Dong Open Air 2016 (14.-16.07.2016, Neukirchen-Vluyn) - Donnerstag, 14.07.2016

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Donnerstag, 14.07.2016

EBONY WALL
Wie so oft in den letzten Jahren, spielen am Donnerstag zunächst Finalteilnehmer der Wacken Metal Battle auf. Und wie eigentlich immer, hab‘ ich das Konzept nicht verstanden. Ist das jetzt hier eine offizielle Wacken Metal Battle Show? Nur halt nur mit zwei Bands? Wer wählt den Sieger? Wie wird der Sieger ermittelt? Und überhaupt, wer hat denn nun gewonnen und wie wird das bekanntgegeben? Ich konnte es noch nie herausfinden (zumindest nicht im Laufe des Festivals und so ist es mir mittlerweile relativ wurschd). Wie auch immer, das diesjährige Dong Open Air wird von EBONY WALL aus Sachsen eröffnet. Ihre Musik ist relativ nichtssagender Power Metal mit Hang zu Balladen, der mich jetzt nicht wirklich vom Hocker reißt. Sängerin Nina Irmscher wirkt oft unsicher und auch etwas hilflos, insbesondere an Stellen, an denen sie gerade nicht singt. Aber schieben wir das einfach mal auf das Alter der Sängerin. Jeder hat irgendwann mal angefangen und mit den Jahren kommen sicher Erfahrung und Sicherheit. Von ihren Männern, die ihr Outfit wohl bei POWERWOLF gemopst haben, wird sie immer wieder am Mikro unterstützt. Das Zelt ist nicht wirklich gut gefüllt, aber ich denke, das lag eher am Chaos an der Bändchenausgabe. Zwei wirklich enthusiastische Fans, die den gesamten Auftritt über wild auf und ab hüpfen, hat man aber doch auch im Gepäck und obwohl mir persönlich die Band nicht so zugesagt hat wird sie am Ende mit mehr als nur Höflichkeitsapplaus bedacht. (Anne)

Setlist EBONY WALL:
Strangers In Hell
Creatures Of The Night
Dance Of The Dead
Oracle
Waiting For The Sun
Like A Renegade…
Headless Horseman
Die In Flames
Time

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SYNDEMIC
Ihren Kollegen SYNDEMIC fällt es doch deutlich leichter, das Publikum zum Mitmachen zu animieren und sie treten auch eindeutig mehr Arsch. Der Fünfer aus Hamburg legt von Beginn an richtig los und macht ordentlich Stimmung im Zelt. Viel mehr Zuschauer als EBONY WALL haben sie jedoch nicht – denn die meisten stehen noch immer an der Bändchenausgabe an. Sehr unglücklich. Aber immerhin kann die Band die Anwesenden mit ihrem Death Metal derart begeistern, dass am Ende sogar eine Zugabe gefordert wird. (Anne)

Setlist SYNDEMIC:
Intro
Shelter In Disease
Silent Wrath
Amaurosis
Exileseeker
Carnal Sedation
Ruins
Thought Labyrinth
Progeny Of Sorrow

live 20160714 0207 syndemicalive 20160714 0204 syndemica


HARPYIE
Als nächste Band kommt dann eine, die schon dem ein oder anderen bekannt sein dürfte. Die HARPYIE hat auch so einige Fans mitgebracht, die schon während des Soundchecks Stimmung machen und jede Menge Spaß haben. Die Band, die zwar aus Bad Oeynhausen stammt, sich aber wohl denkt, dass das sowieso kein Schwein kennt, stellt sich als Band aus Bielefeld vor, worauf es „Bielefeld!“-Sprechchöre gibt. Was wiederum zu Begeisterung bei der Band führt, denn: „Das ist das erste Mal, dass die Leute nicht „Gibt’s gar nicht!“ rufen!“. Der Gruselzirkus auf der Bühne hat Spaß, das Publikum vor der Bühne erfreut sich am folkig-mittelalterlichen Rock bis Metal der Band und hat auch ordentlich Spaß. Und frisst der Band aus der Hand. Als Sänger „Aello die Windböe“ die Zuschauer fragt, ob sie auch eskalieren könnten, braucht er eine Antwort nicht abzuwarten. Man eskaliert gerne. Hinknien und aufspringen ist nur eine der vielen Performances, die man gerne mitmacht. Und völlig verdient wird am Ende des Auftritts auch in außergewöhnlicher Lautstärke nach einer Zugabe verlangt, die aber leider nicht drin ist. Egal, dieses war trotzdem der erste Auftritt, der so richtig Spaß gemacht hat. (Anne)

Setlist HARPYIE:
-
Freakshow      
_
Fauler Zauber      
Elisa           
Dunkle Wissenschaft  
Der schwarze Mann 
Das Zweigesicht  
Blue
Sturmvögel       

