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Die vierte Auflage vom Fuck The Commerce liegt hinter uns. Wir hatten uns unter die gut 3000 Besucher gemischt und ein durchweg gut organisiertes Festival erlebt. Viele gute Bands, eine freundliche Security, täglich geleerte Klos, ein meist guter Sound, jede Menge Sonne und faire Preise die sicher nicht immer ganz dem Festivalmotto entsprachen, aber günstiger waren als auf anderen Festivals. Kritikpunkte gab es nur wenige. Da wäre das etwas ungünstige Gelände (Motocrossbahn) das mit seinem Boden das Aufschlagen der Zelte "leicht" erschwerte und die Tatsache, dass aus einigen Zelten diverse Dinge wie durch Zauberhand verschwanden. Mehr negatives fällt mir wirklich nicht ein. Ein dickes Lob an den Veranstalter. Darüber, dass der Zeitplan nicht immer eingehalten wurde (vor allem am dritten Tag) kann man hinwegsehen, da man ja sowieso sonst keine Termine hat :-) (Tutti)

Live Reviews vom Fuck The Commerce IV (24.05.)

Embedded:
Die Band Embedded eröffnete das Festival mit Ihrem druckvollem Death Metal. Dafür das es gerade erst mal 13.00 Uhr war und es sich ja "nur" um eine Band zur Eröffnung des Festivals handelte, waren schon recht viele Metaller vor der Bühne um von der brennenden Sonne gegrillt zu werden. Die Band überzeugte auf der ganzen Breite mit Liedern wie z.B. "Reborn", "I Am The Cration Of Scream" oder "Final Cremation" einer Monstrosity Coverversion. Leider spielte die Band nicht über die volle Zeit, die vom Veranstalter gestattet wurde, und so endete der Auftritt schon nach etwas mehr als einer halben Stunde. Auf Wunsch des Publikums gaben Embedded noch eine Zugabe um dann die Bühne für die nächste Gruppe zu räumen. (Willy)

Sublime Cadaveric Decomposition:
Als zweitens eroberten Sublime Cadaveric Decomposition die Bühne. Die 4 Franzosen, die ohne Bassisten angetreten waren, hauten den immer weniger werdenden Fans reinsten Grind Core um die Ohren. Sie nutzten die Zeit gut und brauchten, vor allem der Schlagzeuger, nur wenig Pausen um wieder zu Luft zu gelangen.(Willy)

Yattering:
Yattering wurden als "das kräftigste Geballere aus Polen" angekündigt. Naja, das kann ich schlecht beurteilen, aber in eine ähnliche Kerbe wie ihre Landsleute von Vader schlagen die Jungs schon, nur einen Tick progressiver. Mir waren die Grind Attacken aber etwas ZU progressiv. Nicht mein Ding. (Tutti)

Houwitser:
Der Sinister-Ableger (3 Ex-Mitglieder der niederländischen Death Metal Legende) bot eine sehr ordentliche Vorstellung. Bei schönsten Sommertemperaturen gaben die fünf Jungs um die Mittagszeit Vollgas und sorgten für einiges an Bewegung beim Publikum, das sehr zahlreich an der Bühne aufgetaucht war, um der Prügelorgie von Houwitser beizuwohnen. Schon der Bandnahme klingt irgendwie nach Kriegsmaschine, was von der Tatsache, dass sämtliche Bandmitglieder in Tarn- und Army-Outfit auftraten und auch mit Nieten und Patronen gut bestückt waren, nur unterstrichen werden konnte. Soundtechnisch blieb für keinen Liebhaber des Death Metals alter Schule was zu meckern, es wurde das astreine volle Brett geboten. Kurzum waren Houwitser das erste absolute Highlight des Festivals. (Thomas)

