nightrage_-__wearing_a_martyrs_crown.jpgFür AT THE GATES Fans war es sicherlich ein kleiner Wehmutstropfen dass ehemlaiger Frontmann Thomas Lindberg nicht tatenlos blieb und mit NIGHTRAGE eine Band fand, mit der er einige Jahre tätig war. Mit zwei Alben unter Century Media Records konnte man bezüglich der Qualität der Band auch keineswegs meckern. Ein Ersatz für die erhabenen AT THE GATES war es zwar keineswegs, allerdings ging es wenigsten in die Richtung des meldodischen Deathmetals der wunderbaren Götheborger Schule. Aber was erzähl ich euch da denn alles? Denn auch diese Ära ist schon ein gutes Stück vorbei und seit dem Jahre 2005 findet sich Jimmie Strimell am Micro wieder. Mit ihm als Schreihals steht aber nun das zweite Album unter dem neuen Label Lifeforce Records in den Läden und wartet darauf von Freunden harter, druckvoller, aber dennoch melodischer Musik verinnerlicht zu werden.

NIGHTRAGE haben im Laufe ihrer Karriere, welche nun zur Bandgründung im Jahre 2000 zurückgeht, schon einiges an Besatzungswechseln hinnehmen müssen. Gerade beim Gesang ist das meist eine sehr schwierige Sache und so wurde wie oben erwähnt der absolut geniale Thomas Lindberg ersetzt, welcher bereits den ersten Sänger Tom S. Englund ablöste. Aber bereits in dem Vorgängeralbum „A New Disease Is Born“ konnte Jimmie Strimell beweisen, dass er genau das passende Gesangesorgan für diese Band hat. Mittlerweile hat sich das Line Up der Band aber scheinbar festgefahren und mit dem mittlerweile dritten Drummer, dritten Sänger und zweiten Basser wohl endgültig zu einer Band entwickelt, die mit ihrem neuesten Zapfenstreich „Wearing A Martyr´s Crown“ einen neuen Aufschrei startet.

Dass sich das Line Up scheinbar endlich akut eingespielt hat beweist auch direkt der Opener „Shed The Blood“. Nach dem Minimalintro rappeln die Jungs nämlich auch direkt los. Die stampfende Double Bass überrollt einen sofort, während die Gitarrenriffs wie die ersten Peitschenhiebe auf einem einschlagen und der Aufschrei von Jimmie Strimell das überrollte Mark noch erschüttert. In typisch Götheborger Manier wird hier vor sich hingerumpelt. Melodielinien verzücken das Gehör, während durch Schlagzeug und Gesang der Rest des Körpers in Aggression verfällt und sich ein enormer Bewegungsdrang entwickelt. Genau das ist ein Schwedentod wie man ihn herzlichst gerne hat. Wie bereits in den Vorgängeralben wird eine Mischung aus Rappel-, Midtempo- und groovenden Parts bevorzugt, ohne das Gaspedal durchgängig bis Anschlag zu treten. Schaden tut das keineswegs etwas, denn so ergeben sich wahre Genießermomente, genauso oft wie ein plötzlich akut auftretender Hass.

Auch in den nachfolgenden Tracks wird genau diese Richtung vorgegeben und man weiß eindeutig woran man hier ist. Selbstverständlich muss man auch sagen, dass das Rad keineswegs neu erfunden wird. Großartig neue Innovationen bringt uns die schwedisch/griechische Kombo keineswegs. Allerdings würde ich sagen, dass auf der anderen Seite aber keine Standardscheibe abgelegt wird die man in der mittlerweile übermäßigen Flut innerhalb des Genres doch leider viel zu oft vorgelegt bekommt. Wer sich „Wearing A Martyr´s Crown“ richtig zu Gemüte führt, wird mir sicherlich recht geben, wenn ich sage, dass es ein Album über dem Durchschnitt ist.

Die Tendenz in Richtung welchen Vorgängers das neueste NIGHTRAGE Werk geht lässt sich für mich nur schwer sagen. In meinen Augen, oder besser gesagt in meinen Ohren, ist der neue Silberling eigentlich die logische Konsequenz aus den vergangenen Outputs. Man merkt wie die Band wächst und die ganzen Besatzungswechsel mit ihren dazukommenden Ideen und Innovationen haben hier sicherlich nicht geschadet. Die Produktion ist gar noch druckvoller als bei dem Vorgänger „A New Disease Is Born“. Hier hat man sich im Studio Fredman, in welchem alle gängigen Stars des Genres auflaufen, wieder richtig Mühe gegeben.
Während auf der einen Seite Partweise pure Weiterentwicklungen aus den aggressiveren ersten beiden Alben „Sweet Vengeance“ und  „Descent Into Chaos“ verarbeitet werden, so findet sich aber auch die logischen Konsequenz der Melodielinien und langsamen Parts des Vorgängers wieder. Eine klare Tendenz kann ich also nicht wirklich festmachen, da NIGHTRAGE wirklich noch immer auf die unterschiedlichsten Parts gesetzt haben und noch nie ein Album komplett durchgerotzt haben.

Was soll ich also zu der Platte noch sagen? Im Grunde ist es eine typische NIGHTRAGE Scheibe, die alles hat was man braucht. Melodie, Gerumpel, Groove! Meckern kann man hier keinesfalls. Wie bereits gesagt wird das Rad ebenfalls nicht neu erfunden und man hört einfach das, was man aus dem Genre gewohnt ist. Ich würde es aber ebenso wenig in die Flut aus Einheitsbrei des Genres stecken. „Wearing A Martyr´s Crown“ ist ein Album, dass sich locker vom Einheitsbrei abhebt, allerdings auch nicht den Überburner darstellt. Freunde dieser Musik und Fans von DARK TRANQUILITY, IN FLAMES und teilweise auch ARCH ENEMY werden sicherlich auf ihre Kosten kommen. Hier kann man schon bedenkenlos zuschlagen. (Sebastian)



Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 51:47 min
Label: Lifeforce Records
Veröffentlichungstermin: 22.06.2009

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