 06.09.:

Das Festival eröffnen durften VIA OBSCURA die wir aber durch einen zünftigen Stau auf der A3 verpasst haben. An dieser Stelle möchte ich auf eine Stellungnahme der Band hinweisen, die ihr am Ende dieses Reviews findet.
Pünktlich zu INFECDEAD standen dann aber die Zelte und das Begrüßungsgetränk wurde in Empfang genommen. Die Oberhausener wussten schon Ende April bei ihrem ersten Gig zu überzeugen. Aber an diesem Abend legten sie nochmal ein Schüppchen nach. Inwieweit sich das Songmaterial vom Auftritt in Oberhausen unterschied kann ich nicht sagen, aber performancetechnisch macht die Band einiges her. Leider fanden sich um diese Zeit nur ca. 20 Besucher ein um sich die Death Metal Band anzusehen. (Tutti)

Als nächstens bekamen wir die Gruppe MABUS zu gehör. MABUS legten gut los, wurden aber im Laufe des Auftrittes etwas schwächer um dann zum Schluss mit einem 60er Jahre Medley nochmals richtig aufzutrumpfen. Die Band spielte auf jeden Fall den Song "Grains" der sich doch etwas von den übrigen Songs der Gruppe unterscheidet und somit leicht wiederzuerkennen ist. Bei dem Medley zum Ende des Auftrittes habe ich die Songs "Tutti Frutti", "Rock Around The Clock" und "Jailhouse Rock" wiedererkannt. Trotz nur 2er richtiger Höhepunkte im Set von MABUS, hat mir der Auftritt gut gefallen. (Willy)

Bevor es mit ABADDON weiterging durfte sich der geneigte Besucher erstmal in Geduld üben ... neben der Band selbst natürlich. Erhebliche technische Probleme verzögerten den Gig. Und das ausgerechnet bei ABADDON, denn so voll sollte es vor der Bühne das ganze Wochenende kaum noch werden. Die guten Vorstellungen der Band scheinen sich rumgesprochen zu haben :-) Dann aber ging doch noch die Post ab. Die Band zeigte eindrucksvoll wie ein guter Gig auszusehen hat, Bewegung pur. Sängerin Diana (die mir stimmlich live sogar noch besser gefällt als auf Scheibe, hmmm komisch) und Sänger Markus im genialen Wechselspiel. Bei der Songauswahl ging man kein größeres Risiko ein und spielte Abräumer wie "Dein Sancta Sanctorum", "Der Teufel", "De Occulta Philosophia" und den Hit "Open Your Eyes". Damit lag die Band sowieso schon auf der sicheren Seite. Simone hatte leider wieder ein paar Probleme mit dem Keyboard, die aber diesmal glücklicherweise kaum ins Gewicht fielen. Unterm Strich kann man wohl klar von der besten Vorstellung des Tages sprechen, vielleicht sogar des gesamten Wochenendes.

Setlist Abaddon:

Intro
Aunquam Mores
Dein Sancta Sanctorum
Der Teufel
De Occulta Philosophia
Open Your Eyes
Illuminationem
Omina Lucili
Save My Soul

(Tutti)


Nun kamen wir zu IN BLACKEST VELVET. Diese Gruppe konnte mich zwar nicht so überzeugen wie die Gruppe zuvor, bot aber mit Songs wie z.B. "Veiled In Ambered Sunlight" oder "Suicide Sun" erstklassigen Death Thrash. Leider hat diese Band nicht ganz so viele Fans mitgebracht wie ABADDON, so das hier auch weniger Stimmung war als bei der Band zuvor. Dies finde ich schade, da die Band echt gute Musik machte, die von Song zu Song immer besser bei mir ankam. (Willy)

Als Veranstalter hatten sich NEBULAR MOON natürlich einen guten Platz in der Running Order verschafft. Und so war das scheunenähnliche Gebäude auch ganz gut gefüllt. Neben altbekannten Songs wie "Pest", "Schwanengesang", etc. wurden auch 2 brandneue Songs vorgestellt. Die kamen gabz ordentlich aus den Boxen und lassen auf das neue Album hoffen, das Anfang 2003 erscheinen soll. Guter Gig! (Tutti)