Centinex:
Obwohl die Schweden Centinex schon seit zehn Jahren durch die Szene tigern, ist ihnen der große Durchbruch bisher verwehrt geblieben – ein geradezu prädestinierter Fall für das "Fuck The Commerce"! Auf ihrer neuesten – fünften! – Platte "Hellbrigade" geht das Quintett doch hörbar in die In Flames / Dark Tranquillity-Ecke (die alten Werke dieser Bands wohlgemerkt), on stage geht es schon noch eine Ecke thrashig-derber ab, eindeutig ungeeignet für NuclearBlast und Konsorten. Den Nerv des Festival-Publikums traf Centinex hingegen schon, und auch mich machten sie neugierig! Da ich (bisher) noch keine ihrer Platten gehört habe, kann ich keine Informationen zur Ausgewogenheit ihres Gigs machen, dass es ein gelungener Auftritt war, steht aber außer Frage! Zumal es auf dem FTC immer wieder eine Wohltat ist, wenn eine Band auch mal die eine oder andere Melodie verwurstet... (Kai)

Genocide S.S.:
Mit den Genocide Super Stars gab es dann mal eine Band, deren Musik etwas Abwechslung zum Death und Grind Programm bot. Die Schweden spielen eine gehörige Portion Rock'n'Roll a la Motörhead gepaart mit Punk und Grind Elementen. Eine fetzige Sache also, das dachte sich auch ein Großteil des zahlreich anwesenden Publikums und feierte ordentlich ab. Inzwischen war es ja auch früher Abend geworden und es waren schon einige Biere getrunken, da passten Genocide S.S. gut ins Programm. Die Band schien dazu noch sehr gut gelaunt zu sein und hatte auch in puncto Stageacting was zu bieten. Gute Sache, die Festivalstimmung war jetzt allerseits richtig ausgebrochen. (Thomas)

Groinchurn:
Eeeendlich kann ich Groinchurn auch mal live sehen. Die Südafrikaner scheinen sich ebenso auf dieses Gig gefreut zu haben wie ich, denn Gitarrist Mark sprang über die Bühne und grinste während des ganzen Gigs wie ein Honigkuchenpferd. Leicht verdaulich sind die Songs der Burschen nicht, aber trotzdem war die Stimmung vor der Bühne sehr gut. Die Songauswahl deckte mit Stücken wie "The Answer Is 42", "Coughin'", "I'm A Cunt", "Quiet Please" und "Ugly People" alle 3 Alben ab. Mein persönlicher Favorit "Blown Off Course" durfte auch nicht fehlen, womit ich auch schon zufrieden gestellt war. Tja, so leicht geht das manchmal. (Tutti)

Impending Doom:
Der Auftritt der sympatischen Thüringer Impending Doom als drittletzte Band am Freitag fungierte gleichzeitig als Release-Party ihres dritten Albums "Apocalypse III. – The Manifested Purgatorium". Daher versammelten sich zur Dämmerung auch recht viele Metalheads, die gespannt waren, ob es mit dem superben Vorgänger "Signum Of Hate" mithalten kann. Leider erwischten die fünf Black-Death-Thrasher einen denkbar miesen Sound, weswegen einige Einzelheiten verborgen blieben, aber das war dann auch schon der einzige Nachteil, denn ansonsten war es ein starker Auftritt. Die Jungs um Fronttier Andy legten eine enorme Spielfreude an den Tag, wie man es von ihnen kennt und knallten einen Knaller nach den anderen in die Moshpit. Nach fast einer Stunde und zwei Cover-Versionen - "Dethroned Emperor" von Celtic Frost und der ersten von insgesamt drei "Reign In Blood"-Varianten auf diesem FTC – war die Bandhistorie Impending Dooms um einen gelungenen Gigs reicher, auch wenn ich persönlich den "Hit" des letzten Albums "Demon-(Mon)archy" vermisst habe. (Kai)

