Einen Tag vor Weihnachten bekamen die Metalfans im Pirmasens noch einmal ein Konzerthighlight zum Jahresabschluss geboten. Zum dritten mal suchten AXXIS die westpfälzische Stadt heim, zum zweiten mal in der Event Hall „Quasimodo". Die Dortmunder Melodic-Metal-Urgesteine befinden sich zwar zur Zeit mit HELLOWEEN und GAMMA RAY auf großer Europa-Tournee, leisten sich aber zwischendurch ein paar Konzerte als Headliner. Im Gepäck haben sie ihr brandneues Album „Doom of Destiny", auf welchem zum ersten mal der neue Mann an der Gitarre, Marco Wriedt vorgestellt wird. Wie schon bei den bisherigen Gastspielen, bei denen AXXIS eine blendenden Eindruck hinterlassen haben war das Quasi auch an dem Abend wieder gut gefüllt. Im Vorprogramm war noch die saarländische Power-Metal-Formation MESSENGER zu bewundern.
Leider können wir aus technischen Gründen keine Bilder liefern, weswegen ihr euch mit Promo-Pics der jeweiligen Bands zufrieden geben müsst.

Und die Truppe aus dem „Nachbarland" legte dann stilecht los. Stilecht, das bedeutet bei MESSENGER das Erfüllen eines jeden Klischees. Doch die Fünf hängen ihnen nicht nur nach, sie leben sie auch und das absolut kompromisslos. Outfittechnisch mit ihren Lederklamotten tief in den Achtzigern verwurzelt, lassen sie auch musikalisch dieses Jahrzehnt wieder aufleben.
Klassischer, von starken Melodien und hymnischen Refrains getragener Heavy Metal in seiner reinsten Form. Die treibenden Riffs aus den Arsenalen der NWOBHM lassen die Zeiten wieder aufleben, in denen Musik noch alleine zum Spaß haben gedacht war, ohne großartige Message. Den daran liegt den Mannen um Frontmann Siggi Schüßler wenig, sie wollen einfach eine gute Party im Zeichen des Stahls auf der Bühne zelebrieren.

Und dafür legen sie sich ordentlich ins Zeug, vor allem der Shouter ist ständig in Bewegung, lebt in seinen Songs auf und unterlegt den Pathos ständig mit den passenden Gesten. Auch der kompletten Saitenfraktion ist die Bühne fast zu klein, denn auch die Jungs sind immer am Rotieren.
Dass dabei das Publikum eingebunden wird, versteht sich für MESSENGER von selbst, denn ihre Musik wollen sie nicht alleine feiern. So tauchen die Mucker oft am Bühnenrand auf und versuchen die Menge anzufeuern. Auch hier tut sich Sänger Siggi besonders hervor, animiert die Leute zum Mitklatschen und Singalong-Spielchen. In der Mitte des Sets können dann Patrick Deckarm und Frank Kettenhofen bei einem Duell zeigen, was sie an den sechs Saiten drauf haben.

Leider bringen die ganzen Anstrengungen nicht den verdienten Erfolg, außer der ersten Reihe lassen sich nur wenige wirklich für die traditionellen Metalklänge begeistern. Da vorne fliegen zwar die Pommesgabeln und die Matten, aber dahinter herrscht schon ein Meter Sicherheitsabstand. Das liegt vor allem daran, dass das Publikum mit dem Songmaterial wenig vertraut ist. Eine lobenswerte Ausnahmen ist aber zu verzeichnen, worüber sich Siggi so sehr freut, dass er viele Duette mit ihm anzettelt. Aufgrund dessen Textsicherheit müsste man ihm eigentlich Credits als Backgroundsänger einräumen.

Ein weiteres Problem ist der junge Ersatzdrummer, der nicht ganz das Feuer der gestandenen Recken rüberbringt. Dadurch haben die Arrangements nicht ganz die nötige Durchschlagskraft. Denn auch MESSENGER sind vom grassierenden Drummerverlust bei saarländischen Bands befallen.
Dennoch gelingt es der Truppe mit fortlaufender Dauer die Menge auf Betriebstemperatur zu bringen. Für manche mag das ganze etwas kitschig rüberkommen, doch man muss ihnen großen Respekt dafür zollen, dass sie seit fast 20 Jahren unbeirrt ihren Weg gehen. Spaß gemacht hat das Konzert auf jeden Fall und Lust auf mehr.

