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Donnerstag, der 22.08.:

Gleich als wir nach 4-stündiger Fahrt in Abtsgmünd ankamen (nachdem das Auto auf dem Weg über den Feldberg dauernd aufsaß...), dachten wir, wir könnten unseren Augen nicht trauen. Da oben auf dem Berg der Campingplatz?? Na danke! Mit dem Auto ja kein Problem, allerdings konnte man ja nicht dauernd hoch- und 'runterfahren. Zwar gab es Shuttlebusse, diese waren allerdings immer sowas von überfüllt, dass viele die Berg-Hochkeuchen-Methode bevorzugten.

Dadurch, dass wir ziemlich spät waren, habe ich auch SUIDAKRA verpasst und war erst gegen Ende von BONFIRE auf dem Gelände. Ich habe die Band zwar bisher nicht gekannt, allerdings spüre ich auch nicht das Verlangen, nach diesem Gig mehr von ihnen zu hören. Allein der Spruch von wegen "Deutsche sollten endlich stolz auf ihr Land sein" und die Nationalhymne am Ende eines Liedes haben mir gereicht...

Eigentlich sollten danach BELPHEGOR spielen, diese standen jedoch noch im Stau. Also HYPOCRISY: Mit einer Mischung aus fast allen CDs, bevorzugt Altes und wenig Schnelles brachten die Schweden um Peter Tägtgren die Menge zum Toben. Bis auf die Tatsache, dass der Sound in Bühnennähe viel laut und basslastig war, war es ein gelungener Auftritt, der mit "Fractured Millennium" auch perfekt abschloss.

Während RED AIM spielten, gönnte ich mir etwas Essbares bei dem wirklich guten Pizzastand und kam zu EDGUY wieder zurück. Typisch EDGUY - am Anfang und am Ende dudelte irgendeine Volksmusik und läutete sozusagen einen wirklich sehr guten Auftritt ein. Mit guter Lichtshow und Bühnenaufbauten machten EDGUY bei vielen Eindruck, immer wieder sah ich ein paar Menschen mit offenem Mund und der erstaunten Frage "Wer ist das? Die sind ja _richtig_ gut!" Tobias Sammet glänzte wie immer mit seinen lustigen Ansagen (ist aber wohl Geschmackssache) und erntete nur Pfiffe bei der Aussage, dass dies die letzte Show für die nächsten zwei Jahre sei. EDGUY spielten sehr viel von der "Tears of Mandrake", was mich mehrere alte Glanzstücke vermissen lies.

Freitag, der 23.08.:

Am Freitag kam ich auch erst zu SOILWORK aufs Gelände (Merke: ca. 2 Stunden vor der Band, die man sehen will, beim Bus anstellen). Jedoch wurde die Warterei mit dieser Band entschädigt: einfach Wahnsinn! Da es so heiß war, wurde netterweise Wasser aus Schläuchen von den Security-Männern mitten ins Publikum gespritzt. Was auch wirklich nötig war, da der Mob bei "Like the Average Stalker" zu kochen schien. Ein sympathischer Frontmann mit ebenso sympathischen Mit-Musikern erledigte den Rest - auch noch nach dem Konzert hätten die Fans SOILWORK fast nicht mehr von der Bühne gelassen.

Die nächste Band, die ich gesehen habe war VADER: Die Polen starteten - wie immer - voll durch. Inzwischen hatte es abgekühlt und war dunkler, was die Stimmung auch sehr hob. Die Crowdsurfer waren nicht mehr zu stoppen - aber sie hätten sowieso keinen Platz gefunden, weiter vorne zu stehen. Leider war auch hier der Sound nicht überragend.

Samstag, der 24.08.:

Die erste Band die ich an diesem dritten Festivaltag sah war AMON AMARTH - und danach wäre fast keine andere mehr nötig gewesen. Man sah den Jungs deutlich die Konzerterfahrung der letzten Jahre an. Zudem begeisterte ein sehr guter Sound bei Liedern wie "The Last with Pagan Blood" oder "The Crusher". Die Stimmung war extrem aufgehitzt, so dass auch Frontmann Johan Hegg das Wasser ergriff und über sich und die Fans schüttete.

Weiter ging's für mich nach einer kurzen Pause mit der Band, auf die ich die ganze Zeit gewartet hatte : DIE APOKALYPTISCHEN REITER! Ich befand mich in der 2. Reihe und hatte schon beim Intro alle Mühe, mich dort zu halten, was "Licked by the Tongues of Pride" nicht wirklich verbesserte. Ein weiterer Höhepunkt war "Erhelle meine Seele", bei dem die Band von einem sehr großen Fanchor unterstützt wurde. Reiter-typisch war auch dieser Auftritt nicht ganz ernst, dies bezeugten vor allem die Riesen-Sonnenblumen, die ins Publikum geworfen wurden (was den Kerl vor mir dazu veranlasste, auf ebendiesen Luftgitarre zu spielen - oder wohl eher Blumengitarre..). Die Stimmung war endgültig auf der Spitze, als "Reitermania" gespielt wurde - Hammer!

Setlist Die Apokalyptischen Reiter:

Intro
Licked By The Tongues Of Pride
The Smell Of Death
Instinct
Erhelle meine Seele
Gone
Reitermania
Unter der Asche
Metal Will Never Die

Als Fazit kann man sagen: Ein gelungenes Festival mit einigen Nachteilen (Campingplatz zu weit vom Gelände weg, Sound nicht immer gut, etwas zu viele Leute, keine Duschen und dreckige Wasserplätze auf dem Campingplatz, nur Dixi-Klos..), die jedoch von den Vorteilen (strahlender Sonnenschein, preiswerte Tickets, billigeres Bier als auf anderen Festivals, gutes Billing, sehr gut gemacht durch 2 Bühnen auf denen abwechselnd gespielt wurde, nette Securities...) verdrängt wurden. Schade jedoch, dass ich die Headliner wie NIGHTWISH. DIMMU BORGIR oder SENTENCED nicht sehen konnte, da ich wirklich keine Lust hatte, am Ende eine halbe Stunde bergauf zu laufen... (Tris)

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