Krisiun:
Als Freitag Abend der Co-Headliner Krisiun die Bühne betraten, war es davor das erste Mal so richtig voll. Ziemlich jeder Festivalbesucher hatte sich aufgerafft, um sich von den drei brasilianischen Brüdern die Ohren durchpusten zu lassen. Meine Herren, war das ein Brett! Als ich das Trio das letzte mal vor zweieinhalb Jahren gesehen habe, fand ich sie tendenziell uninteressant, aber in Neiden haben sie mich absolut begeistert. Dass sie auf ihren Platten keine Gefangenen machen, weiß spätestens seit "Conquerors Of Armageddon" so ziemlich jeder, aber dass sie live dieses ICE-Niveau halten können, ist fast schon sensationell! Über eine Stunde lang prügelten Drummer Max und Gitarrist Moyses um die Wette und dem Publikum den Verstand aus den Köppen, und das mit einer Präzesion, die jedem Hobby-Musiker das Verlangen bereitet, seine Instrumente aus dem Fenster zu schmeissen. Technisch perfekter geht’s kaum! Dass dieses durchgehende Geknüppel auf Dauer nicht gerade abwechslungsreich ist, liegt auf der Hand, aber das ändert nichts daran, dass es ein unglaublicher Gig war! Neben Werken ihrer ersten drei Alben boten sie auch einige Stücke ihres bald erscheinenden neuen Albums dar, die einen echten Killer vermuten lassen. Für mich war Krisiun definitiv einer der Höhepunkte des diesjährigen FTC! (Kai)

Exhumed:
Wieder eine Band, die ich bis dato noch nie live erleben durfte. Ist aber auch kein Wunder, denn in der letzten Zeit haben sich die Jungs von Exhumed reichlich rar gemacht. Beim Fuck The Commerce spielten sie ihren ersten Europa Gig seit 4 Jahren und außerdem ihr erstes Open Air Konzert überhaupt. Wer aber nur glaubte die Amies wären deshalb live nicht erfahren genug um bestehen zu können, der sah sich getäuscht. Sicher, der Sound war nicht optimal, aber die visuelle Umsetzung ihrer Songs mit Kettensägen, einer Axt und Feuerspucken war schon gut. (Tutti)



Live Reviews vom Fuck The Commerce IV (25.05.)

Very Wicked:
So der erste Tag wäre geschafft und die ersten Metaller sind aus Ihrem Koma erwacht um Very Wicked aus Deutschland zu feiern. Very Wicked spielen eine Mischung aus Death Metal und Grind Core. Heute erst erkannten die Ordner das es so heiß war, dass man die pogende Menge mit Wasser etwas abkühlen musste, da es bestimmt so um die 28 Grad im Schatten und vor der Bühne, in der Sonne, so um die 35 Grad heiß war. Der Sänger der Kombo meinte in seinen Ansagen schlechte Witze machen zu müssen, was den Gig der Band etwas abwertete. Als nach einer dreiviertel Stunde und einer Zugabe, der Auftritt sein Ende nahm, war eine durchaus begabte aber am diesem Tage nicht überzeugende Band gegangen. (Willy)

Lykathea Aflame:
Nach einer kurzen Umbauphase stießen Lykathea Aflame aus Prag auf die Bühne. Sie spielten, nach eigenen Worten, einen progressiven GrindRock. Diese Art von Musik kam beim Publikum nicht besonders gut an, so dass es nicht verwunderte, dass zum Schluss dieses Auftritts nur noch rund 20 Die Hard Fans pogend vor der Bühne standen. Die Band nutze trotzdem die Zeit voll aus und hatten als Höhepunkt in Ihrem Gig eine Coverversion von Cryptopsy zu bieten. (Willy)

Aborted:
Gerade rechtzeitig kehrte ich von meinen Einkaufsbummel in Torgau zurück, um die erste Band des Tages (für mich) zu sehen:
Aborted aus Belgien waren mir bis dato völlig unbekannt, wussten aber mit ihren Death Metal zu überzeugen.
Garniert wurde das ganze durch gut gesetzte Grindattacken und auch in punkto Beherrschung ihrer Instrumente und Stageacting wussten die Belgier zu gefallen. Dies erklärte auch das für die doch rechte frühe Zeit schon große Menge an Headbanger vor der Bühne.
Und die bekamen zu Abschluss noch was auf die Ohren - in Form von Slayers Raining Blood in einer äußerst gelungenen Death/Grind Version. (Benjamin)