Als Headliner des ersten Tages waren dann die Spaßvögel von JACK SLATER an der Reihe. Auf neues Songmaterial wartete man wieder vergebens. Also langsam wird es aber mal Zeit :-) Stattdessen wurde auf bewährtes zurückgegriffen wie dem Cannibal Corpse Cover "Stipped Raped & Strangled", dem als Zugabe gespielten Vader Cover und Eigenkompositionen wie "Falscher Hase", "Hackfleischmann", "Playcorpse" und "Schlachtplatte". Der gewohnte Wortwitz von Sänger The Horn kam erst zur zweiten Hälfte des Gigs zum tragen. Leider war die Hütte zu dieser nachtschlafenden Zeit nur noch spärlich gefüllt. (Tutti)

Samstag, der 07.09.:

Der zweite Tag begann dann mit BIO ROT. Ähem... ja also. Tolles Duo (Gitarrist/Drummer) mit ebenso 'tollem' Noisecore. Leider war die Vorstellung nur bedingt witzig (Vergleiche mit den heldigen B.R.B. braucht man gar nicht erst anzustellen), aber immerhin wurde eifrig Bier von der Bühne hinab verteilt. Und man konnte sich davon überzeugen, dass die Leitungen allesamt in Ordnung schienen :-) Als der Gastgitarrist das Duo verstärkte wurde die Sache übrigens nur unwesentlich besser. (Tutti)

Danach hatten DEPREDATION es dann einfacher als erwartet, zumal ich die Band aus den Pott nur selten so stark gesehen habe wie an diesem Tag. Es stimmte fast alles, sogar der Sound war in Ordnung :-) Leider wurde wegen der begrenzten Spielzeit von einer knappen halben Stunde auf das CAUSTIC Cover "The Sign" verzichtet. Aber mit den bekannten Eigenkompositionen wie "The King Is Dead" und "Depredation" hielt man sich schadlos :-) Guter Gig und damit hatten dann auch der 2. Tag erst so richtig begonnen. (Tutti)

Nun war es an CORONATION dieses Niveau zu halten. Und die Krefelder schafften dies auch. Die Deather waren kurzfristig für BATTLESWORD eingesprungen ... die ich übrigens sehr gerne gesehen hätte. Leider waren die Reihen vor der Bühne nur spärlich gefüllt. Schade, denn der Death Metal kam recht flott und amtlich aus den Boxen und performancetechnisch gab es auch nichts zu bemängeln. (Tutti)

Nun kamen GUERRILLA. Leider spielte die Band schon relativ früh, da die Band an diesem Abend noch einen anderen Auftritt hatte. Was die Band hier bietet ist einfach nur spitze. Auch falls hier jemand sein sollte der die Musik nicht mag, der sollte sich die Grimassen vom Bassist während des Auftrittes ansehen, dann hätte selbst so ein Mensch Spaß bei dieser Gruppe. Bei dem Song "Hate Counter Hate" ist einem der beiden Gitarristen eine Saite gerissen, was man dann doch schmerzlich merkte. Nach dem Song bekam er von einer anderen Band eine Gitarre gestellt und spielte dann damit weiter. Außer den schon angesprochen Song spielten sie noch folgende Songs "This Time Is War", "Follow Me", "Watchers Of The Sleep", "Infected", "Feeding The Scum" und andere. Mir hat der Auftritt hier und heute besser gefallen als letzte Woche in Ahlen, da hier mehr vor der Bühne los war. (Willy)

Nun muss ich gestehen, dass mir von dem Auftritt von CRYPT nicht besonders viel hängen geblieben ist (ist wohl irgendwie in der Menge untergegangen). Ich habe mir zwar Notizen machen wollen, aber mehr als den Songtitel "Dark Is The Sword" ist da nicht draufgekommen. Nun könnte man sagen, das könnte daran liegen, dass die Band nicht besonders auffällig war, aber das möchte ich ausdrücklich nicht machen, da es mein Fehler ist, den ich hier gemacht habe. Und somit kann ich auch keine Beurteilung abgeben was die Band geleistet hat. (Willy)

Aus Hagen angereist sind INSIGNIUM. Die wollte ich unbedingt mal live antesten. Und ausgerechnet zu diesem Gig trat die Band ohne Bassisten an. Die Band wusste aber dennoch zu überzeugen. Vor allem weil die Spielfreude richtig rüberkam, was bei vielen Düstercombos leider zu selten der Fall ist. Interessant war das Sodom Cover "Outbreak Of Evil". Ein guter Gig, aber demnächst bitte wieder mit Bass :-) (Tutti)