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ELVELLON
ELVELLON dürften wohl die kürzeste Anreise gehabt haben. Aus dem benachbarten Moers kommt der Fünfer, Teile der Band haben bereits mit RAVIAN auf dem Dong gespielt. Ganz unerfahren ist man also nicht. Schon der Name lässt vermuten, was sich dann auch bestätigt: Es wird symphonisch. Das finde ich grundsätzlich schon mal nicht schlecht, auf dem doch recht thrashlastigen Dong ist das immer eine nette Abwechslung. Tatsächlich erinnert man leicht an NIGHTWISH, insbesondere Sängerin Nele Messerschmidt kommt beeindruckend nahe an Floor Jansen heran. Ganz toll sind natürlich auch die Bodenventilatoren. Diese Welt braucht eindeutig mehr Bodenventilatoren! Aufgrund des noch jungen Alters der Band gibt es hauptsächlich Songs der im letzten Jahr erschienenen EP „Spellbound“ zu hören, aber auch einiges an neuem Material, darunter ein Song, der so neu ist, dass er noch gar keinen Namen hat. Trotzdem klappt das Mitsingen beim Publikum schon sehr gut. Auffallend ist, dass die Musik doch arg keyboardlastig ist, so dass ich vermute, dass der Keyboarder auch der Hauptsongwriter ist. Aber Keyboards müssen ja auch nicht unbedingt schlecht sein. Mir jedenfalls gefällt die Musik der Truppe so gut, dass ich mir nach dem Auftritt gleich mal die EP sichere. (Anne)

Setlist Elvellon:
Intro
Dreamcatcher
Born From Hope       
King Of Thieves
My Wings           
Oraculum          
Neuer Song
Dead-End Alley       
Outro

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CRAVING
Jetzt wird es aber wieder etwas heftiger, denn die nächste Band ist CRAVING aus Oldenburg. Deren beide ersten Alben hatte ich ja seinerzeit rezensiert und obwohl mir das erste Album nicht so zugesagt hatte, konnte das zweite doch schon eher überzeugen und so bin ich nun auf die Livequalitäten der Band gespannt, die ich bisher noch nicht gesehen habe. Musikalisch gibt es viel vom letzten Album „At Dawn“ zu hören, das aber auch schon drei Jahre auf dem Buckel hat. Da ist es mal Zeit für ein neues Album und das ist auch schon in der Mache. Mit „Penelope’s Prayer“ (wenn ich mich recht entsinne) wird denn doch ein Song vom neuen Album präsentiert. Insgesamt ist es für meinen Geschmack einen Ticken zu rumpelig, die Band kann auch nicht ganz so viele Zuschauer wie ELVELLON vor die Bühne ziehen, aber insgesamt ist das hier Gebotene schon nicht schlecht. Und einen amtlichen Moshpit kann man ebenfalls verbuchen. Auch der Band scheint der Auftritt richtig Spaß zu machen und die Zeit vergeht wie im Fluge. Da kann es einem leicht so gehen wie Sänger Ivan Chertov: „Wir kommen jetzt zum letzten Song – oh – das war der letzte Song…“ (Anne)

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SUIDAKRA
SUIDAKRA sind ja mittlerweile so etwas wie die zweite Hausband des Dong Open Airs. Bereits dreimal haben die Monheimer auf dem Festival gespielt. Unvergessen bis heute ihr erster Auftritt vor 12 Jahren, der sich dank Stromausfall „etwas“ verzögerte. Einzelne Mitglieder standen auch schon als Helfer hinter der Bühne und so wird es jetzt auch mal wieder Zeit, dass sie nach 4 Jahren Abstinenz auch mal wieder auf der Bühne stehen. Bei SUIDAKRA kann man sich eigentlich von Anfang an sicher sein, dass der Auftritt ein großer Spaß wird. Beim Instrumental „Dead Man’s Reel“ verbringt Sänger und Gitarrist Arkadius Antonik dann auch mal einige Zeit im Publikum – und kaum jemand bekommt es mit. Umso mehr machen dann aber bei der neuen Erfindung „Circlepit-Polonäse“ mit. Nun denn. Bei „Pair Dadeni“ hüpft und springt das ganze Zelt – SUIDAKRA sind auf dem Dong einfach immer ein Garant für gute Stimmung und so lässt auch der erste Crowdsurfer des Tages nicht mehr lange auf sich warten. Und wenn dann noch Klassiker wie „Isle Of Skye“ ausgepackt werden, dann gibt es kein Halten mehr. Auch neue Songs wie „Lion Of Darcania“ werden begeistert gefeiert. Das Zelt ist zum Brechen voll und zum abschließenden „Wartunes“ geben Band und Publikum noch einmal alles. Natürlich wird da auch eine Zugabe gefordert, die heute aber leider nicht drin ist. Schade. SUIDAKRA kann ich mir ja nicht immer ansehen, aber heute hat die Band mal wieder so richtig Spaß gemacht. (Anne)