Inhumate:
Mit den Franzosen Inhumate spielte dann die absolute Granate in Sachen Sickness. So kranke Gesellen, allen voran der Sänger sieht man nicht alle Tage. Im Infoheft zum Festival war über die Combo folgendes zu lesen: "Die französischen Knüppler haben was, was sonst kaum eine andere Band in der extremen Branche hat oder zur Schau trägt: Intelligenz." Klingt nett, mag ich auch nicht abstreiten, aber wenn man diese Beschreibung mit dem dargebotenem Auftritt vergleicht kommt man zu dem Schluss, dass das nicht Inhumate gewesen sein können. Die Jungs kamen schon im absolut bescheuerten Outfit auf die Bühne, knüppelten dann gut und anhörbar drauf los (die Musik war wirklich geil, so richtig grooviger flotter Death Metal) und fingen plötzlich an zu spinnen. Der Sänger lief wie irre geworden über die Bühne und heulte und schrie rum wie ein besessener, wobei der Rest der Band irgendwelche psychedelischen Sounds mit den Instrumenten fabrizierte. So weit, so gut, aber diese Passagen dauerten dann locker bis zu fünf Minuten. Sick! Zum Schluss bat man dann das Publikum, den letzten Song doch mitzusingen, was dann darin endete, daß so ca. 100 Mann auf der Bühne rumstanden und mit den völlig kranken Franzosen abfeierten. Muss man gesehen haben. (Thomas)

Maledictive Pigs:
Die Maledicitve Pigs beackern nur schon einige Jahre den Underground. So richtig scheint das aber kaum einen zu interessieren, denn beim Gig auf dem Fuck The Commerce IV haben sich nur wenige eingefunden um der Mucke zu lauschen. Auch das tiefste Gegrunze hatte kaum Wirkung auf das Publikum. Zusammengefasst: Auf der Bühne wenig los und vor der Bühne ebenso. (Tutti)

Cripple Bastards:
Die italienische Grind-Fraktion durfte bei diesem multi-internationalen Billing natürlich nicht fehlen. Sie boten aber nichts besonderes in meinen Augen, sondern prügelten locker flockig so vor sich hin, absolut anhörbar und sehr aggressionsgeladen. Nach der x-ten Vollbrett-Dröhnung kann es aber schon mal passieren, dass selbst der krasseste Grindcore zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus geht. Nach dem Gig hab ich mich dann gefragt, was ich an dieser Stelle so über die Cripple Bastards schreiben könnte und musste lange überlegen. War irgendwie HC-lastig. Aber gut. Hm. Soviel zu dem. Ach übrigens, Obscenity haben mir am nächsten Tag sehr gut gefallen, aber die darf ich ja nicht reviewen. Also schreib ich's hier hin, höhöhö. Also, Umbaupause, Ohren auf bleibende Schäden checken, zum Zelt gehen und Bier holen und dann ab vor die Stage zum nächsten Schlachtfest, war ja noch lange nicht Schluss... (Thomas)

Belphegor:
Der Auftritt der österreichischen Co-co-co-Headliner Belphegor wurde von vielen heiß erwartet. Kein Wunder, haben doch die drei Satansbraten in ihrer zehnjährigen Bandhistorie zahllose Gigs gespielt und außerdem ihr drittes Album "Necrodaemon Terrorsathan" im Gepäck – da sammelt sich dann schon eine gewisse Fan-Gemeinde an. Dementsprechend motiviert und routiniert absolvierte das Trio um Frontman Hellmuth ihren Gig. Ihr blackmetallisch angehauchter Knüppel-Death zeigte einmal mehr, warum die Alpen-Sickos als eine der extremsten Bands der Szene gelten. Auch wenn die meisten anderen Bands des FTC ähnlich krass und extrem waren, stach Belphegor doch deutlich qualitativ aus der Masse heraus! (Kai)