Nun kommen wir zu DAS KRUSCHKE. Diese Band gefällt mir gut und fällt mit Song wie z.B. "Gottes Exodus", "Falls Of Seraphs" oder "Eigenlob" positiv auf. Der Song "Eigenlob" kann die Band ruhig sich selbst widmen, da man einen positiven Eindruck hinterlassen hatte, nachdem man die Bühne wieder verlassen musste. Da man schon mächtig hinter der Zeit lag, durfte die Band nicht ihren kompletten Gig spielen, was ich schade finde. (Willy)

LEGACY waren dann für mich DIE positive Überraschung. Sänger Sam ist ein echter Killer. Der verpasste dem ohnehin guten Death Metal im US Stil durch seine gute Performance noch zusätzlich an Intensität. Das abschließende Terrorizer Cover wäre zur Abrundung überhaupt nicht mehr nötig gewesen, war auch so schon top. Schade nur, dass sich so wenige Besucher die Band ansehen wollten. Da haben einige etwas mächtiges verpasst. (Tutti)

FINAL BREATH werden derzeit überall wegen ihres neuen Album "Mind Explosion" abgefeiert. An diesem Tag konnte ich dann endlich mal sehen ob die Thrasher dieses Niveau auch live halten können. Ist ja wie beim Fußball, entscheidend ist auf dem Platz :-) Und mit dem Titelsong des neuen Albums ging es dann aich gleich los. Aber nicht nur die Songs vom aktuellen Longplayer wie "Killed By Lust" oder das abschließende "Break Down" wussten zu gefallen, sondern auch das ältere Material wie "Exposed To Hatred". Leider musste die Band auf ihren etatmäßigen Bassisten verzichten, den Part übernahm dafür der Rythmusgitarrist. Gute Vorstellung einer Band von der man noch einiges erwarten darf. (Tutti)

Nachdem sich meine Ohren von der Band BIO ROT gerade wieder erholt hatten und sich an gute und anspruchsvolle Musik gewöhnt hatten, lassen die GRABNEBELFÜRSTEN diese Wunde wieder aufbrechen. Ich muss ganz ehrlich sagen das mir diese Art von Musik nicht mehr besonders zusagt (das war auch mal anders). Dies ging aber wohl nicht nur mir so, da der Bühnenraum nach nur ein paar Songs fast völlig verwaist war. Selbst hinter dem Verkaufsstand war nichts mehr los. Die GRABNEBELFÜRSTEN boten Songs wie "Briefe An Die Toten" oder "Irgendwie Irgendwo Irgendwann". Dieser Song hat aber nichts mit dem gleichnamigen Song von Nena zu tun. (Willy)

SOUL DEMISE sind schon einige Jahre im Geschäft. Das ließ irgendwie auf eine routinierte Vorstellung hoffen. Bis dato hatte ich die Band nämlich live noch nicht erleben dürfen. Meine Erwartungen wurden aber noch übertroffen. Eine erstklassige Vorstellung. Da kann sich so manche vermeintlich große Band noch diverse Scheiben von abschneiden. Sänger Thomas erinnerte mich in seinen Bewegungen stellenweise an den guten Barney Greenway. Da hätten ruhig noch ein paar Besucher mehr auftauchen dürfen. (Tutti)

NIGHT IN GALES legten hier einen sehr guten Auftritt aufs Parkett. Leider dauert es mir zu lange, die Songtitel, die ich mitgeschrieben habe, mit den Songs der Band zu vergleichen, da man auf der HP von NIGHT IN GALES für jeden Song eine komplette Seite hat und da ich nicht weiß auf welcher Platte die Songs drauf sind, lasse ich es lieber. Auf jeden Fall hat mir die Musik und die Darbietung gut gefallen und die Stimmung im Publikum war auch besser als bei den Bands zuvor. (Willy)