Setlist SUIDAKRA:
Dark Revelations   
Pendragon’s Fall   
March Of Conquest   
The Hunter’s Horde  
Dead Man’s Reel   
Darkane Times   
Pair Dadeni     
Isle Of Skye       
Lion Of Darcania   
Balor          
Pictish Pride       
Wartunes       

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RAGE
RAGE haben sich im letzten Jahr ja mal wieder neu erfunden bzw. neu formiert, was es in der Bandgeschichte nun ja schon öfter gab und daher nicht wirklich überrascht. Offenbar braucht Peavy das. Victor Smolski und André Hilgers sind nun nicht mehr dabei, was ich ja schon etwas schade finde. Dafür komplettieren jetzt Marcos Rodriguez und Vassilios Maniatopoulos die Band. An die wird man sich zwar erst gewöhnen müssen, aber schlechte Leute hat Peavy ja noch nie eingestellt. Den Zuschauern auf dem Dong scheint es auch relativ egal zu sein, wer da auf der Bühne steht und so kann die Party beginnen. Vom aktuellen Album „The Devil Strikes Again“ gibt es nur 3 Songs, der Rest des Sets besteht aus den guten alten Hits der Band und dürfte vor allem langjährige Fans freuen. Wie schon beim letzten Mal, als RAGE auf dem Dong Open Air spielten, wird der Refrain des letzten Songs, „Higher Than The Sky“ vom Publikum noch minutenlang gesungen. Die Band versucht mit „Sweet Home Alabama“ und dem Ronnie James Dio gewidmeten „Holy Diver“ zu intervenieren, doch die Zuschauer lassen sich nicht irritieren. Vehement wird noch eine Zugabe gefordert, aber im Gegensatz zu vor 4 Jahren, als man die Band zurück auf die Bühne singen konnte, gibt es heute leider keine. Man ist ja auch kein Headliner. Aber trotzdem schade, denn RAGE waren heute mal wieder richtig gut. (Anne)

Setlist RAGE:
The Devil Strikes Again      
Days Of December          
My Way             
End Of All Days          
Back In Time               
Spirits Of The Night       
Solitary Man              
Don’t Fear The Winter      
Higher Than The Sky         

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AMORPHIS
RAGE hätten eigentlich locker noch eine Zugabe spielen können, denn der Headliner AMORPHIS lässt sich erst mal Zeit. Viel Zeit. Wir warten und warten, uns Fotografen wird im Graben fad, es kommt zu Ausschreitungen in Form von wildem gegenseitigem Knipsen. Das Publikum wird auch unruhig und mit mehr als 30 Minuten Verspätung kommen AMORPHIS dann endlich auf die Bühne. Doch sofort ist aller Ärger vergessen, denn die Band ist am Ende doch einfach nur sympathisch (entschuldigt sich sogar für die Verspätung) und kann einen auch musikalisch sofort in den Bann ziehen. Allerdings fehlt Tomi Joutsens monströser Mikroständer, den die Band seit Jahren herumschleppt. Ob der für die Verspätung verantwortlich ist? Den Auftakt bilden zwei Songs vom aktuellen Album „Under The Red Cloud“, bevor es mit älterem, teilweise richtig altem Material weiter geht. Leider rufen Songs wie „On Rich And Poor“ nur wenige Reaktionen hervor. Stagediver gibt es aber trotzdem. Und einen Tomi Joutsen, der über den verregneten finnischen Sommer jammert. Was sollen wir in Deutschland da erst sagen, Herr Joutsen? Ich jammere dann mal lieber über den Sound, der weiter hinten im Publikum nicht gerade prall ist. Also, ab nach vorne, denn dort ist er besser. Die Stimmung auch. Nach der Bandhymne „House Of Sleep“ ist erst mal Schluss, aber so einfach lässt man einen Headliner ja nicht ziehen und so gibt es dann gleich drei Zugaben. Wobei sich meiner Meinung nach „House Of Sleep“ als letzter Song besser gemacht hätte als „Black Winter Day“. Nichtsdestotrotz waren AMORPHIS mal wieder einfach nur gut. Ich habe die Band in diesem Jahr bereits so oft gesehen, aber ich werde ihr einfach nicht überdrüssig. Wieder mal ein toller Auftritt der Finnen! (Anne)

Setlist AMORPHIS:
Under The Red Cloud       
Sacrifice           
Sky Is Mine         
The Wanderer          
On Rich And Poor       
Drowned Maid       
Dark Path           
The Four Wise Ones      
Silent Waters           
My Kantele          
Hopeless Days         
House Of Sleep       
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Death Of A King      
Silver Bride         
Black Winter Day       

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