The Deströyer 666:
War das Geil! Ich hatte mich schon monatelang auf The Deströyer 666 gefreut, und dann durfte ich die absolutesten Maniacs vom fünften Kontinent (können nur noch von den Neuseeländern Demoniac getoppt werden) endlich live erleben. Und ich sah: die Australier können's! Es war eine absolut fantastische Thrash-Orgie, die eine Stunde lang tobte. Alle standen da und waren fasziniert und bangten wie die Pest, während Deströyer 666 die Songs ihrer drei Alben unters Volk prügelten. Es war für viele eine willkommene Abwechslung zum Knüppelsound der ganzen anderen Bands, deshalb feierten wohl auch so viele im Publikum mit ab. Einziges Manko: Der Auftritt war zu schnell vorbei und blieb ohne die geforderte Zugabe. Für mich aber das absolute Highlight des Festivals. (Thomas)

Skinless:
Nach einer etwas längeren Umbauphase wegen technischer Probleme stürmten um 22.40 Uhr Skinless die Bühne. Skinless spielten Ihren anspruchsvollen Death Metal Part herunter ohne besondere Vorkommnisse. Nach gut 40 Minuten spielten die US Amerikaner Ihren Song "Decormanated". Doch schien der Gitarrist keine Lust mehr zu haben und nahm seine Gitarre um sie in eine Ecke der Bühne abzustellen und von der Bühne zu verschwinden. Der Rest der Band schien etwas irritiert zu sein, da gerade mal erst ein paar Sekunden des Liedes gespielt waren und mussten improvisieren. Der Sänger ging von der Bühne Richtung Publikum um Bier zu verlangen. Er bekam sein Bier, darauf hin sangen der Bassist, der inzwischen auch sein Instrument bei Seite gelegt hatte, und der Sänger eine etwas eigensinnige Version von "We Are The World". Der Drummer begleitete die beiden mit seinem Bassdrum. Kurz darauf betrat eine fremde Person die Bühne um mit dem Bassisten eine kleine Wrestling Einlage abzugeben, unter Kommentare des Sängers. Der immer wieder nach seinem Gitarristen fragte, vom dem jedoch keine Spur mehr zu finden war. Nach einer Viertelstunde ergriff der Bassist sein Instrument wieder und die Gruppe gab eine Grindcore Einlage, aber dadurch konnte man den Gitarristen nicht wieder auf die Bühne zwingen. Nach zwanzig Minuten kam dann der Gitarrist von The Deströyer 666 auf die Bühne, und man spielte noch ein improviertes Lied, um dann dem chaotischen Auftritt ein Ende zu setzten. (Willy)

Regurgitate:
In Sachen Grind Core muss ich die letzten Jahre erheblich geschlafen haben. Regurgitate waren mir eher weniger ein Begriff. Die Schweden waren erst da, dann weg und jetzt wieder mit einer neuen Scheibe am Start ... und dann direkt einer der Headliner dieses Festivals. Ein steiles Comeback. Außerdem war es noch eine Premiere, da es in dieser Zusammensetzung der erste Gig der Band war. Ich kann mit so sekundenkurzen Grind Stücken nicht unbedingt viel anfangen. Und mit diesen Schweden schon gar nicht. Immer wieder diese langen Ansagen die den Gig für mich fast unerträglich langweilig machten. Da konnten auch die 2 Sänger mit ihrem abwechselnden Gegrunze nichts retten. (Tutti)



Live Reviews vom Fuck The Commerce IV (26.05.)

