Die zwei deutschen Metalcore Giganten HEAVEN SHALL BURN und CALIBAN wieder vereint auf Tour. Dazu die Hoffnungsträger NEAERA und eine illustre Aufzählung von Bands, die nach mehr streben.
Zugegeben, in dieser und anderen Kombinationen hat man die meisten Bands schon zigmal sehen können, das hinderte aber geschätzte 1000 meist junge Menschen nicht daran, nach Losheim zu pilgern und sich beim „Winterblast“ 2006 eine gute Zeit zu gönnen. Den Anfang machten die Newcomer MISERY SPEAKS, die zu der Riege Bands gehören, die mit Hardcore an sich überhaupt nichts mehr zu tun haben. Death Metal mit einer ordentlichen Thrash Kante, eigentlich nur noch am modernen Look als Metalcore zu identifizieren. Wenn überhaupt, die Schubladen gehen so langsam fließend ineinander über. In Losheim haben die Jungs noch etwas mit dem Sound zu kämpfen und als völlig unbekannte Band, die sich nicht herausragend von anderen ihres Genres unterscheidet, war es an diesem Abend etwas schwer. Trotz allem taten MISERY SPEAKS ihr bestes und konnten mehr als Höflichkeitsapplaus einfahren. Auf jeden Fall eine Band, die man als Metaller im Auge behalten könnte, da außer ein paar Breakdowns hier und da nicht mehr viel an das Trendgenre erinnert. (Bernie)

Von MISERY SPEAKS gibt es leider keine Bilder, weil es in der Hektik von 1000 Besuchern etwas mit dem Fotopass dauerte, der dann aber sehr flott in der Umbaupause kam, dafür noch mal vielen Dank an Timo!!!

DEADLOCK sind eine komische Band. Ein Haufen Kurzhaariger, mal mit ICED EARTH Shirt bekleidet, mal halbnackt und ganzkörpertattoowiert. Auf Platte klingen die Jungs irgendwie seltsam soft und extrem Keyboardlastig und wie eine Eins zu Eins Kopie der softeren DARK TRANQUILLITY.
Live sieht die Sache dann schon ganz anders aus. Hier darf auch mal zünftig gebangt werden, zwischendurch geht’s auch mal ordentlich zur Sache, ein ganz anderes Bild als auf Tonträger (vielleicht hab ich einfach nur die miesen Songs der neuen Platte erwischt). Auf jeden Fall zeigen sich die Musiker hier als äußerst versiert und bieten glasklare Leads. Ein schöner Kontrast zu der eher knüppelharten Vorband. Zur Abwechslung eine feine Sache. (Bernie)



Dachte man zu Beginn noch, dass diese Tour wieder mal etliche gleich klingende Bands auf einem Haufen vereint, muss man jetzt bereits zugeben, dass dem ganz und gar nicht so ist. So weit man im Metalcore Bereich überhaupt groß unterschiedlich lärmen kann, tritt nun mit AS WE FIGHT eine Band auf die Bühne, die Gesangstechnisch noch voll im Hardcore steckt. Zwei Sänger, die sich im Endeffet nicht wirklich stark voneinander unterscheiden, was einen der beiden Hüpfer völlig überflüssig macht. Die leichten Höhen-Nuancen kann man nicht als Mehrwert bezeichnen.
Musikalisch gibt’s hier ein bisschen groovigen Hardcore, gepaart mit dem üblichen melodischen Death/Thrash Metal. Zu Gute halten muss man AS WE FIGHT, dass sie keine Sekunde still halten und die Bühne regelrecht beackern, wodurch auch im Publikum ordentlich Stimmung aufkommt und das ein oder andere größere Moshpit zu sehen ist. Musikalisch keine besondere Offenbarung sind AS WE FIGHT doch zumindest für solch ein Package eine gelungene Wahl. (Bernie)



FIRE IN THE ATTIC aus Bonn wirkten dann in diesem harten Billing doch ziemlich deplaziert. Ihr Emo-Rock zündete gar nicht, obwohl eigentlich genügend Publikum hierfür anwesend gewesen wäre.
Die Haarreifen und Papp-Frisuren Fraktion wurde somit auch bedient, der Rest hatte jedoch keinen rechten Bock auf Melodien. Naja, immerhin hagelte es keine Bierbecher oder sonstige Wurfgeschosse wie an anderen Auftrittsorte dieser Tour, so dass die verhaltenen bis ruhigen Publikumsreaktionen schon als Erfolg gelten sollten. (Brix)



Die Münsteraner NEAERA machten es dann den Fans wieder recht: Ihre stark Death-Metal beeinflusste Mucke machte Spass und war brutal zugleich. Hits wie "The world devourers" vom Debüt "The rising tide of oblivion" und "Let the tempest come" vom gleichnamigen aktuellen Werk des Fünfers heizten die Meute bestens auf.
Die Circle Pits wuchsen von Song zu Song und die Temperatur im Pit stieg parallel dazu. Sänger Benjamin wurde bestens von der Gitarrenfraktion mit Tobias und Stefan unterstützt, da wollte die Rhythmus-Fraktion mit Benjamin (Bass) und Sebastian (Drums) in nichts nachstehen. Insgesamt präsentierte man sich sehr homogen und war somit für mich persönlich das Highlight des Abends! (Brix)



Nun sind SIE an der Reihe. Die deutsch Dampfwalze, Mitbegründer der „Bewegung“ und Liebling der Massen sowohl im Metalcore als auch im traditionellen Metal. HEAVEN SHALL BURN sind auf ihrem ungestoppten Siegeszug, der auch in Losheim fortgesetzt wird. Die starken Querverweise zu Bands wie BOLT THROWER vermischen die Deutschen mit einem Häufchen Thrash Metal, wobei hier der Hardcorelastige Gesang wieder zum Tragen kommt. Und ich kann es mir auch diesmal nicht verkneifen, die Frage zu stellen, warum HSB auf ihren Alben den Gesang doppeln müssen, wenn live ohne alles bestens funktioniert. Das wird mir wohl für immer ein Rätsel bleiben.
Ein Manko an der Performance ist die Gesprächigkeit von Sänger Markus, die auf der Bühne, wenn auch gut gemeint, etwas deplatziert wirkt. Die Verbundenheit zu den Fans im Metalcore ist sehr löblich, aber ein Mü weniger Gespräch das nächste Mal wäre sehr schön.
Nichtsdestotrotz, man muss es einfach zugeben, HEAVEN SHALL BURN sind eine Macht und haben in ihrem Genre keine Konkurrenz. Keine Kinkerlitzchen, einfach eine Walze vor dem Herrn. Und genauso werden sie abgefeiert, völlig zu Recht. (Bernie)



Headliner CALIBAN hatten nun mit einem müder werdenden Publikum zu kämpfen, es wurde nicht mehr ganz so heiß wie bei HSB. Deshalb wurde die "Wall of death" wohl auch gleich zu Beginn "verheizt". Trotzdem war der Auftritt mitnichten schlecht, keineswegs! Die Groovebomben trafen immer noch ins Schwarze, die Songwahl ausgewogen. Die Hits von den Alben "Shadow hearts", "The opposite within" und "The undying darkness" bollerten schon sehr anständig. Nur der Clean-Gesang kommt live sehr schief rüber und passt meiner Meinung nach eh nicht so recht zum Rest der Mucke. Dennoch: CALIBAN machten einen schönen Schlußstrich unter einen langen, aber auch sehr gelungenen Konzertabend! (Brix)



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