Die einzige Band, die nicht aus Deutschland kommt ist VANITAS aus Österreich. VANITAS spielen ruhigen Death Metal zum Teil mit weiblichem Gesang. Diese Art von Musik hatte man auf diesem Festival noch gar nicht gehört und kommt auch nicht besonders gut an. Da diejenigen, die sich noch BLOOD RED ANGEL ansehen möchten, nicht vor der Bühne stehen, sondern vor dem Gebäude. Dabei ist die Musik von VANITAS gar nicht schlecht und die Ansagen zwischen den Songs finde ich gut. Das liegt wahrscheinlich an dem schönen Dialekt, den der Sänger hat. Nach den ersten beiden Songs hatte die Frau dann die Bühne verlassen und sich dann den Auftritt vom Publikumsraum weiter angeschaut. Leider konnte man die Frau nicht verstehen, wenn sie gesungen hatte, da das Mikro viel zu leise war. In der Mitte des Gigs spielte man "It´s A Sin" von den PET SHOP BOYS. In einer Metalversion hört sich dieser Song recht gut an. Zum letzten Song ging die Sängerin dann wieder auf die Bühne und tat nochmals so, als ob sie singen würde. Ich habe auf jeden Fall nichts von ihr gehört. (Willy)

Kurz nach halb drei in der Nacht, beste Zeit für eine geballte Ladung Thrash Metal ;-) Zum Glück hatten sich noch nicht alle in ihre Zelte verkrochen und so schwankte die Zuschauerzahl so zwischen 20 und 30. Die Krefelder habe ich im Januar zuletzt gesehen und das ist ja schon was her. Einiges hat sich getan, so konnte inzwischen ein neuer fester Drummer an Land gezogen werden ... der seine Sache übrigens sehr gut machte.
Sänger Klaus hatte vor dem Gig seine Stimme wohl etwas zu sehr geölt, klang irgendwie so als wäre er im Stimmbruch ;-) Das machte aber nicht viel aus, zumal sein Bewegungsradius wieder mal beispielhaft war. Beim Song "The Antagonist" wurde die Band übrigens von Night In Gales Sänger Björn verstärkt. Apropos Songs, mit "Like A Cancer" gab es auch ein brandneues Stück zu hören und demnach dürfte die neue Scheibe wieder ein Hammer werden. Ansonsten keine größeren Überraschungen. "Frontline" wurde auch mal wieder gespielt, schön. Und bei der Zugabe spielte man "The Language Of Hate" 4 Beats schneller. Interessant ;-) So gegen 3:45 Uhr war dann Feierabend. Ein würdiger Headliner, wie aber auch nicht anders zu erwarten war.

Setlist Blood Red Angel:

Disturb The Celebration
Cold Flesh
The Language Of Hate
Insanity Divine
The Antagonist (inkl. Night In Gales Sänger Björn an den Gastvocals)
The Violins Of The Damned
Rusty Nail (Grip Inc. Cover)
Jacobs Ladder
Blood-Stained
Frontline
Like A Cancer (neu)
A Crime Story
The Opposite
-----------------------
Cold Flesh
The Language Of Hate

(Tutti)

Unterm Strich kann man wohl von einem absolut hervorragendem Festival sprechen. Für mich war es auf jeden Fall das beste in diesem Jahr. Tolle Stimmung, eine fast schon familiäre Atmosphäre und das alles zu einem konkurrenzlos günstigen Preis von gerade mal 9 Euro für 2 Tage (im Vorverkauf, an der Tageskasse waren es schmale 10 Euro). Pflichtveranstaltung! (Tutti)

alle Fotos von Tutti

Stellungnahme von VIA OBSCURA zum Gig auf der Nebelmond Metal Party IV:

Wir, Via Obscura, distanzieren uns hiermit von sämtlichen Vocals bei unserem Gig am 6.9. auf der NMP IV. Wir müssen leider eingestehen, dass unser Ex-Sänger Asche dort Texte mit eindeutig faschisstischem Inhalt von sich gegeben hat. Hiermit weisen wir darauf hin, dass diese Texte nicht die waren, die Asche vorher mit uns abgesprochen hat. Sie entspringen allein seiner kranken Phantasie und spiegeln in keinster Weise die Einstellung der gesamten Band wider. Aufgrund dieses Vorfalls haben wir uns von Asche getrennt. Wer seine Nachfolge übernehmen möchte und andere poltitsche Ansichten hegt melde sich bitte.
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0162/9842561

Kategorie: Festivals