Intervalle Bizarre:
Schon mit einer Verspätung von 10 Minuten betraten am letzten der 3 Festival Tage Intervalle Bizarre die Bühne. Die Band machte dort weiter, wo am Vortage aufgehört wurde, nämlich mit einem Grindcoregewitter. Intervalle Bizarre spielten Ihre Musik nicht besser aber auch mich schlechter als Regurgitate. Nach nicht einmal zwanzig Minuten war der Auftritt allerdings schon wieder zu Ende. (Willy)

Damnable:
Nach einer nicht allzulangen Umbaupause betraten Damnable aus Polen die Bühne. Im Fahrwasser der polnischen Vorzeigegruppe Vader sprudelt jetzt auch Damnable ans Tageslicht um uns mit Polen Death Metal zu begeistern. Die Band spielte jedoch ohne Schlagzeuger, konnte aber trotzdem mit ihrem abwecklungsreichen Death Metal die Menge begeistern, die nun immer mehr wurde. Wenn die Band diesen Weg weiter geht, könnte sie durchaus eine Konkurrenz zu Vader werden. Leider mussten Damnable schon nach einer halben Stunde aufhören, da sie keine weiteren Lieder in Ihrem Drumcomputer gespeichert hatten. So konnten sie auch, wie vom Publikum gefordert, keine Zugabe spielen. (Willy)

Gorerotted:
Also nu is aber langsam gut. Der Wettbewerb wer die krankeste Band des Festival ist geht in eine neue Runde. 6 total durchgeknallte Irre aus London betreten blutbeschmiert die Bühne und hauen der Menge ihre Death'n Grind Attacken um die Ohren, dass einem die Tränen kommen konnten. Die 2 Sänger und ihre Mitstreiter gehen kompromisslos zu Werke, keine Frage. Zum Ende des 29 Minuten Gigs wurde es mir dann doch etwas zu eintönig. Gorerotted gehören für mich dennoch zu den positiven Überraschungen des Festivals. (Tutti)

Spawn:
Der Fünfer aus Berlin bot unspektakulären Death Metal. Allerdings mit extrem tiefen Vocals. Ganz interessant, aber nichts neues halt. An diesem Tag feierten die Berliner übrigens ihre CD-Release-Party. (Tutti)

Thanatos:
Wie das Leben so spielt, da freut man sich so richtig auf eine Band und dann wird's nichts bzw. irgendwas geht schief.
In diesem Falle lags an Stephane, seines Zeichens Shouter / Gitarrist und einziges Gründungsmitglied der Holländer, der gute Mensch hatte in den letzten Tagen ein bisschen zu viel ins Glass geschaut, was leider auf Kosten der Stimme ging.
Ist zwar schön zu sehen, dass Musiker doch auch nur Menschen sind, aber schade war's trotzdem. Denn musikalisch boten die vier Death / Thrash vom Feinsten und spielten einen gelungenen Querschnitt durch alle Alben. Es hätte einer der besten Gigs des Festivals werden können, wenn da nicht die Sache mit der Stimme gewesen wäre. Stephane - ihm war die Sache sichtlich peinlich - mühte sich ab und entschuldigte sich am laufenden Band, schaffte es manchmal aber kaum die Ansagen heraus zu krächzen und als dann der Veranstalter auf die Bühne kam, um eine dringende Durchsage zu machen, nutzten das Thanatos um mit einem letzten Danke von der Bühne zu verschwinden, obwohl sie noch Zeit gehabt hätten. (Benjamin)

C.S.S.O.:
Auf C.S.S.O. schienen alle gewartet zu haben, denn vor der Bühne war es so voll wie bei keiner anderen Band. Mich hat natürlich interessiert wie die Japaner ihren abgedrehten Sound live umsetzen wollen. Erst live merkt man, welche hervorragende Musiker die 3 aus Fernost sind. Als erste der beiden Zugaben konnte ich immerhin "Psycho 65" ausmachen. Ansonsten muss ich passen was die Songtitel angeht. Auf jeden Fall wurde keine Band so abgefeiert wie die Japaner. Top! (Tutti)