Setlist MESSENGER:       
Feel the Fire
Intruders
New Hope
Pharaoh
Under the Sign

-Gitarrenduell-
Make it right

Kill the DJ
Titans

Broken Mirror
-------------------
Metal Day

 messenger.jpg

So richtig Spaß hatten an dem Tag natürlich vor allem AXXIS. Schon beim Opener machte sich die Meute lautstark bemerkbar und ging voll mit und nicht nur die ersten Reihen. Die Truppe war zum Jahresabschluss sehr locker drauf und veranstaltete ein heftige Party. Wie immer gaben die Männer aus dem Ruhrpott unentwegt Vollgas. Unterstützt wurden sie noch von Ana Mladinovici von der rumänischen Combo MAGICA.
Die neue Dame am zweiten Mikro fügte sich gut ein, zeigte aber noch nicht so den unbedingten Zug zu den Fans. Und auch Marco Wriedt, der neue Mann an den sechs Saiten hat noch nicht ganz die Ausstrahlung seines Vorgängers. Aber der junge ist 22 Jahre jung, ein Riesentalent, da kann noch viel kommen. Bei den Soli präsentiert er sich schon sehr Fan-nah ist aber ein klein wenig zu viel auf sein allerdings sehr gutes Spiel bedacht. Doch mit fortlaufender Dauer ging er mehr aus sich raus, spielte seine Riffs im Knien, fiel beim Schlussakkord auf selbige und riss sein Instrument nach bester Rockstarmanier hoch.
Und die Leute, die schon länger dabei sind waren kaum zu halten, Rob Schomaker eilte von einer Ecke zur anderen wirbelte sein Langholz umher und schüttelte mit Freude das Haupthaar. Selbst Harry Oellers, meist hinter den Tasten gebunden legte eine ungeheure Spielfreude an den Tag. Die war auch bei Schlagwerker Andre Hilgers festzustellen, der leicht gehandicapt auf die Bühne ging. Trotzdem zeigte er, dass er zu den besten seines Fachs gehört, hämmerte mit unheimlicher Wucht auf seine Kessel ein, brillierte in den Breaks und trieb die Songs voran.

Doch unangefochtener Mittelpunkt einer jeden AXXIS-Show ist der Mann am Mikro, Bernhard Weiss. Entertainer, Sänger, Showman und Comedian in einem. Wenn er nicht gerade wieder seine langen Ansagen zum besten gab bewegte er sich wie ein irrer in seinem ganz typischen Gang über die Bühne. Er gibt immer 100%, wenn er auf den Brettern steht, ständig in Bewegung auf der Suche nach seinen Mitstreitern um auch die in Szene zu setzen.
Der Kerl ist einfach ein Original wie es im Buche steht, absolut energiegeladen. Neben seinen stimmlichen Fähigkeiten überzeugt er besonders im Umgang mit dem Publikum. Da bestehen überhaupt keine Berührungsängste, da geht er mehr als auf Tuchfühlung mit der Front Row, so dass man befürchten muss, dass einer das Mikro verschluckt.
Und dann sind da noch seine unvergleichlichen, spontanen Späße. Als es einem Zuschauer der ersten Reihe nicht genug der Weihnachtsstimmung war, musste er selbst auf die Bühne und „Oh Tannenbaum" singen. Ein anderer hatte sich beim Bangen den Kopf übelst am Monitor angehauen und durfte sein frisches Horn präsentieren. Weiss hat immer sein Ohr in der Menge und hat auf jedes Gespräch eine Antwort.

Musikalisch wird ebenfalls die volle Palette geboten inklusive eines Akustiksets, bei dem wie gewohnt ein weiblicher Konzertbesucher mitmischen durfte. Diese beeindruckte den Fronter durch ihr freches Auftreten. Die Mucker durften sich dann noch in einem Instrumentalduell austoben, bei dem sie zeigten dass AXXIS auch für starkes musikalisches Handwerk steht und sich nicht nur als Gag-Truppe versteht.
Die beiden neuen Songs fügten sich auch sehr gut in die vielen Klassiker ein. Am besten kamen natürlich die Songs vom Debüt an, aber auch die Songs mit beiden Frontleuten wussten besonders zu gefallen. Das Publikum fraß der Band aus der Hand und wurde nach der Show noch mit einer Autogrammstunde belohnt. Die ersten Reihen glichen zeitweise einem Tollhaus, was die Stimmung zwischen Musikern und Zuschauern noch mehr steigerte. Am Ende ließen diese AXXIS auch fast nicht von der Bühne, so dass sie noch zweimal zurückkehren mussten.

Setlist AXXIS:
Doom of Destiny
Tales of glory Island
Little War
Lady Moon
Take my Hand
Bloodangel
-Instrumental-
Fire & Ice (akustisch)
Touch the Rainbow (akustisch)
Wind in the Night
My little Princess
Little look back
Kingdom of the Night
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Living in a World
Angel of Death
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Na, na, hey, hey, goodbye

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