Desaster:
Desaster gehörten zu den Bands die ich auf jeden Fall sehen wollte. Die Black/Thrasher sind live immer ein Genuss. Die Koblenzer legten mit dem Intro von "Tyrants Of The Netherworld" los, gefolgt von "Nekropolis Kathargo". Alles wie gehabt also. U.a. wurden dann auch noch "Sacrilege", "Profanation" und "Teutonic Steel" gespielt. Die obligatorischen Coverversionen durften ebenfalls nicht fehlen. Auch hier keine Überraschung mit "Cross Me Fool" (Razor) und "Tormentor" (Kreator). Schon erstaunlich wie die Band abgefeiert wurde. Und das bei einem Festival welches eher auf die Grind Fans zugeschnitten war. Die Security hob sogar die Fotograben-Barriere auf, damit die Fans der Band so nah wie möglich an die Bühne rankonnten. Angesichts der jüngsten Ereignisse beim Metal Meeting von Desaster ließ es sich Okkulto nicht nehmen ein deutliches Statement gegen die rechten Tendenzen in der Metal Szene zu bringen. Sehr löblich. (Tutti)

Obscenity:
Ja, Ja ... auf Festivals lernt man immer was neues kennen - diese Erkenntnis kam mir in Form von Obscenity. Von denen wusste ich bisher nur, dass sie aus Deutschland kommen, schon ziemlich lange dabei sind und Death Metal spielen. Soweit, so gut aber das die Jungs so dermaßen gut sind wusste ich nicht. Obscenity spielen Death Metal in reinster Form und auf einem immens hohen Niveau, man kann nur den Hut ziehen und den Fünfer zu diesem genialen Gig gratulieren dessen einzigen Schwachpunkt lag nicht an der Band, sondern am extrem matschigen Sound. Schade - denn bis jetzt war der Sound eigentlich bei allen Bands für Festivalbedingungen sehr gut - nur jetzt nicht, was zur Folge hatte, dass leider viele der vorzüglichen Solis nur sehr schwer zu hören waren und teilweise nur erahnt werden konnten.
Kleine Notiz am Rande:
Nach Impending Doom am ersten Tag, und Aborted am zweiten Tag, servierten uns Obscenity nun Slayers Raining Blood zum dritten Mal - welche Version die "beste" war möchte ich nicht entscheiden, ich finde alle hatten ihren Reiz. (Benjamin)

Defleshed:
Mit Defleshed betrat nun eine Band die Bühne die ich schon seit vier Jahren nicht mehr live gesehen hatte und war aus diesem Grund gespannt, was das schwedische Trio uns zu bieten hatte.
Und das war ordentlich, mit geballter Kraft donnerten die Drei durch ihren Set, der aus einem gelungenen Mix ihrer Alben bestand. Eigentlich war alles beim alten bis auf den Optikfaktor - bei den Schweden scheint monentan Glatze bzw. modische Kurzhaarfrisur angesagt zu sein (na ja, ist ja jedem selbst überlassen) und das kaum vorhandene Stageacting.
Alles in allem wurden die Schweden ihrer Co-Headliner-Rolle gerecht und spielten einen überzeugenden Gig. (Benjamin)

Cryptopsy:
Nach einer mir endlos erscheinenden Umbaupause betraten Cryptopsy endlich die Bühne. Mittlerweile lag man fast 2 Stunden hinter dem eigentlichen Zeitplan. Aber das Warten hat sich gelohnt. Es gab eine kostenlose Lehrstunde für alle anwesenden Musiker. Die Kanadier spielten ihre Songs derart präzise, dass einem schon mal die Kinnlade runterklappen konnte. Der wuchtige Sound trug natürlich auch noch seinen Teil dazu bei. Meine Bedenken ob Cryptopsy ihrer Position im Billing gerecht werden könnten wurden von dem Fünfer restlos niedergeknüppelt. Ein wirklich würdiger Headliner. (Tutti)

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